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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 4. Mär 2009, 20:47
von trauben-freund
@apfelfreundwas sind denn das für sorten, phönix und muscat bleu???ICH PLANE EINE ÄHNLICHE ERZIEHUNG FÜR 5 SORTEN ABER BIS DAHIN DAUERT ES NOCH 1-2 JAHRE:alle sorten unter glas und an wand wurden geschnitten, alle mit bogen und zapfen und an wand mit zapfen aber narancizu an wand trägt nur lang was mir die sache recht schwer macht, genauso flame aber man gewöhnt sich an alles.bi bogen: es wird der obere trieb zum bogen gemacht und der untere auf 2 augen angeschnitten ( beim letztjährigen zapfen) da es einerseits eine frderung des obersten triebes und andererseits treiben kurz angeschnittene triebe stärker. dadruch entsteht ein ausgleich und man gewinnt wieder 2 gute triebe fürs folgejahr.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 4. Mär 2009, 21:15
von Apfelfreund
Vielen Dank für die vielen Antworten! Traubenfreund, besonders der Punkt mit der Triebförderung leuchtet mir ein und von Werner die Entfernung des bodennahen Triebes.Auf den Bildern meines Spalieres siehst Du Phönix und Regent. Außerdem habe ich noch Katharina, Seyval Blanc, Phillip, Königliche Esther, Fanny, Lilla und Boscop Glory am Spalier. Einige Sorten sind doppelt und dreifach und bieten die Chance zum Austausch für andere Sorten. Insgesamt sind die Reben erst 1 - 5 Jahre alt. Das Spalier besteht aus drei 60er Edelstahlrohren, auf die ich rostfreie Muttern im Abstand von 30 cm geschweißt habe(n lasse). Durch diese Muttern habe ich Gewebedraht in Kunststoff gezogen. Wegen der großen Abstände der Pfosten habe ich dazwischen die Drähte durch eine Edelstahlkette gezogen, damit bei Wind die Drähte nicht wie Lämmerschwänze hin und her wehen.Die Pfosten sind 1,40 m tief in 40x40 Löchern mit Beton versenkt. An die Pfosten habe ich noch Querverstrebungen im Beton geschweißt, damit keine Drehbewegung stattfinden kann. Wahrscheinlich viel zu stabil, aber ich will ja auch viele Trauben ;D und das ganze stellt im belaubten Zustand auch ein riesiges Segel dar, das bei Wind großen Kräften ausgesetzt ist. Unter der Schräge ist mein "Traubengang". Bis zur Schräge sind 2,20 m und die Schräge ist nochmal 1,80 m lang. Das Ganze ist an der höchsten Stelle 3,5 m hoch. Da klaut mir keiner Trauben von der Straße, aber ich rechne damit, daß die Blicke mit jedem Jahr gieriger werden und meine Stellung als Spinner wahrscheinlich immer mehr in Bewunderung und Neid kippen wird. Ist mir aber auch relativ egal, die Nachbarn reden sowieso :D

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 20:11
von Werner987
Das Ganze ist an der höchsten Stelle 3,5 m hoch. Da klaut mir keiner Trauben von der Straße...
da wäre ich mir nicht so sicher.wenn der zahn tropft werden die leute einfallsreich.vlt. kommt einer der nachbarn auf die idee, sich einen pickup zuzulegen. ;) ;Ddie schräge ist natürlich ein toller einfall. so kannst du entsprechend der ansprüche 2 verschiedene kulturen auf einem platz unterbringen.ich liebäugle damit, meine hofdurchfahrt (4 m breite) mit einem traubendach zu überbrücken.2 m höhe wären für ernte und schnittarbeiten ideal. leider ist sie dann mit lkw o.ä. nicht mehr befahrbar. eine kippvorrichtung mit scharnier ist für 4 m zu aufwändig.2 m länge wären leicht zu bewerkstelligen und handhabbar, wenn man die "wippe" mit gegengewicht und rastfunktion ausstattet...

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 20:39
von Apfelfreund
Werner, und wenn Du Dich für die Schnitt und Erntearbeiten auf den LKW stellst?.....Irgentwie muß es doch hinzubekommen sein!!!

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 21:35
von Syrah
Ich bin ja noch nicht lange im Forum dabei aber es ist echt spannend, wie Ihr die Reben schneidet. Schon etwas anders als bei uns, aber die Klimazone ist ja auch grundverschieden. Bei uns wachsen die Reben wie Unkraut. Aber produziert bitte nicht zuviel selber, denn wir liefern Euch natürlich liebend gerne unseren Wein.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 21:43
von max.
auch syrah?

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 22:03
von Syrah
Ja, Syrah auch,das ist bei uns eine wichtige Sorte. Aber versteht mich bitte nicht falsch, ich kritisiere überhaupt nicht Euren Rebbau. Bei uns ist das Klima einfach komplet anders.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 22:11
von max.
@syrah,
...Bei uns ist das Klima einfach komplet anders....
nachdem ich auf dein profil geschaut habe, verstehe ich, was du meinst.wenn du mal irgendwann lust dazu hast, dann berichte doch mal im entsprechenden thread über den pflanzenschutz im weinbau bei euch. auch über die vinifikation bei euch würde sicher nicht nur ich gerne etwas erfahren.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 8. Mär 2009, 22:19
von Syrah
Ja, gerne werde ich das machen. Allerdings muss ich bei der vinifikation unsere Cooperative fragen, weil wir selber die trauben dorthin liefern und die dann daraus den Wein produzieren. Ich selber bin Weinbauer und arbeite vorwiegend draussen. Gruss

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 9. Mär 2009, 16:58
von Apfelfreund
Syrah,hast Du auch Tafeltrauben? Welche Sorten?Gruß aus dem naßkalten Norden :D

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 10. Mär 2009, 19:20
von Syrah
@ApfelfreundWir haben nur Weintrauben. Es gibt hier ganz wenig Winzer, die auchTafeltrauben produzieren.GrussPS: Hoffe, das Wetter hat bei Euch mittlerweile gebessert. Wenn nicht, dann komm oder kommt doch einfach zu uns in den Süden, jetzt hats noch Platz in den Gaststätten.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 13. Mär 2009, 23:40
von Werner987
Hoffe, das Wetter hat bei Euch mittlerweile gebessert. Wenn nicht, dann komm oder kommt doch einfach zu uns in den Süden, jetzt hats noch Platz in den Gaststätten.
das wetter ist z.z. eine zumutung, nieselregen, etwas hagel, fast ständige bewölkung.ein viertel hektar südfrankreich könnte ich hier ganz gut gebrauchen. ;)zum wochenende soll sich das wetter bessern.wie weit sind jetzt die reben in mittelmeer-nähe entwickelt, deutet sich der austrieb an?2008 entfalteten sich ende april die ersten rebblätter meiner tafeltrauben.

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 14. Mär 2009, 12:07
von Syrah
Hallo Werner987Heute sind 20 Grad ohne Mistral angesagt. Kann Dir aber sagen, so misslich war das Wetter schon lange nicht mehr, wie diesen Winter. Für unsere Verhältnisse war es sehr kalt und sehr regnerisch. Die Vegetation hat 2 - 3 Wochen Rückstand. Wir haben etwa 3/4 unserer Reben geschnitten. Die Syrah weinen seit etwa 3 Tagen, das heisst, sie tropfen richtig. Die Cabernet Sauvignon auch schon, aber noch ein bischen weniger. Die meisten Aprikosen sind in Vollblüte. Hoffe, es gibt keinen Frost mehr. Alle unsere Nachbarn haben Vorkehrungen getroffen um zu heizen im Falle des Falles. Wir selber haben keine Aprikosen. Zurück zu den Trauben: Ich glaube, die Frühen Sorten, wie Syrah werden ca. am 10. April (??) beginnen auszutreiben.Gruss vom SüdenPS: Von welcher Region bist Du?

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 14. Mär 2009, 18:33
von Werner987
@Syraheinige meiner reben bluten (weinen) leicht seit 10 tagen (geschützter standort).heute war endlich sonniges wetter, mit 13 grad beste bedingungen für gartenarbeit.theoretisch sind hier nachtfröste bis mitte mai möglich, praktisch enden sie meist nach mitte april.meine aprikosenblüte ist regelmäßig spätfrostgefährdet, obwohl der baum im frühjahr gut beschattet ist. für aprikosenfans wäre es (in einem obst-thread) sicher interessant, welche vorkehrungen bei frostnächten in Frankreich getroffen werden. in Deutschland sind/waren beheizung, beräuchern und beregnung üblich.mein standort: Niederlausitz im bundesland Brandenburg

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Verfasst: 16. Mär 2009, 16:47
von Werner987
@Pewefür die erziehung von jungreben ist es unerheblich, ob sie im herbst 2008 oder im frühjahr 2009 gepflanzt wurden/werden. ich nehme an, daß es sich bei dir um topfreben handelt.(wurzelnackte pfropfreben sind dagegen bereits auf etwa 2 augen des einjährigen holzes pflanzfertig zurückgeschnitten!)die herbstreben sollten aber zeitiger geschnitten werden, denn das wurzelsystem hat bereits guten erdkontakt. so wird starkes bluten vermieden, was einem unnötigen nährstoffverlust entgegenwirkt. ein "verbluten" ist aber auch bei späterem schnitt nicht zu befürchten.ein rückschneiden unbelaubter, frisch gelieferter jungreben ist also auch im april anzuraten.aus den 2 augen treiben meistens mehrere triebe aus. von denen wird der beste als zukünftiger stamm gezogen. ich belasse einige zeit einen notfalltrieb, den ich bei 20 cm länge entspitze. alles andere sollte nach dem anheften des haupttriebes (frische triebe brechen leicht ab!) ausgebrochen werden.die eher seltene pflanzung mehrjähriger reben kann andere schnittmaßnahmen erfordern.in der fachliteratur wird die schnittzeit oft von mitte februar bis mitte märz angegeben.m.e. wird dabei die allgemeine klimaerwärmung nicht berücksichtigt.ich selbst schneide meistens ende januar bis mitte februar (hausspalier).in diesem jahr mit einem "echten" winter war der 1. märz mein termin.