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Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 31. Dez 2010, 19:45
von Klio
Danke, Sarastro, aber viel trockener geht echt nicht. :-\ Die Viecher sind ja auch an den Kakteen, und die haben seit Wochen gar kein Wasser bekommen. Der Sand auf den Hippeastrum-Töpfen hält sie ebensowenig ab, sie laufen trotzdem drauf rum und kriechen offenbar auch von unten in die Abzugslöcher. :( >:( :P

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 31. Dez 2010, 21:54
von sarastro
Ich hatte diese Gattung auch. Die nur kriechen und weniger fliegen. Irgendwann kratzen die dich auch nicht mehr. Du musst die Pflanzen nur vital halten. Nicht überversorgen und nicht verweichlichen. Und viel kühle Luft...Trauermücken und auch Dickmaulrüssler sind bei uns kaum ein Thema.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 31. Dez 2010, 22:13
von Klio
Die fliegen genug, zB mir in den Tee, Salat, oder in Augen und Nase. :-X Und sie sind genauso im Wohnzimmer wie auch in den ungeheizten Überwinterungsräumen, wo´s nur zw. 11-14 Grad hat. ::) Heuer isses extrem, nicht mal im Sommer draußen wars besser. >:( Drecksbiester.Dickies hab ich nicht, die sind alle bei Muttern. 8)

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 1. Jan 2011, 19:11
von Amur

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 3. Jan 2011, 23:32
von Daniel - reloaded
Hallo allerseits da bin ich wieder.... ;D Gegen Trauermücken sind die Nematoden noch mit am effektivsten unter der Voraussetzung dass die Bodentemperatur nicht zu gering (etwa ab 12°) und nicht zu hoch (25° sind absolute Obergrenze und da gibt es schon Wirkungsverluste) ist. Allerdings sollte man sich nicht von den Versprechen einiger Anbieter blenden lassen, dass die Nematoden ewig wirken. Auch hier kann man von einer Wirkungsdauer von etwa 4 Wochen ausgehen. Die Nematoden werden nämlich unter anderem von bestimmten Bodenpilzen befallen, weshalb die früher übliche Annahme, dass eine Anwendung reiche, nicht mehr zutrifft. Dazu gab es vor einigen Jahren unter anderem vom PSA Oldenburg Versuche. Weiterhin sollte man wissen, dass Nematoden zwar Feuchtigkeit benötigen aber nicht schwimmen und sogar ertrinken können. Die angesetzte Brühe deshalb schnellstmöglich ausbringen und zwar nicht auf ausgetrocknetes Substrat.Vorteil der Nematoden: Sie suchen ihren Wirt aktiv auf und parasitieren ihn.Neudomück (Bacillus thuringiensis var. israelensis) sollte zur Anwendung in Substraten etwa in der doppelten Dosis wie zur Wasseranwendung ausgebracht werden.Vorteil: Der Bacillus ist temperaturunabhängiger sowohl nach unten als auch nach oben, die Larven müssen nur aktiv Nahrung aufnehmen.Nachteil: Reines Fraßgift. Es muss also das gesamte Substratvolumen vollständig mit der Lösung durchtränkt werden und die Larven müssen den Bacillus bzw. sein Toxin aktiv durch Fraß aufnehmen.In Kakteen werden sich kaum Trauermücken aufhalten, die Tierchen brauchen nämlich zwingend Feuchtigkeit (besonders die Larven). Entsprechend gilt, wie Sarastro schon schrieb, Pflanzen so trocken wie möglich halten. Ferner siedeln sich Trauermücken offenbar besonders gerne in kompostreichen und/oder organisch gedüngten Substraten auf. Bei den meisten Pflanzen die dem Jugendstadium entwachsen sind richten Trauermücken keine nennenswerten Schäden mehr an (Ausnahme sind z.B. Weihnachtssterne und wahrscheinlich zu nass gehaltene Sukkulente und Kateen) sondern sind viel mehr lästig. Effektiv schaffen hier Gelbtafeln/-stecker Abhilfe oder evtl. die genannten Fliegenköder (wobei ich dann kaum an Trauermücken glaube). Wer gerne giftet kann die Mücken auch mit jedem handelsüblichen Insektenspray bekämpfen, wobei ich bei der kurzen Generationsfolge dringend davon abrate! Ich zumindest möchte meine Wohnung nicht alle drei Wochen mit Insektenspray einnebeln...Wer die Larven chemisch bekämpfen möchte kann das mit einem der Gießmittel auf Neonicotinoidbasis (z.B. Calypso, Axoris etc.) auch bei Jungpflanzen tun. Bei älteren, getopften Pflanzen sind auch die dazu passenden Insektizidstäbchen oder besser noch die -granulate einsetzbar (Düngeranteil!). Alle chemischen Varianten sind ausschließlich bei Zierpflanzen einsetzbar, keinesfalls bei Gemüse (keine bekannte Wartezeit bei Substratanwendung)!!! Abschließend noch etwas zum Spruzit da davon auf der 1. Seite dieses Threads die Rede war:Spruzit enthält sicher keine Pyrethroide!Pyrethroide sind die chemisch nachgebauten Substanzen des Pyrethrums und haben z.T. eine bemerkenswerte Dauerwirkung und entsprechende Nebenwirkungen.Spruzit enthält hingegen Pyrethrine. Und diese sind ein Teil der Inhaltsstoffe der Blüten bestimmter Chrysanthemenarten und chemisch unverändert; eben die mit der stärksten insektiziden Wirkung. Pyrethrine besitzen auch keinerlei Dauerwirkung und sind nur in Verbindung mit einem Synergisten überhaupt ausreichend wirksam, sonst würden die Schädlinge z.T. "wiederauferstehen". Früher wurde dazu meist Piperonylbutoxid verwendet, heute nimmt man meist Rapsöl.Das der Zeit erhältliche Spruzit Neu würde ich nicht gegen Trauermücken bei Jungpflanzen einsetzen. Der Großteil des Mittels besteht heute aus Rapsöl und das kann, insbesondere bei weichen Pflanzen und Jungpflanzen zu Schädigungen (Verbrennungen) führen! Wer noch das alte Spruzit flüssig hat kann das testen, wobei gesagt werden muss, dass es nicht mehr angewendet werden darf!So, ich habe fertig.... ;DLiebe Grüße,Daniel

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 4. Jan 2011, 05:10
von Hermann.
Spruzit enthält hingegen Pyrethrine.
Hallo Daniel,heißt das, dass Spruzit als ungefährlich gilt? Früher ging das Gerücht um, dass Spruzit bei falscher Anwendung doch recht unangenehme Nebenwirkungen haben kann.Ich habe noch das "alte" Spruzit. Schade, dass ich das jetzt nicht mehr anwenden darf. :'( ;) Die Wirkung war gegen Trauermücken und auch Blattläuse wirklich sehr gut. Bei mir ist seit Jahren Trauermücken-freie-Zone. Wie ich das geschafft habe, habe ich in meinen Beiträgen ganz vorne beschrieben. Ist eigentlich ganz einfach.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 4. Jan 2011, 15:40
von Daniel - reloaded
Naja ungefährlich ist im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln ein gefährliches Wort!Sicher ist es nicht ungefährlich im Sinne von "kann man trinken" (bewusst überspitzt)! Auch Naturpyrethrum ist ein potentes (wenn auch sehr kurz wirksames) Nervengift und somit gilt auch hier, dass Schutzkleidung wie Handschuhe zu tragen sind!Da aber Pyrethine im Vergleich zu Pyrethroiden eine sehr viel kürzere Wirkungsdauer und eine geringere akute Toxizität besitzt ist es zumindest sicherer in der Anwendung. Die von Pyrethroiden bei unsachgemäßer Anwendung bekannten Reaktionen (Hautrötung, Brennen und Kribbeln auf der Haut) sind zumindest mir von Pyrethrinen nicht bekannt.Wobei ich sagen muss, dass ich auch Pyrethroide (sachgerechte Anwendung immer vorausgesetzt) im professionellen Anbau für relativ sicher halte, zumindest wenn man sie mit älteren Wirkstoffen wie Organophosphaten und Carbamaten verleicht. Insektensprays auf der Basis von Pyrethroiden wende ich in meiner Wohnun aber trotzdem nicht an...Von welchen unangenehmen Nebenwirkungen sprichst du denn?Liebe Grüße,DanielP.S.: Guck mal in der Linksammlung zur Pflanzengesundheit. Dort habe ich eine Podcastseite verlinkt. Wenn du dort "Pflanzenschutzmittel" anklickst findest du auch etwas über Pyrethrum.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 7. Apr 2012, 16:31
von oile
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen thread durchgelesen, vielleicht ist ja irgendwo schon mal die Rede davon gewesen: Ich habe bereits im vergangenen Jahr damit angefangen, Torf bzw. mit Pflanzerde auf Torfbasis durch Kokossubstrat zu ersetzen. Ich bilde mir ein, dass dieses Substrat bei Trauermücken ganz besonders beliebt ist. Hat sonst noch jemand diese Beobachtung gemacht?

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 9. Apr 2012, 09:30
von marygold
Ja, ich.Und ich denke, Trauermücken werden gerne mit Amaryllis eingeschleppt. Ich habe eigentlich noch nie eine Hippeastrum ohne Trauermücken gekauft.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 9. Apr 2012, 10:57
von oile
Meine saßen mit großer Sicherheit im Topf der Hippeastrum striatum. Nur habe ich die schon seit einigen Jahren. Aber die Gelbtafel, die ich schließlich reinsteckte, war ganz schnell fast schwarz, am unteren Rand, direkt über dem Substrat war der "Besatz" am dichtesten. Erst dachte ich ja, das sei Substrat, das hängen geblieben war, aber nein: es waren wohl die gerade geschlüpften Biester.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 9. Apr 2012, 18:47
von dreichl
Ich habe bereits im vergangenen Jahr damit angefangen, Torf bzw. mit Pflanzerde auf Torfbasis durch Kokossubstrat zu ersetzen. Ich bilde mir ein, dass dieses Substrat bei Trauermücken ganz besonders beliebt ist. Hat sonst noch jemand diese Beobachtung gemacht?
Kann ich nicht bestätigen, meine Sämlinge in Kokohum sind kaum betroffen; wohl aber Zimmerpflanzen mit "Günstig"-Erde. Die lieben sie. Aber mit Geduld und Sand ist es jetzt soweit unter Kontrolle.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 18. Apr 2012, 21:32
von krimskrams
Ich habe dieses Jahr auch Kokoserde für die Aussaat benutzt und hatte soviele Trauermücken wie noch nie. Find ich schade, die Kokserde ansich fand ich nämlich gut.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 19. Apr 2012, 18:44
von Natura
Ich habe dieses Jahr Kokoserde zum pikieren genommen und sehe keine Trauermücken. Allerdings stehen die Pflänzchen seitdem draußen in den Gewächshäuschen. Bei mir machen sie nur Probleme wenn die Sämlinge keimen. Habe dieses Jahr ein paar Mal alle Pflanzen mit Stechmückenfrei gegossen und Gelbtafeln rein gesteckt und keine mehr gesehen. Rumfliegen tun die bei uns nicht, schon gar nicht im Sommer draußen, das dürften eher Fruchtfliegen sein, die sind echt lästig.

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 19. Apr 2012, 21:49
von oile
Ich habe kurzerhand die Oberfläche der Aussaattöpfchen mit Axoris besprüht. Das hat geholfen. 8)

Re:Trauermückenplage - Effektive Bekämpfung?

Verfasst: 19. Apr 2012, 21:51
von sarastro
Trauermücken sind kein Problem, wenn viel gelüftet und nur verhalten gegossen wird.