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Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 10. Nov 2008, 16:27
von invivo
Es ist halt schade um die alten Bestände in Schlossgärten usw. Ich hätte mir einen etwas fließenderen Sortenwechsel gewünscht. Derjenige, der das Rennen um einen gesunden Buxus gewinnt wird jedenfalls nicht ärmer dadurch werden.

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 18. Nov 2008, 21:38
von Faulpelz
Ich hatte meinen kranken Buchs u. a. auch mit Urgesteinsmehl bestäubt. Spart euch das Geld, es nützt rein gar nichts. Investiert lieber in Buchsersatzstauden.In unserem Raum sind derzeit sehr viel infizierte Buchse im Handel. In etlichen Baumärkten trifft man auf kranke Pflanzen. Es wird also null kontrolliert. Laut Aussagen eines Experten wird auch bezüglich eines "Wundermittels" derzeit nicht geforscht. Ich fürchte, auch im nächsten Jahr wird dem Buchspilz nicht Einhalt geboten werden.LG Evi

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 18. Nov 2008, 21:48
von Gartenlady
@Evi, sollte man aus Deinen Erfahrungen mit Urgesteinsmehl jetzt einen Gegenleserbrief verfassen? Eigentlich wäre das sinnvoll ::)

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 20. Nov 2008, 15:12
von Faulpelz
@Evi, sollte man aus Deinen Erfahrungen mit Urgesteinsmehl jetzt einen Gegenleserbrief verfassen? Eigentlich wäre das sinnvoll ::)
Birgit, ich glaube, es gibt nichts, was ich nicht auf meinen Buchs geschüttet, gespritzt und gestäubt habe ;)Von der chemischen Keule (obwohl es mir widerstrebte :o) bis zum Teebaumöl, Orus, EM usw. Am Schluß habe ich ihm vor lauter Wut noch eine Ladung Sakrotan verpasst. Hat auch nix genützt. Es gibt nach meinen Erfahrungen kein einziges Mittel gegen den Buchpilz. Gerne würde ich eins erfinden und dann natürlich sofort Patent anmelden. Ich würde Bill Gates Konkurrenz machenHirngespinstige Grüße Evi

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 01:43
von pearl
Ich denke auch, dass Buchs in den meisten Gärten auf zu fettem, zu humusreichem und zu feuchtem Boden steht.Sarastro, leider sind aber auch die Buchsbäume im Grenzacher Naturschutzgebiet am Hochrhein inzwischen befallen. Bleibt zu hoffen, dass die sich an diesem wahrscheinlich natürlichen Standort als robuster erweisen und der Bestand nicht komplett zusammenbricht. Auf Buchs im Garten kann man verzichten - auch wenn's schwerfallen mag -, den Verlust am Naturstandort finde ich wesentlich schlimmer.
Der sehr vernünftige Leserbrief von Volker Atrops von der Baumschule Atrops in der Gartenpraxis vom November 2008 bestätigt meine eigene Erfahrung.wenn ihr dem link folgt: das ist der aktuelle Anlass: viel Vergnügen! Es gibt etwas von Hans-Peter Atrops zu hören !

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 08:28
von Gartenlady
Über genau diesen Leserbrief habe ich vor mehr als einem Monat hier berichtet, aber nicht den Namen des Schreibers erwähn. Gut, dass Du den Link geschrieben hast, ich wusste nicht, dass es ein Buchsbaumspezialist ist.

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 08:54
von fars
Was hat er den nun geschrieben?

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 09:02
von Gartenlady
-> post #159

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 09:09
von fars
Danke, Gartenlady.Mag ja sein, dass er Recht hat. Aber es gibt auch Ärzte, die glauben ans Auspendeln.

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 09:14
von Gartenlady
Unter pearls Link verbirgt sich nicht nur die Homepage des Baumschulers, sondern auch ein Radiointerview mit ihm, ich habe zwar jetzt nur kleine Teile gehört, aber es scheint interessant, nicht nur zum Thema Buchs.

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 13:24
von pearl
fars, das hast jetzt du gesagt! Die Analogie ist aber interessant.Faulpelz könnte man antworten: Wenn du eine vereiterte Wunde hast, dann nützt es nichts sie mit einem Bakterizid zu behandeln. Bei einer Streptokokkeninfektion ist ein Antibiotikum dringend angeraten.Volker Atrops hat in dem Leserbrief nicht behauptet, dass der Pilzbefall bei Buchs nur durch Bepudern mit irgendwas zu bekämpfen sei. Dargestellt hat er die heimatlichen Standorte des Buchses. Auf steinigen mineral- und kalkreichen Böden im Mittelmeerraum bis in die Meeralpen und ins Jura hinein. Als Unterwuchs an Waldsäumen. Daraus ergibt sich, dass Buchs in unseren Gärten nur dort gesund bleiben kann, wo man ihm einen luftigen Stand bietet. Auf sauren Böden in luftfeuchten Lagen sollte man auf ihn verzichten. Man kann versuchen mit Kalk oder Gesteinsmehl vorbeugend etwas zu bessern, aber bei starkem Befall wird man sich dem Problem stellen müssen.Meine befallenen Jungpflanzen, die im Sommer 2007 viel zu schattig und feucht standen haben sich an einem freien Standort in voller Sonne wieder erholt. Dass dabei 'Blauer Heinz' und 'Herrenhausen' sehr wertvoll sind durch ihre Gesundheit, das habe ich auch feststellen können.

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 13:36
von fars
Daraus ergibt sich, dass Buchs in unseren Gärten nur dort gesund bleiben kann, wo man ihm einen luftigen Stand bietet. Auf sauren Böden in luftfeuchten Lagen sollte man auf ihn verzichten.
Diese recht absolut klingende Aussage bezweifle ich eben.Hier in Gießen wachsen sehr große und recht alte Buchsbüsche auf der Uferböschung der Wieseck, einem innerstädtischen Flüsschen. Sehr feuchtes Mikroklima. Boden: schwer, tonig-lehmig.Ich kenne ebenso ausgedehnte und uralte Buchsbestände an anderen Standorten (Bergisches Land), die ebenfalls nicht dem Ideal entsprechen.Buchs scheint mir folglich sehr anpassungsfähig zu sein.Klar, für jede Pflanze gibt es Standortbedingungen, die das Tüpfelchen auf dem "i" sind. Mit dem Fehlen dieser Spitzenbedingungen aber jetzt diese Infektionswelle, die ja offenbar auf einen neuen (oder bisherher relativ unbedeutenden) Pilz zurückzuführen ist - das zumindest entnehme ich den bisherigen Posts - zu begründen erscheint mir doch etwas gewagt.Nachsatz: Warum sterben denn jetzt auf einmal Altbestände ab, die jahrzehntelang problemlos gewachsen sind?

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 13:46
von pumpot
Dargestellt hat er die heimatlichen Standorte des Buchses. Auf steinigen mineral- und kalkreichen Böden im Mittelmeerraum bis in die Meeralpen und ins Jura hinein. Als Unterwuchs an Waldsäumen. Daraus ergibt sich, dass Buchs in unseren Gärten nur dort gesund bleiben kann, wo man ihm einen luftigen Stand bietet. Auf sauren Böden in luftfeuchten Lagen sollte man auf ihn verzichten.
Das mag auf Buxus sempervirens zutreffen. Zumindest B. colchica wächst am Naturstandort auf sauren Böden und oft auch ausgesprochen schattig. Recht (luft-)feucht ist es meist auch am Waldrand. Jedenfals muß es so sein, da ich nicht glaub das dies hier Trockenmoos ist. ;D

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 13:58
von fars
http://www.gartenbau-rheinland.de/news/ ... htmlD[b]er Pilz infiziert in kürzester Zeit selbst gesunde und sehr gut gepflegte Buchsbaumpflanzen, egal ob als Bodendecker verwendet oder als Rahmengehölze in Form von Kugeln oder Kegeln am Grabstein.[/b]

Re:Buchsbaum: neue Pilzerkrankung

Verfasst: 13. Dez 2008, 14:17
von Gartenlady
Volker Atrops hat in dem Leserbrief nicht behauptet, dass der Pilzbefall bei Buchs nur durch Bepudern mit irgendwas zu bekämpfen sei.
Ich zitiere mal wörtlich aus seinem Brief.
Nun erscheint es im Artikel so (gemeint ist ein früherer Artikel in der GP zum Thema), als wäre eine direkte Bekämpfung von Cylindrocladium in Deutschland nicht möglich. Bitter, wenn es so wäre ... Akute Befallsstellen von Cylindrocladium sollten sofort durch sattes Eintäuben der Blätter mit sehr feinem Gesteinsmehl (Lavaunion Urgesteinsmehl) behandelt werden. Diese Methode ist erstaunlicherweise sehr erfolgreich. Der Pilz stirbt ab, die Pflanze regeneriert sich. .....