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Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 00:09
von pearl
Ich habe viele Platzlücken mit Einjährigen überbrückt. Dazu gehörten auch gefüllter Päonienmohn, Königskerzen (ok, nicht einjährig), Sonnenblumen, Ringelblumen, Nigella. Es sind Standarspflanzen, die aber schnell und einfach Blüten in den Garten bringen. Auch Akelein finde ich sehr schön.
Schlafmohn, Papaver somniferum, gefüllt oder ungefüllt ist ausgezeichnet für eine Brache und Königskerzen kommen meistens auch freiwillig. Verbascum blattaria finde ich besonders schön. Akeleien sind sowieso ganz wunderbare Pflanzen!

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 01:56
von Querkopf
Hallo, Danilo und Troll13,eure Schritt-für-Schritt-Überlegungen aus #14 und #25 finde ich für Neugärtner sehr hilfreich. Wenn ich an die eigenen Gartenanfänge zurückdenke: Da wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen damit, gleich das gesamte Grundstück zu planen - ich hätte mangels Wissen nichtmal Wünsche, geschweige denn Ideen, formulieren können. Und ich hätte es kaum hingekriegt, die jetzige Gartenfläche zu pflegen. Das wäre Stress statt Spaß geworden. Ohne Chance, den ersten Eigenpflanzungen in Ruhe zuzugucken, dran zu lernen, den Garten allmählich liebzugewinnen und sich drauf einzustellen, dass er einen immer wieder überrascht.Als wir unseren Garten übernahmen, habe ich eine ähnliche Situation vorgefunden, wie du, Danilo, sie für den Anfang vorschlägst: Rasen/ Wiese. Mit ein paar Bäumen (teilweise älteren :D) und Sträuchern am Rand. Absoden (von Hand :-\) war dann zwar mühsam, aber dabei habe ich jeden Garten-Quadratmeter in seiner Besonderheit kennen gelernt. Dass es dauerte, war eine nützliche Bremse: Sie hat mich dran gehindert, voreilig dummes Zeug in die Tat umzusetzen ;). (Ich hatte, beispielsweise, mehrere Jahre lang den festen Plan, an einer bestimmten Stelle ein mit Holzfliesen unterfüttertes Sitzplätzchen zu bauen. Als ich endlich Zeit dazu hatte, war das Projekt bereits erledigt: Das Fleckchen war komplett erobert von den Pflanzen, die ich nebendran gesetzt hatte ;D...)Zum Stauden-Selberziehen aus Samen noch eine kleine Ergänzung: Wer Anfänger berät, sollte unbedingt drauf gucken, ihnen Arten/ Sorten zu empfehlen, bei denen das leicht geht. Denn Misserfolge entmutigen, Erfolgserlebnisse beflügeln :). Je mehr Versuche erfolgreich ausgehen, desto mehr neue Versuche werden unternommen - damit wachsen quasi unbemerkt Erfahrung und Geschick :). @we-went-to-goe:Kein Baum für 300qm-Grundstücke? Das wäre jammerschade, wo es doch wunderbare handliche Bäume gibt - von Quitten und sonstigem Obst über Zierkirschen oder Weiß-, Rot-, Hahnendorn bis hin zu kleinen Birkenarten. Da müssen halt Fachleute als Berater ran, um Eschen-, Pappeln-, Cedrus atlantica- oder Pinus nigra-Malheurs zu verhindern. Schöne GrüßeQuerkopf

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 08:43
von we-went-to-goe
Da hast ja noch die Grundfläche vom Haus von abzuziehen ;) Ein Jahr lang haben wir mal zur Miete in einem Reihenhaus gewohnt. Bäume, ja allein schon Büsche, sind bei diesen Grundstücken ganz ganz flott Anlass für Streitigkeiten ( und sei es nur durch banalen Schattenwurf eines Strauchs - der deckt bei einem ordentlichen Strauch flott mal die Breite des Nachbargrundstücks ab). Man bekommt bei solchen Handtüchern auch keinen Grenzabstand hin, das ist chancenlos. Statt dessen holte der Nachbar z.B. das Gartenbauunternehmen, das den gesamten Garten mit Folie abdeckte und anschliessend mit LKW Ladungen Kies bedeckte. ::) Gut, das ist von 0 auf 100 flott fertig gestellt. Billig war`s sicher nicht. Geschmackssache war`s auf jeden Fall. Wobei ich mich nachhaltig frage, warum man sich dann überhaupt einen Garten kauft. Weil er versehentlich oder bedauerlich am Haus dran war? Es ist ja ein eigenes Thema, das hier nicht hingehört ;)Wir hatten auf dem Grundstück eine Korkenzieherweide vorgefunden. Nicht mal hoch genug um sie als Baum zu bezeichnen, sondern als grossen Busch. 3 mal darfst raten... Schatten, Laubfall auf den Kies...es war glattweg verständlich, dass ihm das Ding ein Dorn im Auge war. Gleichzeitig war`s aber das Gewächs, das den Anblick der Strasse für uns milderte. Ich finde solche Grundstücke ungleich schwieriger zu bepflanzen.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:01
von freitagsfish
ich möchte das mal in die form einer frage kleiden: warum sollten eigentlich auf kleinen grundstücken keine größeren bäume wachsen?ich habe nämlich den eindruck, daß dieser rat "bloß keine großen bäume" in extremstform beherzigt wird. ergebnis sind diese traurigen liliput-geschöpfe von bäumen, hängend, panaschiert, auf einer 1-qm-freigehaltenen baumscheibe mitten auf den 20 qm rasen stehend in diesen reihenhaussiedlungen. oh-mein-gott!menschen, die solche lebensformen wählen, sind ja wohl bereit, in gutem verhältnis mit ihren engen nachbarn zu leben. warum sollen die sich nicht beraten, einigen und auf eine grundstücksgrenze einen hoch werdenden baum pflanzen? der nach einigen jahren auch ihre häuser beschirmt?wenn man durch alte siedlungen bzw. wohngebiete läuft, findet man haufenweise beispiele für "falsch" wachsende große bäume. und es ist schön, auch und gerade, wenn es "schief" ist, und man ihn so heute nicht mehr pflanzen oder wild aufwachsen ließe. warum ist das heute nicht mehr möglich? warum raten alle ab? (jaja, ich weiß, der grenzabstand, die vorschriften, blabla, weiß ich alles. aber wenn die nachbarschaft sich einigt, geht, wenn nicht alles, aber doch viel mehr!)

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:04
von oile
(jaja, ich weiß, der grenzabstand, die vorschriften, blabla, weiß ich alles. aber wenn die nachbarschaft sich einigt, geht, wenn nicht alles, aber doch viel mehr!)
Klar könnte das gehen. Aber wenn nur einer auch an den sogenannten Wiederverkaufswert denkt, geht es schon nicht mehr so einfach.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:10
von freitagsfish
ach, oile, hast ja recht. es geht nur noch ums geld, gell? bzw. um den wiederverkaufswert. brrr.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:15
von oile
ach, oile, hast ja recht. es geht nur noch ums geld, gell? bzw. um den wiederverkaufswert. brrr.
Bestimmt nicht immer, aber hin und wieder schon. Ist ja an sich nicht schlecht.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:31
von Windsbraut
Kein Baum für 300qm-Grundstücke? Das wäre jammerschade, wo es doch wunderbare handliche Bäume gibt - von Quitten und sonstigem Obst über Zierkirschen oder Weiß-, Rot-, Hahnendorn bis hin zu kleinen Birkenarten. Da müssen halt Fachleute als Berater ran, um Eschen-, Pappeln-, Cedrus atlantica- oder Pinus nigra-Malheurs zu verhindern.
Ja, da stimme ich zu. Hatte schon überlegt, ob ich Weißdorn als kleinen Hausbaum vorschlagen soll. Das haben wir nämlich gemacht - wir haben vor dem Haus 11 x 11 m "Vorgarten" neben der Einfahrt. Und wir wollten gern einen alten, traditionellen Schutzbaum ....... Linde oder Nussbaum bietet sich bei dem Fleckchen Erde nicht gerade an ;). Also haben wir uns für einen auf Hochstamm veredelten Weißdorn entschieden .......... die werden nicht höher als 6 bis 8 m, und die Krone wird nicht sehr ausladend. Blüht hübsch im Frühjahr, fruchtet und erfreut die Vögel. Und hält nach altem Aberglauben Dämonen etc. fern ...... Hinter'm Haus, am Schuppen, steht ein Holunder .... und oben am Hang eine Mährische Eberesche......... wir sind also vor üblen Mächten wohl geschützt ;) Der Garten hinterm Haus misst 14 x 14 m ........also auch nichts Großes ........... ergibt reine Gesamt-Gartenfläche vorne und hinten etwas über 300 m². Ich denke, das Problem mit Bäumen und Grenzabständen hat man vor allem, wenn das Grundstück schmal ist. Ein kleiner, aber breiterer Garten ist da besser auszunutzen ...... aber wo gibt's das schon bei Reihenhäusern.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 17:43
von zwerggarten
der supervorteil ist, wenn wir jetzt einen ordentlichen baum auf ein briefmarkengrundstück pflanzen, sagen wir z.b. eine walnuss, eine eiche, einen bergahorn oder eine linde, dann werden wir zu lebzeiten nur die vorteile abschöpfen - und die lasten den kommenden generationen überlassen, wenn dann der baum so schön groß geworden ist, dass die wurzeln die kellerfundamente durchlöchern, die äste die fassade zerkratzen und das dach abdecken und das laub alle eigenen wohnräume, den garten und die nahen nachbargrundstücke verschattet und verschüttet. 8)

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 18:05
von pearl
... wenn dann die nächste Generation die Bäume fällt ist erst mal ein trauriger Kahlschlag da und die Zeit ist vertan, die ein schöner ausgesuchter Hausbaum brauch um sich zu seiner vollen Pracht zu entfalten.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 20:21
von troll13
Es gibt doch auch Bäume, wie Liquidamber styraciflua 'Gumball' oder Quercus palustris 'Green Dwarf', die auch auf kleine Grundstücke passen. Natürlich braucht man in einem Minigarten sicherlich andere Gestaltungsideen und vieleicht auch ein wenig mehr Fingerspitzengefühl bei der Pflanzenverwendung als auf einer großen Fläche.Andererseits sind die Kosten für die Bepflanzung auch geringer wie für einen großen Garten.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 20:23
von riesenweib
es muss ja nicht gleich einer der von zwerggarten angeführten grossbäume mit 30-40m höhe sein, um eine gruppe häuser schützend zu überragen. Es reicht auch ein baum von 10-15m höhe.Wenn der im gemeinsamen eck von 4 benachbarten grundstücken steht, wird er nicht gleich die gesamten 700-1000 qm überwölben, aber doch ein (auch gestalterisch) die nähere umgebung bestimmendes element werden. klein(st)bäume bis 6-7m höhe werden das nicht so leicht.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 20:46
von troll13
@ riesenweib,Dafür braucht es aber neue Gartenkonzepte, die leider oft nicht mit der Suche nach dem abgeschlossenen "privaten grünen Glück" vereinbar sind.Vielleicht sollten die Planer und Architekten solcher Neubaugebiete einmal umdenken und beispielsweise die Pflanzung von "Gemeinschaftsbäumen" in den Bebauungsplänen vorsehen.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 20:46
von binoctem
Es ist eine schöne Idee mit dem gemeinsamen Baum. Nicht nur bei sehr kleinen Grundstücken.Im Nachbarschaftsrecht gibts ja den Begriff Grenzbaum. Aber nach dem, was ich und auch meine Vorfahren mit Nachbarn erlebt hab, nahezu undenkbar. Da müssten sich schon 3 bzw 4 Baumfreunde treffen, mindestens einer davon zudem Schattenliebhaber. Leider.Eine Möglichkeit wäre, bereits bei der Siedlungsplanung Baumstandorte innerhalb/an Kreuzungspunkten der Gärten verbindlich vorzusehen. Aber das hätte wohl nur für den geringeren Käuferanteil einen zusätzlichen Kaufanreiz, für die Mehrheit wohl eher das Gegenteil.

Re:Neubaugarten von 0 auf 100 mit wenig Geld

Verfasst: 27. Dez 2009, 20:48
von jutta
Als wir uns vor Jahren ein altes Haus mit ca 2000m² Grund gekauft haben, hätte ich mir oft einen leeren Garten gewünscht. Das Grundstück war total verwildert, unzählige Holunder-, Zwetschken,- Flieder,-Ahorn,-Nuss....Sämlinge haben wir Stück für Stück gerodet. Glücklicherweise haben wir uns doch gegen den Bagger entschieden. Heute weis ich die alten Obstbäume zu schätzen. So wie Querkopf lernten wir auch erst im Laufe der Zeit Boden und Kleinklima im Garten kennen. Mit diesem Wissen funktionieren die Neupflanzungen viel, viel besser als am Anfang. Das würde ich auch jedem Neugärtner raten, auf Standortempfehlungen zu achten.Jetzt habe ich aber, was ich damals wollte, ein zweites Haus mit einem "0" Garten. Anderes Klima, anderer Boden. Es geht wieder ans probieren, aber mittlerweile weis ich, wo ich mir Infos holen kann. und einige überzählige Pflanzen habe ich auch.Einziger Lichtblick, ein Birnbaum im noch nicht vorhanden Vorgarten, ein Sämling mit ganz wunderbaren makellosen riesigen Birnen. Wenn das kein gutes Omen ist!!Jutta