Sehr interessant!Und bis zu wieweit, bis zu welcher Generation, würdest Du LHs als Wildhybriden einordnen?Was die Krankheitsanfälligkeit betrifft ist mir bei der Handvoll LHs die hier stehen auch aufgefallen, dass sie nicht aussergewöhnlich empfindlich sind. Winterhärte ist grösser als jene von Teehybriden, das sieht man deutlich. Selbst Soleil d'Or ist in manchen Jahren wüchsig und halbwegs gesund, da ist sie 1,5m und blüht noch im Herbst gut! Dieselbe Pflanze kann allerdings im darauffolgenden Jahr nur halb so gross sein ....Die Herkunft der Mme.Butterfly ist ja nicht klar, haben sich da bezgl. der mögl. Abstammung Erkenntnisse ergeben?
Das kann man auf die Generation genau nicht sagen. Es kommt darauf an, ob Teehybriden (also "echte") eingekreuzt wurden oder nicht. Solange es bei Remontant-Rosen (ist natürlich auch ein weites Feld mit dieser Klasse

) blieb, verhalten sie sich wie Wildhybriden. Soeur Therese ist ein gutes Beispiel, aber auch Sorten wie Jeanne Saultier oder Villes de Malines. Wurde Madame Caroline Testout eingekreuzt wie bei der Madame Herriot, geht auch noch alles gut. Allgemein kann man sagen, dass die frühen Sorten von McGredy und Hill alle sehr zuverlässig sind und meine obigen Ausführungen unterstützen. Problematischer wird es, wenn Dickson-Sorten mit hinzu genommen wurden. Im American Rose Journal (muss nachschauen, war irgendwas aus den 1970-er Jahren, gibt es einen langen Artikel in dem versucht wird, nachzuweisen, dass das "Dickson-Gelb" und "Dickson-Orange" eben nicht von den Pernetianas, sondern von den Teerosen abstammt. Da Dickson aber schon immer die Abstammungen geheimhielt, müsste man da mit neuen Methoden dran. Wäre doch was für unser Genprojekt

.Zum Tiefpflanzen:Als ich noch am Niederrhein und dann später in Heidelberg in fetter Erde gärtnerte, habe ich auch allenfalls 2 cm unter Bodenniveau gesetzt. Sonst gab es die von Euch geschilderte Wuchsdepression und/oder Schäden durch Fäule etc. Hier in der Wesermarsch ist der Boden aber extrem leicht (wenn auch fruchtbar) und eher zu trocken, weil Feuchtigkeit durch den Sand schnell nach unten weggeht. Hinzu kommen die starken Winde, die jeden Regenguss sofort wieder wegtrocknen. Weil wir halt "wie immer" gepflanzt haben, sind uns in den ersten beiden Jahren viele Pflanzen beinahe und einige tatsächlich eingegangen. Bei den Bedingungen hier ist es also sehr sinnvoll tiefer pflanzen. Das gilt nicht nur für die Pernetianas, sondern auch für die vielen anderen Sorten, die hier aufgepflanzt sind. Im Moment vermehren wir testweise einige Sorten auf verschiedene Unterlagen und pflanzen diese wieder "wie früher gehabt". Bin gespannt, was dabei rauskommt.
Man flieht die Farben, weil es so schwer ist, sich ihrer mit Geschmack und Anmut zu bedienen.
(Johann Wolfgang von Goethe)