Nox hat geschrieben: ↑23. Jun 2025, 22:39
Manchmal fällt es einem wie Schuppen von den Augen, wenn man eine Pflanze aus dem Boden nimmt und dann sieht, dass die Wurzeln überhauptnicht aus dem Ballen herausgewachsen sind.
Genau so ist es, dann ist aber noch immer nicht klar, warum das so ist und ich
suche immer nach einer
Erklärung bzw. einem
Pflegefehler bei mir. Ich will den Fehler ja kein 2. Mal machen. Ähnliches ist mir gerade bei Kokardenblumen passiert, 1 in der Mitte hat schon geblüht, die 1 links daneben und die andere rechts daneben, waren winzig, nur zu erahnen, dass es kein Unkraut ist. Bei 30cm daneben gibt es auch keinen Grund anzunehmen, dass die Pflege unterschiedlich war. Die Sache mit dem Torf habe ich hier im Forum gelernt, die Pflanzen stammen von unterschiedlichen Baumschulen. Ich habe die Kokardenblumen jetzt von der Sonne in den Halbschatten gesetzt und es geht ihnen dort besser. Die Wurzeln waren ungefähr 4cm groß. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, die waren beim Setzen im Herbst größer.
Beim Geranium cinereum wurde ich verwöhnt. Sobald eine frisch gesetzte Pflanze zu blühen anfängt, denke ich, sie hat das Gröbste geschafft. Es gab keine einzige Cinereum, die in der ersten Zeit Probleme machte, es war anders rum, die schienen sich wohl zu fühlen, wo ich den Standort grenzwertig fand und es einfach probierte.
Was ich heuer gelernt habe bzw. vermute, wenn es im Frühling nicht viel Regen gibt, dann ist das Anwachsen nicht so leicht, auch wenn man die ersten 2 Wochen entsprechend dem Wetter gut gießt.
Ich habe jetzt nochmals gesucht, was ich an alten Fotos finde. Ich dokumentiere mit Fotos sowieso sehr viel, dann kann man später leichter die Veränderungen analysieren.
Das ist der Geranium cinereum 'Ballerina' vom 20.April bald nach dem Setzen. Was will man denn da viel meckern? Im Geiste war diese Pflanze abgehakt, habe ja genug andere die neu sind. Mein Schluss war, wenn die Pflanzen bei der Lieferung ähnlich sind, dann werden sie auch ähnlich gut anwachsen, wenn sie die gleiche Pflege erfahren. Vielleicht ist das auch ein Denkfehler.
Ich achte jedenfalls ab sofort auf Gefälle, auch wenn das nur eine ganz kleine Strecke von vielleicht 20cm ist. Der Regen rinnt genauso davon wie beim Gießen, wenn eine Pflanze genau beim Gefälle wurzeln muss. Das ist was anderes als bei einer ebenen Fläche. Wenn sich neben der neuen Pflanze auch noch Unkraut dazu mischt, dann nimmt das Unkraut auch noch Wasser weg. Wenn der Regen also nach dem Setzen irgendwann geringer wird, dann geht der Pflanze Wasser ab und sie vertrocknet immer mehr. Wäre sie schon gut angewurzelt, würde das anders aussehen. Also mein Gedankenfehler war, blüht und daher ist sie schon ausreichend angewurzelt.
Außerdem will ich ja, dass die Wurzeln in die Tiefe wachsen, also gieße ich wenig. Ich habe das einfach übersehen, dass die vertrocknet. Es blühen ja sowieso nicht immer alle und so lange man 1 blühen sieht, denkt man, passt schon. Bei einem Pflanzabstand von 15-20cm in manchen Fällen ist es oft schwierig zu erkennen, von welcher Pflanze die Blüte ist. Aber wenn man dichte Blüten von Ost nach West haben will, muss man eng setzen.
Nox hat geschrieben: ↑23. Jun 2025, 22:39
Gepflanzt habe ich sie in kalkhaltigen, grusigen, gut drainierten Boden, mit einer Kiesschicht drumherum. Scheint ihnen bisher zu gefallen
So ist es in etwa bei mir. Die meisten Storchschnäbel hier bekommen irgendwie Kalkwasser, nur bei Hortensien in der Nähe muss ich vorsichtig sein. Aber ich glaube nach 2 Monaten ist das alles noch nicht so tragisch mit dem pH-Wert. Die Bauernhortensie wuchs sehr kalkhaltig auf, hat die Farbe verändert, aber soll mir egal sein.
Nox hat geschrieben: ↑23. Jun 2025, 22:39
P.S.: eine Pfahlwurzel konnte ich bei G. cinereum nicht erkennen.
Ich habe gelesen, dass man die erst ab 3 Jahren erkennen kann. Deswegen hoffe ich, dass ich meine gut angewachsenen auch im Herbst problemlos umsiedeln kann.
Die Ballerina vom Vorjahr breiten sich bei mir sehr gut aus. Es wird ein Pflanzabstand von 20cm angegeben, ich habe schon nach 1 Jahr eine Ausbreitung von 35cm gesehen. Da kümmere ich mich nicht so sehr, die sollen wachsen wie sie wollen, obwohl die Wuchsrichtung entspricht nicht der Lichtrichtung. Vielleicht spielt der Boden auch eine wesentliche Rolle, aber soviel Unterschied ist da nicht. Zur Zeit hat die Ballerina Lust aus dem Schatten nach Osten zu wachsen und nicht nach Süden.
Ich habe die Sache mit dem Gefälle gelernt. Das ist für mich wichtig. Passt hier nicht, aber ich erwähne es. Ich hatte 2 Agaven an einem viel steileren Hang, die eine wächst sehr gut, die andere 1m daneben kam wieder aus dem Garten raus in einen Topf, die war nach 1 Jahr schon fast vertrocknet. Das muss man erst mal schaffen, dass eine Agave bei unserem Wetter vertrocknet.
Fazit, ich gieße jetzt Agaven, Mittagsblumen und junge Yuccas. Früher hätte ich mich dafür für verrückt erklärt.
PS: Wächst sich eigentlich der Psilostemon nach einem Hagel-Bombardement wieder bald aus? Heute wurde die Häfte der Pflanzen im Garten umgeworfen. Interessant welche Pflanzen, das problemlos hinnehmen und welche nicht.