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Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 19. Jan 2014, 22:58
von sequoiafarm
Hallo Koniferenfans,schönes Feedback! Wenn Zeit ist, mache ich einen Thread auf und stelle mal die Highlights zusammen. Komplette Bestands-Erfassung/Ausdünnung ist noch nicht abgeschlossen, vieles ist überaltert bzw. beschattet wichtigeres. In den nächsten Jahren werden wir viel klimatisch grenzwertiges versuchen, nicht nur aus der Gruppe der "Ex-Taxodiaceae". Wer grad mal eine Fitzroya übrig hat... ;) 8) @Barbara: das reizvolle bei Sequoia ist gerade die Gruppenpflanzung, Schicke, große Solitäre sind (zumindest in Deutschland) selten, in Südeuropa oft Trockenstress, überlebt aber, wo Sequoiadendron wg. Wassermangel eingeht. Im Gegensatz zu Meta/Giga wirklich sehr pilzresistent. In England gibt es über 20m hohe Adpressas mit ordentlichem Erscheinungsbild, die sind dann auch um die 100 Jahre alt.@Kenobi: die Bedingungen auf der Sequoiafarm sind leider nicht optimal für die Metas. Nelis Kools 'Golden Guusje' haben wir auch, sonst keine Sorten. Noch im Kübel, Idealstandort wird sich erst im Laufe des Jahres durch Bestandslichtung ergeben."Sortenpapst" Nelis wohnt nur 50 km weg und macht auch mit. Hat uns 5 Sequoiadendron-Zwerge gespendet (‘Exceptionally Blue', 'Pygmaeum', 'Blauer Eichzwerg', 'Philip Curtis', 'Beautiful Jop'). Alles im Mai gepflanzt und schwachwüchsig. Riesenbäume sind schon genug da. Dazu natürlich 'Pendulum', 'Glaucum' und Hazel Smith/Powdered Blue'.Sequoia sempervirens 'Cantab', 'Adpressa', 'Korbel KT', 'Winter Blue' und 'Filoli'. Alle noch jung. Wenn noch Platz ist, kommt vielleicht noch 'Simpson's Silver' und 'Les Barres'. Das wären dann die in meinen Augen charakteristischen Kultivare.Ein Highlight ist der alte S. g. ‘Compactum' mit 15 Metern Höhe, um nur bei den Mammuts zu bleiben.Wenn Bilder erwünscht, kann ich sie gerne hier einstellen.@Ute: bei den ca. 10 bläulichen Sorten müssen sich selbst die Züchter Schildchen an die Jungpflanzen machen, um sie auseinanderzuhalten. Einfach 'glauca' ist doch mal sympathisch. Vitales Pflänzchen, scheint sich wohl zu fühlen!@Gartenplaner: durch die Suchfunktion hatte ich Deine Bilder vorher schon gefunden. Die Engpflanzung wird bei Sequoiadendron und Metasequoia mit der Zeit etwas problematisch. Die Versuche waren ursprünglich auf 40 Jahre angelegt, jetzt sinds schon 60. Sequoia macht das nix. Soll und darf wild und chaotisch. 8x spontane Verjüngung, der größte Sämling hat fast 3m und wurde Anfang 2013 aus fast gleich hohen Brombeerranken herausoperiert.@bristlecone/Barbara: pfropfen/veredeln der Albinos wäre vielleicht nicht völlig unmöglich, die meisten dieser Stockausschläge dürften aber sehr kurzlebig sein. Die Genetik der Art (6facher Chromosomensatz als einzige Konifere etc.) gibt immer noch Rätsel auf. Welcher Nadelbaum kann sowas?http://www.redwoodworld.co.uk/picturepa ... m@Wolfgang: 3 Verluste durch Christian (große Birke auf Zaun gestürzt, 1x schwache Metasequoia und die größte Tsuga canadensis). Hätte schlimmer kommen können. Sequoia sempervirens tanzt wie wild bei starken Böen, aber keine Kronenbrüche. Falls Du außerhalb der Öffnungszeiten mal irgendwann kommen möchtest, ruf an. Würde mich sehr freuen und nehme mir gerne Zeit.

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 19. Jan 2014, 23:07
von Gartenplaner
Hallo,naja, eine Metasequoia ist dieses Jahr schon eingegangen, ausgerechnet die größte mit fast 2m :P Die viel kleineren Jungpflanzen, so um die 80-100cm, die ich zusammen mit der 2012 gepflanzt hatte, hatten 2013 teilweise fast schon die Größe erreicht :o Versteh ich dich richtig, dass Metasequoia pilzanfällig sein kann?Aber was das zu dicht angeht - in 60 Jahren bin ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr da ;D Und bis dahin macht mir eure Sequoiadendron-Gruppe hinterm Haus Mut ;)

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 19. Jan 2014, 23:18
von sequoiafarm
Versteh ich dich richtig, dass Metasequoia pilzanfällig sein kann?
Ja, leider. Hallimasch, Wurzelschwamm. Natürlich begünstigt durch Engstand/Verschattung/Schwächung. Auf größeren Lichtungen oder an der Straße droht weniger Gefahr...

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 09:00
von enigma
@bristlecone/Barbara: pfropfen/veredeln der Albinos wäre vielleicht nicht völlig unmöglich, die meisten dieser Stockausschläge dürften aber sehr kurzlebig sein. Die Genetik der Art (6facher Chromosomensatz als einzige Konifere etc.) gibt immer noch Rätsel auf. Welcher Nadelbaum kann sowas?http://www.redwoodworld.co.uk/picturepages/leighton.htm
Beeindruckend. So etwas in Ähnliches können, man glaubt es kaum: Chlienische Araukarien! Hab es selbst mal im Huerquehue-Nationalpark gesehen, wo eine umgestürzte Araukarie sich an der Spitze wieder aufgerichtet hatte und die Seitenäste den Stamm runter das ebenfalls getan hatten. Allerdings waren das wohl keine schlafenden Augen, wie bei dieser Sequoia, sondern noch grüne Äste. Trotzdem fand ich das erstaunlich.Ob Eiben so etwas auch hinkriegen?
sequoiafarm hat geschrieben:@bristlecone/Barbara: pfropfen/veredeln der Albinos wäre vielleicht nicht völlig unmöglich, die meisten dieser Stockausschläge dürften aber sehr kurzlebig sein.
Was meinst du mit Stockausschlag? Der Weiße Redwood ist ja kein Stockausschlag, sondern eine eigene Pflanze, hervorgegangen aus einem Samen.

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 09:39
von Gartenplaner
Bei Eiben könnte ich es mir gut vorstellen.Überrascht war ich, als ich das mal als Foto von einer Fichte sah, ich glaub als Illustration dieser speziellen Form für die Bonsaigestaltung :o Find leider kaum Fotos..Fichte als HarfeAber anscheinend ist so eine "Harfenform" bei einigen einheimischen Koniferen möglich - und noch ganz andere Formen :o :o Baumformen an der oberen Waldgrenze

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 10:28
von tarokaja
@bristlecone/Barbara: pfropfen/veredeln der Albinos wäre vielleicht nicht völlig unmöglich, die meisten dieser Stockausschläge dürften aber sehr kurzlebig sein.
Was meinst du mit Stockausschlag? Der Weiße Redwood ist ja kein Stockausschlag, sondern eine eigene Pflanze, hervorgegangen aus einem Samen.
Das hat mich auch irritiert. Eigentlich müsste ein Veredeln auf einen Sequoiasämling gehen, denn da gäbe es ja keine Probleme wegen eines unterschiedlichen Chromosomensatzes.

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 10:41
von Zwiebeltom
Ob Eiben so etwas auch hinkriegen?
Zu Eiben habe ich das und das gefunden - beeindruckende Exemplare! :o

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 10:54
von tarokaja
Allerdings beeindruckend, v.a. der 2. mächtige Baumgreis!

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 16:24
von sequoiafarm
Hallo Bristlecone,OK, da das Thema "seltene Koniferen" heißt, droht ja nicht unbedingt Off-Topic-Gefahr.
Was meinst du mit Stockausschlag? Der Weiße Redwood ist ja kein Stockausschlag, sondern eine eigene Pflanze, hervorgegangen aus einem Samen.
Dieses (meiner Meinung nach) Gerücht ist tatsächlich mal bei Wikipedia & co. gelandet. Weiße Sämlinge überleben nur Stunden bis max. 3 Tage. Hier aber der flächenmäßig größte Albino:http://blog.savetheredwoods.org/a-persp ... dwoods/Für mich unvorstellbar, dass das ein Sämling sein soll (oder hundert?). Fast alle Albinos sind mehrstämmig/buschförmig wie üblich bei Wurzelbrut. Die weißen Triebe können auch weiter oben am Stamm auftreten (Folgerung: mit Sicherheit auch als Stockausschlag – deswegen muss die Behauptung, Albinos sind grundsätzlich Sämlinge, falsch sein).http://www.flickr.com/photos/pixieclipx/250980912/In Kalifornien haben sich viele den Redwoods verschrieben, Mario Vaden halte ich für glaubhaft. Kurz und knackig alles zum Thema:http://www.mdvaden.com/redwood_albino.shtmlTolle Extremwuchs-Beispiele (Eiben, Harfenfichte), danke!

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 16:38
von enigma
Vielen Dank für die Links.Ob es mehrere Gründe für das Auftreten dieser Albinos gibt: als Sprossmutationen an ansonsten grünen Bäumen, als Triebe an Burls und vielleicht auch als Sämling? Jedenfalls zeigt dieser eine Versuch aus einem der Links, dass albonotische Sämlinge auftreten. Klar überleben die ohne "Hilfe" nicht.
Die weißen Triebe können auch weiter oben am Stamm auftreten (Folgerung: mit Sicherheit auch als Stockausschlag – deswegen muss die Behauptung, Albinos sind grundsätzlich Sämlinge, falsch sein).
Ja. Aber gilt deshalb umgekehrt: "Es gibt keine Albinos aus Sämlingen"?

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 16:48
von Cryptomeria
Es gibt ja weiß- oder gelbpanaschierte Sämlinge( zumindest bei Sequoiadendron ), aber eben nur mit geringerem Weiß/Gelbanteil als Grünanteil. Es muss doch immer so viel Grünanteil dabei sein, damit die Pflanze mit ihrem Chlorophyll überlebensfähig ist. Bei den Ghost-Albinos oder rein weiße scheint das nicht der Fall. Rein gelbe Coniferen gibt es ja zuhauf. Wahrscheinlich haben die noch genug Chlorophyll. Aber das weiß ich auch nicht, sondern vermute nur???VG Wolfgang

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 17:26
von Kenobi †
@Kenobi: die Bedingungen auf der Sequoiafarm sind leider nicht optimal für die Metas.
Das heißt, die Metasequoias bei dir stehen zu eng und du hast nicht so viele Freiflächen auf der Farm? Dass die Bäume pilzanfällig sind, ist mir neu, danke für die Info. Auch die Seite von Mario Vaden über die Albinos ist sehr interessant.

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 17:34
von sequoiafarm
Ja. Aber gilt deshalb umgekehrt: "Es gibt keine Albinos aus Sämlingen"?
Für mich unwahrscheinlich wegen der extrem geringen Überlebenschance. Natürlich nicht komplett auszuschließen. In der Praxis schwer nachzuweisen.Mich würde interessieren, ob die Parkranger die Sämlings-Theorie verbreiten...

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 17:44
von sequoiafarm
Das heißt, die Metasequoias bei dir stehen zu eng und du hast nicht so viele Freiflächen auf der Farm? Dass die Bäume pilzanfällig sind, ist mir neu, danke für die Info. Auch die Seite von Mario Vaden über die Albinos ist sehr interessant.
Ja, Reihenpflanzung mit ca. 2m Abstand. Wurzeln können sich also zumindest in 2 Richtungen ausbreiten. Ich würde die Metas nicht als besonders pilzanfällig bezeichnen, aber die Forstwirtschaft sucht nach wie vor den Wunderbaum, und diese Art ist es also auch nicht. Vorhandene oder entstehende Freiflächen sollen mit weniger wüchsigen Arten besetzt werden. Da nehmen wir uns ein paar Jahre Zeit.

Re:Seltene Koniferen

Verfasst: 20. Jan 2014, 17:44
von Staudo
Albinos tauchen auch bei anderen Pflanzenarten hin und wieder auf. Allerdings verhungern die in kurzer Zeit. Auch ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Sämling so lange lebt, bis er eine Nachbarpflanze angezapft hat.