So ein Schattengarten hat schon was, wobei großzügige, freie Flächen in voller Sonne auch viel Potential haben. Leider kann ich das bei mir im Garten nur an wenigen Stellen ausnutzen, weil immer irgendwelche Bäume, die Hänge auf beiden Seiten des Tals oder das Haus zu einer bestimmten Tageszeit Schatten werfen. Sonnenhungrige Stauden kippen dann dann leicht um, einzig mein Beet am Zaun hat nicht dieses Problem.
Mit dem heutigen Update gehe ich wieder etwas zurück in der Zeit, und diesmal beschäftige ich mich nicht mit dem Garten, sondern mit dem Haus, welchem ich - wie im Kapitel über die Renovierung des Gartenhauses bereits erwähnt - ebenfalls einen neuen Anstrich verpasst habe. Die alte Farbe war doch sehr in die Jahre gekommen und an vielen Stellen schon abgeblättert, und besonders an der Treppe in den Garten hinunter war durch die Staunässe an einigen Stellen schon der Putz heruntergekommen, so dass eine Renovierung unumgänglich war. Im Herbst 2018 machte ich mich also an die Arbeit...



Im Vorgarten war nur eine Leiter vonnöten, um die Wand neu zu streichen, davor war aber erstmal die Holzverschalung unterm Dachvorsprung dran, welche zu streichen doch einiges an Kraft gekostet hat, musste man doch ständig über Kopf und in verdrehter Haltung arbeiten, und dabei auch noch aufpassen, dass einem nicht die Farbe ins Gesicht tropft. Das Weißen der Wand ging dann wiederum relativ flott, die eigentliche Arbeit war das Abkleben der Fenster usw. Das Fallrohr malte ich kurzerhand auch an, da hier die Farbe schon an vielen Stellen abgeplatzt war.



So langsam neigte sich die Farbe in dem Eimer, welchen ich beim Streichen des Gartenhauses angebrochen hatte, dem Ende entgegen, aber es bliebt noch genug übrig, um auch die Brüstungsmauer am Eingang zu streichen. Die eigentliche Herausforderung war dann das Abkleben des Sockels. Da der Putz sehr rauh ist, reichte es nicht aus, einfach nur ein Malerkrepp aufzukleben, sondern ich musste einen Trick anwenden, den ich in einem YouTube-Video gelernt hatte.



Man dichtet die Lücke zwischen Kreppband und Putz mit Acryl ab, das ist nämlich überstreichbar, und man kann es mit seiner dickflüssigen Konsistenz mit den Fingern in jegliche Lücken streichen, um das Kreppband absolut dicht mit der Putzstruktur abschließen zu lassen. Für die Zierrahmen an den Fenstern habe ich den gleichen Trick angewandt, auch wenn das Verstreichen des Acryls dreimal so lange dauert wie das eigentliche Malern. Wenn die Farbe trocken ist, zieht man das Kreppband vorsichtig ab und hat eine absolut saubere, gerade Linie. Was für ein Unterschied im Vergleich zu vorher! :D


Die Sanierungsarbeiten an der Treppe gestalteten sich dagegen deutlich schwieriger, und während alle anderen Arbeiten mit etwas Übung einigermaßen leicht von der Hand gingen, bin ich hier wirklich fast verzweifelt, weil es mir nicht gelingen wollte, einen Mörtel herzustellen, der fest genug war, um nicht gleich wieder von der Wand zu fallen, aber auch nicht zu fest war, um noch streichfähig zu bleiben. Zum Verputzen gehört wohl eine gehörige Portion Talent, und gerade solche unförmigen Löcher, wie sie hier entstanden waren, konnte ich mit meinen Kenntnissen einfach nicht fachgerecht flicken.


Nach vielen Versuchen war die Wand dann endlich wieder instandgesetzt, hier hatte das Wasser, was jahrelang in die ungeschützte Wand eindringen konnte, doch etliche Schäden angerichtet, ich hoffe, dass der verwendete Zementmörtel hier eine vernünftige Abdichtung bietet. Zwar habe ich es nicht hinbekommen, dem Putz die gleiche körnige Struktur zu verleihen wie dem Original, aber ich war froh, dass das große Loch geschlossen war. Als dann die neue Farbe drauf war, war das Flickwerk aber kaum noch zu sehen, und auch jetzt, drei Jahre später, scheint die Mauer intakt und dicht zu sein, die Mühe hat sich also auf jeden Fall gelohnt. :)
(Fortsetzung folgt)