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Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 18:58
von Gartenplaner
M hat geschrieben: 6. Okt 2017, 16:16
Gartenplaner hat geschrieben: 6. Okt 2017, 14:31
martina hat geschrieben: 6. Okt 2017, 14:09
bristlecone hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:59
Ein "Persilschein" bedeutet laut Wikipedia, "eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschäft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu können."
[/quote]

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail - offenbar auch im Vokabular sogenannter objektiver Journalisten. Ist mir zunächst gar nicht aufgefallen.
[/quote]

Sorry, aber hier scheint mir der Teufel eher in der Deutung/Auslegung zu stecken....
[/quote]

Wenn man schaut was slp aka Leopold Stefan an dem Tag noch geschrieben hat, dann finde ich den Herrn nicht so verkehrt.

https://www.derstandard.de/story/2000065268063/glyphosatverbot-keine-frage-fuer-laien

Man könnte fast sagen, erschreckend sachlich.


Wie hast du die Verbindung zwischen dem Namenskürzel und dem Herrn Leopold Stefan herausgefunden?

Wenn es der gleiche Autor ist, scheint mir, dass diese ganzen Annahmen - um sie nicht Unterstellung zu nennen - falsch sind:

[quote author=Querkopf link=topic=31295.msg2956975#msg2956975 date=1507318489]
...
1. "Persilschein" ist ein Pejorativ, da gibt's kein Vertun. (Dazu muss man den historischen Kontext, aus dem der Begriff stammt, gar nicht explizit kennen; der abschätzige Charakter haftet dem Wort selber als Konnotation an.)
2. Ausgeschlossen, dass ein Journalist, der den Begriff benutzt, das nicht weiß.
3. Mit diesem Begriffsgebrauch hat der Autor Kommentierendes eingefügt in einen nachrichtlich-sein-sollenden Text. So hat er die professionell messerscharf gezogene Grenze zwischen Bericht und Kommentar - die für jeden (auch für den schlechtesten) Journalisten zu den "Basics" gehört und eine Grundfeste seriöser journalistischer Arbeit ist! - lockerflockig weggewischt. Und damit hat er sich selbst disqualifiziert: "Seriös" ist sein Text nicht; er berichtet nicht, sondern agitiert.
Wobei das Verfahren, das der Autor hier benutzt hat, mitnichten "subtil" ist. Sondern ziemlich plump, schlicht und augenfällig.


Und der werte Herr seine sachlichen Berichte wohl besser nicht versuchen sollte, literarisch aufzupeppen, zumindest nicht für Teile dieses Forums ;D

Achja - um mal die gleiche Methodik zu benutzen:

[quote author=fromme-helene link=topic=31295.msg2956883#msg2956883 date=1507311180]
[quote author=Gartenplaner link=topic=31295.msg2956804#msg2956804 date=1507295954]
Und warum sollte ein Journalist so subtil seine Haltung zu der Diskussion verstecken ...


Nicht alles, was dem einen entgeht, erscheint einem anderen subtil.


Hm....hast du Mümmels Beitrag zur, wenns denn der gleiche Autor ist, Differenzierung, jetzt mit Absicht nicht zur Kenntnis genommen, weil sie ein Feindbild doch leider zerstört?
Ist jetzt auch einfach mal so eine Unterstellung.
Oder ist dir da "nur" etwas entgangen?


Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 19:15
von fromme-helene
Du wirst lachen - "nur". Da kam ein Seitenwechsel dazwischen.

Allerdings sehe ich nicht ein, warum ich auf Deinen Satz nicht auch dann antworten dürfte, wenn ich das vorher gelesen hätte.

Das mit dem Persilschein sehe ich wie bristlecone, Querkopf und weitere. Vielleicht hat der Herr slp einen schwachen Moment gehabt, soll ja vorkommen, und wollte nicht abwertend schreiben. Getan hat er es trotzdem. Und besonders professionell wirkt das nicht.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 19:19
von Gartenplaner
Nö, das stimmt.
Es geht aber weniger um den Lapsus des Herrn, so es denn einer ist, denn das ist ja auch noch nicht klar, so lange man keine konkrete Vernüpfung von Kürzel und Autorennamen hat, sondern mehr um das, was ihm daraus hier angedichtet wurde und aus welchen Beweggründen....

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 19:31
von fromme-helene
Gartenplaner hat geschrieben: 7. Okt 2017, 19:19
... was ihm daraus hier angedichtet wurde und aus welchen Beweggründen....


Klar, wenn jemand anderer Meinung ist, kann man gar nicht anders, als ihm oder ihr niedere Motive zu unterstellen, nicht wahr?

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 19:33
von Gartenplaner
Jetzt musste ich doch herzhaft lachen - wer hat hier wem zuerst niedere Motive unterstellt?

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 19:37
von Gartenplaner
Genau das kreide ich doch hier an - dieser Diskussionsstil diskreditiert denjenigen, der ihn benutzt, egal "auf welcher Seite" - und vergrätzt Verunsicherte meiner Meinung nach, anstatt zu überzeugen.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:17
von bristlecone
Der Link von Mümmel auf einen weiteren Beitrag desselben Journalisten ergibt in der Tat für mich ein anderes Bild.
Da ich die Gedanken des Journalisten nicht lesen kann, weiß ich nicht, warum er das Wort "Persilschein" benutzt hat, ob das ein Versehen war, ein Lapsus, eine Nachlässigkeit, Absicht oder die Korrekturfunktion des Textverarbeitungsprogramms.
Also kann ich mich nur an das halten, was da steht, und der Begriff ist nun mal negativ besetzt.
Das muss man weder kleinreden noch aufbauschen, und in der Gesamtdiskussion ist es eine eher unbedeutende Randnotiz.

Ja, es zeigt, wie aufgeladen die Debatte inzwischen ist. Kein Wunder.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:17
von fromme-helene
Gartenplaner hat geschrieben: 7. Okt 2017, 19:33
Jetzt musste ich doch herzhaft lachen - wer hat hier wem zuerst niedere Motive unterstellt?


In unserem Zwiegepräch Du ja wohl mir.

Ich hatte keine niederen Motive unterstellt, sondern unprofessionelles Verhalten in einem konkreten Fall. Darin hattest Du mir sogar zugestimmt.

Aber selbst wenn ich es getan hätte: Du scheinst es dann offenbar für ein legitimes Mittel zu halten, darauf Deinerseits mit Unterstellungen zu antworten. Da brauchst Du Dir in meinen Augen auf Deinen Diskussionsstil nicht allzu viel einzubilden.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:39
von Gartenplaner
Das sei dir unbenommen :)

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:53
von manhartsberg
bristlecone hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:59
Hervorhebung von mir.

Ein "Persilschein" bedeutet laut Wikipedia, "eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschäft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu können."



wie so vieles in wiki ist dieser text glatter unsinn. zumindest in österreich wird das niemand so auslegen.
da halte ich mich doch lieber an den duden.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:55
von Borker
Glyphosat tötet Pflanzen und andere Lebewesen auf diesen Planeten .
Für mich ist das Teufelszeug !

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:56
von bristlecone
Inzwischen kocht der Streit ja höher denn je, und NGO und Grüne stellen immer weitergehende Forderungen:

"... offensichtlich, dass das BfR keine eigenständige Bewertung der zitierten Studien vorgenommen hat
... weiteren Freifahrtschein für Glyphosat darf es nicht geben
... Verdacht besteht, dass bei der Risiko-Analyse die Industrie die Richtung vorgegeben hat
... Auch müsse das BfR im Agrar- und Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes in der für den 11. Oktober vorgesehenen Anhörung unbedingt Stellung zu den Plagiatsvorwürfen beziehen. „Sollte das BfR jedoch nichts an der Entscheidung ändern, und nicht zur Anhörung erscheinen, muss die EU-Kommission ernsthaft abwägen, ob das BfR zukünftig überhaupt noch in die Risikobewertung einbezogen werden sollte“, so Miller. „Darüber hinaus sollte sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt dringend Gedanken darüber machen, ob BfR-Präsident Hensel noch die geeignete Personalie für ein solch verantwortungsvolles Amt ist.“

Dabei geht es immer um die Behauptung, Glyphosat wäre krebserregend, denn nur, wenn das stimmen könnte, wäre ein Verbot von Glyphosat zu begründen.


Ich hatte vor längerer Zeit mal überschlagen, wie hoch das Krebsrisiko denn tatsächlich sein könnte, und dazu eine quantitative Abschätzung vorgenommen, wie man sie bei anderen krebserzeugenden Stoffen auch vornimmt.

Ihr könnt das hier im Thread im Beitrag 876 nachlesen.

Danach ergibt sich als Obergrenze, die das Risiko aus verschiedenen Gründen - auch die könnt ihr da nachlesen - erheblich überschätzt, ein Wert von 1:250000.

Diese Zahl besagt, dass von 250000 Menschen, die ihr Leben lang Tag für Tag einer permanenten Glyphosatbelastung ausgesetzt sind, wie im verlinkten Beitrag angesetzt wird, ein Mensch zusätzlich an Krebs stirbt.

Ein solches zusätzliches Krebsrisiko gilt gemeinhin als irrelevant.


Das soll nur mal verdeutlichen, über welche Risikogrößenordnung man denn tatsächlich reden müsste, wenn Glyphosat wirklich ein gentoxisches Kanzerogen ohne Schwellenwert wäre (was übrigens nicht mal Kritiker behaupten).


Ja, ich weiß, Stoffe, die als krebserzeugend eingestuft sind, dürfen nicht als PSM verwendet werden. Derzeit ist Glyphosat nicht so eingestuft.
Sollte es dabei bleiben - und danach sieht es aus - und Glyphosat nicht aus anderen Gründen verboten werden, also zugelassen werden, wäre ja die angebliche Krebsgefahr für Grüne und NGO nicht aus der Welt. Sie würden weiter verbreiten, dass durch den Einsatz von Glyphosat die Bevölkerung in unverantwortlicher Weise einer Krebsgefahr ausgesetzt wird.

Für den Fall wäre es hilfreich, sich mal das Risiko klarzumachen - es wäre selbst unter vorsichtigen Annahmen verschwindend gering.





Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 20:58
von bristlecone
manhartsberg hat geschrieben: 7. Okt 2017, 20:53
bristlecone hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:59
Hervorhebung von mir.

Ein "Persilschein" bedeutet laut Wikipedia, "eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschäft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu können."



wie so vieles in wiki ist dieser text glatter unsinn. zumindest in österreich wird das niemand so auslegen.
da halte ich mich doch lieber an den duden.



Dann google mal nach Persilschein site:at und schau dir die Ergebnisse an. ::)


Zwei Beispiele unter vielen: Hasspostings: Staatsanwaltschaft stellte Facebook "Persilschein" aus
Oder
Persilschein für die ältesten AKW: Für ihn ist klar: „Die Schweizerische Aufsichtsbehörde stellt Atomkraftwerken einen Persilschein aus, die schon aufgrund ihres Alters ...


Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 21:01
von dmks
Borker hat geschrieben: 7. Okt 2017, 20:55
Glyphosat tötet Pflanzen und andere Lebewesen auf diesen Planeten .


Es tötet Pflanzen - und genau dafür ist es gemacht. Was in einer fachgerechten Anwendung durchaus sinnvoll ist. ;)
Wo liegt eigentlich das Problem?

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 7. Okt 2017, 21:03
von Staudo
Borker hat geschrieben: 7. Okt 2017, 20:55
Glyphosat tötet Pflanzen und andere Lebewesen auf diesen Planeten .


Ich mache das auch. :D