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Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 13:50
von uliginosa
Ich bin selber Tiefpflanzer!

Ich habe zwar nicht Tausende von Rosen, aber auch keine Horde Gärtner, die jeden Herbst alle Rosen anhäufelt. Ich häufele nur Mimosen und Neulinge an.Deshalb bewährt sich in meinem Garten das Tiefpflanzen. Es rettet Rosenleben.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:08
von Rosenkultivarium
Ist für mich nicht nachvollziehbar.Der Arbeitsaufwand des Anhäufelns ist im Verhältnis zur Pflanzung, zum Jäten, zum Schnitt, zum 2x jährlichen Düngen ein geschätztes 10tel.Im Rosenkultivarium stehen sicher mehr als 1000 anzuhäufelnde Rosen, in 5 Stunden ist das erledigt!Die Einbeinigkeit vieler Rosen die man in Gärten sieht entpuppt sich häufig als Folge von Tiefpflanzung. Auch die Entwicklung von Basistrieben wird gebremst/verhindert was wiederum die Lebensdauer von Rosen verkürzt.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:14
von zwerggarten
ich bin inzwischen am zweifeln, ob meine bisherige tiefpflanzerei nicht einige rosen erledigt hat oder noch erledigen wird - es scheint da schon einige regelrecht erstickt zu haben...

andererseits ist ja das ziel, sie auf eigene beine/wurzeln zu stellen, mittel- bis langfristig sollte doch dann basistriebbildung kein problem bzw. vorteil der veredelungsstelle mehr sein, sondern da erfolgen, wo die basis der rose ist - zwischen wurzel und trieb(en), oder?
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:21
von Rosenkultivarium
andererseits ist ja das ziel, sie auf eigene beine/wurzeln zu stellen
Das ist doch bei Beetrosen ganz sicher nicht das Ziel! Die sind doch niemals darauf selektiert auf eigener Wurzel zu stehen.Bei alten Rosen siehts anders aus - aber: ein Beet auf eigener Wurzel stehender Gallicas möcht ich nicht haben ....
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:37
von zwerggarten
nein, ich auch nicht mehr, obwohl es bei mir so langsam losgeht, mit dem fröhlichen auslaufen. ::)aber was heißt "darauf selektiert": die sämlinge werden doch vor allem auf blütenschönheit und fülle, aufbau und dann (ggf. veredelt an verschiedenen standorten) auf gesundheit selektiert, oder? zu beginn der selektierung stehen die doch alle noch auf eigener wurzel und müssen erstmal so der witterung und dem züchti-auge genügen. es wird doch wohl eher nicht jeder einjährige sämling gleich veredelt vor der selektion? das heißt für mich: die eigentliche sorte hat sich auf eigenen wurzeln bei der selektion durchgesetzt und wird erst dann, zwecks vermehrung, auf unterlage verbreitet.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:44
von Rosenkultivarium
Die stehen doch nicht im Freiland in Zone 7 oder 6!
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 14:50
von zwerggarten
die alten th-lh-borboniana-usw-sorten des vergangenen jahrhunderts? jedenfalls ich rede jetzt nicht über moderne südfranzosen, australier oder briten.

Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 15:26
von Rosenkultivarium
Aber die Züchter der Teehybriden des 19.JH waren doch nicht in Gebieten mit Klima 6 oder 7 daheim!, Dickson, Pernet-Ducher, Nabonnand, Bennett, Guillot ....Bei den LHs würde ich meinen, dass die auf eigener Wurzel gar nicht lange überleben können - da weiss aber Loli sicher alles dazu.Jene Bourbonrosen die starken Noisette- oder Teeeinfluss zeigen würde ich auch nicht auf eigener Wurzel haben wollen.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 15:29
von zwerggarten
so gesehen...

aber es gab hier auch mal wurzelechtheitsverfechti!

Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 15:32
von Rosenkultivarium
Ich habe mich auf Beetrosen bezogen, Strauch-, Rambler- und Kletterrosen sind schon was anderes .... wenn sie nicht zum Davonrennen neigen.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 17:15
von Vulkanrose
es wird doch wohl eher nicht jeder einjährige sämling gleich veredelt vor der selektion?
So weit es mir bekannt ist, veredeln die Züchter vielversprechende Sämlinge gleich im 1. Jahr. Dann werden ca. 5 Stück je Sämling veredelt. Die Selektion geht ja über mehrere Jahre und ab dem 2. Jahr sind sie dann auf fremden Wurzeln. Der Originalsämling wird nach dem Veredeln in der Regel entsorgt.Mit RosengrußVulkanrose
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 21:25
von freiburgbalkon †
es wird doch wohl eher nicht jeder einjährige sämling gleich veredelt vor der selektion?
So weit es mir bekannt ist, veredeln die Züchter vielversprechende Sämlinge gleich im 1. Jahr. Dann werden ca. 5 Stück je Sämling veredelt. Die Selektion geht ja über mehrere Jahre und ab dem 2. Jahr sind sie dann auf fremden Wurzeln. Der Originalsämling wird nach dem Veredeln in der Regel entsorgt.Mit RosengrußVulkanrose
Hach, das wär schön, wenn ich das so handhaben könnte, dann wäre mein Barry nicht sinnlos gestorben draussen in seinem kleinen Töpfchen letzten Winter, noch vor seinem ersten Geburtstag.Sorry, bin etwas wehmütig, weil er mich diesen Monat von meinem Kalender in der Küche ankuckt.Klar, wenn er auch später keinen Winter überlebt hätte, wäre er eben keine richtige Gartenrose geworden. Aber so weit kam es nicht, das zu testen. Und mit ihm zogen ja noch so einige erfolgversprechende in den Rosenhimmel ein. Ich versuche es zum den dieses Jahr gekreuzten zu kompensieren. Immer nach vorne kucken... (Scheuklappen aufsetz)
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 14. Nov 2012, 22:38
von Loli
Aber die Züchter der Teehybriden des 19.JH waren doch nicht in Gebieten mit Klima 6 oder 7 daheim!, Dickson, Pernet-Ducher, Nabonnand, Bennett, Guillot ....Bei den LHs würde ich meinen, dass die auf eigener Wurzel gar nicht lange überleben können - da weiss aber Loli sicher alles dazu.Jene Bourbonrosen die starken Noisette- oder Teeeinfluss zeigen würde ich auch nicht auf eigener Wurzel haben wollen.
Was die LHs angeht, sind eigene Wurzeln sehr förderlich, solange die "echten" (Mme Butterfly und Consorten) Teehybriden nicht eingekreuzt wurden. Proceras Züchterkollegin MaryR hat hier im Schaugarten im Hochsommer eingehend die LHs bzw. Pernetianas inspiziert. Einige der "echten" (also ohne Teehybridenblut der Abkunft Mme Butterfly etc.) stehen hier auf eigener Wurzel und gedeihen krankheitsresistent und vital. Selbst
rosa foetida bicolor ist auf eigener Wurzel krankheitsfrei, wobei bei schlechten Erfahrungen eben auch die Unterlage eine Rolle spielen kann. Lhs sind, sofern anderes Blut nicht eingekreuzt wurde, Wildhybriden, denen die eigene Wurzel sehr förderlich ist. Entgegen der kolportierten - und immer wieder abgeschriebenen - "Weisheit", sind sie im Übrigen viel krankheits- und frostresistenter als ältere Kolleginnen und viele neuere moderne Sorten.
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 15. Nov 2012, 09:05
von Rosenkultivarium
Sehr interessant!Und bis zu wieweit, bis zu welcher Generation, würdest Du LHs als Wildhybriden einordnen?Was die Krankheitsanfälligkeit betrifft ist mir bei der Handvoll LHs die hier stehen auch aufgefallen, dass sie nicht aussergewöhnlich empfindlich sind. Winterhärte ist grösser als jene von Teehybriden, das sieht man deutlich. Selbst Soleil d'Or ist in manchen Jahren wüchsig und halbwegs gesund, da ist sie 1,5m und blüht noch im Herbst gut! Dieselbe Pflanze kann allerdings im darauffolgenden Jahr nur halb so gross sein ....Die Herkunft der Mme.Butterfly ist ja nicht klar, haben sich da bezgl. der mögl. Abstammung Erkenntnisse ergeben?
Re:rosensorten im europa-rosarium sangerhausen, 16.06.2012
Verfasst: 15. Nov 2012, 14:51
von Krimrose
Ist für mich nicht nachvollziehbar.Der Arbeitsaufwand des Anhäufelns ist im Verhältnis zur Pflanzung, zum Jäten, zum Schnitt, zum 2x jährlichen Düngen ein geschätztes 10tel.Im Rosenkultivarium stehen sicher mehr als 1000 anzuhäufelnde Rosen, in 5 Stunden ist das erledigt!Die Einbeinigkeit vieler Rosen die man in Gärten sieht entpuppt sich häufig als Folge von Tiefpflanzung. Auch die Entwicklung von Basistrieben wird gebremst/verhindert was wiederum die Lebensdauer von Rosen verkürzt.
Ist zu 100% meine Erfahrung!!!Da ich meine Rosen öfter umplanze

habe ich oft diese kaum lebensfähige "mehrstockige" Konstruktion aus kümmernder Unterlage, faulnder Edelsorte und möchte gerne Eigenwurzeln bestaunen können. In älteren Büchern nachgelesen, einwenig nachgedacht, versuche ich nun meine Rosen bodeneben zu halten, was gar nicht so einfach ist, denn durch die Pflegemaßnamen gerät die Verädelung immer tiefer.( für OGR gilt es natürlich nicht, die sind noch auf den "eigenen Beinen" gezüchtet worden).Die Rosenfreunde in Russland haben auch ähnliche Erfahrungen gesammelt, so, dass in bestimmten Kreisen es bereits zum Konsens geworden, dass es nicht gut ist die Rosen "tiefer zu legen".Danke, Erich für Deine Bestätigung, schein in unseren Breiten genau so zu stimmen

!!!!