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Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 12:15
von Gartenoma
Rib hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 12:03Ich gebe dir, Gartenoma soweit Recht, dass man mit einem Schnitt viel machen kann. Die Bonsai-Leute beweisen es. Aber ich halte es für sehr schwierig, dies bei einer beliebigen Sorte zu machen. Daher halte ich den Verkauf solcher Sorten als Säulen, für einen Betrug, vor allem bei so jungen Pflanzen, dessen jugendlichen Aussehen mehr suggeriert, als sie Leisten können (Siehe auch die etlichen Pseudo-Zwergbäume im Handel; Gleich Situation).
Wieso ist es Betrug, wenn ich zu einer Baumschule gehe, und dort (trotz der Warnung, dass das problematisch sein könnte) darauf bestehe, bestimmte Apfelsorten zu kaufen, die ich als Säulenobst ziehen möchte? Die Baumschule hat sie mir mit dem Hinweis "der Kundin Wille ist ihr Himmelreich" verkauft, sie sind auch weder auch der Rechnung noch auf dem Lieferschein als Säulenobst ausgewiesen. Ich hatte nur darum gebeten, solche einjährigen Veredlungen zu liefern, die von der Wuchsform schon in diese Richtung gehen. Warum seid ihr alle der Meinung, ich sei auf irgend etwas hereingefallen? Ich wollte das so, fertig.
Für Leute, die sich weiter aufregen wollen: Ich habe auch zwei Süßkirschen (Große Prinzessin/Schneiders Späte Korpelkirsche auf GiSelA), die ich als Säulen ziehe.
Gruß
Gartenoma
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 12:39
von leonora
Gartenoma hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 12:15Für Leute, die sich weiter aufregen wollen
Warum so aggressiv? Jeder wie er mag. :)
In deinem Fall kam dir beim Kauf deiner Apfelbäume (sowie der anderen Obstbäume) dein Erfahrungswissen zugute. Du wusstest somit, worauf du dich einlässt und was an Schnittmaßnahmen auf dich zukommt. Das Internet ist aber auch gut gefüllt mit angeblichen "Säulenäpfeln" (sowie anderem "Säulenobst"), die eigentlich nur einjährige unverzweigte herkömmliche Apfelsorten sind. Diese bleiben natürlich ohne Schnitt nicht säulenförmig. Nicht alle Kunden dürften das beim Kauf wissen und mancher mag sich hinterher getäuscht fühlen. Nicht jeder hat jahrelanges Erfahrungswissen. Wir haben uns vor dem Kauf unseres 'Cuckoo' z.B. erst mal in die Materie eingelesen. Nun hoffen wir, dass wir bei unserer Auswahl keinen größeren Fehler gemacht haben, denn aufwändiges Schneiden wollen wir z.B. nicht. ;)
LG
Leo
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 12:48
von cydorian
W hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 11:12Wenn die geschmackliche Auswahl zunimmt, ist das nur gut, denn gerade für kleine Gärten und auch für klassisch formale Anlagen haben sie doch ein großes Potential![/quote]
Man kann damit auf jeden Fall optisch interessante Wirkungen erzielen und erschliesst sich damit Pflanzplätze, die ansonsten für Äpfel nicht erschliessbar sind. Ich habe ein bisschen die Hoffnung, dass mit solchen Sorten der Apfel auch wieder in den Vorgarten kommen darf. Säulenapfel statt Konifere :-)
[quote]Eine Frage zur Wasserversorgung in diesem Sommer: stehen in dieser Anlage auch andere Sorten außer Säulen? Und wenn ja, wie kamen die im Vergleich mit der Trockenheit/Dürre zurecht?
Die Anlage ist ein Versuchsgut, dort standen so gut wie alle Obstarten, am häufigsten Äpfel. Geschätzt 80% davon waren bewässert. Es gab starke Schäden, nicht nur auf unbewässerten Flächen, sondern auch bei Birnen wegen Hitze, komplett schwarzes Laub, wie gekocht, einige Apfelsorten durchgehend mit Sonnenbrand. Die Bilder sind gruselig. Wo es ging, hat man meiner Vermutung nach mit Überkopfberegung zu kühlen versucht, auch in den Gewächshäusern ohne Klimakontrolle (Hauptkultur: Himbeeren im Topf) war Wasserkühlung durch Sprinkler installiert. Mein eigener Obstbau ist auf schwierigen Flächen ist Dank diesem Wüstenjahr im Prinzip am Ende, aber dort trotz Wasser, Fachkunde, Technik, erstklassigem Boden sah man eine Zukunft heraufziehen, die sehr düster ist.
Die hohen Säulenäpfel standen auf mindestens mittelstarkwachsenden Unterlagen, keine Veredelungswulst und relativ hoch veredelt. Gut eingewurzelte Bäume auf gutem Boden haben natürlich Vorteile bei Trockenheit, wenn man nicht bewässern kann.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 12:51
von Wühlmaus
Ich sehe keinen Grund, mich aufzuregen 8)
@Rib-Huftier
Zum Schneiden der Säulen: es ist bestimmt gute 10Jahre her, dass ich erstmals in einem Garten drei gut eingewachsene Säulenäpfel sah. Ca. 3-4m waren sie hoch und ohne irgendwelche Stützen. An wild gewordene Seitentriebe kann ich mich nicht erinnern. Und die Besitzer waren absolut keine Obstbaumfreaks, die da großartig mit der Schere eingegriffen hätten. Und in der Höhe schon erst recht nicht.
Daraus folgernd die nächste Frage: wie geht's mit dem Höhenwachstum im Laufe der Jahre weiter?
Wie ist die Lebenserwartung der Säulen?
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:03
von Wühlmaus
@cydorian
Danke für die Antworten. Das klingt ja alles recht gruselig und was dich persönlich betrifft sehr ungut :-\
Das ist jetzt ot: aber dieses Apfeljahr ist bei uns das beste, an das ich mich erinnern kann. Die klimatisch sonst heikle Gartenlage ist endlich mal ein Standortvorteil gewesen. Wenig Sonnenbrand, relativ viel Laubfall, das verbliebene Laub hatte sich zeitweise stark eingerollt aber blieb gesund. Kaum Schädlinge. Alle Bäume tragen sehr gesundes Obst, das ca 3-5Wochen früher reift.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:18
von Rib-2BW
W hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 12:51@Rib-Huftier
Zum Schneiden der Säulen: es ist bestimmt gute 10Jahre her, dass ich erstmals in einem Garten drei gut eingewachsene Säulenäpfel sah. Ca. 3-4m waren sie hoch und ohne irgendwelche Stützen. An wild gewordene Seitentriebe kann ich mich nicht erinnern. Und die Besitzer waren absolut keine Obstbaumfreaks, die da großartig mit der Schere eingegriffen hätten. Und in der Höhe schon erst recht nicht.
Natürlich kann man so Glück haben, keine Frage, aber dennoch kann es hier und da immer wieder zu Konkurrenztrieben kommen. Hier und da habe ich es gesehen und es gab auch hier Bilder von verwilderten Säulen. Bei so vielen Bäumen kann es doch dazu kommen... :) So wie man es hier bei jungen Bäumen auch sehen kann:
YT-Video@Gartenoma: Hier regt sich niemand auf, ich bedauere dich mehr, dass dir so etwas angedreht wurde. Wenn es dir aber nicht ausmacht, dann ist es doch gut.
Für Betrug halte ich es dennoch. Es ist wie, als wollte man ein Haus kaufen und man bekommt einen Bausatz für eine Gartenhütte. Ja, man kann in einer Gartenhütte wohnen und wer handwerklich und finanziell gut drauf ist, kann das Ding auch zu einem ordentlichen Haus ausbauen aber es ist und bleibt nun mal eine Gartenhütte. Ich bezweifle, dass der Verkäufer einen vorher ausgefragt hat, ob man zu gewissen Selbstleistungen in der Lage ist.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:20
von leonora
cydorian hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 12:48W hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 11:12Wenn die geschmackliche Auswahl zunimmt, ist das nur gut, denn gerade für kleine Gärten und auch für klassisch formale Anlagen haben sie doch ein großes Potential!
Man kann damit auf jeden Fall optisch interessante Wirkungen erzielen und erschliesst sich damit Pflanzplätze, die ansonsten für Äpfel nicht erschliessbar sind. Ich habe ein bisschen die Hoffnung, dass mit solchen Sorten der Apfel auch wieder in den Vorgarten kommen darf. Säulenapfel statt Konifere :-)
Genau. Deshalb stehen unsere 'Cuckoo' auch im Vorgarten und sie sehen gut aus. :D ;) Sind drei Stück, auf Lücke gepflanzt, also nicht so eng wie im Erwerbsanbau.
LG
Leo
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:47
von Gartenoma
Rib hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 13:18Ich bezweifle, dass der Verkäufer einen vorher ausgefragt hat, ob man zu gewissen Selbstleistungen in der Lage ist.
Hat er bzw. sie. Im übrigen wollte ich kein Haus kaufen und auch nicht im Apfelbaum wohnen. Das, was diese Bäumchen tragen, ist von der Menge her genau richtig für uns, wir können sogar noch Kompott und Apfelmus davon einkochen. Sie stehen genau an dem Platz, den wir dafür vorgesehen haben - einen anderen wollten wir nicht. Warum sollte es bedauernswert sein, wenn man genau das hat, was man wollte?
Gruß
Gartenoma
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:53
von oile
Unser Säulenapfel (Spuurkop) ist aus den Fugen geraten. Das sieht dann so aus :
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 13:55
von Mediterraneus
künstlerisch 1A ! :D
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 14:00
von oile
Ja gelle? Der Baum ist ca. 18 Jahre alt.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 14:03
von Mediterraneus
Ein Skulptur-Apfel!
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 15:13
von Roeschen1
oile hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 14:00Ja gelle? Der Baum ist ca. 18 Jahre alt.
Der sollte mal zum Frisör... ;D,
meiner hält sich an die Regeln, Sorte ist Red Crimson laut Etikett.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 15:40
von oile
Dornroeschen hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 15:13meiner hält sich an die Regeln, Sorte ist Red Crimson laut Etikett.
Im Topf dürfte das auch leichter fallen.
Re: Säulenapfel
Verfasst: 5. Sep 2018, 15:41
von Elro
Dornroeschen hat geschrieben: ↑5. Sep 2018, 15:13meiner hält sich an die Regeln, Sorte ist Red Crimson laut Etikett.
Der sieht aber gut aus, ich bewundere Deine Kunst der Kübelkultur.
Mein Spurkoop würde auch aus der Form gehen wenn ich die zu langen Seitentriebe nicht einkürzen würde. Auch ist mein Spurkoop wohl auf einer zu schwachen Unterlage, er ist mal während eines Sommergewitters umgekippt und fast alle Wurzeln bis auf eine waren abgerissen. Starker Rückschnitt, ein Eisenrohr als Pflanzstütze und fleißiges wässern und der Baum hatte es geschafft :D
Der Pomfital und mein noch unbekannter (irgendein Mcintosh-Abkömmling, vielleicht sogar Wijcik) sind standfest ohne jede Stütze. Der Pomfital hat inzwischen einen 15cm Stammdurchmesser allerdings macht er unmengen Steiltriebe die geschnitten werden müssen und wenn er trägt kommt man an die Äpfel, wegen dem Quirlholz, sehr schlecht mit dem Apfelpflücker dran. Da wäre so ein Hubwagen wohl klasse ;D