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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 09:31
von Chica
oile hat geschrieben: 1. Jul 2023, 09:14
Chica hat geschrieben: 1. Jul 2023, 07:20
Ich kann es nur sagen wie es hier auf sandigem, nährstoffarmen, trockenen Boden im ländlichen Umfeld funktioniert. Wenn man eine ehemalige Rasenfläche nur noch extensiv bewirtschaftet, also eine Mahd pro Jahr, dann entsteht eine Wiese. Das sieht dann so aus:

Schön wärs. In meinem Wiesle reduziert sich der Blütenreichtum von Jahr zu Jahr. Stattdessen breitet sich taube Trespe aus. ::)
Ach so: Löwenzahn habe ich stellenweise reichlich.


Hier ist das im Bereich unterhalb der Terrasse dieses Jahr auch so gewesen. Auf Einfahrt- und Terrassenhöhe kommt überhaupt keine Trespe auf. Deshalb habe ich die Trespenflächen vor der Blüte gesenst. Ich glaube die Ausbreitung ist vor allem durch die Trockenheit im letzten Sommer möglich geworden als ein Teil der Flächen völlig vegetationslos war.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 09:36
von Nox
polluxverde hat geschrieben: 1. Jul 2023, 09:30.
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Ohne mich in die Wiesendiskussion zu sehr einmischen zu wollen, möchte ich doch anmerken, daß die Tatsache, daß jemand noch zur Sense ( und nicht zu diesen lärmenden, nervigen und unnötig Energie vergeudenden motorgetriebenen Geraeten ) greift, mich erfreut.
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Polluxverde, ich glaube hier ist der Überbegriff Sense gemeint, der auch Motor- und Akkusensen mit einschliesst. Viele von uns sind nicht mehr die Jüngsten und mit Schulter- und Nackenproblemen verbietet sich das traditionelle Sensen. Aber da sprichst Du ein wichtiges Thema an: Wenn die Wiese erstmal bei 80 - 100 cm angelangt ist, wie bekomme ich sie wieder kurz ? Die gängigen Mäher kapitulieren davor - und dann das Aufsammeln, mit Heurechen ? Für ältere Privatleute ist das eine rechte Herausforderung.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 09:37
von Mediterraneus
Immer hat geschrieben: 1. Jul 2023, 09:19
Treasure hat geschrieben: 30. Jun 2023, 22:31
Geht es hier wirklich nur um Begriffe oder Glaubenssätze?

Ganz sicher geht es auch um die Frage, ob Schönheit allein, also eine wiesenhafte , optische sehr schöne Gestaltung, heute noch genügt. Oder ob es mehr Überlegungen bzgl. „Inhalt“, also ökologischem Wert, braucht. Was je nach Standort, Stadt oder Land, wahrscheinlich unterschiedlich bewertet werden kann.
Wenn die „Staudenwiese“ diese Frage miteinbezieht, kann die von mir aus heissen wie sie will.;)


Jedenfalls bringt der Begriff wieder ein bißchen mehr "Unordnung" ins Gartenbild der Menschen. Somit ein Stück weiter Richtung Naturgarten/naturnahe Gartengestaltung.
Der Begriff ist leicht verständlich, einem Laien leicht vermittelbar und nach Anweisung ist sogar ein Hausmeisterservice im Stande, so ein Beet/eine wiesenhafte Anlage/eine Staudenwiese mit dem Balkenmäher/Heckenschere einmal im Jahr abzumähen.


Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 09:38
von Chica
polluxverde hat geschrieben: 1. Jul 2023, 09:30
Chica hat geschrieben: 1. Jul 2023, 07:20


Die Fläche mit dem Naturschutzschild im Einfahrtbereich sense ich im Herbst, damit die Krokusse im Frühjahr zur Geltung kommen.


Ohne mich in die Wiesendiskussion zu sehr einmischen zu wollen, möchte ich doch anmerken, daß die Tatsache, daß jemand noch zur Sense ( und
nicht zu diesen lärmenden, nervigen und unnötig Energie vergeudenden motorgetriebenen Geraeten ) greift, mich erfreut. ( Ich höre schon das
Aufstöhnen derjenigen, die große Flächen zu bewirtschaften haben ...... )

Ich selber sense auch kleinere Flächen im Garten - leider habe ich die Kunst des Dengelns nicht erlernt, das macht aber glückweise ein
Nachbar ( 95 Jahre alt ) für mich.


Insektenschonend geht nur Handsense, Balkenmäher oder Heckenschere mit Stiel (im Saum vorgestellt). Meine Halswirbelsäule macht Handsense nicht mit, deshalb bin ich auf die Stihl HLA 60 umgestiegen.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 10:15
von Gartenplaner
Ich kann nur von meiner ehemaligen sehr gedüngten Weide auf schwerem Lehm berichten, und habe mehrere Bücher zur Wiesenanlage durchgeackert.
Wildblumenwiesen können meist nur zu einem sehr kleinen Teil "von selbst" entstehen, weil die Samen der meisten Wiesenwildblumen aus eigener Kraft nicht sehr weit kommen und nur im kleinen Umkreis um die Mutterpflanze ausfallen (Windverbreiter natürlich ausgenommen).
Und man muss eine gewisse Etablierungspflege in der Anfangszeit machen, (Schröpfschnitt, um einjährige Beikräuter (oftmals aus der Samenbank des vorhandenen Bodens) schnell einzudämmen, Bekämpfung verdrängend agierender Beikräuter).....

Bis zu einem gewissen Grad ist eine Wiesenanlage dahingehend planbar, dass man für den vorhandenen Boden, seinen Feuchtigkeitsgehalt im Jahresverlauf, die Lichtverhältnisse, entsprechend passendes Saatgut ausbringt.
Man sollte aber wissen, dass eine Wiesengesellschaft eine sehr dynamische Pflanzengesellschaft ist, die immer wieder mal stark variieren kann, Massenblüten gewisser (besonders zweijähriger) Arten, Zusammenbruch von Beständen und langsamer neuer Aufbau usw. .
Dass sich irgendwann ein “Gleichgewichtszustand” herausbildet, würde mich nicht wundern, ist bei mir aber noch nicht abzusehen.

Der Aufwand, nach der Einwachspflege, ist relativ gering, die ein/zweimalige Mahd ist wesentlich, bei guten Bodenverhältnissen eine zweimalige unabdingbar.
Die Mahd sollte erfolgen, wenn die meisten Wiesenblumen reife Samen ausgebildet haben, Juni ist frühester Zeitpunkt, die Samenstände der Wiesenorchideen bei mir sind erst Ende Juli reif, deshalb lass ich Ende Juli, Anfang August mähen.
Dann, und das gebe ich offen und unumwunden zu, sieht das Ganze auch schon sehr strohig aus, etwas frühere Mahd würde den Anblick ersparen 8)

Danach, wenn nicht grad extreme Dürre herrscht, bestocken viele Wiesenpflanzen wieder und einige blühen nach.
Die 2. Mahd hab ich nach Ende der Herbstzeitlosenblüte gelegt, Ende Oktober, dann kommt die Wiese auch schön niedrig aus dem Winter und die Frühlingsblüher sind gut sichtbar.

Ich mach mir noch oft die Mühe, Samen von Arten, von denen ich mehr an vielen Stellen möchte, einzusammeln und nach der Mahd dann in neuen Bereichen zu verstreuen, um die Ausbreitung zu beschleunigen.

Es muss einem natürlich klar sein, dass man für die Mahd nicht den normalen Rasenmäher nehmen kann und dass das Heu, bzw. dessen Einsammlung/Abtransport geregelt sein muss.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 1. Jul 2023, 10:41
von Krokosmian
OT
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Chica hat geschrieben: 1. Jul 2023, 09:31
Deshalb habe ich die Trespenflächen vor der Blüte gesenst.


Zumindest ein Teil der hiesige Trespen macht in so einem Fall eine Nachblüte mit mehr oder weniger verkürzter Rispe. Manchmal auch nur bodennah, so, dass es halt wenigstens zum Bestandserhalt reicht.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 2. Jul 2023, 08:17
von Chica
Hier war das dieses Jahr an einigen Stellen auch so, auf ein paar Flächen kam aber gar nichts mehr nach, weil es bis vor ein paar Tagen einfach viel zu trocken war. Man muss die Wiesenflächen eben je nach Wetterverlauf im Auge behalten. Auf Terrassenhöhe und im Einfahrtbereich steht die Wiese noch und das bleibt auch so, bis zum Herbst und der andere Teil sogar über den Winter. In der gepachteten Gemeindewiese habe ich eine Schröpfsensung gemacht, weil da eine Viciaart überhand nahm. Da werden die Flächen mit Centaurea immer im Frühjahr gesenst, damit die wichtige Wiesenblume Luft kriegt.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 2. Jul 2023, 09:35
von foxy
Ich habe in meinem Garten auch so einiges an Wiesen in der Summe ca. 3000 qm, mit der Sense mach ich da nix.
Ich mähe alles mit dem Rasentraktor und das schon seit dreißig Jahren.
Das ist eine Wiese die in der vollen Sonne steht, wird in zwei Wochen gemäht. Verschiedenste Gräser und Wiesenblumen, sogar Zittergras kommt hier jedes Jahr.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 2. Jul 2023, 09:41
von foxy
Das ist eine Feuchtwiese mit vielen Knabenkräutern, Trollblumen, Sumpfdotterblumen. Im Frühjahr, Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblumen und Schachbrettblumen.
Wird nachdem die Knabenkräuter reife Samen haben auch mit dem Rasentraktor gemäht.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 2. Jul 2023, 09:46
von foxy
Auf dieser Wiese sind im Frühjahr viele Krokusse, Schlüsselblumen, Blausternchen usw. Im Sommer kommen dann die Margeriten. Wird auch in vierzehn Tagen mit dem Rasentraktor gemäht.

Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 2. Jul 2023, 14:12
von Nox
Meine Orchideensamen sind reif, drum habe ich die Wiese vor einer Woche schon gemäht.
Ich habe ja schon von der Campanula rotundifolia erzählt: Nur ein Exemplar von zwei Aussaat- und Auspflanzaktionen hatte sich wirklich gut etabliert, hier sitzt es am Rande des Trockenrasens in einer Baumscheibe. Hoffentlich gibt's viel Nachwuchs:
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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 3. Jul 2023, 15:17
von Gartenplaner
Himantoglossum hircinum braucht etwas länger, deshalb kann ich noch die Blüte von Geranium pratense genießen

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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 3. Jul 2023, 17:19
von Mediterraneus
Meine Staudenwiese

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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 3. Jul 2023, 17:20
von Mediterraneus
:D

Es ist eine Mischung aus Präriepflanzen, mediterranen Stauden und Gräsern und heimischen Wildpflanzen.

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Re: Staudenwiese sinnvolles neues Gartenelement oder unnötige Wortneuschöpfung?

Verfasst: 3. Jul 2023, 17:20
von Mediterraneus
..das Ganze wächst inselartig in der Obstwiese, wo auch teilweise "echte Wiese" in Inseln stehenbleibt.


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