garten-pur

Kennt jemand die Scheren von Berger, bzw. hat Erfahrung damit? Oder die Clauberg Filhos? Die sind ja beide schon deutlich teurer als die Felcos – aber sind sie tatsächlich besser?

Ich kenne sie nicht außer den Berger vom Katalog her. Von denen gibts auch Ersatzteile, nicht unbedingt vor Ort, aber Online.
Sicherlich eine Option für Leute die kurzfristig sparen wollen, obs wirklich günstiger ist?

Mit was wirbt Clauberg Filhos? Nie gehört.

thuja hat geschrieben: ↑2. Aug 2021, 23:34
Mit was wirbt Clauberg Filhos? Nie gehört.

Clauberg ist (oder war) ein kleines, traditionsreiches deutsches Familienunternehmen, früher haben sie mit der hohen Qualität ihrer Messer und Scheren und dem herausragenden Wartungs- und Werkstattservice geworben. Jetzt habe ich aber gerade mal im Internet nachgeschaut, die Produkte sind wohl in “Karl Jung” übergegangen, ebenso wie die Gärtnermesser und -Scheren von Kunde (SKS), die ja einen ähnlichen Anspruch bewerben mit ihren geschmiedeten Ganzstahlscheren ("Gartenwerkzeuge der Extraklasse").

https://clauberg.tools/de/home-3/
https://www.skunde-sohn.de/produkte/sks-gartenscheren/

Jedenfalls, die Gärtnermesser kenne ich von befreundeten Gärtnern, die sollen sehr gut sein, aber ich suche noch immer jemanden der etwas zu den Scheren sagen kann. Die (z.B.) mit der Felco 2 vergleichbaren Modelle kosten wohl 60 - 90 €, das erscheint mir ein stolzer Preis für eine Baum-/Rebschere die man nirgendwo testen kann...

LissArd hat geschrieben: ↑2. Aug 2021, 19:01
Kennt jemand die Scheren von Berger, bzw. hat Erfahrung damit? Oder die Clauberg Filhos? Die sind ja beide schon deutlich teurer als die Felcos – aber sind sie tatsächlich besser?

Da stellt sich erst mal eine Gegenfrage: Was verstehst du unter "besser" ? Was erwartest du von einer Gartenschere mit erhötem Wucherpreis ?

Besser im Sinne von: sehr gutes Material, sauber verarbeitet, exakt geschliffene scharfe Klingen, langlebig, gute Ersatzteilversorgung, etc. Dann wäre es ja kein erhöhter Wucherpreis.

Man darf sich da nicht von der einen Schere blenden lassen, die Manufactum mit den typisch blöden Lobhudeleien und geschönten Fotos an den Mann bringen will, von Clauberg (und jetzt auch Kunde im Firmenzusammenschluss?) gibt es ja diverse Scheren und Messer.

Ja sicher rostet eine Gartenschere Klinge, ist ja auch ein Kohlenstoffstahl und deshalb lange Schnitthaltigkeit und ist gut zu schleifen.

Ist ein Artikel zur Übersicht aus "schmiedeglut.de" über Messer, gilt ebenso für Klingen bei Gratenscheren.

Auch heute noch übertrifft eine Messerklinge aus Kohlenstoff-Stahl jeden "rostfreien" Stahl in der maximal erreichbaren Schärfe und Schnitthaltigkeit.
...
Messerstahl besteht möglichst nur aus Eisen und Kohlenstoff, um ein sehr feines Stahlgefüge und somit eine rasiermesserscharfe und schnitthaltige Klinge zu ermöglichen.
Diese Kombination ist aber ungeschützt gegenüber Säuren und Feuchtigkeit und die Messer sollten nach Gebrauch unter Wasser abgespült und anschließend abgetrocknet werden.
...
Pflegen Sie Ihre Messer bei längerer Lagerung und/oder hoher Luftfeuchtigkeit mit einem Tropfen lebensmittelechtem Klingen-Öl,

Sonst ein Öl geht auch. Frei nach dem Motto:
Lieber irgendein Öl als gar kein Öl.

Wissenswertes über Klingen
Felco Klingen sind im Bereich von 56-57 HRC

Grüsse Natternkopf

Eben wegen des Kohlenstoffstahls gibt es im hiesigen Scherenbestand(doppelt, jeder hat seine eigenen unter schiedlichen Scheren wg. Handgröße etc.) auch japanische Scheren aus Kohlenstoffstahl (für Formschnitt z.B.; hervorragend) und ansonsten Felcos an denen absolut nichts auszusetzen ist. Man müsste also ein anderes Fabrikat länger testen um zu sehen, ob es (noch) besser ist.
(Küchenmesser habe ich auch nur ganz "olle"(Flohmarkt, Mitbringsel aus Vietnam), aber aus Kohlenstoffstahl...)

Löwe aus Flintbek hat dazu eine Härtematrix entwickelt, weiter unten im Link als Download https://www.original-loewe.de/unternehmen/produktion.html

LissArd hat geschrieben: ↑3. Aug 2021, 08:47
Besser im Sinne von: sehr gutes Material, sauber verarbeitet, exakt geschliffene scharfe Klingen, langlebig, gute Ersatzteilversorgung, etc. Dann wäre es ja kein erhöhter Wucherpreis.

Deine Wünsche dürften mit dieser wunderbar ergonomischen-, Carbonstahl-, rostfreien Beschichtung-, exakt geschliffenen-, langlebigen Schere erfüllt sein. >>> https://www.ebay.de/itm/133685237826
Wozu brauch man ein Ersatzteilangebot wenn eine neue Schere billiger als ein Ersatzteil der anderen Marke ist, falls überhaupt ? In den letzten 50 Jahren habe ich unförmige, unbrauchbare Gartenscheren weggeschmissen aber keine Ersatzteile gebraucht.
Ich kann mir nicht vorstellen, was einen Aufpreis von 50€ und mehr rechtfertigt !? Der Herstellungsprozess der einen Schere ist nicht anders, als der der anderen Schere.

555Nase hat geschrieben: ↑3. Aug 2021, 18:09
Wozu brauch man ein Ersatzteilangebot wenn eine neue Schere billiger als ein Ersatzteil der anderen Marke ist, falls überhaupt ? In den letzten 50 Jahren habe ich unförmige, unbrauchbare Gartenscheren weggeschmissen aber keine Ersatzteile gebraucht.
Ich kann mir nicht vorstellen, was einen Aufpreis von 50€ und mehr rechtfertigt !? Der Herstellungsprozess der einen Schere ist nicht anders, als der der anderen Schere.

Sorry, aber das sehe ich anders. Ich habe in 35 Jahren noch keine einzige Schere wegschmeißen müssen, benutze z.T. sogar noch Scheren meines Opas, die vermutlich gut 60 Jahre alt sind und noch immer fast unverändert gebaut werden. Ein einziges Mal brauchte ich ein Ersatzteil für eine Schere, das hat unter 20 € gekostet — so ist es mir alle Male lieber als alle paar Jahre neue Billigscheren kaufen zu müssen. Ich stehe generell nicht so auf dieses „wegwerfen, neu kaufen“, ich repariere lieber, wenn und wo möglich, da bin ich altmodisch und halte es auch für umweltfreundlicher. Meine Schwester kauft auch lieber drei Mal billig als einmal gut und ihre Scheren wandern ständig in den Müll, entweder weil dauernd stumpf oder auseinandergefallen beim ersten Sturz, oder sonstwas. Amazon hilft natürlich binnen 24 Stunden, portofrei. Da wird dann eine Schere kostenlos transportiert, die billiger war als das nicht berechnete Porto… muss natürlich jeder selbst wissen, und jeder hat halt seine eigenen Kriterien beim Kauf, ist ja auch völlig okay.

Felco und Löwe sind einfach Nachhaltiger. Nachhaltigkeit ist aber aufgrund von Klimawandel völlig überbewertet

Meine Schere hält im täglichen, ganzjährigen, gewerblichen Gebrauch (Baumschule und Dienstleistung bei Kunden) bisher immer zwischen 5 bis fast 10 Jahre!
Dabei braucht sie als Ersatzteile meist ein- bis zweimal die Ersatzklinge (weil runtergeschliffen) zwei oder drei Federn und manchmal Kleinteile. Dann sind der Bolzen und/oder die Druckgußteile einfach fertig bzw. wegen Extrembeanspruchung verzogen, macht keinen Sinn dran rumzudoktern....dann kommt sie aber immernoch in den Fundus für Praktikanten/Probrarbeiter/Drahtschneiden/Zaunbau etc.
Wirklich sterben tut sie nie.


PS: Felco 2

Wenn ich mit arbeiten müsste würde ich wenigstens die 8 verlangen. Also eigentlich eher pneumatisch, oder mit Akku. Wenn man tatsächlich dann auch mal 8 Stunden im Feld steht, also den ganzen Tag nix anderes macht.
Privat ists die 7, zum Bäumeschneiden. Zum ernten die Billigplastikfelco/6erKopie, oder ARS Traubenschere. Für anderes, staudiges etwa, die 6, die stelle ich anders ein vom Schnitt wie die Schere für die Bäume. Wegen dem fasern. Zum Angeln um am Rhein mal 80cm freizumachen, irgendwas, was kaputt gehen oder vergessen werden kann. Gardena, Discounter, Fiskars etwa.

Die historischen Ganzstahl usw, ich schleife sie manchmal für andere, freiwilig möchte ich sie nicht benutzen, nicht den ganzen Tag.

20€ für Ersatzteile für eine Schere die neu 70€ kostet, ein Drittel vom Neupreis, dann müsste schon nach 2-3 Jahren was kaputt gehen, damit es sich rentiert. Ich schneide im Winter 3 stellig Bäume, so schnell bekomme ich die Klingen nun auch nicht runtergeschliffen.

Ist halt unterschiedlich, wie jeder das Werkzeug braucht ;)
Ich hab sie 12 Monate im Jahr, 40 Stunden die Woche zu unterschiedlichsten Arbeiten im Einsatz. von Stecklingsmaterial schneiden über den ganz normalen Baumschnitt (Winter wie Sommer), Bewässerungsmaterial und Wurzeln schneiden bis Bambusstäbe kürzen...
Zuhause das selbe Modell....da kommt noch Kranzbinderei und Hühner schlachten dazu 8)

Mich an unterschiedliche Modelle für unterschiedliche Arbeiten (mehrmals am Tag) zu gewöhnen oder Akkus bzw. einen Kompressor mit mir rumzutragen - dafür bin ich wahrscheinlich zu alt ;D

Wobei ich zugeben muß: Für diverse Feldarbeiten wie zB. das Abwerfen bei Okulaten hatten wir früher Druckluftscheren und einen großen Kompressor am Traktor (mit Zapfwelle betrieben). Das war sehr praktisch - aber sichen nix für den Hausgarten!!!

Von skunde-sohn habe ich mir vor kurzem die SKS 6.1 gekauft, samt Ersatzklinge. Ein herrliches, herrliches kleines Ding, liegt super in der Hand, wiegt laut meiner Küchenwaage knapp 160 Gramm, schneidet problemlos einzelne Blätter, aber auch trockene Ästchen bis ca 2 cm. Schicke gleich noch ein Foto.