garten-pur

"Zwei große Salatschüsseln" ist natürlich ein relativ ungenaues Maß: Übersetze mal in zwei mal 4 Portionen zu je 80 - 100 Gramm "Rohmaterial" und behaupte, dass man dass mit Pflücksalat schon locker auf zwei m² hinbekommen sollte (habe das aber so noch nicht gemessen), denn das, was ich in bei der 1. Ernte geerntet habe ist ja nach weiteren 3 Ernten (bzw. in 2 Wochen) dann schon wieder genauso groß nachgewachsen, so dass dieser 1 Quadratmeter bis zum Schiessen 3-4 durchberntet werden kann. 1m² dient dabei der Vollernte, 1m² der Anzucht bis zur Vollberntbarkeit und vice versa.

Lou-Thea hat geschrieben: ↑27. Aug 2025, 14:16 Mein Lieblingssalat ist inzwischen der Altenburger Winter. Samenstände im Herbst komplett auf die Flächen oder Mörtelwannen der Tomaten geschmissen, keimen immer, nur ein bißchen ausdünnen, ernten ab Februar.

Das Modell klingt interessant – das Gros der alten Tomatenkübelerde wird erst ab Frühjahr verklappt, bis dahin könnte das ja noch 'ne Salaternte liefern. Danke für den Anstupser! Mal schauen, wo man Saatgut vom Altenburger Winter herbekäme.

Dreschflegel hat ihn im Shop.
Gibt sicher zig andere gute, aber ich möchte den halt gern rein erhalten hier.
Dieses Jahr sehen die Samenstände allerdings nicht so toll aus (zu nass? Zu heiß?), mal sehen, ob da überhaupt was angesetzt wurde. Sonst hätt ich Dir gern was geschickt.

oile hat geschrieben: ↑27. Aug 2025, 16:51 Maikönig pflanze ich im Herbst in den Frühbeetkasten und ernte im Frühjahr (Anfang Mai).

Dank Deinen Pflanzen konnte ich dieses Frühjahr ebenfalls ernten. Herzlichen Dank.
Die Überwinterung hat auch ohne Frühbeetkasten und jeglichen Winterschutz sehr gut funktioniert.

Hat er bei dir einen festen Kopf gemacht oder auch nur so locker wie hier, wo es im Frühjahr schnell warm wird?
Also gefühlt ist an einem Maikönig nur die Hälfte dran im Vergleich zu einer moderneren Sorte.

thuja thujon hat geschrieben: ↑5. Sep 2025, 00:05 Also gefühlt ist an einem Maikönig nur die Hälfte dran im Vergleich zu einer moderneren Sorte.

Apropos modernere Sorten: Gibt's eigentlich die Ergebnisse Deiner umfangreichen Sorten-Sichtungen auch irgendwo nachzulesen...?

Nein, vorerst nicht, da es Zuchtlinien sind, die noch lange nicht im Handel erhältlich sein werden. Das sieht man übrigens auch, dass die noch eher am Anfang der Züchtung stehen, also noch knallhart selektiert werden muss. Zum Jahresende/Frühjahr gibts evtl mal eine Zusammenfassung, da weiß ich aber nicht wie öffentlich die ist, erinnere mich mal dran.

Der Microplot unten im Bild etwa, da spalten sogar noch die Farben auf. Der In der Bildmitte ist schon besser, da passt die Farbe halbwegs.

Uiii, okay. Verstehe.
Das ist aber wirklich laaangfristig angelegt (Du hattest doch eine vergleichbare Sortensichtungs-Geschichte schon mal vor ein paar Jahren...?).
Also noch immer 'in the making'...!
Da ich ja selber ein großer Freund von (Winter-)Salaten bin und falls die Tauglichkeit in einem 7-b-Anbaugebiet auch noch weiter erforscht sein will, könnten wir da vielleicht fürs nächste Gartenjahr "ins Geschäft" kommen...

Von dem Projekt die letzten Jahre haben es 2 Sorten zur Anmeldung beim Bundessortenamt geschafft. Damit sind die 2 jetzt auch kaufbar.
Die Linien jetzt sind aus einem Nachfolgeprojekt. In 5 Jahren gibts da sicherlich was vorzuweisen, die sind sozusagen mitten drin im Züchtungsprozess.
Und es geht tatsächlich nicht um Wintersalate, die sind mit der Verbreitung von Verfrühungsvlies uninteressant geworden, das macht kaum noch einer, deshalb gibts dafür keinen Markt mehr und deshalb züchtet dafür auch keiner mehr Sorten.

Also, ich mag die kältetoleranteren Arten auch deswegen, WEIL sie auch im Winter ihren jeweiligen Nach-Wuchs (als Pflücksalate im Kalt-Gewächshaus) gerne mit mir teilen...
Und da das mit der Frost-Toleranz bei den meisten bis -6°C sowieso (und darunter hinaus mit etwas Bewärmungs-Nachhilfe [langbrennendes Friedhofslicht + Luftpolsterfolie]) ganz gut funktioniert hat mit dem Durchbringen über den Winter, ist es für mich auf der Hobbyebene schon ein Vorteil, wenn es im Vor-Frühling aus diesem Stadium heraus los gehen kann.

Magst Du verraten, an welchen beiden Sorten Du mit Deinen umfangreichen Bemühungen mit-beteiligt warst?

thuja thujon hat geschrieben: ↑5. Sep 2025, 00:05 Hat er bei dir einen festen Kopf gemacht oder auch nur so locker wie hier, wo es im Frühjahr schnell warm wird?
Also gefühlt ist an einem Maikönig nur die Hälfte dran im Vergleich zu einer moderneren Sorte.

Ein lockerer Kopf. Ich habe auch anfänglich von außen Blätter wie bei einem Pflücksalat abgezupft.

Welche Sorte würdest Du empfehlen?

Dieser Frage schließe ich mich an. Jansens Nordpool scheint mir knackiger zu sein als Maikönig. Aber ehrlich gesagt, brauche ich persönlich gar keine dicken Köpfe. Wir essen ja zu zweit keine Riesenschüsseln Salat.

Inge hat geschrieben: ↑31. Aug 2025, 12:10 Bei Aussaat im Hochsommer stelle ich die relativ kleinen Aussaatschalen tagsüber auf flache Kühlelemente, die über Nacht in der Tiefkühle ruhen. Ist einige Tage mühsam, der Erfolg ist mir das wert.

ringelnatz hat geschrieben: ↑31. Aug 2025, 17:04 Super Idee mit den Kühlelementen. Hätte nicht erwartet, dass das reicht, die wärmen sich doch recht schnell auf? Wieviele Tage wiederholst du das?

Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ne coole Idee...
Daher schließe ich mich der Frage mal an und packe noch eine drauf: Stellst Du die Schalen (mit wie vielen cm Erde drin eigentlich? - Aussaatschalen können ja alles sein zwischen 2,5 - 5 cm Tiefe) wirklich direkt & vollflächig auf die Elemente?
Nach max. 3-4 Stunden ist der Zauber der Kühle vermutlich verflogen, aber dass die Erde in der Zeit ganz schön frisch wird, ist natürlich logisch.
Und wenn es Deiner Erfahrung nach offenbar gut funzt, ist die Idee Gold wert...

Man kann die Kühlakkus mit der Aussaatschale auch in eine Kühlbox stellen, dann hält die vielleicht auch 8 Stunden plus. Da stellt sich tatsächlich auch die Frage, wie lange brauchen Salatsamen zum keimen. Konservativ hätte ich gesagt einen Tag zum quellen, einen zum Embryo entwickeln, einen für die Zellstreckung, einen zum Keimwurzel schieben. Mal grob drüber nachgedacht, nach 48 Sunden könnte der Drops gelutscht und kühlen obsolet sein. Nach weiteren 72h sollten dann auch Keimblätter sichtbar sein.

@Sandkeks: wenn ich Pflücksalat im Frühjahr ernten möchte, würde ich keinen schnell in sich zusammenfallenden Kopfsalat wie Maikönig nehmen. Eher etwas knackigeres oder zumindest nicht so empfindlich. Also Maikönig ist wirklich überholt, da fehlen 20 oder 40 Jahre Züchtungsgeschichte. Ich tue mir im frühen Frühjahr aber mit genauen Sorten schwer, und deshalb säe ich den ersten Satz Salat Anfang Februar mit einer Mischung aus dutzenden Sorten warm vor. Damit habe ich das was schnell wächst früh und das was länger braucht und evtl knackiger oder bunter ist etwas später. So dass man eben den kompletten Frühjahrsmix mit maximaler Vielfalt über Wochen abernten kann. Also nicht eine Sorte als Empfehlung, sondern viele verschiedene. Auch vom Blatt maximal verschieden, selbst Romana darf dabei sein, für die Abwechslung.
Und wenn es um Pflücksalat geht, warum nicht one cut ready Sorten? Die Salanovas und Co. werden mir hier aus den Händen gerissen. Egal ob Frühjahr, Sommer oder Herbst. Auch weil sie bei Hitze, Dürre und sonstwas halbwegs gut funktionieren.
Und wenn es um Kopfbildung geht, im zweiten Frühjahrssatz ab März finde ich geht Kopfsalat noch ganz gut, eine moderne, Blattlausresistente Sorte der Wahl. Die haben noch ihr weiches Blatt aber trotzdem Substanz und sind eben nicht fluffig sondern prall und nicht voll mit den Frühjahrsläusen, Honigtau und Co. Danach kommen Eichblatt oder andere gekrauste, weil es im April schon wieder in Trockenstress übergeht, da muss das Blatt mehr abkönnen.
Und die nächsten Sorten/Sätze dann wirklich gerne one cut ready, weil zu dem Zeitpunkt immer mehr anderes Grün anfällt und damit schrumpft der Bedarf an frischen Blattsalaten. Und auch da gibts das volle Sortiment, Crispy und süß, locker vom Blatt, nicht übermäßig süß, fast die ganze Textur und Aromatik verfügbar, nur bitter muss man zu der Jahreszeit noch suchen. Da gibts leider immer weniger was was taugt.
Daraus ergibt sich auch, das Eisberg in der Sommerhitze bei mir kaum eine Rolle spielt. Da warte ich lieber auf Endivien und anderes Herbstiges.

@Tempel-Hof-Gärtner: die beiden Sorten sind MVG53 oder Green Queen und MVG129 oder Redbelle. Die waren seit 2018 in der Entwicklung/Prüfung und gibts jetzt hier: https://www.sativa.bio/de/gemuese/salat ... bute_154=1

Mach doch einfach selbst mal mit, kostet nix. https://www.mit-vereinten-gaerten.org/

"ringenatz: Daher schließe ich mich der Frage mal an und packe noch eine drauf: Stellst Du die Schalen (mit wie vielen cm Erde drin eigentlich?"

Die Aussaatschalen sind 13 x 18 x 4,5 also 4 cm Aussaaterde. Ich sähe 3 Reihen, stelle sie auf die Kühldinger in den lichten Schatten bis ich die ersten Keimlinge sehe. Wenn es extrem heiß ist wechsle ich manchmal auch tagsüber die Kühlelemete aus.
Ich glaube, es geht weniger um eine Dauerkühlung, als um einen Kühlimpuls, der den Samen signalisiert, daß für das Keimen/Heranwachsen sichere Bedingungen herrschen.
Aber, das ist meine perönliche Meinung und völlig unwissenschaftlich!