Seite 18 von 27

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 00:34
von Beerenträume
Ich habe zu meinen 2 jeweils 20 Jahre alten Mammutbäumen eine Frage, die Bäume standen in einem Teil des Gartens, in dem vor fünf Jahren während meiner Abwesenheit durch neue Nachbarn eigenmächtig sämtliche Bäume auf Höhen zwischen zwei bis vier Meter eingekürzt wurden, wenn sie nicht wie alte Obstbaumhochstämme, die dort schon seit 60 Jahren standen, ganz gefällt wurden. Ich habe dann diesen Teil des Gartens deswegen mehrere Jahre kaum noch betreten, dann angefangen, die hiervon betroffenen Bäume nach und nach zu fällen, am Ende sind neben den Mammutbäumen nur noch drei Kirschbäume übrig geblieben, die zwar teilweise eigenartig aussehen, aber immerhin tragen und mir nicht instabil wirken. Die Mammutbäume haben ab dem Schnitt mehrere neue Spitzen bekommen, das war mir auch bei einer Tanne passiert, nachdem mir dort ein Austrieb von erheblicher Länge herunter gebrochen war, habe ich mich von diesem Baum wohl oder übel auch getrennt. Macht es nach fünf Jahren noch Sinn, die Anzahl der Austriebe zu begrenzen, bisher sind sie weder lang noch schwer, ich könnte wohl auch etwas warten, ich würde aber nicht sicher sein, ob bei Herausnahme einiger Triebe sich dann tatsächlich einer als Stammverlängerung durchsetzt. Eine Stammverlängerung hatte sich bei mir bei einem kleinem Küsten-Mammutbaum gebildet, der auf zwei Meter eingekürzt worden war. Wie beurteilt ihr die Frage der Stabilität dieser Triebspitzen? Foto hab ich zur Zeit nicht, müßte ich am Wochenende machen.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 07:23
von Staudo
Ich denke, das sollte gehen. Allerdings wird der Baum wohl für immer einen Knick im Stamm behalten.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 09:57
von Sarracenie
dann will ich ihm noch ne Change geben ;D

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 10:02
von Gartenplaner
@Beerenträume:Tolle Nachbarn :-\ Wenn es sich um Küsten-Mammutbäume, Sequoia, handelt, ist das überhaupt kein Problem.Ich würde dann den stärksten Neutrieb rausssuchen und ALLE anderen absägen - wenn du mehrere stehen lässt, könnte das den Baum im Alter an der Stelle schwächen durch die Verzeigung, würd ich mal meinen.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 10:03
von Gartenplaner
@Sarracenie:Du mußt dich nur damit abfinden, dass dein Baum nie wie ein normaler Mammutbaum aussehen wird :-\ Krank ist er jedenfalls nicht :)

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 12. Mär 2014, 21:52
von Beerenträume
@Beerenträume:Tolle Nachbarn :-\ Wenn es sich um Küsten-Mammutbäume, Sequoia, handelt, ist das überhaupt kein Problem.Ich würde dann den stärksten Neutrieb rausssuchen und ALLE anderen absägen - wenn du mehrere stehen lässt, könnte das den Baum im Alter an der Stelle schwächen durch die Verzeigung, würd ich mal meinen.
@MeditationskermitMit den Nachbarn (die sind ansonsten ganz toll sind) habeich mich arrangiert, ist Vergangenheit, und wenn man was Neues machen will, muss das alte weg, insoweit ist für mich die Sache erledigt.Der Miniaturküsten Mammutbaum (der, wie mir erst jetzt einfällt eigentlich eine ordinäre Sumpfzypresse ist, sorry der war mir wegen seiner Parkuhrgröße nach mehr als 10 jahren nicht so präsent) wächst sich sowieso zu recht, den will ich an der Stelle ohnehin nicht richtig hoch haben, um den geht es mir nicht. Die zwei anderen sind die normalen Riesen Mammutbäume, das Problem ist, dass mir die mehreren Austriebe eigentlich ganz gut gefallen, es geht mir einfach um den riesigen Stamm. Ich werd mal irgendwann Fotos machen, oder mir auch die Austriebe mal aus der Nähe ansehen, wenn sie stabil wären, würde ich sie am liebsten lassen. Da wo sie stehen, wäre mir alles für eine Wuchsbegrenzung nach oben hin recht. Wenn du mal in Hamburg bist, mach mal vom Bahnhof Dammtor einen kurzen Abstecher nach Planten und Blomen, da sind sie inzwischen in einer wirklich akzeptablen Größe und sehen sehr gesund aus. Im Botanischen Garten Flottbek findet sich auch einiges, wirklich sehenswert. In 50 jahren sieht das natürlich noch besser aus, aber da bin ich längst Dünger.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 13. Mär 2014, 09:24
von Gartenplaner
Also eine Mehrspitzigkeit scheint keine größeren Probleme zu machen - siehe dieses Foto bei wiki aus dem Tyler Arboretum :o Der Baum wurde laut Bildbeschreibung nach 39 Jahren 1895 geköpft und hat mit 3 Spitzen weitergemacht.Ich hatte gedacht, du wolltest zurück zu einer Spitze ;)

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 13. Mär 2014, 11:13
von Beerenträume
@gartenplanerDanke, das Bild beantwortet meine Frage vollständig. Vielleicht sind die Austriebe aus dem Stamm auch mit den Jahren stabiler, als ein normaler gegabelter Haupttrieb. Bei den letzten Stürmen hier fiel die Hälfte einer großen Atlaszeder auf mein Grundstück, in der Gabel war schon vorher Feuchtigkeit 15/20 cm eingedrungen, das konnte nicht dauerhaft halten. Das war auch in der Gegend nicht die einzige Atlaszeder, die erheblichen Bruch hatte, paßt vielleicht nicht so für den regenreichen Norden.

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 11:49
von neo
Wie „gescheit“ ist es denn, in heutigen Zeiten ( trockener, heisser, nur nicht jetzt in diesem Mai ;)) einen Mammutbaum zu pflanzen?
Unsere Atlaszeder ist wohl tot wegen eines Sturmschadens, das gäbe Platz für den Wunschbaum meines Mannes.
Und welchen der Riesen am besten? Ich kenne mich da nicht aus. ( Platz ist gut vorhanden).

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 12:21
von Bristlecone
Ich würde einen Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) nur dort pflanzen, wo eine ausreichende Wasserversorgung (ohne Staunässe) dauerhaft gewährleistet ist.
Sonst wird der Baum, sobald er etwas größer ist, in trockenen Sommern wipfeldürr.
.
Sequoia sempervirens gedeiht nur in wintermilden, möglichst luftfeuchten Lagen.

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 13:24
von Gartenplaner
Ich hab 2012 mehrere Sequoiadendron giganteum und Sequoia sempervirens gepflanzt:

Bild


So sieht es inzwischen aus:

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Nie Winterschäden an den Sequoias, die, die mehr oder weniger unter dem Schirm alter Fichten zuerst standen, sind stark gewachsen, seit die Fichten 2018 gefällt wurden.

Ich denke, meine haben mit den Wurzeln inzwischen das Grundwasser angezapft, die letzten 3 Dürresommer sind sie noch weiter sehr massiv in die Höhe gewachsen.

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 21:28
von neo
Sehr schön die Entwicklung zu sehen, Gartenplaner, die haben ganz schön vorwärtsgemacht!
Windgeschützter Standort bei dir?
Welchen der beiden, sempervirens oder giganteum würdest du aus heutiger Sicht bevorzugen, wenn nur einer möglich wäre ( wenn diese Frage überhaupt beantwortbar ist für dich)?
Wintermild sollte hier im Elsass ja eigentlich nicht so schlecht passen @Bristle. Da wir am Wald sind wird es um die Luftfeuchtigkeit auch besser bestellt sein als anderswo.
Ich werde es mit meinem Mann diskutieren, auch betr. der möglichen Standorte ( hab heut Abend noch ein bisschen rumgeguckt) erstmal danke euch!

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 21:38
von Bristlecone
In Günterstal bei Freiburg und im Schlosspark Badenweiler stehen sehr schöne Exemplare von Sequoia sempervirens, dem Küstenmammutbaum: geradstämmig in die Höhe gewachsen, mit schöner roter Rinde.
.
Ansprüche und Aussehen von Sequoia sempervirens und Sequoiadendron giganteum sind sehr verschieden: Ersterer erinnert von der Benadelung her an kräftig grüne Eiben, letzterer mit seinen blaugrünen pfriemförmigen Nadeln etwas an die Sicheltanne (Cryptomeria japonica).*
Sequoia sempervirens ist ziemlich schattenverträglich und sollte nicht exponiert und vollsonnig stehen. Sequoiadendron hingegen ist eine Lichtbaumart, die freistehen muss, beschattete Partien verkahlen schnell.
Sequoia sempervirens kann sich bei Rückschnitt, Frostschäden oder Windbruch recht gut regenerieren, ähnlich gut wie Eiben. Sequoiadendron kann das kaum.
.
* Eine Sicheltanne könnte eine Alternative zu Sequoiadendron sein: wächst in der Jugend sehr rasch, später aber nur noch langsam und wird nicht so riesig.

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 21:47
von Staudo
Im Park steht seit Ende der Siebzigerjahre ein Mammutbaum, in dem Falle Sequoiadendron. Anfangs fror er einmal komplett zurück, ein Stammausschlag wurde zum jetzigen großen Baum.

Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mai 2021, 21:49
von Bristlecone
Ja, bei jüngeren Sequoiadendron klappt das noch gut, später nicht mehr.
Sequoia kann man als Altbaum bodennah absägen, der treibt wieder aus.