Re:Problemzone Vorgarten - Ratschläge zur Gestaltung von Nöten
Verfasst: 26. Mär 2009, 00:40
Hallo, Hamsterdrache,verstehe ich das richtig, dass du die schöne Wildnis eigentlich magst, nur etwas bändigen möchtest? Dann würde ich an deiner Stelle mal einige ganz einfache Überlegungen anstellen, teils gestalterisch, teils praktisch: - Das Haus besteht aus zwei Baukörpern, einem "hochformatig" wirkenden mit dem Giebel zur Straße und einem flacheren, "querformatigen", der der Straße die Traufseite zuwendet. Vielleicht könntest du die Vorgarten-Anlage ja darauf abstimmen? Kontraste könnten da reizvoll sein: Pflanzen mit Horizontal-Effekt zum hohen Giebel (die Wisteria ist da schon ein guter Anfang, sofern sie eine Stütze wie in deiner Zeichnung kriegt - der junonische
Farn auch) und energische Vertikalen zum "queren" Bauteil (auch damit hast du im Prinzip schon begonnen, nämlich mit den hohen Ritterspornen - bei denen würde ich nur drauf gucken, dass sie nicht ausgerechnet vor den Fenstern aufragen). - 4 mal 15 m, das ist zwar keine große Fläche. Andererseits zu groß, als dass du sie komplett "durchbepflanzen" könntest; denn dann liefest du beim Begucken oder beim Pflegen stets Gefahr, irgendetwas zu zertreten. Also: Wo und in welchen Abständen sollten Wege/ schmale Pfade hin? (Die Trittsteine, die man in deinem ersten Bild sieht, sind auf Dauer nur ein Notbehelf.) Und wo ist eigentlich der Zugang von der Straße/ vom Haus zum Vorgarten und umgekehrt? Wo brauchst du breitere, richtig befestigte Wege? - Der Blauregen braucht regelmäßigen Schnitt, heißt: Du musst in einem bestimmten Abstand vom Giebelbau leicht eine Leiter aufstellen und weiterrücken können. Dort, wo der Leiterfuß zu stehen kommt, gehört auf jeden Fall ein unbepflanzter Wegstreifen hin. Damit hättest du drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Du hättest nämlich a) eine Grobgliederung der Fläche mit Bezug zum Haus,b) eine etwas feinere Unterteilung, die praktischen Belangen Rechnung trägt, c) Ausgangspunkte für Sichtachsen und Pflanzengruppierungen. Für die "Ästhetik" des späteren Pflanzplans ist dann vor allem Letzteres wichtig. Gehe einfach mal im Zeitlupentempo dort entlang, wo du einen Weg/ Pfad unbepflanzt lassen willst, und frage dich: Was sehe ich von hier aus? Was möchte ich von hier aus sehen? - dann werden sich Bepflanzungsideen vermutlich fast von selbst einstellen. Suche dir Pflanzen aus, die du besonders magst. Präge dir ein, wie hoch und breit sie werden. Und versuche dann, an Ort und Stelle - vom Weg/ Pfad aus - ein Fantasiebild heraufzubeschwören: Ah, ja, so könnte das aussehen, wenn ich den Strauch A und die Stauden B, C, D und E neben-/ hintereinander setze... Nein, das passt nicht ganz, statt Staude D sollte es lieber Staude P sein, oder noch besser Staude T... (aber das kannst du locker angehen, spätere Stauden-Umpflanzereien sind ja kein Akt). Höhenstaffelungen helfen, damit man alle Pflanzen genießen kann: Niedriges in der Nähe, Hohes weiter weg, Solitäre (egal ob Strauch oder Staude) an markanten Punkten. Pflanzen und Blütenfarben kannst du dann ganz nach Gusto abstufen und kombinieren, da bist du ganz frei - vorausgesetzt, die Pflanzen kommen mit den Boden-, Wasser- und Lichtverhältnissen zurecht, die dein Gärtchen bietet. Ach ja, Flieder und Magnolie: Die würde ich an deiner Stelle einfach lassen, wo sie sind (nach 15 Jahren an Ort und Stelle lässt sich ein Flieder eh schlecht umpflanzen). Als Solitäre. Und ich würde den Rest des Gärtchens so drumherum bauen, dass die beiden darin als solche gut zur Geltung kommen. So, ich mach' jetzt erstmal einen Punkt
. Was ich beschrieben habe, ist natürlich kein "Konzept". Sondern nur ein pragmatisches Verfahren, um Pflanzflächen ein bisschen zu strukturieren. Aber es funktioniert, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen
. Und es dürfte für recht unterschiedliche Garten-"Ästhetiken" brauchbar sein. Schöne GrüßeQuerkopf


