Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Verfasst: 10. Sep 2009, 16:12
Ahhh, ok. Welche Probleme machen denn Pilze *dummfrag*? Fällt nur das Laub frühzeitig ab, oder schädigt das auf Dauer den Stock?
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...mittelspät bis spät.in der geschmacksqualität erreicht m.e. Naranczizu fast dieses höchstniveau.der orangengeschmack wird mit zunehmender reife noch mit einem muskatton aufgepeppt.andere hervorragende, knackige gourmet-sorten sind Garant, Muscat Garnier und Fleur Charlotte. Fleur Charlotte gefällt mir geschmacklich noch besser als die mittelspäte Pölöskei Muscat.für traubengenießer in weniger guten lagen kann ich diese frühsorten empfehlen, die hier zum jetzigen zeitpunkt reif sind. nur Naranczizu und Fleur Charlotte habe ich wegen hohem pilzdruck 2 mal vorbeugend gegen echten mehltau gespritzt (verd. milch).wegen relativ geringer fruchtbarkeit sollte man bei Naranczizu mehr fruchtholz belassen.entgegen offizieller beschreibungen haben Garant und Muscat Garnier nur mittlere beerengrößen. das wollte ich erwähnen, damit niemand falschen hoffnungen erliegt.die relativ schnelle steifigkeit der jungtriebe und die nur mittelgroßen blätter der Esther lassen eine geringe windbeeinträchtigung erwarten, auch ein grund, sich für diese sorte als freistehende weinrebe zu entscheiden. zum pilzbefall:zeitig auftretender pilzbefall schädigt die blätter. es werden weniger reservestoffe eingelagert - die frosthärte sinkt. bei alljährlichem auftreten vor der holzreife leidet die fruchtbarkeit. befallene trauben können die ernte zunichte machen.zur holzreife von jungreben:außer der haupttriebspitze kappe ich auch die der geiztriebe. wenn die jungen blätter ungefähr ein drittel der blattfläche ausgewachsener blätter erreicht haben produzieren sie mehr nährstoffe, als sie selbst verbrauchen.mit dem entfernen von 50 tage alten blättern stehen der rebe weniger assimilate zur verfügung. die wurzel liefert nur mineralien und kann allein die holzreife nicht bewirken.deshalb würde ich davon abraten.eine spritzung mit Cu-mittel wirkt zum jetzigen zeitpunkt wachstumsabschließend und ist m.e. besser geeignet. der verzicht auf kupfer zwecks raubmilbenschonung ist ein argument in weinbaugebieten, wo sich eine stabile nützlingspopulation aufbauen kann. für "polarwinzer" unter anderen klimabedingungen mit nur wenigen reben halte ich dieses ansinnen für etwas übertrieben.Wann wird eigentlich Muskat Hambourg reif?Ich lese immer wie köstlich manche Trauben schmecken, aber wenn ich dann auf die Reifezeit schaue wünsch ich mich immer an die Mosel oder so.
Mittlerweile bin ich verzweifelt genug auf evtl. Nützlinge zu verzichten ;DDie brauche ich ja nicht, wenn im Winter alles erfriertzur holzreife von jungreben:eine spritzung mit Cu-mittel wirkt zum jetzigen zeitpunkt wachstumsabschließend und ist m.e. besser geeignet. der verzicht auf kupfer zwecks raubmilbenschonung ist ein argument in weinbaugebieten, wo sich eine stabile nützlingspopulation aufbauen kann. für "polarwinzer" unter anderen klimabedingungen mit nur wenigen reben halte ich dieses ansinnen für etwas übertrieben.
So was habe ich noch nie gesehen. Finde ich toll. Bitte - wie kriegt man das hin?@Dietmardas obere, linke foto stammt vom Mitschurinski-bäumchen! :)stürmische winde haben das bäumchen in diesem jahr ab und zu durchgeschüttelt. auf einem "ganzkörperbild" sind die versteckten trauben nicht erkennbar.die verfressenen vögel haben die trauben bisher noch nicht entdeckt. ;Dwie erkennbar, sind einige blätter mit pero befallen. ich habe Mitschurinski nie gegen f. mehltau gespritzt, weil die trauben nicht geschädigt werden. in diesem feuchten frühsommer behandelte ich ausnahmsweise die traubenzonen 2 mal mit verd. milch.im vertrauen, daß auch andere trauben-fans bilder ihrer weinreben einstellen, habe ich das bäumchen schnell im dunkeln abgelichtet:
Meine Katharina färbt immer noch nicht. Wie sieht es bei Euch aus? Wie lange dauert es vom Färben bis zur Genußreife?
bei spätsorten dauert es meist etwas länger, bis nach der färbung der beeren die trauben reifen. der farbumschlag meiner Katharina begann am 21. august. heute sind genau 3 wochen vergangen - um die ersten reifen beeren ist ein kampf zwischen mensch und hornissen ausgebrochen. ein traubenschutz lohnte sich wegen der wenigen, teilweise mit stiellähme durchsetzten trauben nicht. mit der ersten vollreifen traube rechne ich in einer woche.M.Hamburg reift in diesem jahr später als Katharina.wegen deinem maritimen klima mit spät einsetzenden frösten besteht noch hoffnung, daß deine Katharina ausreifen kann.gewinner:Festivee schmeckt heuer aromatischer als sonst - trotz anfänglichem pilzbefall.verlierer:Gunnesch mit unbefriedigem geschmack, irgend ein fremdton - und hornissenplage.erinnert mich an Phoenix, den ich vor fast 20 jahren rodete.Werner987 hat geschrieben:deine entscheidung, Katharina freistehend anzupflanzen, finde ich mutig.meine Katharina war 2008 spät reifend (nach M.Hamburg).
wie sieht es eigentlich mit der reife der sorten Wostorg(weiss), Murometz und anderer neuheiten aus?
das sind einige der letzten ungelösten rätsel unserer zeit.wenn eine jungrebe nach dem ersten ertrag ein jahr "pause" einlegt wäre das kein beinbruch.meine in diesem jahr vergleichsweise mikrige Esther-trauben habe ich auch gezeigt.mache es nicht so spannend, Siebenstein.Dietmar hat geschrieben:@Siebenstein und andere ErfahrungsträgerWelche Erfahrungen gibt es zu Wostorg und Murametz, die nicht in den üblichen Sortenbeschreibungen stehen?Zum Beispiel: - störende Kerne (störend wie bei Muskat Bleu oder eher wenig störend wie Juliane)?- Empfindlichkeit bezüglich Verrieseln und Chlorose?- eigene Erfahrungen, die von den Sortenbeschreibungen abweichen