Ich habe heute auch ein paar vorher-nachher Fotos aus meinem alten Garten, etwas andersherum, als die bisher gezeigten hier.

Vor einer Woche ist es mir endlich gelungen, zum 1. August mein Elternhaus samt Garten zu verkaufen. Die neuen Käufer sind voller Tatendrang und fragten vor 5 Tagen an, ob sie schon etwas den Garten herrichten könnten, weil sie ja noch nicht ins Haus können. Wohlwissend, dass der Garten unbedingt einmal wieder etwas zurechtgeschnitten werden muss, weil mächtig zugewuchert (ich dachte an Hecke schneiden oder auf Stock setzen, Rasenmähen usw.), gab ich freudig meine Einwilligung. Als ich aber am Donnerstag dort ankam, traf mich fast der Schlag. Das mit dem Zurechtschneiden haben sie sehr beherzigt. Der Garten ist geräumt. Fast komplett. O.k., es war nur ein spießiger Siedlungsgarten, nichts wirklich schön geplantes, mit Plattenweg und Wäscheleine, so wie dort üblich, aber er war voller Pflanzen, die Generationen hier gesammelt, gehegt und gepflanzt haben, es gab Gemüse, Obst, Kräuter, immer etwas Blühendes, butes Laub, gemütliche Sitzplätzchen, Sicht- und Lärmschutz, viele Tiere. Natürlich hab´ ich damit gerechnet, dass er umgestaltet wird.Aber jetzt ist alles auf einmal weg. Nix mehr von da. Alles auf dem Kompostplatz, ausgerissen, ausgebuddelt, abgesägt und weggeworfen, kaputtgetrampelt, nichts umgepflanzt oder zwischengelagert.Sie können ja ab August tatsächlich dort machen, was sie wollen, aber es wäre mir lieber gewesen, das nicht mehr mitzubekommen.Akribisch wurden Buchsbaum, Rhododendren, Hortensien, Blutpflaumen, Bluthaseln, Pfaffenhütchen, Holunder, Felsenbirnen, Flieder, Forsythien, Weigelien, Deutzien, Spiräen, Zierapfel, Berberitzen, Erbsenstrauch, und viele Sträucher mehr, alle Stauden, Iris, Hosta, Phlox, Rittersporn, Fingerhut, Akeleien, Fetthennen usw., der komplette Kräutergarten, Rhabarber, Erdbeeren, Spargel und überhaupt alles andere entfernt. Nur die mickrigen, schlecht geschnittenen Obstbäume durften bleiben. Die bunte Hecke zur Straße fällt in den nächsten Tagen.Auf mein ganz vorsichtiges Fragen, ob sie in etwa nur eine Vorstellung hätten, was z.B. die sechs mehr als 50 Jahre alten runden Buchsbäume wert gewesen wären und wo denn all die Blumen seien, sagte man mir, wenn sie etwas wollten, würden sie es sich kaufen. Und überhaupt, der Flieder an der Garage (riesig, wunderschöner doppelter dunkler) müsse auch noch weg, der bringe Unglück (scheint sich wohl um altes deutsches Wissen zu handeln, dass sich in Kasachstan noch erhalten hat).Es gibt wohl keinen Weg zurück, ich hab´ ihnen dann noch die Garage aufgeschlossen, die Kabeltrommel und meine Kettensäge geliehen, damit das Elend schneller vorbei ist. Abend mussten wir dann auch noch ein Fläschchen Bier mit ihnen trinken und sie loben, weil sie so fleissig waren.Es sind wirklich ganz nette Leute, und es freut mich, dass im alten Haus wieder Leben einkehrt, natürlich musste dort aufgeräumt werden aber diese Verwüstungen hätte ich dann lieber doch nicht gesehen, hätte ich nicht meinen neuen Garten, würd ich immer noch heulen.Ach ja, dort wird jetzt, Zitat: "..überall schöner grüner Rasen und um den ganzen Garten ganz rundherum eine grüne Mauer errichtet, sie wissen schon, diese Tannenbäume, die man so schön gerade schneiden kann...(gemeint sind Lebensbäume)..., da kann man dann prima grillen."

Die Nachbarn wir´s freuen, dann sieht der letzte Garten dort endlich auch so aus, wie ihre, und endlich kein Laub mehr.....Hier ein paar Impressionen:NS Weg:
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