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Re:Dauerhumus
Verfasst: 26. Okt 2009, 22:30
von Landpomeranze †
Es funktioniert auch bei Lehmboden und nach dem ich dies hier von knorbs
gelesen habe sind die Häckselberge gewachsen.
Knorbs' Schilderung hat mich auch so beeindruckt, dass ich das Experiment im Frühjahr gewagt habe, nachdem 6 riesige Fichtenwurzeln ausgefräst wurden. Bisher kann ich nur sagen, dass die ehemalige Wiese (inkl. Brennesseln, diversen Kleearten, Giersch, Winden und Quecken) sich unter der dicken Mulchschicht in nackten Boden verwandelt hat. Die Hackschnitzelschicht ist in sechs Monaten ca. um die Hälfte abgesunken, die unterste Schicht schon dunkelbraun und bröselig.Mein Boden ist lehmig/tonig mit Kalksteinuntergrund.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 26. Okt 2009, 22:42
von Günther
Grob gesagt: Dauerhumus ist der unverwertbare Rest, der sich nur SEHR langsam zersetzt.Im normalen Humus sind eben Nährstoffe drin, die von den Pflanzen (und Mikro- und Kleinorganismen) verbraucht werden. Der "unverdauliche" Rest ist "Dauerhumus", vor allem für Struktur und Nährstoffixierung verantwortlich.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 26. Okt 2009, 22:46
von lumbricus
Mit der Zeit kamen die Regenwürmer - bzw. kamen zu den für Gesteinsböden typischen kleinen rosafarbenen Würmern, die Steine bzw. mineralisches Material zersetzen, auch die großen, dicken, fetten dunkelbrauenen Würmer dazu. Wo die plötzlich herkamen, weiß ich nicht.
ökologisch gesehen kann man Regenwürmer in drei Gruppen einteilen:Mineralbewohner (Endogäische Regenwürmer (endo (gr.) innen; gae (gr.) Erde)diese sind nicht pigmentiert, weil sie ihre Röhren in der Regel nicht verlassen und horizontale Röhren im Mineralboden graben. Sie sind hauptsächlich geophag, d.h. sie fressen viel Erde ernähren sich aber natürlich nicht von Steinen oder mineralischen Material (auch wenn die Bezeichnung das nahe legt) sondern von dem darin enthaltenen weit abgebauten org. MaterialDas sind wohl die Kerle die du zuerst gefunden hast.Dann gibt es noch die, die du mit dem Much und Kompost wohl "angefüttert" hast: epigäische Regewürmer (Streubewohner (epi (gr.) auf)) und anektische Regenwürmer (Tiefgräber)beide sind pigmentiert haben aber sehr unterschiedliche Lebensweisen.Erstere sind agil aber wenig grabfähig und legen horizontale Gänge in lockerem Material an und ernähren sich von Pflanzenresten in der Streuschicht und darin lebenden Mikroorganismen.Die Tiefgräber dagegen sind kräftig gebaut und graben tiefe vertikale Röhren. Ein typischer Vertreter ist Lumbricus terrestris der sich hauptsächlich von wenig abgebauten Pflanzenteilen ernährt.an der Bildung von organo-mineralischen Komplexen beteiligen sich alle fleißig...
Re:Dauerhumus
Verfasst: 26. Okt 2009, 23:07
von Lisa15
...an der Bildung von organo-mineralischen Komplexen beteiligen sich alle fleißig...
DANKE! *verbeug*Die kleinen, dünnen, hellrosafarbenen finde ich ab ca. 30cm Tiefe eingekringelt zwischen den Steinen. Beim nächsten "Treffen" werde ich ihn mit "Hallo, endogäischer Wurm, wie gehts?" ansprechen...

Die Eisenia foetida habe ich mir von Neudorff vor ca. 8 Jahren schicken lassen und mir hierfür einen Wurmkomposter angeschafft. Diesen halte ich ständig "schwammfeucht" und befülle ihn ausschließlich mit Weichteile. Die anderen, "dicken, fetten, langen" sind ca. 15-18cm lang und "kleinfingerdick", also ziemlich "korpulent" und wuseln in den krümmelig-humosen Bodenbereichen rum

Als ich im Frühjahr eine solche Fläche mit der Grabegabel aufgestochen habe und eine quadratische Scholle hochgehoben habe, da ich pflanzen wollte, war der Boden wie ein schweizer Käse durchlöchert.

Seitlich krochen mir an manchen Stellen diese "Miniaturschlangen" entgegen - dunkelbraun, fast aubergine-farbig. Ich habe sie sofort wieder verbuddelt. Mittlerweile finde ich sie in allen Beeten und auch dort, wo ich Wege mit Rindenmulch seit Jahren bedecke. Was ich in den Beeten auch zuhauf finde, sind Tausenfüßler-ähnliches Kriechzeugs (hellbraun). Auchc die verbuddele ich schnell wieder. Alles, was sich im Boden bewegt, bleibt drin, jawohl! :DAuch hat die Amselpopulation bei mir im Garten mit den Jahren zugenommen, obwohl ich grundsätzlich nicht füttere... netter Nebeneffekt der langjährigen "Bodenpflege"....

Re:Dauerhumus
Verfasst: 26. Okt 2009, 23:54
von Günther
... Alles, was sich im Boden bewegt, bleibt drin, jawohl!

Auch Engerlinge mit Verwandtschaft?Älchen und andere "liebe" Nematoden?(Wühlmäuse erwähne ich lieber nicht, OT...)
Re:Dauerhumus
Verfasst: 27. Okt 2009, 00:01
von knorbs
Mein Boden ist lehmig/tonig mit Kalksteinuntergrund.
aus meiner sicht der optimale ausgangsboden für intensivmulchen

. allerdings eines musste ich feststellen...so dick kann die häckselschicht gar nicht sein, dass die
ackerwinde nicht überleben würde + durchtreibt. bisher das einzige unkraut, dass sich nicht bekämpfen lässt, sofern nicht ständig durch penibles ausrupfen jedes neutriebes
über jahre hinweg eine stetige schwächung des unterirdischen speicherrhizoms bis hin zum exitus erfolgt.

@lisa15die zeiten des umgrabens + intensiven vorbereitens eines neuen pflanzbeetes sind gottseidank vorbei.

nach spätestens 2 jahren kann ich in den holzhäcksel gemulchten flächen neue beete anlegen, ohne mich mit irgendwelchen aufwendigen unkrautauslesearbeiten abmühen zu müssen...wohlgemerkt im bereich der pflanzbereiche für schattenstauden. je nachdem was ich vorhabe, pflanze ich direkt hinein oder trage die humusschicht bis zum ursprünglichen bodenhorizont ab + baue das benötigte substrat unter teilweiser verwendug der humusschicht auf.ich denke, der begriff "dauerhumus" in der wissentschaftlich korrekten definition des universitären bodenkundlers ist für den hobbygärtner eher nachrangig (bitte nicht falsch verstehen lumbricus...ich schätze deine fachlichen aussagen

..allerdings sind so spezifische termini wie
Ah-horizont für hobbyisten erstmal böhmische dörfer

). für den ambitionierten liebhaber der schattenstauden ist m.e. hilfreich zu wissen, dass man mit einfachen mitteln in vergleichsweise kurzer zeit eine extrem humose bodenstruktur erreichen kann, die für die kultur selbst heikelster schattenstauden sehr gut geeignet ist + man diesen zustand mit noch geringerem aufwand auch dauerhaft erhalten kann.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 27. Okt 2009, 01:32
von Lisa15
... Alles, was sich im Boden bewegt, bleibt drin, jawohl!

Auch Engerlinge mit Verwandtschaft?Älchen und andere "liebe" Nematoden?(Wühlmäuse erwähne ich lieber nicht, OT...)
Auch wenn es vielleicht unglaubwürdigt klingt: ich habe keine Engerlinge, keine Ählchen/Nematoden im Boden, keine virose Schädigungen. Pilzkrankheiten habe ich ebenfalls nicht. Insbesondere empfindliche Pflanzen wie z.B. Phlox gedeiht in meinem Boden frei von Nematoden. Und ich habe über 25 verschiedene Phlox-Sorten, also müßte ich es wissen...

Wühlmausgänge habe ich ein paar gefunden und einige Tulpen vermißt. Ansonsten ist mir kein Gewächs wegen Wühlmäusefraß hopps gegangen. Die Mäuse halten meine 4 Katzen in Schach. Die einzige Plage, insbesondere im Frühjahr, sind die Nacktschnecken. In dieser Hinsicht bin ich im Laufe der Jahre resolut geworden, sprich: bin zum Nacktschneckenmörder mutiert. Wühlmäuse und Nackschnecken haben nichts mit der Bodenbeschaffenheit zu tun. Ählchen/Nematoden hingegen schon. Ein biologisch belebter Boden, mit regem Bodenleben und hohem Wurmbestand ist die einzige Möglichkeit, bodenschädigende Bakterien, Viren, etc. zu eliminieren. Viele Bodenorganismen wirken antibakteriell und antiseptisch. Ein hochaktiver Boden "saniert" sich selbst - @lumbricus kann das sicher besser erklären. Fakt ist, dass ein belebter, gepflegter Boden mit einem ausgewogenen Nährstoffangebot, gut belüftet und mit krümmeliger, humoser Struktur das Ergebnis jahrelanger Bemühungen ist und nicht in fauler Gelassenheit erzielt werden kann. Wie so vieles im Leben, was
nachhaltig und
werthaltig sein soll, setzt intensive Auseinandersetzung mit der Materie, erheblichen körperlichen Einsatz und Geduld voraus. Einen guten Boden findet man seltenst vor. Vom Zugucken und beten alleine wird er nicht besser.... garantiert nicht.

GN8
Re:Dauerhumus
Verfasst: 27. Okt 2009, 01:55
von Lisa15
...die zeiten des umgrabens + intensiven vorbereitens eines neuen pflanzbeetes sind gottseidank vorbei.

nach spätestens 2 jahren kann ich in den holzhäcksel gemulchten flächen neue beete anlegen, ohne mich mit irgendwelchen aufwendigen unkrautauslesearbeiten abmühen zu müssen...wohlgemerkt im bereich der pflanzbereiche für schattenstauden. ....
Sorry, ich hatte in meinem Eingangsposting in diesem Thread hier vergessen zu erwähnen, dass ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe mit dicken Mulchflächen (10cm und höher) in schattigen Bereichen. Hier habe ich in den ersten Jahren, nachdem ich größere Mengen Mulchkompost ernten konnte, bereits doppelschichtig gearbeitet: Also auf einer ca. 5cm hohen Mulchschicht noch zusätzlich Gehäckseltes in 10cm Höhe draufgepackt. Manche Flächen, wo früher Grasland war, habe ich zum Abschluss mit schwarzer Mulchfolie überspannt. Der Effekt bereits nach einer Saison war der, dass sich das Mulchmaterial unter der Folie erhitzt hat und die gesamte Spontanflora darunter erstickt hat. Könnte bei Ackerwinde eventuell funktionieren. Das Gewächs hatte ich im Garten (bisher) nicht. Im sonnigen Bereich und unter Bäumen habe ich dieselbe Mulchschicht regelmäßig aufgetragen und diese im Sommer feucht gehalten. Der Effekt war derselbe. Die Beete habe ich im dritten und vierten Jahr angelegt. Seither habe ich Ruhe und auch das Jäten hält sich sehr in Grenzen. Meine Gartenarbeit nach all den Jahren hat sich reduziert auf Gießen alle 3-4 Wochen im Hochsommer, mulchen, schnippeln, evtl. Stauden umsetzen oder neue pflanzen, Beete säubern im Frühjahr, Obstbaumschnitt, Heckenschnitt, häckseln, Kompost pflegen. Bodenbearbeitung habe ich auch hinter mir....

LG
Re:Dauerhumus
Verfasst: 27. Okt 2009, 09:08
von knorbs
Meine Gartenarbeit nach all den Jahren hat sich reduziert auf Gießen alle 3-4 Wochen im Hochsommer, mulchen, schnippeln, evtl. Stauden umsetzen oder neue pflanzen, Beete säubern im Frühjahr, Obstbaumschnitt, Heckenschnitt, häckseln, Kompost pflegen. Bodenbearbeitung habe ich auch hinter mir....

ähnliche situation bei mir...mein schwerpunkt liegt aber eindeutig im aussäen, pikieren, ein- + umpflanzen

Re:Dauerhumus
Verfasst: 29. Okt 2009, 03:03
von pearl
so ganz blick ich hier jetzt auch nicht mehr durch, aber ein Statement ist mir aufgefallen, neulich, dass Regenwürmer ...ach, es war irgendwie so, dass jemand dachte, dass Regenwürmer keinen Humus produzieren. Und da haben wir die Kluft zwischen dem, was die forschende Beobachtung einerseits und die technische Unterrichtung andererseits uns sagt. Das eine sind die faktischen und technischen Begriffe mit dem Ziel Landschaften und Böden für die Nutzung verfügbar zu machen und das andere ist die stille Versenkung in die Betrachtung von Regenwurmhäufchen und das neugierige Interesse am prozesshaften, gepaart mit der Einsicht in die Logik und Kybernetik des Lebendigen.Gerade heute im Garten habe ich wieder diese Knäuel von welken Irisblättern gesehen. Sie sind sehr begehrt. Mit einer unglaublichen Kraft ziehen meine Lieblinge sie in den Boden, bis die Fasern sich so vertuckt haben, dass es nicht mehr weiter geht. Unten wird es dunkel und deutlich feuchter sein. Dafür sind ganz bestimmt ganz bestimmte Mikroorganismen zuständig. Die futtern drauflos bis eine Brühe entsteht, die der Regenwurm mitsamt dem durchtränkten Boden verschluckt.Der Regenwurm muss Zucker haben. Den gewinnen die kleinen Racker von Mikroorganismen aus den Pflanzenresten. Bei Gras geht das ganz schnell, bei Holz müssen erst Spezialtrupps ran. Immer bleiben Bestandteile übrig, die klein aber nicht vollständig aufgeschlossen vom Regenwurm geschluckt und ausgeschissen werden. Das sind die Ton Humus Komplexe. Davon und darin leben wieder andere Mikroorganismen. Die Pflanzen selber sind am holzreichen Humus nicht interessiert. Sie können CO2 binden und energetisch verfügbar machen. Ein hoher Gehalt an Cellulose ist für sie uninteressant. Was ihnen fehlt, das sind die Substanzen, die andere Lebewesen ausgeschieden haben. Pflanzen brauchen also eine ganze Gesellschaft von Lebewesen, die auf und im Humus leben, Stickstoff und Phosphor sammeln, Eiweiße und alles aufbauen und wieder abbauen. Dabei wird die Cellulose im Humus zu CO2 veratmet. Wenn wir an unseren Grundumsatz denken, dann können wir uns leicht vorstellen, wie groß die Lebendmasse des Pilzes ist, der im Boden steckt und ihn erst zu einem guten Gartenboden macht.Und da wären wir wieder, auf meinem guten Gartenboden, in dem sofort und auf der Stelle jedes pflanzliche Material verschwindet ohne dass sich eine erkennbare Schicht von Urbär - wie mein Vater sagte - aufbauen kann. Meine Mutter mulchte ihren Gemüsegarten auch jahrelang fleißig, aber auch dort schluckte der Boden alles. Aber weil ich versessen auf Humus bin, sorge ich in dem bewaldeten Teil meines Gartens dafür, dass jedes Ästchen und jedes Blatt dazu beiträgt einen guten Waldboden abzugeben. Nach dem Freihauen von Brombeeren ist der Boden ausgezehrt und ich arbeite daran Strukturen wie Todholzhaufen und Steinhaufen aufzubauen - es ist genügend Altholz und es sind genügend Rotsandsteine da - und kratze Eichenlaubhumus zusammen um ihn dort unterzubringen, wo ich meine Waldpflanzen kultivieren möchte.Trotzdem weiß ich, dass es eine Weile dauert, den Garten, der jetzt 3 Jahre dort besteht, in einen kultivierten - Zivilisation ist wirklich ein langer Prozess - Zustand zu bringen. Dazu gehört unbedingt ein gut funktionierender Komposthaufen und das dauert eben bei der Größe des Gartens. Meiner Erfahrung nach dauert es beinahe Jahrzehnte bis so etwas dann auch richtig gut aussieht. Leider gehen gerade diejenigen Gärten, die das geschafft haben nach und nach zugrunde, und die, die neu entstehen, die haben keinen Begriff davon, leider.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 29. Okt 2009, 06:52
von riesenweib
OT
...Trotzdem weiß ich, dass es eine Weile dauert, den Garten, der jetzt 3 Jahre dort besteht, in einen kultivierten - Zivilisation ist wirklich ein langer Prozess - Zustand zu bringen. Dazu gehört unbedingt ein gut funktionierender Komposthaufen und das dauert eben bei der Größe des Gartens. Meiner Erfahrung nach dauert es beinahe Jahrzehnte bis so etwas dann auch richtig gut aussieht. ...
berührend formuliert. Die gärtnerische geduld sollte generationen umfassen.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 29. Okt 2009, 22:21
von lumbricus
auch dort schluckte der Boden alles.
na dann sind wir doch beinander.Genau das meine ich, Humus muß nicht auf dem Boden drauf liegen, er kann auch zu Hauf im Boden sein und ist da auch nützlich.Mein "Garten" besteht zur Hälfte aus Wald, der Rest ist größtenteils Ziegengehege und dann sind da noch ein paar Gemüsebeete, einige Büsche und Bäume, eine kleine Wiese und ein Hüttchen.Auch im Waldstück bleibt kein Blatt lange liegen, eine Humusauflage gibt es fast nicht und das ist gut so, denn es bringt Nährstoffe und Humus in den Boden. Wo man im Wald dicke Humusauflagen findet, zeigt das verarmte Standorte mit meist schlechtem Boden darunter. Ganz logisch, weil auf einem produktiven Standort alles von den Organimen verarbeitet bzw. eingearbeitet wird (egal ob Wald oder Wiese), nur wenn der Abbau gehemmt ist bleibt etwas liegen.Im Garten gilt das natürlich nicht, weil wir mehr Material aufbringen können als verarbeitet werden kann, egal wie vital oder effektiv unsere kleinen Helfer im Boden sind. Ich nehme für meine Gemüsebeete stickstoffreicheres Material, weil ich ja will, dass es schnell und zum Großteil gefressen wird und knorbs stickstoffarmes. Ihm bleibt viel Auflage die sein Unkraut erstickt, Humus kriegen wir beide wenn auch in unterschiedlicher Menge bzw. Formlg Jens
Re:Dauerhumus
Verfasst: 4. Nov 2009, 12:10
von *Falk*
Ich hole den Thread noch einmal hoch, weil ich gern von erfahrenenHäckselmulchern wissen möchte, ob es Probleme mit Hallimasch gegebenhat. Ich habe ein neues Waldgrundstück (Kiefern 600m²) mit Sandboden neben unserem Garten und möchte Häcksel großflächig ausbringen. Hallimasch ist definitiv vorhanden.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 4. Nov 2009, 13:33
von knorbs
ich habe mir mit der holzhäckselmulcherei viele pilze in den garten geholt. sicherlich alles saprophyten, weil das häckselgut stark mit pilzmycelen durchwachsen ist. hallimasch kenne ich nur von fotos. ich kann mich nicht erinnern diesen pilz schon gesichtet zu haben, was aber nicht ausschließt, dass er in irgendeiner ecke doch schon aufgetaucht ist. schäden an gehölzen sind bisher aber keine sichtbar geworden. mir sind die pilze recht, weil ich sicher bin, dass einige davon zur gruppe der mykorrhizapilze zählen. zumindest sind sämlinge von cypripedium reginae (evtl auch einer anderen art) + dactylorhiza aufgetaucht + die brauchen solche keimpilze.
hier im glossar zu einer mykorrhiza-seite der uni passau wird hallimasch als pilzpartner für orchideen erwähnt.
Re:Dauerhumus
Verfasst: 4. Nov 2009, 13:54
von lumbricus
Einen Garten kenne ich gut (einmal die Woche helfe ich bei der Gartenarbeit) der stark mit Häckseln gemulcht wurde und viel Hallimasch enthält. Die Fläche stand ursprünglich voller großer Fichten die gefällt wurden. Das Astmaterial wurde komplett gehäckselt und flächig verteilt und nur die Stämme abtansportiert. Das ergab dann eine wirklich sehr gewaltige Schicht aus Holzhäckseln. Heute wächst dort so einiges an Hallimasch. Allerdings sind die Fruchtkörper hauptsächlich an den Baumstümpfen. aber ich denke mal von den vielen Hyphen in der Häckselschicht wird ein großer Teil zum Hallimasch gehören. An den Fruchtkörpern gemessen könne er der häufigste Pilz dort sein.Probleme gab es bislang nicht, aber dass müßte man auch über noch viel längere Zeit abwarten und beobachten.