Es ist wirklich jammerschade, dass die Natur so wenig respektiert und bei Bauvorhaben erstmal Tabula rasa gemacht wird. Selbst vor großen Bäumen, die eigentlich geschützt sind, wird oft nicht zurückgeschreckt, und später zahlt man dann lieber die Strafe, als die Bäume auf der Baustelle ordentlich zu sichern. :-X
Eure Gärten sind dafür umso schöner, gerade ein verschneiter Garten ist hier mittlerweile eine Seltenheit geworden, letzten Winter hatten wir an einem einzigen Tag Schnee, und mittags war der schon wieder weggetaut. Da muss man wohl mit Staudenstängeln und Gräsern dagegen steuern, leider hat der überreichliche Regen im Herbst hier so einiges plattgemacht. "Perfekt" muss der Garten ja gar nicht sein, aber man lernt beständig dazu, und den Purler-Gärten sieht man an, dass die Gärtnerinnen und Gärtner ein gehöriges Maß an Erfahrung mit eingebracht haben. :)

Heute hatte ich auch endlich mal wieder die Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen, der ewige Regen scheint sich fürs Erste verzogen zu haben, und immer wieder kommt auch mal die Sonne heraus. In der Nacht gab es den ersten leichten Frost, hier und da waren die Pflanzen mit ein wenig Reif überzogen, aber nach wie vor erscheint alles ungewohnt grün, vor allem der im Sommer total verbrannte Rasen strotzt nur so vor Kraft. Am Zaun muss ich noch etliche der umgefallenen Stauden herunterschneiden, aber in den vergangenen Wochen war es dafür einfach zu nass.



Sehr schön leuchtet nun noch einmal der Wurmfarn im milden Licht der Wintersonne auf, nach dem ersten stärkeren Frost kippen die Wedel meist um und werden unansehnlich, aber noch stehen sie straff aufrecht und leuchten in einem sonnigen Gelb, das in einem schönen Kontrast zum Orangerot des Cotoneasters steht. Durch die starken Niederschläge ist das Moos auf der Treppe nochmal üppig gewachsen, sie wird gerade so schön eingerahmt von den üppigen Farn-Horsten. Die letzten Blätter werde ich wohl nicht mehr aufsammeln, nur die auf dem Rasen werde ich noch in die Beete fegen.


Das Beet am Hang habe ich weitgehend abgeräumt, bedingt durch die halbschattige Lage fallen höhere Stauden hier besonders schnell um, aber das Laub der Haselnuss bedeckt die Reste gnädig, so ist die Erde geschützt, und die Regenwürmer haben den ganzen Winter über genug zu futtern. Auch hier erscheint der Garten noch üppig grün, der regenreiche Herbst war quasi ein zweiter Frühling für den Garten. Wahrscheinlich werde ich im Winter wieder zwei, drei Stämme der Haseln herausnehmen, so halte ich sie einigermaßen im Zaum, ohne das Gesamtbild großartig zu beeinträchtigen.


Auch das neue Beet überzeugt schon mit einem kleinen Winteraspekt, ich werde auf jeden Fall noch ein paar mehr Gräser im Garten pflanzen. Leider fehlt mir die üppige Weite der Beete, wie sie einige andere Purler hier zeigen, und ich finde so viele Pflanzen einfach wunderschön, so dass mein Garten immer ein wenig nach Sammelsurium aussieht, aber auch aus der Nähe betrachtet stellen sich immer wieder kleine Szenerien ein, wie hier die beiden Sommerspieren, die nun endlich ihr Herbstkleid angelegt haben. Zwei Jahre mussten sie im Topf warten, einst für kleines Geld von der Resterampe gerettet, aber nun sind sie endlich "geerdet". ;)


Wenigstens hier und da hat der Reif kleine Kunstwerke auf die Pflanzen gezaubert, wie hier hier am Polster-Ehrenpreis 'Georgian Blue' sowie an Geranium 'Orkney Cherry', das gar nicht aufhören will zu blühen. Auch an anderen Stellen im Garten kann man immer noch einzelne Blüten bewundern, wie z. B. an den Pfirsichblättrigen Glockenblumen und an den Bergflockenblumen. Wahrscheinlich wird der anrückende Frost dem nun aber ein Ende setzen, und nur die Winterblüher, wie z. B. die Christrosen, werden durchhalten.


Der Vorgarten sieht bedingt durch den Regen ein wenig zerzaust aus, aber auch hier herrscht noch üppiges Grün vor, Spornblumen und Löwenmäulchen zeigen noch letzte Blüten. Der Herbst hat noch einmal für einen richtigen Wachstumsschub gesorgt, und nun ist der letztes Jahr noch reichlich nackte Boden schon weitgehend bedeckt. Auch meine kleine "immergrüne" Ecke im schattigsten Zipfel macht sich, die ersten Christrosenblüten sind schon wieder verblüht, dafür blühen die Primeln schon, und die Schneeglöckchen spitzen bereits aus der Erde.


Auch einige Cyclamen coum wähnen sich bereits im Vorfrühling, die erst dieses Jahr gepflanzten Exemplare blühen teils schon wieder kräftig. Hoffentlich wird der Frost nicht zu harsch, so dass Blüten und Laub unbehelligt bleiben. Im Topf auf der Terrasse steht nun auch schon seit zwei Jahren ein Exemplar von Polygonatum 'Red Dragon', ich wollte es schon längst auspflanzen, habe bisher aber noch keinen passenden Pflanzplatz gefunden. Nächstes Jahr kann ich dann hoffentlich meine schon lange geplante Baustelle rund um die Treppe an der Nordseite des Hauses in Angriff nehmen, hier werden sich noch einige schöne Pflanzplätze im Halbschatten auftun, wo ich endlich all die Sachen pflanzen kann, die nun noch in Töpfen warten...