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Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 30. Jan 2010, 14:40
von sarastro
Klingt schon besser, oder nicht? Vielleicht war es lediglich eine kleine Winterdepression. Und da gibt es ja so einen Spruch - wer mit seinem Garten schon fertig ist, verdient ihn nicht! (K.F.)Dass jeder mal in ein Loch fällt, liegt wohl in der Natur des Menschen. Der Tod meiner Frau hat damals auch mich als der Überdrüberoptimist zweifeln lassen, ob Pflanzen und Gärtnerei noch das Richtige sind. Aber durchtauchen und es wird schon wieder, sicher manchmal auch mit Anlaufschwierigkeiten. Aber ich gebe zu - nicht jeder ist da gleich gesotten. Und nicht jeder hat ein Hobby zu seinem Beruf erklärt, so etwas lässt man nicht einfach hinten. Ich habe allerdings auch Leute kennengelernt, welche als hartgesottene Sammler und Gartenliebhaber galten, wo niemand glaubte, dass diese durch einen Schicksalsschlag oder Stimmungstief alles über den Haufen schmeißen würden.Den Perfektionisten wirft schon ein kleines Hagelunwetter völlig aus der Bahn, den anderen eine Krankheit, der Dritte fügt sich auch dem größten Unkrautchaos und sieht darin sein Leben mit der Natur und nicht gegen die Natur. Der langweiligste Weg wäre das vielgepriesene Mittelmaß, der spannendste Kompromiss, sich jeweils seinen Gefühlen zu stellen und das Beste daraus zu machen. Auch wenn sich dies gegen die Vergangenheit entscheidet.

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 30. Jan 2010, 15:42
von AndreaeS
Einige Jahre lang habe ich wie eine Verrückte im Garten geschafft und getan. Immer wieder neue Beete angelegt. Rosen und Stauden gepflanzt als ob es kein Morgen geben würde ::). Seit etwas mehr als einem Jahr habe ich meine tägliche Arbeitszeit um 2 Stunden erhöht. Und seit dem bekomme ich im Garten einfach nicht mehr die Kurve.
Wie ich das so herauslese, klingt für mich nach deutlicher Überforderung, nach dem Motto: "Ich weiß nicht wo ich zuerst anfangen soll". Ich weiß zwar nicht wie große dein Garten ist, aber anscheindend zu groß für dich um ihn allein zu bewirtschaften. Vielleicht wäre es das Beste sich nur auf das Nötigste zu beschränken also mit gewissen Schwerpunkten und Vorlieben. Bist du eher ein "Gartentyp" der eher Blumen mag oder mehr Obst bzw. Gemüseanbau. Notfalls kann man auch das eine oder andere Beet auflösen und durch pflegeleichten Rasen ersetzen.

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 30. Jan 2010, 16:35
von zwerggarten
Habt ihr auch schon mal Phasen gehabt, wo euch euer Garten einfach zu viel geworden ist?
Ersteres kann ich mir im Moment beim besten Willen nicht vorstellen. ...
früher konnte ich es mir auch nie vorstellen - heute weiß ich es besser. :-\ 2009 wurde ich durch eine langwierige krankheitsphase abrupt aus dem garten gerissen - und auch als ich dann wieder ein klein bisschen tun durfte, habe ich bis zum winter kaum etwas aufholen können. den ganzen sommer und herbst musste ich meinem garten dabei zusehen, wie alles verkam - vielleicht auf hohem niveau, aber in meinen augen unerträglich. dazu kam ein gefühl, das ich bis dahin nicht kannte, das du gut beschrieben hast, bianca: das ist mir zuviel, ich schaffe das nicht, es stößt mich ab, ich will das alles nicht mehr. auf dieses gefühl möchte ich in zukunft gerne verzichten. :P :-[ wenn alles gut geht, dann wird 2010 wieder ein gutes gartenjahr - ich habe einige wucherastern schon gekillt und anderes wird folgen. und dann werde ich wieder ordnung im garten-all schaffen! :D 8)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 30. Jan 2010, 17:24
von Dorothea
Hallo bianca,ein Garten ist keine statische Größe im Leben. Ich habe fast die ganze Zeit meines Lebens mit Pflanzen gelebt, manchmal reichte es nur für eine Niphetos im Topf im 4. Stock, manchmal konnte ich mich ausbreiten wie in meinem jetzigen Garten, den Du ja kennst und der alles andere als perfekt ist, ein Sammlergarten halt. Es fällt mir schwer, meine Ansprüche meinen Möglichkeiten anzupassen, ab und an hadere ich auch damit, daß alles viel schöner sein könnte...Was mir sehr geholfen hat, sind die Besuche in den Gärten andere Gartenfreunde, die alle ihren besonderen Reiz haben und die Besuche von Gartenfreunden bei mir, die den von mir erkannten Schönheitsfehlern gegenüber viel toleranter sind als ich.Vielleicht wäre es hilfreich, mit einem Gartenfreund durch Deinen Garten gehen und ihm die Problemzonen erklären. Dann fallen Dir mit Sicherheit von alleine einige Lösungsmöglichkeiten ein, und man kann eventuell gemeinsam sogar schon mal anfangen, an einer Ecke was zu verändern. Und wenn Du erst mal dran bist und Du siehst, daß sich was ändern lässt, dann fallen weitere Aktionen (auch Rodungen, Mähereinsatz, Pflanzenbörse etc.) leichter.Das wird schon wieder, keine Sorge, es wird halt anders werden, als es jetzt ist und Du bist ja schon auf dem Weg, sonst hättest Du ja diesen Thread nicht eröffnet.Dorothea

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 15:53
von bianca
Es war tatsächlich so, dass in den letzten eineinhalb Jahren einige Dinge passiert sind, die mich so ziemlich aus der Bahn geworfen haben. Eigentlich war mir der Garten früher in solchen Phasen eigentlich immer eine Stütze, dieses Mal war er mir einfach zu viel. Selbst wenn ich Zeit hatte, konnte ich mich nicht aufraffen.Aber ich bin guter Dinge, dass ich wieder mit Freude in den Garten gehen werde. Vielleicht nicht mehr so wie früher, so bedingungslos. Eben anders. Nur ohne Garten möchte ich halt auch nicht.Vielleicht werde ich mich dieses Jahr nur auf einen Teil von meinem Garten konzentrieren. Denn Rest einfach wachsen lassen oder abmähen. Mal sehen. Aber euch noch mal lieben Dank für die Anregungen und aufmunternden Worte :)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 15:58
von Nina
Komm zum Forumstreffen, dann kann ich dir ein paar "tröstende Beete" zeigen... ;)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 16:01
von bianca
grins, wie wäre es mit einem Thread: "tröstende Beete" ;)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 16:08
von Nina
Meine "tröstenden Beete" zeige ich nur mit einer dicken Schneeschicht bedeckt... ;D

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 16:13
von we-went-to-goe
;) persönlich kann ich`s sehr gut nachvollziehen. In Lebensphasen, wo die Belastung zu gross wurde, Tiefschläge anstanden, die lange nachwirkten, wurde auch der Garten zu viel. Meiner Erfahrung nach hilft zuweilen schon der Winter, wo man nicht auch noch zum ganzen Lebenstrubel oder dem Zwang sich mit neuen Gegebenheiten neu definieren zu müssen, sein Pensum im Garten absolvieren muss. Hält die Phase oder die Umstände absehbar länger an, hilft nur eine Vereinfachung der anstehenden Arbeit - wie die anderen schon vorschlugen.Eins kannst Du aber berücksichtigen - dass sich der persönliche Geschmack ändert, ist Teil des Lebens und hängt nicht unbedingt zwangsweise mit dem oberen Absatz zusammen. Es ist also durchaus positiv, wenn man seinen Garten auch mal kritisch anschaut und nicht mehr mag, was man mal toll fand. Seh ich meine Klamotten der 80er an, dann rauf ich mir das schütter gewordene Haar ;D Warum soll`s beim Garten anders sein?Also... Arbeit vereinfachen und sich neuen Input holen - letzteres vielleicht erst nächsten Winter, wen juckt`s denn. Setz Dich nicht selber unter Druck ;) Wenn wer anders drückt - dann ignorier es gestrost.Liebe GrüßeSabine

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 16:54
von Viridiflora
Meine "tröstenden Beete" zeige ich nur mit einer dicken Schneeschicht bedeckt... ;D
Da bin ich mal gespannt, wie Du das im Juni hinkriegen willst...! ;D ;)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 16:59
von Nina
Also ein "tröstendes Beet" werde ich nur zu dem Zweck der Demonstration erhalten... ;D 8)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 17:01
von Viridiflora
;)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 17:25
von Silvia
Dass man zum Garten temporär keine Lust hat, kann ich sehr gut nachvollziehen. Rosen machen sich meiner Erfahrung nach dann besonders gut. Die wachsen und blühen, ohne dass man einen Finger dran rührt. Wird wieder! Das sage ich mir jedenfalls immer. P.S Kommste übern Hund, kommst übern Schwanz. ;-)

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 17:28
von daphne
Zum anderen bin ich der Ansicht, dass, wenn man (evtl.) ein Sammelsurium an Pflanzen zusammengetragen hat, es nur eines Ordnungsprinzips bedarf, damit nichts aus dem Ruder läuft. Vielleicht müsste der Garten nur etwas strukturiert werden. Wenn die Rahmenbedingungen (im Wortsinn) stimmen, macht es doch gar nichts, wenn in den Beeten z.B. auch mal Brennesseln wachsen. Ein schöner Mensch ist auch dann noch schön, wenn er nicht jeden Tag Gala trägt.
Das denke ich auch. Vielleicht kannst du einfach mal überlegen, wie du eine klare Großform schaffen könntest im Sinne einer ruhigen Rasenfläche. Die Staudenbeete als Rahmen.Dafür würde es sich evtl. auch lohnen, mal für einen Tag einen Gärtner zu engagieren, wenn du es allein nicht schaffst.

Re:Wenn der Garten keinen Spaß mehr macht...

Verfasst: 1. Feb 2010, 17:41
von realp
Dieses Thema hat mich sehr nachdenklich gemacht und inne halten lassen. Bin seit 2 Jahren dabei, einen bisher geruhsamen Garten (2000 m2) "aufzumöbeln". Werde noch mal über die Bücher gehen...Ich hätte nie gedacht, dass Ihr Supergärtner auch mal einen gärtnerischen Durchhänger habt und Rasenflächen propagiert. Man gerät in so einen Kauf und Pflanzrausch ! Werde mir Eure Ratschläge sehr zu Herzen nehmen. Danke !