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Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 9. Aug 2022, 23:35
von Microcitrus
thuja hat geschrieben: 4. Feb 2020, 08:22
Nemesia hat geschrieben: 4. Feb 2020, 00:24
thuja hat geschrieben: 3. Feb 2020, 23:52
Sand frisst Humus, ein bekanntes Problem.
jup. Und je mehr der Boden bewegt wird, um so grösser der Schwund.
Warum ist das eigentlich so?
Weil Bewegung Luft reinbringt und so das Wachstum der Bakterien angeregt wird. Deshalb auch der Spruch, 3 mal hacken ist einmal gedüngt (Humusmineralisierung). Daraus folgt auch, das Humus dort länger hält, wo nicht so viel Luft dran kommt. Also tief unten hält er länger als in den ersten 8cm.
.

Da gibt's doch noch die
anaerobe Humusbildung.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 9. Aug 2022, 23:45
von Microcitrus
Natürlich ist das Robinienlaub eiweißreicher als das Holz, mach daher haltbare Stecken aus dem Plenterholz und verarbeite nur das Laub.

Frage am besten einen Biobauer, wie er Rohprotein anbaut.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 10. Aug 2022, 21:19
von Natternkopf

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 11. Aug 2022, 13:40
von thuja thujon
Ich habe es bestimmt schon mal geschrieben, aber jetzt halt nochmal.

Reifer Kompost ist gut und wo er anfällt sollte man ihn auch benutzen.
Den Boden wirklich resilienter machen funktioniert damit aber nur sehr eingeschränkt.

Lebendverbauung ist wichtiger für die Struktur als der reine C-Gehalt, und Lebendverbauung erreicht man nur, wenn man den Organismen auch was zu futtern gibt. Kompost gehört nicht dazu.
Auch Wurzeln leisten ihren Beitrag für die Struktur. Je länger, feiner, dichter und tiefer desto besser. Deshalb ist es auf vielen Böden unverzichtbar, jetzt im kommenden Spätsommer noch Winterungen oder wenigstens Herbstungen als Gründünger einzusäen.

Man erkennt es im Frühjahr an der Gare, das es deutlich mehr bringt bezüglich Regenverdaulichkeit, Krümelstabilität, Porenvolumen usw.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 11. Aug 2022, 14:36
von Gartenplaner

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 15. Aug 2022, 13:20
von MarkusG
Gartenplaner hat geschrieben: 11. Aug 2022, 14:36
Forschung am Acker:
Mit Silizium gegen die Dürre?



Interessanter Bericht.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 19. Aug 2022, 17:31
von Blush
Finde ich auch, vielen Dank für die Verlinkung.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 19. Aug 2022, 22:31
von thuja thujon
Na dann auf, Schuhe kaufen und die Silica Gel Päckchen vergraben!

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 19. Aug 2022, 23:02
von Blush
Ach du meine Güte! Weniger schnelle Vorurteile bitte!

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 16:55
von Blush
Um beim Thema zu bleiben. Ich dachte an das Einbringen von Diabas-Steinmehl mit einem hohen Anteil von Kieselsäure.

Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Es gibt Öko - Gärtner, die sind überzeugt davon. Vor allem in Verbindung mit eingearbeiteter Gründungung oder organischem Mulch soll es die Bildung von Ton-Humus-Komplexen ja sehr fördern.

Mir schadete es sicher auch nicht, Kieselsäure mit dem Obst und Gemüse aufzunehmen.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 20:12
von thuja thujon
Warum fragst du nicht jemanden aus dem Berliner Raum ob du etwas Brandenburger Streusandbüchse bekommst?

Diabas Gesteinsmehl einarbeiten ist, naja, man muss sich schon Mühe geben so einen schlechten Boden zu haben, damit man mit Diabas noch was rausholen kann.

Ich würde das ganze evtl nochmal überdenken und die Ergebnisse mit amorphem Siliciumdioxid versuchen einzuordnen.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 20:24
von Blush
thuja hat geschrieben: 20. Aug 2022, 20:12
Diabas Gesteinsmehl einarbeiten ist, naja, man muss sich schon Mühe geben so einen schlechten Boden zu haben, damit man mit Diabas noch was rausholen kann.


Der Gemüsegarten ist neu für mich. Der entsteht gerade erst und ich habe den Eindruck, dass sich die Bodenstruktur verbessern ließe. Ständig zu wässern, wenn das Regenwasser nicht mehr reicht, ergibt keinen Sinn für mich. Daher bin ich an allem interessiert, was helfen könnte.

Wenn du dir die Zeit nehmen magst, dann erläutere deine Aussage doch noch etwas, so dass ich etwas damit anfangen kann. Anderenfalls ist sie sinnlos (weil ein Forum dem Austausch dient) und kommt so an, als ob du andere gern doof dastehen lässt. Wovon ich nicht ausgehen möchte.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 21:11
von Bristlecone
In dem oben verlinkten Bericht "mit Silizium gegen Dürre" geht es um amorphe Silikate, d.h. solche, die kein geordnetes Kristallgitter haben.
Kristalline Silikate gibt es auf jedem Acker genug, es sei denn, man ackerte auf reinem Torf.
Amorphe Silikate, bekanntes Beispiel: Kieselgel, haben die Fähigkeit, Wasser reversibel zu binden und wieder abzugeben.
Sie können daher als "Wasserspeicher" dienen.
Da die Bindung des Wassers relativ lose ist, können Pflanzen dieses locker gebundene Wasser aufnehmen.
Es geht bei dem Ganzen also um Bodenverbesserung, nicht um Düngung.
Diabas ist ein kristallines Silikat, der auch feinstgemahlen nicht diese wasserspeichernde Wirkung hat.

Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 21:21
von Blush
Vielen Dank für deine Erklärung, Bristlecone. So kann ich das verstehen. Amorphes vs kristallines Silikat.


Re: Wie den Boden fit machen für Klimawandel und Extremwetter?

Verfasst: 20. Aug 2022, 21:23
von thuja thujon
Naja, es gab hier eine Pressemeldung, die auf einer Arbeit basiert, die aussagt, das Silikagel oder `amorphes Silicium´ Wasser im Boden speichert.
Das stößt in einer Niederschlagsarmen Zeit wie jetzt natürlich auf interessierte Ohren.

Hatten wir aber eigentlich schonmal alles. Wasserspeichergranulate, also Superabsorber usw. und auch Bentonit usw. Kann alles ganz toll Wasser speichern im Rahmen der Grenzen, der Witz beim `amorphen Silizium´ ist nun das es auch von den Pflanzen aufgenommen wird und härtere Zellen erzeugen soll, die noch länger brauchen, bis sie unter Trockenstress leiden. Also in so fern schon was anderes.

Nun prallt das aber auf Böden, oder im Hochbeet auf Substrate, bei denen man noch viel mehr machen kann, als Kieselgel einzuarbeiten.
Und wenn das Regenwasser all ist und es regnet nichts mehr, dann vertrocknet alles wenn man nicht gießt.
Und bei manchen Ackerbauern gibts noch nicht mal das Regenwasser, sondern es vertrocknet dort schon, wenn es nicht mehr regnet. Oder spült weg wenn es zu viel regnet.
Und die haben manche Tricks entwickelt, um die es hier im Faden eigentlich geht.
Etwas zum besseren wenden ohne das man dafür vieles kaufen und verbrauchen muss, ohne das man etwas für teuer Geld in den Boden einarbeitet, nur weil jemand anderes was verkaufen möchte um zu merken, das es dann doch noch nicht so ausgereift war.

Hier im Strang geht es eigentlich nicht darum so viel wie möglich Sachen aus irgendwo in der Welt tief in den Boden zu bringen, sondern mehr um wie man einen Boden mit KnowHow verbessern kann, ohne viel Material aus aller Herren Ländern anzukarren.
Gründünger wachsen lassen etwa, Intensität der Bodenbearbeitung, Tragfähigkeit, Krümelstabilität, Regenverdaulichkeit, Erosionsbeständigkeit usw. Punkte eben, die wie wir die letzten jahre gesehen haben beim Klimawandel eine Rolle spielen.

Diabas und vieles mehr ist für mich eher etwas, das hat mehr mit Konsum zu tun. Ich kaufe mir eine Zutat x und mein Boden kann danach Klimawandel und Extremwetter.
So bekommt man das fast von der Werbung vermittelt.
Das ist mir leider etwas zu einfach gestrickt.

Wie gesagt, es ist alles nicht einfach und es braucht lange bis was im Boden passiert.
Und 8Wunder)Zutat xy Krumentief einfräsen hat mehr was mit Substratbereitung zu tun, als mit lebendigem, Stressresilientem Boden.

Substrat ist kein Boden, Grund, Scholle.

Entschuldigung das du es jetzt abbekommen hast, der völlig deplazierte Link der die Diskussion entfacht hat kam von Gartenplaner.