Seite 14 von 17
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 4. Jun 2023, 20:02
von Gartenplaner
Geum urbanum :-X
Die haben eine Sollbruchstelle zwischen Wurzelballen und Blattschopf, sogar schon als einjährige Sämlinge, der im Boden verbliebene Wurzelstock treibt dann fröhlich wieder aus, wenn ich versucht hab, sie per Hand mit Wurzelballen aus dem Boden zu rupfen.
Muss ich immer mit Unkrautstecher oder Schaufel jäten.
Die Samen werden von Tieren überall im Garten verteilt durch die kleinen Widerhaken dran.
Los werd ich’s nicht, es wächst auch in der nachbarlichen Wilderness, aber ich versuche, es von den Beeten fern zu halten.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 4. Jun 2023, 20:19
von susanneM
Ja detto Gartenplaner
Geum urbanum manchmal hab ich das Gefühl sie hat mehrere Sollbruchstellen.
Schwierig wird besonders, wenn Gerum Hybr. gleich daneben sitzen, im Kleinstadium
von den Blättern her kann ich sie fast nicht auseinander halten.
Rausziehen geht hierorts super, aber nur mit der Grabegabel.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 4. Jun 2023, 20:32
von Krokosmian
Mit einem biligen/alten gebogenem Schälmesser, sowie etwas Übung lässt sich Geum urbanum beim Jäten ruckzuck unterhalb des Wurzelbodens unterschneiden und rausziehen. Dabei bricht nix und es verbleibt kein Rest der sich wieder regenerieren könnte. Günstiger wärs, wenn die Klinge ein wenig länger ist, geht aber auch mit den kurzen die es im Supermarkt gibt.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 4. Jun 2023, 21:51
von AndreasR
Die Taubnesseln dürfen hier auch fröhlich durch den Garten wuchern, und das eine oder andere Schöllkraut lasse ich ebenfalls stehen. Kriechendem Hahnenfuß und Nelkenwurz habe ich hingegen den Kampf angesagt, auch wenn es ein Kampf gegen Windmühlen ist, denn für jedes gejätete Exemplar gehen irgendwo an einer unzugänglichen Stelle mindestens zehn neue Sämlinge auf. ::)
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 4. Jun 2023, 23:39
von Immer-grün
Bredeh hat geschrieben: ↑4. Jun 2023, 19:57Aber nun zu meinem Experiment mit dem kriechenden Hahnenfuß: Dem habe ich erlaubt, sich in einem Wildstaudenbeet anzusiedeln. Wildstauden, dachte ich, sind hinlänglich konkurrenzfähig. Denkste: Der Hahn macht alles nieder.
Ich hoffe, du hast da keine zarten Wildstauden drin in deinem Beet. Die Ausläufer des kriechenden Hahnenfuss nisten sich ja dann auch gern ein in einen Staudenhorst. Es wird dann mühsam, ihn dort zu entfernen. Da läuten bei mir immer die Alarmglocken, wenn so ein Hahn von der Wiese aus seinen Fuss in ein Beet ausstreckt. ;)
Da der Garten über die letzten Jahre trockener geworden ist, ist der kriechende Hahnenfuss bei uns nicht mehr so stark im Vormarsch wie früher.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 5. Jun 2023, 10:09
von Bredehöft
Wildstauden sind in der Regel robust, deshalb hab ich sie dort ja angepflanzt. Und wer sich durchsetzt, das ist ja genau meine Fragestellung, das will ich beobachten. Man lernt ja immer was dazu, und wer weiß, vielleicht ist das ja die Gartengestaltung der Zukunft? Hätschelkinder durchzubringen wird immer mühsamer, und die Tierwelt braucht mehr als ein bisschen Unterstützung.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 5. Jun 2023, 10:15
von Hawu
Den wolligen Hahnenfuß hatte ich bewußt mal in den Garten geholt. Der wuchert nicht, samt sich aber üppig aus. Eine robuste Pflanze, die mit Trockenheit und Überschwemmung gut klarkommt und Farbe in schattige Ecken bringt.
Ich finde diesen Hahnenfuß wunderschön und möchte ihn nicht mehr missen. Leider finden die Rehe ihn auch klasse, so dass es keine größeren Bestände mehr gibt, sondern nur noch einzelne Exemplare.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 19:08
von Chica
Blush hat geschrieben: ↑17. Mai 2023, 20:03In MV geht es so :
https://www.natur-im-garten-mv.de/
Es gibt von Bundesland zu Bundesland andere Projektträger. Um die Plakette zu erhalten, reichen Minimalanforderungen. Mein Garten hat alle zusätzlichen Kriterien erfüllt, wie Deiner sicherlich erst recht. Mir ging es tatsächlich darum, ein Zeichen zu setzen (wenn ich mich hier umsehe, schien es mir sinnvoll ;)) und in das Netzwerk zu kommen.
[/quote]
Ich hatte mich natürlich sofort mit der Zertifizierungsstelle in Brandenburg in Verbindung gesetzt, schon aus Neugierde und auch postwendend, eigentlich mailwendend Antwort bekommen. Sie schickten mir einen Antrag, den ich gleich ausgefüllt und zurückgesendet habe. Sie würden straff dran arbeiten, dass in Brandenburg auch außerhalb der Nationalen Naturlandschaften Gärten für die Auszeichnung zertifiziert werden. Na dann. Eigentlich brauche ich ja die Zertifizierung nicht um zu wissen, dass ich einen Naturgarten pflege aber Du hast natürlich recht, man bekommt vielleicht Kontakt zu einem Netzwerk, zu noch mehr anderen Verrückten. Ich habe nicht mal einen Gartenzaun für die Plakette, vielleicht sollte ich einen dafür bauen ;D.
[quote author=Bredehöft link=topic=3077.msg4048539#msg4048539 date=1685952553]
Hätschelkinder durchzubringen wird immer mühsamer, und die Tierwelt braucht mehr als ein bisschen Unterstützung.
Die Stelle mit dem Aufwand ist auch bei mir hier eins der stärksten Argumente für Wildpflanzen. Und die Viecherli, die sie prompt mitbringen.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 19:41
von Gartenplaner
Chica hat geschrieben: ↑6. Jun 2023, 19:08…Ich habe nicht mal einen Gartenzaun für die Plakette, vielleicht sollte ich einen dafür bauen ;D.
…
Aber du hast doch das Schild im Vorgarten, da ist doch noch Platz drunter, oder? ;)
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 20:05
von Chica
Du hast recht, die beiden Schilder sollten sich auch vertragen: Naturschutzgebiet und Natur im Garten 8).
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 20:49
von Hyla
Bei euren Beschreibungen ist mir die Goldrute eingefallen, die zur Zeit wieder in großen Flecken austreibt. Entfernen ist sogar in unserem Sandboden ziemlich schwierig, weil sie einen festen Horst bildet, der nicht leicht zu durchtrennen ist. Solange es nicht zuviel wird, dulde ich sie, weil an ihr immer viele Schwebfliegen sitzen und die Hornissen dort jagen. Langsam nimmt es aber an manchen Stellen überhand. Die 1m Pflanzen sind ja doch eine starke Konkurrenz für andere Stauden.
Auch etwas nervig der Bambus Pseudosasa japonica. Er wandert ähnlich invasiv wie Quecke durch den Garten. Bei den Phyllostachys kann man wenigstens noch was ernten, z.B. Bambussprossen und -stangen, der Pseudosasa ist einfach nur nervtötend.
Neuestes Unkraut ist eine Rosenunterlage. Die Veredelung ist vorletzten Winter erfroren und die Unterlage treibt unterirdisch in alle Richtungen aus. Teilweise habe ich's schon weggestochen, trotzdem nervt sie. Ich war aber auch etwas blauäugig und hab's für Sämlinge gehalten. ::)
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 21:05
von Starking007
Das versteh ich nicht.
Wenn man merkt, dass etwas auf Dauer immer Ärger macht, warum dann nicht weg damit?
Arbeitsbeschaffung?
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 21:13
von Amur
Wenn der Ärger schön blüht oder ne Eigenschaft hat die man will, wird man halt toleranter.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 6. Jun 2023, 22:52
von Bredehöft
Ja, mit der Goldrute kämpfe ich auch. Sie ist offenbar sehr beliebt bei den Insekten, aber wenn man ihr nicht Einhalt gebietet, übernimmt sie den gesamten Garten. Ich habe sie schon eine Edelrose erwürgen sehen, konnte die gerade noch befreien. Ich dezimiere Goldrute, so gut es geht, wohl wissend, dass ich sie nicht mehr loswerde. Alles ausreißen, was nach Goldrute aussieht und darauf gefasst sein, dass noch genügend übrig bleibt. Alternative wäre: Ich buddel alles aus und pflanze neu,und selbst dann kann man nicht sicher sein.
Re: Unkraut - tolerieren oder bekämpfen?
Verfasst: 7. Jun 2023, 00:08
von Hyla
Goldrute ist ja nicht absolut böse, die Insekten mögen sie. Und wenn man im Hochsommer ohne Gießen nicht viele blühende Pflanzen hat, ist sie ein guter Notnagel.
Den Pseudosasa kriege ich nicht mehr raus. Der ist so in die Wurzelballen von Sträuchern und Bäumen eingewachsen, daß das eine Lebensaufgabe wäre. GsD wächst der nicht so dicht, daß er alles erstickt, trotzdem stört er die Optik und ist ziemlich nutzlos. Der war ein Geschenk, also nicht mal ein selbstgekauftes Unkraut.