Re: Obsternte: Was habt ihr heute geerntet?
Verfasst: 28. Sep 2015, 13:38
ich glaube mit auf meint joachim "aufgebraucht" 

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Bei uns trugen die Apfelbäume relativ gut trotz des sehr kühlen, insektenarmen Frühjahres (Gravensteiner, Dülmener Rosen, Grahams Jubiläumsapfel, Finkenwerder Herbstprinz, Holsteiner Cox, Graue Herbstrenette, James Grieve und der Boskop). Die anderen Bäume sind noch zu klein, da ich sie erst in den letzten Jahren veredelt habe. Aber auch dort trugen die ersten Bäume die ersten Äpfel. Wer nicht viel trägt ist der Ontario. Der Jonathan und der Pannemanns Tafelapfel sind auch unter dem Durchschnitt. Die drei letztgenannten könnten aber auch - wie die Zwetschen - etwas unter den Spätfrösten gelitten haben. Im Sommer hatten wir nur wenige heiße Tage, aber der Mai und auch Teile des Junis waren relativ trocken. Durch die relativ geringen Temperaturen kam das aber nicht so zum Tragen wie in anderen Gegenden. Auch die Birnen sitzen relativ voll. Was nicht so viel war, waren die Zwetschen, da es direkt in die Blüte bei uns Spätfröste gab. Deshalb war der Behang der Zwetschenbäume sind unterschiedlich, je nachdem, ob die Bäume unter den Frösten litten oder davor bzw. danach blüten. Insgesamt können wir uns über mangelndes Obst dies Jahr nicht beklagen. Auch die Kirschen, Brombeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, selbst unser einsamer Weinstock haben gut getragen. Die Pfirsiche trugen zwar (einer sogar sehr gut), aber die Insekten (Wespen) waren sehr fleißig und die Monilia schlug stark zu.Mich würde sehr interessieren, ob das Apfeljahr bei euch auch ungewöhnlich/ungut war.
Meine Mam hat das schon so gemacht mit Zwetschgen und Johannisbeeren. Mit dem Dampfentsafter direkt heiß in Flaschen gefüllt, zugedreht, fertig. Hält über ein Jahr. Allerdings hat sie glaube ich (Glas)Mineralwasserflaschen mit Kunststoffverschluss genommen. Das gibts bei manchen Marken.HalloIch habe bereits 60 Gläser Birnen "Köstliche von Charneux" eingemacht, wollte nun Saft machen, habe aber leider keine Gläser mehr, jetzt die Frage, kann ich den Saft auch in Mineralwasserglasflaschen,Mehrweg, einkochen,hat der metallerne Schraubverschluss einen Gummiring, wie bei den Twist off Gläsern???
Hier am Rand vom Nordostschwarzwald haben wir eine ganz passable Ernte. Je nach Standort sehr viel mehr oder etwas weniger als letztes Jahr. Erstaunlicher weise sind die Äpfel fast noch etwas später dran als letztes Jahr, obwohl es brockheiß war bis Ende August...Wühlmaus hat geschrieben:Mich würde sehr interessieren, ob das Apfeljahr bei euch auch ungewöhnlich/ungut war.
Es ist richtig mies. Hängt aber stark vom ganz speziellen Standort ab. An meinen Südwesthängen ist alles verbrannt, kaputt, notreif. Berlepsch sehen aus wie Bratäpfel, geplatzt am Baum, innen gelb. Selbst Quitten haben massiv Sonnenbrand. Totalabwurf bei Boskoop. Andere sind noch sehr unreif, aber trotzdem abgebaut - Wachstumsstopp im Sommer. Jungbäume trotz verzweifeltem Versuch noch zu wässern zu 80% tot, hohe Verluste. Die üblichen Zerstörungen durch Meisen fallen da schon nicht mehr ins Gewicht. Ich mach jetzt Paause und einen ruhigen Herbst, kein Saft dieses Jahr, nichts mähen weil nichts gewachsen ist, kaum Tafelobst.Unten auf den feuchten Wiesen mit mehr Schatten und tieferem Boden dagegen dieses Jahr brechend volle Bäume. Sonst sind die immer stärker verschorft und oft geringe Erträge wegen Bodenfrost. Dieses Jahr alles wunderschön. Saft in Mineralwasserflaschen geht, ist aber zweite Wahl. Nachteile: Platzwahrscheinlichkeit der Flaschen höher, wenn der heisse Saft eingefüllt wird und die Verschlüsse lassen sich nicht so einfach kontrollieren, ob sie luftdicht sind. Besser Saftflaschen nehmen. Ideal sind die 1 - Liter Apfelsaftflaschen. Oder Bag in Box Abfüllung machen lassen, die Säfte bauen darin aber deutlich schneller ab wie in Glas.das Apfeljahr bei euch auch ungewöhnlich/ungut war
Damit machen wir aber eigentlich immer sehr gute Erfahrungen. Und außerdem ist der Saft vor Licht geschützt.Oder Bag in Box Abfüllung machen lassen, die Säfte bauen darin aber deutlich schneller ab wie in Glas.
Meine Mutter hat die Flaschen zum Safteinfüllen immer im unteren Bereich mit einem nassen Tuch umwickelt. Das vermindert die Gefahr des Platzens. Wir haben für Saft immer die wieder verschließbaren Flaschen genommen. Früher gab es auch viele Limonadenflaschen mit diesen Verschlüssen (heute vor allem bei einigen Biersorten, z.B. Flensburger).Platzwahrscheinlichkeit der Flaschen höher, wenn der heisse Saft eingefüllt wird
Die "Ernte" ist sogar später wie sonst. Bei der Hitze ist nichts mehr gewachsen, alles stand still. Das Geschmacksbild der Äpfel jetzt ist ganz komisch. Die Früchte sind klein, und hart. Das Fruchtfleisch ist zäh. Viele Säureanteile sind abgebaut, aber Zucker ist auch nicht viel drin, kein typisches Aroma, stattdessen harter, grasiger Geschmack nach Unreife. Die Brettacher schmecken teilweise unangenehm nach Plastik, die haben Estern entwickelt die sonst nicht da sind.Die Unterschiede und Verzögerungen sind sehr gut zu beobachten, weil die Lagen so unterschiedlich reagiert haben. Ich habe oben am Hang einen Jonagold, schrottige harte Miniäpfel, unten neben dem Bach (natürlich ausgetrocknet, wie alle Bäche der Gegend) im Halbschatten eines Walnussbaumes wächst ein Anderer (leider nicht meiner) ungepflegt vor sich hin. Dessen Früchte sind gross, seit ein paar Tagen pflückreif, aromatisch, wie sie typisch sind. Der hatte mehr Wasser im Boden, mehr Schutz vor Mittagssonne.Zu Bag in Box: Die beiden verwendeten Folien sind nicht ganz gasdicht. Technisch nicht anders machbar. Vergleicht bitte mal denselben Saft nach einem Jahr gleicher Kellerlagerung in Glas/Plastik. Dann werden die Unterschiede ganz klar. Viele wird das nicht stören, mich störts gewaltig, weil ich mit die Mühe des eigenen Safts nur mache wenn dabei ein erstklassiges Produkt rauskommt und weil ich eine Reserve für Jahre mit Ertragsausfällen haben will. Eine Lagerdauer von zwei Jahren ist für mich deshalb wünschenswert. Da ist BiB gedunkelt, abgebaut, eine süsse Sosse mit heftigen Aromaverlusten. Im Glas hält er sich besser.Aus demselben Grund gehe ich und Andere nicht zu Mostereien, die Bandpressen benutzen. Die meisten Leute finden auch das ganz doll toll, aber in der Verkostung haben daraus entstandene Säfte auch deutliche Nachteile. Ich will aber hier keine langweiligen Schlagabtausche provozieren, die mit "aber mein Saft schmeckt mir doch trotzdem so gut" ablaufen. Welche Maßstäbe jeder anlegt, ist persönliche Geschmackssache.Diese verfrühte Ernte in diesem Jahr scheint mir eine Art Notreife wegen der anhaltenden Trockenheit zu sein.