Seite 3 von 27

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 18:38
von fars
Hallo fars,kann es sein, dass sich bei deiner Bilddoku über den Gailschen Park ein Fehler eingeschlichen hat. Dort steht ein sehr alter Sequoiadendron giganteum. Einen Sequoia sempervirens habe ich nicht gesehen.Aber kann ich bestätigen: Schöner, kleiner Park.Viele GrüßeWolfgang
Kann durchaus sein, dass ich mich irre.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 18:38
von bristlecone
ungereimtheiten zuhauf...hier z.b schreibt die wikipedia:
...Der älteste deutsche Mammutbaum wurde um 1850 in Bad Liebenstein gepflanzt, wobei der Samen wahrscheinlich über Queen Adelaide an das Meininger Herzoghaus gelangte. Der ungefähr 35jährige Baum wurde nach mehrjährigen Vorarbeiten mit einem englischen Pflanzwagen an die jetzige Stelle im Schlosspark Altenstein versetzt....
Das versteh ich so, dass man den Baum im zarten Alter von 35 Jahren, also so um 1885, versetzt hat. Was Sequoia angeht: Ich weiß nur von älteren Exemplaren in norddeutschen Küstengebiet und im Rheingebiet, wobei hier am Oberrhein weniger die Kälte im Winter, sondern die Lufttrockenheit Probleme bereitet.Die härtesten Auslesen sollen aus der nicht mehr existierenden Mammutbaumfarn in Kaldenkirchen am Niederrhein stammen. Dort wurden im Hinblick auf forstliche Verwendung Herkünfte aus nördlichen Vorkommen (Nordkalifornien und angrenzendes Oregon) höherer Lagen getestet. Ob es noch Pflanzen aus diesen Versuchen gibt?

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 18:40
von Staudo
Interessant finde ich die zunehmende Winterhärte bei die Giganten. Der Haupttrieb eines ca. 40jährigen Baumes in Saxdorf ist mal komplett erfroren, ein darauf treibender Seitenast ist heute der Stamm. Im hiesigen Park steht ein ca. 30jähriger Sequoiadendron, dessen Hautptrieb ebenfalls irgendwann erfror, der alte Stummel ist noch da. Es haben sich zwei Stämme gebildet, von denen einer deutlich unterdrückt wurde. Diesen habe ich im Winter entfernt.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 18:57
von max.
à propos bäume versetzen -etwas ot, aber es muß sein: hier ist zu sehen, wie ein riesenbaum versetzt wird. frankfurt, 1907

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 19:33
von bristlecone
Ob der Baum immer noch existiert?Auf der Homepage von Thüringens umfangreichste Gehölzsammlung, dem Schul-Arboretum in Gera-Liebschwitz, habe ich folgende Angabe gefunden: "...Normalerweise entspricht das Gelände der Winterhärtezone 6. Doch das teilweise günstige Kleinklima erlaubt Anpflanzungen bis Winterhärtezone 8a. Ohne jeden Winterschutz gedeihen z.B. Sequoia sempervirens,..."Wie die wohl diesen Winter überstanden haben?

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 20:06
von soso
Wie die wohl diesen Winter überstanden haben?
wenn ich nach meinem seit Jahren im Kübel ausgepflanztem ( ungeschützt)- Metasequoia glyptostroboides - gehe,war der Winter für Bäme recht angenehm.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 20:08
von Staudo
Die Metas sind voll winterhart, um die braucht man keine Angst zu haben.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 20:20
von bristlecone
Es würde mich überraschen, wenn Sequoia sempervirens diesen Winter in Thüringen ohne Schäden überstanden haben sollte. Sequoiadendron wird - außer an extremen Standorten - ohne Schäden davongekommen sein.Und Metasequoia dürften auch -30 °C weiter nichts ausmachen, von gerade erst gesetzten Exemplaren vielleicht einmal abgesehen.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 20:43
von bristlecone
Beim Stöbern über das Alter von Sequoia- und Sequoiadendronexemplaren in Europa bin ich gerade auf diese interessante Quelle gestoßen:"A Redwood Collection by Tadeas Haenke". Demnach steht (oder leider: stand) das älteste Exemplar von Sequoia sempervirens an der Alhambra in Granada, Südspanien, und zwar wurde es dort offenbar schon um 1795 gepflanzt! Es war demnach rund 50 Jahre älter als die übrigen Exemplare, die aus dem nach St. Petersburg und später nach England eingeführten Saatgut stammten.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:00
von pearl
das ist ja interessant! Mir sind die Mammutbäume in Heidelberg und in Weinheim vertraut, aber ich habe keine Ahnung davon gehabt, dass es sich um Sequoiadendron giganteum, den Bergmammutbaum handelt. Im Zander stehen sogar Sorten von Mammutbäumen! Die Winterhärte für den Küstenmammutbaum Sequoia ist Z8 und !!Kalthaus!! ;D Die für Sequoiadendron und Metasequoia, den Urweltmammutbaum aus China, ist Z6.Toller link von RosaRot!So weiß ich jetzt, dass leider 2008 welche im Heidelberger Stadtwald gefällt worden sind. Sie haben die Trockenheit des Sommers 2003 nicht überstanden. Dieser Ort ist mit sehr persönlichen Erinnerungen verbunden. Schade. In Schriesheim gibt es Mammutbäume in einem winzigen Vorgarten. Ich komme häufig daran vorbei. Eigentlich immer, wenn ich den Berg verlasse um in die Stadt zu fahren. Immer habe ich mir vorgenommen ein Bild zu machen. Es ist aber sehr schwierig wegen der beengten Verhältnisse - im Vorgarten und auch in Schriesheim überhaupt. An der viel befahrenen Straße.Das Bild gibt nicht im entferntesten wieder, wie das im Vorbeifahren aussieht. Wie sich das Pflaster wölbt und der Vorgarten gesprengt wird. In den letzten 5 Jahren scheinen die Bäume noch ungemein zugelegt zu haben.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:06
von pearl
nächsten Dienstag werde ich wieder im Neuenheimer Feld in Heidelberg sein. Dort steht ein Küstenmammutbaum. Sequoia. Zwischen der Kopfklinik und dem Geologischen Institut. Ich werde mal darauf achten, was er so macht. Nach diesem Winter.Motto: Dank forum bewusster durch die Gegend düsen!

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:07
von bristlecone
Solche "Vorgartenexemplare" gibt es hier auch einige. Ein mächtiges Exemplar wurde diesen Winter im Nachbarort gefällt, nachdem es in den letzten Jahr von oben herab immer mehr vertrocknete - kein Wunder, hatte man es doch in den Jahren zuvor vollkommen eingepflastert und so der Wasserversorgung beraubt.Wipfeldürre ist bei vielen größeren Sequoiadendron ein Problem. Offenbar kann ab einer gewissen Größe das Wurzelwachstum nicht mehr mit dem Kronenwachstum schritthalten und die Wasserversorgung sicherstellen, außer an Standorten mit gutem Boden und nicht zu hoher Sonneneinstrahlung. Deshalb dürfte das von max weiter oben (#24) gezeigte Exemplar bessere Chancen haben, älter zu werden und vital zu haben, steht es doch in einer Senke.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:11
von Staudo
Es ist interessant, was man hier alles erfährt. Der kleine Mammut im Park steht nur etwa einen Meter vom Grundwasser entfernt. Das müsste ihm demnach gefallen?

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:17
von pearl
so wie ich Reiseberichte und auch Mark Twains Äußerungen über Kalifornien in Erinnerung habe gibt es dort ziemlich häufig Nebel. Auch im Sommer. Das ist auch in den Krimis von Sue Grafton und Walter Satterthwait immer wieder beschrieben. Ist unsere Luft zu trocken für Mammutbäume? Ich meine im Winter eher das Gegenteil, aber im Sommer gibt es hier wirklich längere trocken heiße Perioden.

Re:Erfahrung mit Mammutbäumen?

Verfasst: 23. Mär 2009, 21:34
von max.
@39,die schriesheimer exemplare bestaune ich auch seit langer zeit. ich bin mal gespannt, ob ihnen erlaubt wird, das häuschen einzudrücken, oder ob sie vorher gefällt werden. sie sind auch in rosarots liste enthalten, ebenso wie der auf meinem foto.