Re:Alte Gärten - alte Menschen
Verfasst: 28. Feb 2012, 20:35
Tststststs Oile........
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Kennst Du meine Mutter? Bei ihr fiel mir das allerdings erst auf, als es motorische Probleme gab, so ab 80.Wir würden gerne die Absätze im Haus durch Schrägen ersetzen und rutschige Läufer entfernen.Ciao AnneDu vergißt, daß im Alter gerade dieser nicht mehr so wirklich gut funktioniert und die altersbedingte Aversion gegen Veränderungen dafür sorgt, daß man alles 'so wie immer' machen möchte.
Wenn Du mehr Umgang mit wirklich alten Menschen hättest, wäre Deine Meinung anders.Ich sehe diese Entwicklung seit ca. 10 Jahren - zwischen 70 und 75 sind meist die ersten Anzeichen klar zu sehen (die Betroffenen können sie allerdings nie sehen und finden jeglichen dezenten Hinweis in diese Richtung unverschämt).Ich habe allerdings beruflich auch viel mit Pflegeheimen und den dort beschäftigten Pflegern zu tun - daher bin ich mit der Thematik vertrauter und habe hier weniger Illusionen. Wer ohne Demenzerkrankung alt wird, ist ein Glückspilz und auch diese Glücklichen werden wesentlich unflexibler und starrsinniger als im mittleren Lebensalter. Wer diese natürlichen Prozesse lieber leugnen möchte, darf das natürlich auch gerne. LGAeh- ab wann faengt das denn Deiner Meinumg nach an? Ich finde das schon fast diskriminierend: alt=immer weniger gesunder Menschenverstand...und noch dazu Aversion gegen Veraenderung (kommt bei mir als starrsinnig an). Den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Weil diese Prozesse langsam verlaufen, fallen sie dem Umfeld und den Betroffenen in der Regel erst auf, wenn das erste Mal etwas schief geht.Unfälle passieren im höheren Lebensalter übrigens nicht, weil die Personen plötzlich übermütig werden und sich Dinge zutrauen, die sie zuvor nicht gemacht haben. In der Realität ist es ganz banal nur so, daß sie glauben, altvertraute Dinge nach wie vor zu schaffen und sich einfach dabei überschätzen. Stürze passieren häufig, weil man - völlig unerwartet - auf vertrautem Terrain kurz den Halt verliert, z. B. der Knöchel wegknickt oder das Gleichgewicht für eine Sekunde aussetzt oder die vertraute Kraft plötzlich nachläßt. Die Betroffenen sind vom Sturzgeschehen dann so überrascht, daß sie nicht mehr in der Lage sind, sich abzufangen und verletzen sich daher schlimmer als nötig.Ein Sturztraining und ein Wieder-Aufsteh-Training ist für ältere Menschen daher sehr sinnvoll - die wenigsten sehen das ein und machen es. Das will aber wieder niemand hier hören oder wahrhaben - hier bleiben ja alle geistig klar und körperlich fit bis zum letzten Tag. BeneidenswertKennst Du meine Mutter? Bei ihr fiel mir das allerdings erst auf, als es motorische Probleme gab, so ab 80.Wir würden gerne die Absätze im Haus durch Schrägen ersetzen und rutschige Läufer entfernen.Ciao AnneDu vergißt, daß im Alter gerade dieser nicht mehr so wirklich gut funktioniert und die altersbedingte Aversion gegen Veränderungen dafür sorgt, daß man alles 'so wie immer' machen möchte.
Also diese Aussagen geben mir nun doch ein wenig zu denken, Hymenocallis!Vielleicht bist Du ja gar nicht die einzige auf der Welt, die mit älteren Menschen zu tun hat?So über ältere Menschen zu sprechen, dass sie nie was sehen, ist echt bedenklich. Also zwischen 70 und 75 werden da den Menschen die Urteilsfähigkeit abgesprochen! Kopfschüttel.Hoffentlich werde ich später nie von solch "hochobenstehenden und alleswissenden" "Pflegepersonal" betreut auch wenn sie sich als "vertrauter" als wer? sehen. Das beginnt offenbar bei den einen schon viel früher, dieser "Tunnelblick", danke!Wenn Du mehr Umgang mit wirklich alten Menschen hättest, wäre Deine Meinung anders.Ich sehe diese Entwicklung seit ca. 10 Jahren - zwischen 70 und 75 sind meist die ersten Anzeichen klar zu sehen (die Betroffenen können sie allerdings nie sehen Ich habe allerdings beruflich auch viel mit Pflegeheimen und den dort beschäftigten Pflegern zu tun - daher bin ich mit der Thematik vertrauter und habe hier weniger Illusionen. LGAeh- ab wann faengt das denn Deiner Meinumg nach an? Ich finde das schon fast diskriminierend: alt=immer weniger gesunder Menschenverstand...und noch dazu Aversion gegen Veraenderung (kommt bei mir als starrsinnig an). Den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Wenn Du genauer lesen würdest, kämen nicht solche Schlußfolgerungen heraus. Der vollständige Verlust der Urteilsfähigkeit setzt einen gravierenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten voraus.Also diese Aussagen geben mir nun doch ein wenig zu denken, Hymenocallis!Vielleicht bist Du ja gar nicht die einzige auf der Welt, die mit älteren Menschen zu tun hat?So über ältere Menschen zu sprechen, dass sie nie was sehen, ist echt bedenklich. Also zwischen 70 und 75 werden da den Menschen die Urteilsfähigkeit abgesprochen! Kopfschüttel.
Deine Wertungen meines Postings entstehen in Deinem Kopf - vielleicht liest Du nochmal genauer nach und läßt diese Wertungen weg?Hoffentlich werde ich später nie von solch "hochobenstehenden und alleswissenden" "Pflegepersonal" betreut auch wenn sie sich als "vertrauter" als wer? sehen. Das beginnt offenbar bei den einen schon viel früher, dieser "Tunnelblick", danke!![]()
marcir hat geschrieben:Also lasst uns fröhlich weiter arbeiten - im eigenen Garten, solange wir können, damit wir nicht von solchen "Kennerblicken" als nicht mehr einsichtig abverurteilt werden!
Man geht bei über 80 Jährigen von ca. 20% Demenzen aus, bei den über 90 jährigen soll ungefähr jeder 3. eine Demenz entwickeln. Das ist viel, aber der Glückspilze sind doch noch mehr. @ HymenocallisWenn Du beruflich sehr viel mit Pflegeeinrichtungen zu tun hast, siehst natürlich v.a. den sehr pflegebedürftigen Teil der altgewordenen Bevölkerung. Vielleicht prägt das Deine Wahrnehmung?Die 70-75 jährigen in meiner Verwandtschaft waren/ sind übrigens keineswegs besonders starrsinnig. Gleiches gilt für viele ältere Puristen.Wer ohne Demenzerkrankung alt wird, ist ein Glückspilz
Danke für Deine Antwort.Aber auf diese gehe ich nun nicht mehr ein.Wenn Du genauer lesen würdest, kämen nicht solche Schlußfolgerungen heraus. Der vollständige Verlust der Urteilsfähigkeit setzt einen gravierenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten voraus.Also diese Aussagen geben mir nun doch ein wenig zu denken, Hymenocallis!Vielleicht bist Du ja gar nicht die einzige auf der Welt, die mit älteren Menschen zu tun hat?So über ältere Menschen zu sprechen, dass sie nie was sehen, ist echt bedenklich. Also zwischen 70 und 75 werden da den Menschen die Urteilsfähigkeit abgesprochen! Kopfschüttel.Deine Wertungen meines Postings entstehen in Deinem Kopf - vielleicht liest Du nochmal genauer nach und läßt diese Wertungen weg?Hoffentlich werde ich später nie von solch "hochobenstehenden und alleswissenden" "Pflegepersonal" betreut auch wenn sie sich als "vertrauter" als wer? sehen. Das beginnt offenbar bei den einen schon viel früher, dieser "Tunnelblick", danke!
marcir hat geschrieben:Also lasst uns fröhlich weiter arbeiten - im eigenen Garten, solange wir können, damit wir nicht von solchen "Kennerblicken" als nicht mehr einsichtig abverurteilt werden!Natürlich ist es bequemer, Postings ins Lächerliche zu ziehen, als sich näher mit der Thematik zu beschäftigen. Es gibt zum Thema Alter und die damit einhergehenden kognitiven Veränderungen recht viel Material - das kann man auch lesen und feststellen, daß die von mir genannten Fakten nicht meine Erfindungen sondern Ergebnisse fundierter Forschung und Praxiserfahrung sind. Das ist aber deutlich unangenehmer - man sieht damit ja auch ein Stück in die eigene Zukunft und verliert seine Illusionen.
Danke Oile, bin ich froh, dass es noch andere gibt, die ältere Menschen als normal sehen können.Man geht bei über 80 Jährigen von ca. 20% Demenzen aus, bei den über 90 jährigen soll ungefähr jeder 3. eine Demenz entwickeln. Das ist viel, aber der Glückspilze sind doch noch mehr. @ HymenocallisWenn Du beruflich sehr viel mit Pflegeeinrichtungen zu tun hast, siehst natürlich v.a. den sehr pflegebedürftigen Teil der altgewordenen Bevölkerung. Vielleicht prägt das Deine Wahrnehmung?Die 70-75 jährigen in meiner Verwandtschaft waren/ sind übrigens keineswegs besonders starrsinnig. Gleiches gilt für viele ältere Puristen.Wer ohne Demenzerkrankung alt wird, ist ein Glückspilz![]()
Dabei vergißt Du, daß ca. die Hälfte der Demenzpatienten derzeit überhaupt nicht identifiziert wird - Vergeßlichkeit im Alter wird ja als 'normal' akzeptiert und deswegen geht niemand zum Arzt. Die Prognosen bezüglich Demenzerkrankungen sehen übrigens deutlich schlechter aus, als die von Dir geposteten Zahlen.Man geht bei über 80 Jährigen von ca. 20% Demenzen aus, bei den über 90 jährigen soll ungefähr jeder 3. eine Demenz entwickeln. Das ist viel, aber der Glückspilze sind doch noch mehr.
Ich sehe den nicht pflegebedürftigen 91jährigen Großvater meines Mannes, der sich alleine lebend durchschlägt. Ich sehe meine nicht pflegebedürftige Mutter mit 78 Jahren und meinen pflegebedürftigen Vater mit 86 Jahren - und all ihre betagten Freunde in der Nachbarschaft. Und ich erfahre über die Gespräche mit Ärzten aus der Geriatrie und dem dort beschäftigten Pflegepersonal viel über diese Thematik. Patienten, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens pflegebedürftig werden, sind keineswegs stärker oder heftiger vom Altersstarrsinn betroffen (Deine Anspielung halte ich hier für wirklich diskriminierend). Mit 70-75 fällt dem Umfeld in der Regel kaum etwas auf (die Veränderungen sind in dem Alter noch gering - die betroffenen Personen erklären ihr Verhalten noch eher nachvollziehbar). Vor allem leben die wenigsten in diesem Alter noch im Familienverband - der Vergleich zu Menschen im mittleren Alter im täglichen Alltag fehlt daher (sowohl für die Betroffenen selbst als auch für das Umfeld).Auffällig wird die Angelegenheit meist erst, wenn diese Personen rund um die Uhr - z. B. im Krankheitsfall - betreut werden müssen. Dann werden die 'Macken' in der Regel zuerst mit der aktuellen Erkrankung entschuldigt - erst wenn eine Dauerpflege daraus wird, sind die Verwandten eher bereit, die Problematik zu akzeptieren. LGoile hat geschrieben:@ HymenocallisWenn Du beruflich sehr viel mit Pflegeeinrichtungen zu tun hast, siehst natürlich v.a. den sehr pflegebedürftigen Teil der altgewordenen Bevölkerung. Vielleicht prägt das Deine Wahrnehmung?Die 70-75 jährigen in meiner Verwandtschaft waren/ sind übrigens keineswegs besonders starrsinnig. Gleiches gilt für viele ältere Puristen.![]()
Warum kannst Du diese normalen biologischen Veränderungen nicht als normal sehen?Warum mußt Du Dir daraus irgendeine Abwertung basteln?Alter ist nicht mehr und nicht weniger Wert als Jugend, auch wenn sich die persönlichen Möglichkeiten und Bedürfnisse ändern.Ich schätze den Umgang mit wirklich alten Menschen inzwischen sehr - trotz ihrer Einschränkungen - aber ich sehe auch, welche Veränderungen mit dem Altern einhergehen und akzeptiere sie.Danke für Deine Antwort.Aber auf diese gehe ich nun nicht mehr ein.
Diese Perspektive verstehe ich durchaus. Sie ist auch weit verbreitet und für viele Menschen genau die richtige, bis sie im Anlaßfall geändert werden muß, aber dieser Anlaßfall tritt nicht mit Sicherheit ein. Mir ist der Sinn des Threads inzwischen nicht mehr klar - offenbar habe ich ihn mißverstanden und es soll hier über die positive Wirkung von Gärten auf Menschen im Alter diskutiert werden, ohne die Schattenseiten konkret zu behandeln. Die positive Wirkung des Gärtnerns auf die Psyche ist erfreulicherweise ja in jedem Alter zu spüren - dazu muß man weder alt noch gesund sein. So gesehen teile ich hier die Meinung der meisten Poster - einen Garten zu gestalten und zu pflegen kann das Leben in jedem Alter bereichern. LGHymenocallis, ich finde es Schade, dass sich der Thread so entwickelt. Das hat - jedenfalls für meinen Teil- viel damit zu tun, dass ich das Gefühl habe, missioniert zu werden. Ich werde da sehr schnell bockig. Das war schon immer so. Ich bin mir sicher, dass gerade gärtnernde Menschen sich ihres Alters durchaus bewusst sind. Dieser Thread hier ist ja auch nicht der erste, der sich mit dem Thema beschäftigt. Aber ich finde es bedenklich, schon in relativ jungem Alter meine gesamte Umwelt so zu gestalten als säße ich bereits im Rollstuhl. Für mich wäre das gleichbedeutend, mir ein tägliches Menetekel an die Wand zu malen. Gerade im Garten will ich das nicht. Das ist für mich Leben - einschließlich dem dazugehörenden Sterben und Vergehen - zwar, aber im Wesentlichen Leben.