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Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 27. Feb 2013, 15:48
von Wiesentheo
Wir haben seit letztem Jahr eine Pelletsheizung.Ich war ganz erschrocken, als ich vor ein paar Tagen die Asche entleert habe:von 4 Tonnen (!) Pellets sind lediglich 4 Liter Asche über!
Das läßt doch wohl darauf schließen, daß ein nicht unerheblicher Teil der Asche durch den Kamin bereits auf die Umgebung verteilt ist...
Dann schmeiß den Rest noch dazu

Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 3. Mai 2013, 10:39
von schredder
Also wir verheizen ca. 3 Raummeter im Jahr und tun die Asche immer auf den Kompost. Bisher hat es super funktioniert. ICh hatte anfangs auch bedenken weil sich die Asche ja so langsam abbauen soll, aber bis jetzt war das Ergebnis wie gesagt gut.GrüßeKai
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 3. Mai 2013, 21:25
von fromme-helene
Pssst, schredder, Deine Signatur ist war nicht so ganz regelkonform.
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 11. Mai 2013, 04:34
von wukie
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Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 10:30
von Mediterraneus
Aus gegebenem Anlass: Holzasche lässt sich hervorragend zum Streuen bei Glätte benutzen.Sie soll sogar, ähnlich wie Salz, eine Auftauwirkung haben. Ich führe das aber eher auf die dunkle Farbe und somit Erwärmung durch Sonnenlicht zurück.Zudem gibt das erfrischende Farbkleckse in der Landschaft, "somewhat gothic"

Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 11:00
von Günther
Führe lieber anderswohin....Ein wesentlicher Bestandteil der Holzasche ist Kaliumkarbonat (Pottasche). Das Zeug wird als "biologisches" und umweltfreundliches Auftaumittel säckeweise angeboten....
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 11:04
von Mediterraneus
Also gut. Aber Auftauen durch die dunkle Farbe ist mit Asche auf Schneeflächen oder gefrorenen Böden auch gut möglich. Vor allem gegen Winterende zu. Um die Böden schneller bearbeitbar zu machen.Noch ein Vorteil: Hinfallen auf dem Gehweg tut auch keiner mehr. Wer will schon ins Schwarze fallen

Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 11:08
von enigma
Nee, mit der dunklen Farbe hat das kaum etwas zu tun. Es liegt, wie Günther schreibt, hauptsächlich am Kaliumcarbonat, daneben an anderen in geringeren Mengen enthaltenen löslichen Stoffen.
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 11:10
von Günther
Noch besser würde glühende Fast-Asche wirken.... 8)Reine Holzasche ist eigentlich recht hell grau, schwarz drin ist nur unverbrannte Kohle.(Stein-)Kohlenasche funktioniert auch, aber praktisch nur aufrauhend.Die dunkle Farbe hilft bei Sonnenschein.....
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 11:40
von Mediterraneus
Jedenfalls wäre es echt überlegenswert. Schlimmer als Streusalz kanns ja nicht sein.Kalium fehlt bei uns eh im Boden, sauer ist er auch. Ok, die Farbe bleibt noch. Aber weiße Pudel mit schwarzen Pfoten sehen eh besser aus, finde ich

Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 16:14
von Amur
Ist oder war ja in den östlichen Ländern viel verwendetes Streumittel (allerdings meist Kohlenasche). Gibt halt ne riesen Sauerei die man ins Haus trägt. Aber sonst ist es als Streumittel super.
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 16:43
von Günther
Kohlenasche wirkt halt "nur" abstumpfend, aufgrund ihrer oft etwas blasigen Struktur halt besser als Splitt.Dafür sind nur geringe Mengen löslicher Substanzen drinnen....
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 17:46
von Dietmar
Auf Seite 9 von
http://www.bios-bioenergy.at/uploads/me ... 0.pdfsteht etwas zur chemischen Zusammensetzung.Holzasche ist ein wertvoller Dünger, aber es gibt auch einige Probleme zu beachten:1. In Holzasche sind geringe Schwermetallmengen enthalten, die aber im Regelfall vernachlässigbar sind. Ausnahme: Die Bäume standen in einem belasteten Gebiet, z.B. um Muldenhütten bei Freiberg, in der Nähe einer Kupfer-, Blei- und Zinkhütte (o.ä.) oder auf einer Deponie.2. Einige Metalle liegen als schwer lösliche Oxide vor, z.B. Kalzium und Magnesium. Diese Oxide sind bzw. sind mit Wasser ätzend und damit gefährlich für Mensch und Pflanzen (Stichwort Branntkalk). Deshalb sollte man nicht mit frischer Holzasche düngen. Entsorgt man die Holzasche auf den Kompost, bilden sich zusammen mit Wasser und Kohlendioxid aus der Luft ungefährliche Karbonate. Diese Stoffe sind absolut lebenswichtig für Pflanzen und genau im richtigen Mengenverhältnis.3. Einige Metalle, z.B. Kalium und Natrium sind als Oxide sehr gut wasserlöslich und auch stark ätzend. Bringt man Holzasche direkt auf die Beete aus, werden diese Stoffe ganz schnell ins Grundwasser ausgespült und stehen somit nicht mehr als Dünger zur Verfügung. Auf dem abgedeckten und feuchten Kompost bilden sich ungefährliche Karbonate. Diese sind schwerer wasserlöslich und werden deshalb nur langsam abgebaut.4. In der Holzasche sind alle Metalle und Spurenelemente in genau der richtigen Zusammensetzung enthalten - mit Ausnahme des Stickstoffs und des Schwefels sowie des Phosphors. Diese bilden gasförmige Oxide und gehen bei der Verbrennung durch den Schornstein. Man muss also eventuell Stickstoff und Phosphor nachdüngen.Ich hatte mich mal mit der Verwertung von Holzasche zu Dünger beschäftigt. Dabei sind 2 Schritte unabdinglich:1. Neutralisierung der stark ätzenden frischen Holzasche (aus einem Biomasseheizwerk)2. Immobilisierung der gut löslichen Oxide/Karbonate.Ideal wäre, die frische Holzasche mit etwas Branntkalk und Stickstoffdünger zu vermischen und anzufeuchten (nicht zuviel Wasser), ähnlich wie Beton für Fundamente und aus dieser Masse Pellets zu machen. Das ist jedoch nur großtechnisch sinnvoll. Für Düngemittel sollte man dafür kein reines Wasser verwenden, sondern Gülle oder unbedenklichen Klärschlamm, weil darin viel wertvoller Phosphor enthalten ist. Holzasche hat neben Stickstoff-, Schwefel- auch Phosphormangel, da ein großer Teil des Phosphors bei der Verbrennung durch den Schornstein gegangen ist. In Gülle und Klärschlamm ist viel Phosphor enthalten. Es sollte aber nur Klärschlamm verwendet werden, der keine Schwermetalle enthält, also eine bekannte Zusammensetzung hat. Als Pellet werden die wertvollen Substanzen sehr langsam über mehrere Jahre freigesetzt und nicht gleich wieder ins Grundwasser ausgewaschen.Für zu Hause ist das aber zu umständlich, aber es sollte doch eine Kleinigkeit beachtet werden. Frische und damit stark alkalische Holzasche sollte nicht in größeren Mengen auf den Kompost, da wichtige Bodenbakterien, Insekten und Regenwürmer tot geätzt werden könnten. Besser ist es, wenn man z.B. die Holzasche einer Pelletheizung in einem Fass sammelt - fällt ja ohnehin in ein solches. Durch die Luftfeuchte und dem Kohlendioxid der Luft sind die alkalischen Oxide nach einigen Tagen karbonatisiert und damit neutralisiert worden. Jetzt kann die Holzasche auf den Kompost, aber nicht zu viel auf einmal, sondern schichtweise zusetzen.Wer nur gelegentlich mal den Kamin heizt, bei dem fällt nur wenig Holzasche an. Eine Kehrschaufel frische (aber erkaltete) Holzasche kann man schon einmal auf den Kompost streuen, aber nicht mit Wasser "runterspülen". Nach kurzer Zeit ist diese Holzsche karbonatisiert und damit neutralisiert.Würde man z.B. mit einer Gießkanne Wasser auf die frische Holzasche im Komposter gießen, dann werden Kalium und Natrium ausgewaschen und die stark ätzende Lauge schädigt die Organismen im Kompost.Da ich keinen Kamin und keine Pelletheizung habe, hole ich mir im Frühjahr ein Fässchen Holzasche aus einer Pelletheizung eines kleinen Unternehmens. Ich habe diese analysiert bezüglich PH-Wert - war total karbonatisiert und damit PH-Wert 7.Darf man Asche von Braunkohlenbriketts auf den Kompost streuen? Das kommt darauf an, woher diese Briketts stammen. Asche aus tschechischen Briketts enthält viel Uranverbindungen. Braunkohleasche aus Deutschland, z.B. der Lausitz enthält viel Kochsalz. Mal eine Schaufel ist nicht gefährlich, aber größere Aschemengen von Briketts sollten nicht auf den Kompost.Erläuterung: Früher hat man in Tschechien Braunkohlenfilterasche in den Beton zugesetzt. Auf diese Weise kann man bis zu ca. 30 % des Zementes ersetzen, ohne das die Festigkeit des Betons leidet. Aus diesem Beton wurden für den Wohnungsbau Platten hergestellt und Jahrzehnte später merkte man, dass die Bewohner solcher Wohnungen öfters Lungenkrebs bekamen, da das Uran zu ebenfalls radioaktives Radon zerfiel und das wurde von den Bewohnern eingeatmet. Das Radon hat nur eine kurze Halbwertszeit und wandelte sich in der Lunge zu radioaktiven Staub um, welcher mit den Jahren immer mehr wurde. Diese Plattenwohnungen waren also infolge der Braunkohlenfilterasche aus den Kraftwerken Böhmens radioaktiver Sondermüll. Also musste man viele Wohnungen abreißen oder teuer sanieren, z.B. durch Auskleidung aller Wände, Fußböden und Decken mit Kufperblech und Verlöten der Bleche. Anstriche oder Folien sind für Radon kein Hindernis.Früher hat man in D mit Braunkohlenasche Eisflächen abgestumpft - ist sehr wirksam, aber eine Sauerei, weil z.B. diese Asche mit den Schuhen in die Wohnungen geschleppt wurde. Durch den Kochsalzanteil wurden die Eisflächen ein bisschen angeschmolzen.
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 17:56
von enigma
Ideal wäre, die frische Holzasche mit etwas Branntkalk und Stickstoffdünger zu vermischen und anzufeuchten (nicht zuviel Wasser), ähnlich wie Beton für Fundamente und aus dieser Masse Pellets zu machen.
Dazu nur eins: Man sollte auf keinen Fall Holzasche mit ammoniumhaltigen Düngern oder mit Harnstoff mischen, da dabei gasförmiges Ammoniak entsteht und entweicht, mithin der Stickstoff nicht den Pflanzen, sondern der Atmosphäre zugute kommt.Wenn man unbedingt Holzasche oder anderen basische Mittel als Dünger nehmen und mit Stickstoff anreichern will, dann mit Nitratstickstoff oder allenfalls mit Kalkstickstoff. Wobei man mit letzterem aber unnötigerweise weiteren Kalk zuführt.
Re:Kaminholzasche im Garten
Verfasst: 29. Dez 2014, 18:32
von Günther
Mal konkret:Die gerne von Aschengegnern und Biolaien erwähnten Schwermetalle sind heute kaum mehr relevant, Kupfer ist noch eines der harmlosesten davon.Kalzium und Magnesium sind unter normalen Feuerungsbedingungen kaum als Oxide vorliegend, bei Kaminen noch weniger, bei manchen Pelletsanlagen etwas mehr. Beide sind leidlich wasserlöslich. In der feinen Verteilung in der Holzasche werden sie an der Luft sehr schnell Karbonate und noch schlechter löslich. "Gefahr" bestünde vielleicht bei ganz frischer "ofenwarmer" Holzasche.Kalium und Natrium liegen da NIE als Oxide vor, sie werden bei der Analyse bequemlichkeitshalber als solche angegeben. Diese Alkalimetalle sind als Karbonate (Sulfate, usw.) drinnen und auch als solche vorzüglich wasserlöslich - und recht alkalisch.Der Stickstoff ist praktisch weg, der Schwefel zu Teilen als Sulfat gebunden, und der Phosphor weitgehend als leider recht unlösliches und unbrauchbares Kalziumphosphat. Die Reduktion zu elementarem Phosphor und weiter Verbrennung zu Phosphoroxiden (die an sich Feststoffe sind) findet unter solchen Bedingungen kaum statt.Was soll der Zusatz von stark ätzendem Branntkalk zur sowieso schon alkalischen Holzasche?Die Karbonate der Alkalimetalle (und der Erdalkalien, die allerdings sehr schlecht löslich sind) sind an sich gut löslich und alkalisch, auch nach sehr langem Stehen wird eine Suspension/Lösung von Holzasche nie einen pH von 7 erreichen.Kohlenasche allerdings kann sauer reagieren, da sie Schwefeloxide enthalten kann - aber die sollte hier sowieso nicht behandelt werden.Die zur Beton"streckung" verwendete Flugasche ist mit der Asche aus der Feuerung nicht zu verwechseln - und zum Aufstreuen viel zu fein....Das Uran ist auch nicht ein "normaler" Bestandteil, und das Radon in Gebäuden kommt öfters aus dem Boden darunter, seltener aus dem Baumaterial der Wände.Die radioaktiven Heilbäder (Gastein beispielsweise) übrigens leben vom Radon im Wasser und in der Luft - ich halt nix darauf.