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Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 09:30
von ebbie
Freilandaussaat klappt eigentlich nur bei Dacties und Epipactis helleborine, wobei die Pflanzen oft an eher ungewöhnlichen Standorten keimen.
Bei mir sind etliche Dactylorhiza-Sämlinge am Gartenteich aufgegangen. Diese stammen von Hybriden, die ich vor Jahren billig im Abverkauf eines Gartencenters erstanden habe. Bemerkenswert finde ich, dass diese Hybriden fertil sind (ist das bei allen Dacty-Hybriden so?).Zu meinen zwei Cyp. reginae-Sämlingen habe ich zwischenzeitlich einen weiteren Sämling entdeckt. Der stand in einem Horst von Primula sieboldii und wurde jetzt erst mit einziehen der Blätter sichtbar.Die spontane Selbstaussaat scheint also garnicht so selten zu sein.

Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 09:35
von knorbs
hast du jetzt ne eigene clean-bench oder machst du das über wasserdampf?wg. der aussaat mit isolierten mykorrhiza-pilzen...muss da nicht auch steril gearbeitet werden, weil sonst andere (schimmel-) pilze mit reinkommen und alles verseuchen würden?was ganz anderes...wg. dem minimoor im mörtelkübel...das mit der schwimmenden styrodurplatte...was verwendest du als docht, damit das wasser in das auf der styrodurplatte liegende substrat gesaugt wird...sphagnum moos? wie dick muss man das zusammendrehen?
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 09:40
von knorbs
@ebbiemeine dactylorhiza x grandis machten keinen samen! mein heuer erstmalig geblühter cyp. reginae-sämling hat samen angesetzt, ist also auf natürlichem weg geselbstet worden. meine cyp. fasciolatum + die von frosch erhaltenen cyp. x andrewsii haben dagegen nichts angesetzt.
Die spontane Selbstaussaat scheint also garnicht so selten zu sein.
doch was cyps angeht! hast großes glück gehabt.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 09:41
von Irm
Die spontane Selbstaussaat scheint also garnicht so selten zu sein.

na ja, wenn man sich mit der Mutterpflanze den richtigen Pilz in den Garten geholt hat ...Herr Härtl hat mir auf einer Staudenbörse mal - fast - ein Cyp cordigerum mit Sämlingen und reifem Samen verkauft, ein großer Topf, in dem wohl die richtigen Pilze drin waren. Er sagte, man müsse die Samen mit Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel in die Erde spülen (warum auch immer). Damals fühlte ich Dussel mich allerdings noch nicht reif für einen herztragenden Frauenschuh An solche verpaßten Gelegenheiten erinnere ich mich wehmütigst allerdings noch nach Jahren ....
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 09:46
von Irm
was ganz anderes...wg. dem minimoor im mörtelkübel...das mit der schwimmenden styrodurplatte...was verwendest du als docht, damit das wasser in das auf der styrodurplatte liegende substrat gesaugt wird...sphagnum moos? wie dick muss man das zusammendrehen?
darf ich auch was dazu sagen ?

man kann das Minimoor auch so machen, dass man durchlöcherte Kanister (ganz kleine Löcher mit der Bohrmaschine) unten in den Mörtelkübel legt, so dass die Torfschicht danach noch 10 - 15 cm oben drauf liegt. Der Torf bleibt da zuverlässig liegen und rutscht kaum nach unten, mein ältestes Torfbeet ist schon so 8 Jahre alt, ich muss kaum mal Torf nachlegen. Wichtig ist, dass man in den Mörtelkübel seitlich Löcher bohrt, damit zu viel Wasser abfließen kann und die Geschichte nicht zuuu naß wird. Hab ein Buch "Teiche und Moore", das sehr gut ist, solls aber nicht mehr geben ... aus diesem Grund hab ichs grade verliehen.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 10:24
von Phalaina
wg. der aussaat mit isolierten mykorrhiza-pilzen...muss da nicht auch steril gearbeitet werden, weil sonst andere (schimmel-) pilze mit reinkommen und alles verseuchen würden?was ganz anderes...wg. dem minimoor im mörtelkübel...das mit der schwimmenden styrodurplatte...was verwendest du als docht, damit das wasser in das auf der styrodurplatte liegende substrat gesaugt wird...sphagnum moos? wie dick muss man das zusammendrehen?
Ich hab´s selbst mit dem Mykorrhiza-Pilzen noch nicht versucht. Aber was ich gehört habe, braucht man wohl nur noch sauber, aber nicht mehr steril zu arbeiten, weil der Mykorrhiza-Pilz in solchen Mengen auf dem Medium hängt, dass kein Platz mehr für irgendeinen anderen ist.Ich mache immer ein Loch von ca. 4 cm- ein Sphagnum-Zopf von 10 cm rein - fertig. @Irm: Deine Methode funktioniert auch, ich habe ähnliche Kübel für Kalkflachmoore. Die kann ich zur Not bei längerer Trockenheit mit normalem Leitungswasser auffüllen, während beim Hochmoor aber nur Regenwasser (oder natürlich auch Aqua dest, aber quanta costa?) geht. Die schwimmende Insel passt sich flexibel dem Wasserstand im Kübel an, wobei oberhalb der Styrodurplatte der Feuchtegehalt ziemlich konstant ist.;)Ph.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 10:42
von Irm
na ja, Phalaina, ich bin weiblich - und bei mir soll sich keine Styroporplatte dem Wasserstand anpassen, sondern der Rand vom Kübel soll GUT AUSSEHEN

;DIm Teich-und-Moor-Buch ist das mit der Platte auch drin, da schwimmt alles auf dem Teich ...Ich mußte übrigens die Kübel noch nie nachfüllen bisher, das Regenwasser in den Kanistern hat immer gereicht - nur, ich bin auch von den Fleischfressern und Sphagnum weg und pflanze jetzt eher Primeln, blauen Mohn, Enzian und son Zeuch da rein, d.h., es ist nicht mehr nass, sondern nur noch feucht.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 11:07
von Phalaina
Ja, Du hast recht, das sieht bei mir eher technisch aus, vor allem, weil der Kübel jetzt frei herum steht. Man kann ihn aber einsenken und den Rand mit einem pH-neutralen Geofilz bedecken, auf dem sich flugs Torfmoose ansiedeln und zwischen Rand und Platte einen "Schwingrasen" entstehen lassen. Stand bei mir so im alten Garten, aber beim Herausholen des Kübels wurde die Kaschierung gekillt und seither nicht mehr angelegt.Weißt Du noch, von wem das Buch war?;)Ph.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 11:19
von Irm
Weißt Du noch, von wem das Buch war?;)Ph.
die, der ichs geliehen habe, muss es erstmal suchen

ruft mich gleich zurück, wenn sies gefunden hat ..
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 11:29
von Irm
also :)Teiche und Moore von Wolf Richard GünzelDähne-Verlag, ISDN 39 21 68 42 50Die Fotos in dem Buch sind z.T. bei Herrn Meier entstanden, sehr schönes Buch

Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 13:08
von Phalaina
Oh, das ist mir ja unbekannt! Vielen Dank, Irm!
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 13:59
von Uli
Hallo Phalaina,danke für die interessanten Bilder. Sterifilter usw. ist klar. Aber was sind das für praktische Aussaatflaschen, sind die sterilisierbar?Und hast du auch schon Bilder von den pikierten Samlingen im Topf? Das scheint mir die kritischste Phase zu sein.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 14:18
von Phalaina
Die Aussaat selbst erfolgt in "Sixpacks", das sind diese Mehrfach-Petrischalen - Standard-Einweg-Laborware halt. Wenn die Orchideen-Babies an Höhe gewinnen, kommen sie in die Becher mit dem roten Deckel: diese sind steril verpackt und werden zum Beispiel als "Pinkelbecher" (also für Urinproben) benutzt. Ebenfalls Einwegmaterial.Bilder vom Auspikieren auf Substrat am Wochenende habe ich leider keine gemacht, man sieht die Babies jetzt gerade auch nicht (erst wenn sie Blätter machen). Ich meine aber, knorbs könnte da mit ein paar Pics helfen?;)Ph.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 14:26
von knorbs
ja ich müsste einige fotos von frisch pikierten orchidsämlingen haben.ich habe bisher nicht festgestellt, dass die herausnahme aus der flasche + das pikieren ins substrat die kritischte phase ist...im gegenteil...würde es als unproblematisch bezeichnen.
Re:Orchideen im Garten - 2005
Verfasst: 6. Jul 2005, 14:31
von Uli
Gießt du den Nährboden kochend in die Pinkelbecher, oder wie muss ich mir das vorstellen?