garten-pur

Ylva ist jetzt 2 1/2 Monate bei mir, der Alltag hat sich eingespielt. Gassigehen klappt jetzt prima, sie macht ihre Geschäfte jetzt zum Glück überall, ich muß nicht immer die gleichen Orte aufsuchen wie anfangs. Nachts klappt mittlerweile wunderbar, sie hält ohne Probleme 12 Stunden durch. Die ersten paar Wochen bin ich um 23 Uhr nochmal mit ihr raus, irgendwann fühlte sie sich davon gestört und wollte gar nicht aufstehen. Gut, dachte ich, dann probieren wir es und alle sind zufrieden.
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Allerdings hat sie in der ersten Zeit sehr viel Blödsinn angestellt, sobald ich auch nur für kürzeste Zeit die Wohnung verlassen habe. Sie sprang Ende der ersten Woche aus dem Stand auf die Küchenzeile (es gab nichts, wo sie hätte draufklettern können um dorthin zu gelangen) und pfefferte alles runter, was darauf war. Ich kam zurück und fand einen Scherbenhaufen vor. Schuld war ich selbst. Ein Straßenhund, der gewöhnt ist, sich selbst zu versorgen und ein benutzter Teller, der nicht weggeräumt war und zu verführerisch duftete - da muß man doch schließlich gucken, ob noch was darauf liegt, nicht wahr? Schuhe, Pantoffel, alles was bodeneben herumliegt, wird auf ihre Decke geschleppt, wie ein Welpe und alles wurde angeknabbert . Nach dem Duschen fand ich vor Ostern die Fernbedienung des Fernsehers zerkaut und in Einzelteilen auch auf der Decke vor, sie lag auf dem Wohnzimmertisch. Vor kurzem mußte ein Computerkabel dran glauben, kleine Kabelbröckchen auf ihrem Bett.
Madamchen lässt mich also üben, was Ordnung halten und aufräumen angeht. Ich werde darin immer besser! Wenn ich da bin, wird gar nix angestellt, sie weiß schon, was sie darf und was nicht mittlerweile. Das letzte Opfer, (ich bin immer noch nicht perfekt, alles wegzuräumen,) war ein benutzter Kochlöffel, der noch in der Spüle lag, während ich oben im Bad war, wurde er zerbröselt. Umgeben von zerlegtem Holz wedelte sie mich freudestrahlend auf ihrer Decke an. Das Alleinebleiben- Training haben wir Stück für Stück 5- minutenweise aufgebaut, sie schafft jetzt maximal 1,5 Stunden, wenn ich vorher ausgiebig mit ihr draußen war. Sie wird besser im Alleinebleiben - ich werde aus Erfahrung immer besser im Wegräumen.

Sie wollte doch nur Fernsehen gucken, so wie Frauchen auch. Dabei hat sie mit den Zähnen zu oft den roten Knopf gedrückt.

Großartig - alle beide

Ja, tatsächlich, eine(r) ist halt anspruchsvoller an seine Umgebung, Ordnung muss schließlich sein

Dana gibt auch nicht Ruhe nach unserem Essen bis alles aufgeräumt ist und es nicht mehr verführerisch duftet, allerdings jault sie nur, schreitet nicht selber zur Tat. Sie musste nie um ihr Essen kämpfen oder sich sorgen, sie weiß nicht, welches Privileg das ist.

Ich bewundere Dich, Albizia

Ich auch, aber nicht nur Albizia, ich bewundere alle, die ein Tier retten, ob Hund oder Katz oder ...

Bei den Hunden ist da ja auch noch Melvin, der es dem neuen Rudel nicht ganz leicht macht.

Und die Katzenretter haben vielfältige Herausforderungen zu bewältigen.

Gestern war ich mit Dana bei der TA, es war ziemlich viel los in der Praxis wegen Personalmangel in Kombination mit sonstigem Ausfall, aber die Klimaanlage lief, das machte es entspannt, warten zu müssen und der große Eingangs- und Wartebereich ist ja auch interessant, wenn etwas los ist. Gestern war es dies: Eine Frau kam und wartete auf etwas, keine Tierbegleitung, aber diese Dame war ein Schau, irgendwie war sie im falschen Film, sie war gekleidet aus dem höchsten Luxusbereich 4-stellig im mittleren Bereich schätze ich. Da sie herumlief konnte man sie ungestört bewundern, sie sah aus als sei sie auf dem Weg zum Catwalk, ABER sie war sich nicht zu schade, einen großen Trinknapf zu organisieren und zu befüllen, was nicht ganz leicht war, sie brauchte Unterstützung durch die übrigen Anwesenden um die Toilette zu finden, es war dann aber schwierig den großen Napf in einem winzigen Handwaschbecken zu befüllen, die kostbare Handtasche "THE TOTE BAG" durfte ja nicht nass werden. Dann endlich kam das Frauchen des schwer leidenden, hechelnden Berner Sennhund zu Hilfe, für den das Wasser bestimmt war und der es dankbar annahm. Die ganze Szene war filmreif und man hätte sie sich so nicht besser ausdenken können.

Niemand außer ihr kam auf die Idee, dass dieser Hund Wasser brauchte und sie fand dann in einem Regal die bereitgestellten Wassernäpfe in verschiedenen Größen.

Klasse, das hätte mich auch amüsiert. So etwa könnte ich mir eine gewisse Schulkameradin vorstellen.
Unser Melvin stellt zum Glück nichts an, wenn er allein ist. Nur ist es manchmal schwierig, erst mal aus der Tür zu kommen. Aber er hat noch nichts zerstört, das würde mich schon nerven. Das Einzige was er bisher kaputt gemacht hat, ist ein Stückchen mit Füllung aus der Couch heraus gerissen, wo er gescharrt hat, weil die Katze darunter saß.
Und an der Holzschiebetür zur Terrasse scharrt er immer am Rahmen, bevor er hinaus rennt.

Felcofan hat geschrieben: ↑10. Jun 2025, 14:59 hatten einen Familien-Anlaß, ein Onkel brachte überraschend seinen Hund mit
ein Schwedischer Vallhund / Wallhund, hat er in einem Tierheim aufgegabelt

hab noch nie so einen entspannten Hund gesehen, ließ sich gern kraulen, hat den ganzen Abend nie gebellt

er hatte vorher auch immer Hunde, hat aber vor einiger Zeit seine (ebenfalls betagte) Frau verloren, und der Hund "hat sein Lächeln zurück gebracht". Glaub ich sofort, so ein knuffiges Vieh

und Kinder waren begeistert

Toll. Wie alt ist denn der Hund und wie alt sein Besitzer? Ab einem gewissen Alter geben einem die Tierheime ja nur noch ältere Hunde. Bei uns sagten sie: "wenn jemand Junges dabei ist..." So ruhig wie der ist, hat er wahrscheinlich schon ein gewisses Alter.
Melvin lässt sich auch für sein Leben gern streicheln, dazu springt er die Menschen aber an .

Felcofan hat geschrieben: ↑10. Jun 2025, 14:59 hatten einen Familien-Anlaß, ein Onkel brachte überraschend seinen Hund mit
ein Schwedischer Vallhund / Wallhund, hat er in einem Tierheim aufgegabelt

hab noch nie so einen entspannten Hund gesehen, ließ sich gern kraulen, hat den ganzen Abend nie gebellt

er hatte vorher auch immer Hunde, hat aber vor einiger Zeit seine (ebenfalls betagte) Frau verloren, und der Hund "hat sein Lächeln zurück gebracht". Glaub ich sofort, so ein knuffiges Vieh

und Kinder waren begeistert

Ein Therapiehund nicht nur im Pflegeheim?

Irm hat geschrieben: ↑14. Jun 2025, 07:25 Ich bewundere Dich, Albizia

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Irm, bewundern ist gar nicht notwendig. Jeder der einen Welpen aufnimmt und erzieht, erlebt ja ähnliches. Egal ob Straßenhund oder Rassehund vom Züchter. Anfangs wissen sie einfach noch nicht, was sie dürfen und was nicht. Das ist ein längerer Prozess und verlangt viel Geduld, paar starke Nerven, hin und wieder Gelassenheit, manchmal auch Humor und vor allem viel Konsequenz. Aber sie wird täglich besser. Und junge Hunde sind einfach noch viel wilder und temperamentvoller als ältere, ähnlich wie bei Kindern. Da wird sich noch vieles legen.
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Wir sind über den Tag verteilt mindestens 2 Stunden täglich draußen unterwegs, bis zu drei Stunden insgesamt. Draußen ist sie teils noch sehr verspielt und temperamentvoll, hört aber schon recht gut auf mich. Wenn sie ausgelastet ist, ist sie daheim dann in meinem Beisein völlig zufrieden und ruhig. Wie bei Kindern auch, dient jeder dahergelaufene Sandberg oder Spltitthaufen als Spielplatz

Natura hat geschrieben: ↑11. Mai 2025, 22:03 @Albizia: dieses spezielle Problem hatten wir mit Melvin zum Glück nicht. In den Garten macht er manchmal, aber das ist o.k..
Was Gartenlady schreibt, dass Ylva nicht von Anfang an Straßenhund war, vermuten wir bei ihm auch. Heute ist er mir mal wieder entwischt, dann rennt er zwei Häuser weiter in den Vorgarten. ......Der Staubsauger wird nur noch manchmal angebellt, im Auto tobt er noch ziemlich herum.

Das langjährige Partnertierheim hat unserem Tierheim berichtet, daß sie auf der Straße groß wurde, aber von Anfang an von einer Frau draußen zugefüttert wurde, die sie auch von klein auf streichelte. Sie war nie in deren Wohnung, was glaubhaft ist, denn die ersten Wochen hat sie panisch vor jeder! Haustür, wenn ich Bekannte besuchen wollte stop gemacht, sich auf den Boden geworfen und war nicht bereit, dorthinein zu gehen. Sie hatte panische Angst insbesondere auch vor Schaufenstern, Kellerrosten, Kellerfenstern, Toreinfahrten und Hausdurchgängen und Hofeinfahrten. Sie ist insbesondere von Geschäftsleuten mit Schaufenstern vermutlich vertrieben worden, wurde aber anscheinend nie geschlagen oder mit Steinen beworfen. Das mit den Schaufenstern haben wir mit viel langsamen Übung und Lob recht gut mittlerweile hinbekommen. Die Frau, die sie fütterte, hat sie dann vor der ersten Läufigkeit zu einer kostenlosen Kastrationsaktion des rumänischen Tierheimes gebracht, sie dann aber dort gelassen. Sie hätte sie ja für etliche Tage, solange sie einen Halskragen trug in ihre Wohnung aufnehmen müssen, was sie nicht wollte. Auf die Straße hätte sie mit dem Kragen nicht gekonnt.

@Natura: Der Staubsauger war hier anfangs auch das schlimmste Mörder-Drachenmonster. Hier wurde allerdings nicht gebellt, sondern sich vor Panik eingepieselt. Dank der tollsten Leckerlies, die auf dem ruhenden, nun wieder schweigenden Drachen mitten in der Küche direkt nach dem Feuerspucken jedesmal lagen, haben wir das Drachenmonster insoweit besiegt, dass sie ihm zwar noch so großflächig wie möglich ausweicht, aber schon immer mal vorsichtig um die Ecke schielt, ob das Monster nicht bald mal schweigt und statt Krach was Leckeres ausspuckt.

Dein Melvin ist echt ein Süßer und das mit dem Autofahren wird sich sicher auch irgendwann mal legen.

Auf der Terrasse nach dem Gassi. Frauchen auf der Liege und Ylva schnorchelnd dicht dabei in ihrem Terrassenbett

Natura hat geschrieben: ↑15. Mai 2025, 21:53 Vielleicht weiß er allmählich, dass ich wieder komme. In der Hundeschule verhielt er sich das letzte Mal allerdings wie ein Flummy oder Hase, er lief nicht, sondern hopste nur, doing, doing, doing...

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Ich habe gerade Kopfkino. Der wild herumhopsende Melvin. Ist doch auch alles so aufregend in der Hundeschule, da kann man ja mal so tun, als hätte man einen Clown gefrühstückt. Ab und an ist Ylva auch so überdreht und übermütig.
Und ich glaube auch, dass unsere Schätzchen nach einer gewissen Zeit so langsam wissen, bzw. darauf vertrauen, dass wir wiederkommen, wenn wir gehen.
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Felcofan hat geschrieben: ↑10. Jun 2025, 14:59 hab noch nie so einen entspannten Hund gesehen, ließ sich gern kraulen, hat den ganzen Abend nie gebellt
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Er hatte vorher auch immer Hunde, hat aber vor einiger Zeit seine (ebenfalls betagte) Frau verloren, und der Hund "hat sein Lächeln zurück gebracht". Glaub ich sofort, so ein knuffiges Vieh.

Wie schön, wenn dieser Hund ein verlorenes gegangenes Lächeln zurück bringen kann. Ein wirklich knuffiges Kerlchen.
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Gartenlady, deine Geschichte beim Tierarzt ist auch Klasse!