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Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 5. Jan 2008, 03:00
von hobo
@landfrau,beeindruckt hat mich, wie schon gesagt, die geschmacksqualität der demeter-gemüse, die ich testweise gekauft habe. was ich erwarte:weniger schädlinge, weniger krankheiten. bodenmüdigkeit lindern. ob das realistisch ist, weiß ich zwar nicht, aber ohne es auszuprobieren, werde ich es auch nicht erfahren.was die zusatzarbeiten angeht- davor graust mir auch ein wenig.
bin zwar Laie was die verschiedenen Anbaumethoden betrifft, dennoch überrascht mich die bessere Geschmacksqualität der Demeterprodukte eher weniger.Ohne weltanschaulich oder esoterische Anschauungen propagieren zu wollen – darf im Zusammenhang (wie auch schon erwähnt) der Verweis auf Steiner und die Anthroposophie nicht aus dem Auge verloren werden.Diesbezüglich denke ich weniger an kosmische Energie als schlicht an eine Grundhaltung(ganzheitliche Lebensweise, Körper und Geist in Einklang mit der Natur, dem Kosmos)Sprich, auch ein anthroposophisch orientierter Landwirt muss zwar Leben bzw. Geldwert erwirtschaften, wird aber, so wage ich mal zu behaupten, sein Gemüse nicht unter der Konventionellprämisse - maximaler Ertrag bringt maximalen Gewinn pro m2 - anbauen.Hat natürlich an sich noch nichts mit der Geschmacksqualität von Produkten zu tun. Wohl aber mit dem Produktionsmittel Boden und dem Umgang mit demselben.Wie aber eingangs Erwähnt, ich bin Laie in Fragen des Gemüseanbaus und folge da nur der (meiner) Theorie: Gesunder Boden/gesund und schmackhafte Lebensmittel.Zitat„was die zusatzarbeiten angeht- davor graust mir auch ein wenig.“Ich zB. betrachte Pestizid & Co - zwar sicher als `Arbeitserleichterung ´, hier und da sogar notwendig – aber meist doch nur ungesund, überflüssig, umweltschädlich und schlicht billig.Qualität hat halt ihren Preis ;-)Hobo
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 5. Jan 2008, 08:11
von Feder
schlicht an eine Grundhaltung
Daran wird man nicht vorbeikommen. Die Präparate irgendwoher beziehen und dann irgendwann drüberspritzen als wäre es irgendein Dünger wird nicht zielführend sein.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 5. Jan 2008, 12:05
von hobo
schlicht an eine Grundhaltung
Daran wird man nicht vorbeikommen. Die Präparate irgendwoher beziehen und dann irgendwann drüberspritzen als wäre es irgendein Dünger wird nicht zielführend sein.
Eine nicht kontaminierte Gartenerde, die ganzheitliche Betrachtung (was die Freude am Tun einschließt) sind sicher schon mal gute Voraussetzungen.Beides bedarf, zumindest meiner Meinung nach, nicht unbedingt einer umfassend anthroposophischen Weltanschauung um zielführend zu sein.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 09:12
von Feder
einer umfassend anthroposophischen Weltanschauung
Das ist ohnehin eine Lebensaufgabe, oder? ;)Was verstehst du unter "nicht kontaminierter" Erde? Erde ohne chemische Spritzmittel oder auch anorganische Düngung?Der Kontamination aus der Luftverschmutzung kann man ohnehin nicht entgehen.Ich war mal bei einem Vortrag von M. Thun, da hat sie über interessante Erfahrungen berichtet, dass die bio -dyn Spritzungen radioaktive Versäuchungen im Boden abschwächen.Machst du bio-dyn Anbau?
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 14:13
von frida
Gerade in großstädtischen Kleingartenanlagen sind viele Böden stark kontaminiert,1. weil sie auf ehemaligen Deponien angelegt wurden2. durch Emissionen von Industrie, Straße und Hausbrand3. weil sie in Überschwemmungsgebieten liegen4. weil viele Kleingärtner früher sehr arglos mit Pestiziden etc. umgegangen sind5. weil einige Kleingärtner Müll diverser Art untergegraben habenDas gilt vor allem für die letzten Punkte auch für viele Hausgärten.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 14:25
von Feder
Da stellt sich mir nun die die Frage, ob auf solchen Böden biodynamischer Anbau funktioniert, bzw. ob diese Methode den Boden langfristig saniert.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 14:37
von frida
Nach meinem Wissen gibt es Pflanzen, die den verschiedenen Schadstoffen gegenüber mehr oder weniger empfindlich sind. D.h. trotz starker Belastungen können etliche Sorten gut gedeihen. Die Frage ist dann wohl vielmehr, was davon die Pflanze aufnimmt und schließlich verzehrt wird.Je nach Bodentyp und PH-Wert sind z.B. Schwermetalle stark an den Boden gebunden oder leicht löslich.Bodensanierung stelle ich mir schwer vor, wo soll das Zeug denn hin? Geht es in die Pflanze, essen wir es. Also bleibt es bestenfalls im Boden, oder man tauscht den Boden aus oder man baut Pflanzen an, die die Schadstoffe aufnehmen und entsorgt dann die Pflanzen? Dann kann man auch gleich den Boden austauschen, bevor man Jahrelange nur Pflanzen zum wegwerfen anbaut.Bei geringen bis mittleren Kontaminationen ist die Schadstoffbelastung des ansonsten ökologisch oder sogar nach biodynamischer Wirtschaftsweise gezogenen Gemüses immer noch deutlich geringer als Produkte aus konventioneller Produktion. Optimal ist es natürlich nicht.In besonders stark belasteten Kleingartenanlagen wird den Pächtern empfohlen, nur in Hochbeeten mit aufgefüllter "sauberer" Erde Gemüse anzubauen.Sehr verbreitet ist dies auch in den US-amerikanischen Community-Garden.Alles in allem ist das Thema, das mich traurig macht.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 14:40
von Feder
Mir ging es eher darum, ob eine so "feine" Methode wie Demeter auf kontaminierten Böden überhaupt funktioniert.Das ist ungefähr so, wie wenn man Infektionen gleichzeitig mit Antibiotika und Homöopathika behandelt.M. Thun sagt ja z.B. auch, dass die Aussaatzeiten auf anorganisch gedüngten Böden nichts bewirken.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 14:45
von frida
Verstehe. Vielleicht ist es wie mit der Homöopathie, die wirkt bei Kindern auch besser als bei chronisch Kranken, die schon jahrzehntelang irgendwelche allopathischen Medikamente geschluckt haben. Aber sie kann trotzdem noch wirken.edit: zu Deiner Änderung, während ich schriebe: Zwei Doofe, ein Gedanke
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 16:40
von hobo
einer umfassend anthroposophischen Weltanschauung
Das ist ohnehin eine Lebensaufgabe, oder? ;)Was verstehst du unter "nicht kontaminierter" Erde? Erde ohne chemische Spritzmittel oder auch anorganische Düngung?Der Kontamination aus der Luftverschmutzung kann man ohnehin nicht entgehen.Ich war mal bei einem Vortrag von M. Thun, da hat sie über interessante Erfahrungen berichtet, dass die bio -dyn Spritzungen radioaktive Versäuchungen im Boden abschwächen.Machst du bio-dyn Anbau?
die, die sich der Anthroposophie verbunden fühlen werden darin sicher ihre Lebensaufgabe finden und ein mit chemischen Spritzmittel behandelter Gartenboden betrachte Ich allemal als kontaminiert. Über anorganische Düngung läst sich sicher Streiten. Im Hausgarten betrachte ich sie als überflüssig. Allerdings habe ich weder eine Großfamilie auf kleinster Fläche, mieser Bodenqualität zu ernähren - noch möchte ich Nachbars Supermelone schlagen oderRosen zum Blütenrekord treiben. Zur Luftverschmutzung möchte ich mich als Fahrzeughalter, Holzfeuerliebhaber wie Raucher lieber nicht äußern … bin aber voll dagegen ;-)Bei der Sache mit den biodynamischen Spritzungen und der radioaktiven Verseuchung.Da winkt Dir der Skeptiker ;-) der im übrigen keine Ahnung hat wo er seine Anbaumethode einordnen soll.Würde die Anbaumethode mal als öko-dynamisch-chaotisch Bezeichnen, die auch Vogel, Maus, Insekt miternährt, ihnen Wohnraum bietet. In meinen Augen hübsch bunt anzusehen und leckere Sachen wie der Blau, rot, gelbe Kartoffelsalat auf den Tisch zaubert.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 16:44
von Feder
die Anbaumethode mal als öko-dynamisch-chaotisch
Dieser Anbau sagt mir auch zu.

Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 16:52
von hobo
Gerade in großstädtischen Kleingartenanlagen sind viele Böden stark kontaminiert,1. weil sie auf ehemaligen Deponien angelegt wurden2. durch Emissionen von Industrie, Straße und Hausbrand3. weil sie in Überschwemmungsgebieten liegen4. weil viele Kleingärtner früher sehr arglos mit Pestiziden etc. umgegangen sind5. weil einige Kleingärtner Müll diverser Art untergegraben habenDas gilt vor allem für die letzten Punkte auch für viele Hausgärten.
Richtig natürlich.Aber die rund 80 Mil. Eingeborene wutzen halt auch ;-)Ich betrachte es schon als Fortschritt wenn wir uns nicht verschlechtern und da wir in Deutschland nicht am Hungertuch nagen – erschließt sich mir auch nicht der Sinn einer Quantität statt Qualität Produktion. Wobei alte Deponien natürlich ein kapitel für sich dastellen.Aber auch kein Tunnel ohne Licht.Egal ob Elbe, Oder, Rhein – alle hatten schon schlechter Zeiten und größere Lasten zu tragen.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 6. Jan 2008, 17:18
von hobo
die Anbaumethode mal als öko-dynamisch-chaotisch
Dieser Anbau sagt mir auch zu.

Dann mal allzeit eine ausreichend wie schmackhafte Ernte und viele fleißige Nützlinge ;-)
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 7. Jan 2008, 18:10
von max.
@feder.#38
...Mir ging es eher darum, ob eine so "feine" Methode wie Demeter auf kontaminierten Böden überhaupt funktioniert...
nach biodynamischer praxis wohl schon, denn sonst könnte man ja keine herkömmlich arbeitenden betriebe auf biodynamik umstellen, die ja vorher alle ihre böden mit kunstdüngern und intensivhaltungsgülle gedüngt und mit herbi-insekti- und fungiziden behandelt und nach "biologischer" auffassung kontaminiert haben.
Re:arbeitet jemand nach biodynamischer (demeter)-methode?
Verfasst: 7. Jan 2008, 18:15
von Lehm
Max, die Schose geht nur, wenn du dran glaubst. Aber du weisst zu viel. Das funkt bei dir nicht. Links oder rechts drehen ist einerlei. Dünge lieber ordentlich, lockere die Erde, giesse, dann brauchst du keinen Hokuspokus.R. Steiner