"garten" ist eine idee, ein konzept, eine passion, die sich überall verwirklichen lässt
und garten ist ein ort, mein ort, dort, wo mein garten steht.ich kann das nicht trennen.

Ich kann das auch nicht trennen.Bisher gab es in 23 Jahren 3 Gärten, die alle komplett unterschiedlich waren:Der erste: 11 Jahre einen 3500 qm Garten am Ortstrand auf einer Anhöhe, mit riesiger sonniger Wiesenfläche, vielen alten Obstbäumen, am Rand einen fast parkartigen Teil mit hohen alten Laubbäumen. Wir hatten ihn zu Mehreren als WG/HG mit dem Haus gemietet und nutzten ihn gemeinsam.Vorher vom Gärtnern null Ahnung, aber immer schon naturliebend, gab er mir die Möglichkeit, das Gemüsegärtnern zu lernen und zu lieben. Ein Großteil des Gartens wurde naturnah gehalten, neben dem vielen Gemüse wuchsen langsam rund ums Haus nach und nach Staudenrabatten, die von Jahr zu Jahr größer wurden.Und ich konnte Hühner halten,

die in ihrem Auslauf viel Platz hatten und sommers, sobald jemand im Garten war, frei durchs Gelände streiften, im Winter ganz frei liefen.Dieser Garten gab mir ein Gefühl vom Leben inmitten Natur, bedingt durch seine Weitläufigkeit ein Freiheitsgefühl, gesundes Gemüse, schöne Erfahrungen mit Tieren, viel Obst. Nachmittags darin wuselnd, gab er mir in der späten Abendsonne oder der blauen Stunde in der Wiese sitzend, beobachtend und lauschend, ein Gefühl von innerer Ruhe und Zufriedenheit. Es gab Lagerfeuerabende, Glühwümchennächte und Draußenschlafnächte. Er war nur gemietet und es war so schwer, diesen Garten aufgrund Eigenbedarfes nach vielen Jahren aufgeben zu müssen.

Einiges an Pflanzen habe ich mitgenommen, vieles mußte dort bleiben, die Hühner mußten weg.Direkt danach:Der zweite jetztige Garten ist vollkommen anders. Seit 12 Jahren habe ich, am gemieteten Häuschen einen ganz kleinen Garten, leider nur 200 qm in der Ortsmitte. Hier war von Anfang an kein Gemüseanbau aufgrund Bodensituation und Lichtverhältnissen möglich. Auch an diesem Garten hänge ich mittlerweile sehr, auch er ist, wie der erste, mehr naturhaft und eher lässig gehalten, obwohl ich sehr viel dazugepflanzt habe, Stauden, Sträucher, Rosen, Kräuter.Dieser Garten hat sich in 12 Jahren immer wieder verändert, reichlich Pflanzen kamen, viele blieben, viele gingen. Gerade in kleinen Gärten ist viel mehr Bewegung drin, sich verändernde Licht-und Schattenverhältnisse durch Großwerden von z.B. Sträuchern wirken sich natürlich auch auf die anderen Pflanzen aus und so gedeiht manches nicht mehr, was vor 3-4 Jahren an der gleichen Stelle noch gedieh und muß durch etwas Andere ersetzt werden. Der dritte Garten:Mir hat der Anbau von Gemüse gefehlt, so daß ich seit letztem Jahr auf einem größeren gepachteten Wildnisgrundstück mitten im Ort versuche, quadratmeterweise Land abzuzwacken für Gemüseanbau. Es gelingt, aber auch da ist der Verlust durch Eigenbedarf jederzeit möglich.Der Sesshaftigkeit im Garten wurden mir immer Grenzen gesetzt, da es nie die Eigenen sind/waren und Eigenbedarf des Besitzers jederzeit zum Verlust führen kann. All die Gärten haben mir aber neben Gemeinsamkeiten auch etwas sehr individuell andere Schöne gegeben. Ich glaube, die Idee/ Passion Garten lässt sich, solange Lust am Garten besteht, an jedem Fleckchen verwirklichen, wo etwas gepflanzt werden kann, sie stirbt für mich nicht mit dem Weggang aus dem einen Garten, auch wenn der Verlust so traurig ist.Jeder dieser so unterschiedlichen Gärten war und ist auch „mein Ort“, wo ich mich (auf Zeit) jeweils auf andere Weise heimisch und gartenglücklich fühle/-te. Der aktive Teil von mir ist/war, dass es gerne gegebene Zeit und lustvollen Einsatz (nicht Arbeit!!) braucht(e), es zu diesem ganz speziell „meinem“ Ort zu machen.