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Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 12:25
von Lisa15
Nach meinem Verständnis ist ein Garten ein Landstück, auf dem sich der Mensch kreativ-gestalterisch betätigt. Der Zierwert einer solchen Gestaltung liegt im Auge des Betrachters und ist somit individuell mehr oder minder stark ausgeprägt.Im Gegensatz zum reinen Nutzpflanzenanbau dominieren im Garten somit das kreativ-gestalterische Element sowie der Zierwert. Diese verhindern jedoch nicht den Anbau von Nutzpflanzen im Garten, die durch Sortenauswahl und Platzierung bereits einem gestalterischen Aspekt unterliegen.Öffentliches Grün/Parks ist/sind nach meinem Verständnis ebenfalls "Gärten" - öffentliche Gärten.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 13:35
von Irina
Wäre dies meine Definition von Garten oder müsste ich gar feststellen, daß sich mein Gartendasein tatsächlich so darstellt wie Du es im letzten Drittel beschreibst, würde ich ihn gleich morgen früh abstoßen und mich nach einer Neubauwohnung im 20. Stock umsehen - idealerweise mit Blick auf ein Heizkraftwerk.
OT-Ich lebte in Moscau Mal kurze Zeit auf dem 20 Stock - gruselig

Da gab es beste Nachbarn, die ich je hatte, schöne Wohnung, keine Mücken (die haben so hoch nicht geschafft) und ich habe keinen Höchenangst. Aber da war so ein unangenehmes Grund-bio-gefühl, was ich einfach nicht erklären kann! In dieser Zeit habe ich auf der Datscha wirklich auftanken müssen. Vielleicht sind wir hier wirklich so geerdet, dass erst eine in wahrsten Sinne des Wortes Entwurzelung uns wirklich spühren lässt, was für uns ein Garten ist.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 15:42
von pearl
das trifft auch meine Beobachtung, dass es vor allem Städter sind, die sich auf dem Land für Naturschutzbelange einsetzten und überhaupt am Grünzeug an sich interessiert sind.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 19:54
von raiSCH
Logisch - man hat immer Sehnsucht nach dem Anderen, so wie Bauern oder Förster sich nicht in Wirts- oder Biergärten setzen, sondern die Restaurantstuben aufsuchen...
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 20:24
von pearl
und in Dörfern die heillose Versteinerung und Verstädterung statt findet.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 20:30
von raiSCH
Oder noch schlimmer: Pseudo-Rustikaliät mit vorgestanzten barocken Holzbalkonen von der BayWa.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 20:43
von pearl
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 20:47
von pearl
um zum Thema etwas beizutragen: (diesen Garten habe ich schon oft beschrieben als extrapoliertes Extrem):die besagten schwarzwaldtümelnden Balkone und Terrassenbegrenzungen - an einem schlichten modernen 60er oder 70er Jahre Haus. Mit mächtigen Wolkenschnitt Koniferen. Davor. Und eine Galerie aus Delbard Rosen der Malerwidmungssorte. Alles quietsche bunt und rosa. Das ist kein Garten. Das ist ein Schaustück einer Geisteshaltung.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 20:49
von Katrin
Das ist kein Garten. Das ist ein Schaustück einer Geisteshaltung.
Respekt vor allen, die einen Garten anlegen, ohne dass er das ist! (obwohl ich dein Beispiel jetzt echt nicht verteidigen wollte! Liegt mir fern

)
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 21:05
von pearl
klar ist mein Garten auch ein Produkt meiner Geisteshaltung und das gehört auch so. Aber kein Garten und nur Geisteshaltung und zwar ein Schaustück, das ist komisch.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 22:08
von raiSCH
lar ist mAber kein Garten und nur Geisteshaltung und zwar ein Schaustück, das ist komisch.
Komisch, ja. Na wenn's denn
Geistes haltung wäre!
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 22:21
von pearl
also haben wir:Ein Garten ist ein Garten, wenn er das Ergebnis einer
Geistes haltung ist.
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 22:30
von raiSCH
Dann haben wir aber das Problem, "Geist" zu definieren...
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 22:34
von fars
Und welchen Geist hatte der erste Gärtner?
Re:Was ist ein Garten?
Verfasst: 14. Mär 2010, 22:36
von raiSCH
Zumindest einen von Traditionen und Konventionen freien, aber er war wohl eher vom Selbsterhaltungstrieb bestimmt ("im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen.").