garten-pur

Garten ist jedes Stück Natur, in das der Mensch mit dem Wunsch, Pflanzen zu erhalten, mehr oder weniger lenkend eingreift, ohne die Natur vollständig vertreiben zu können.

Eine wirklich überzeugende Definition.Wenn die Natur somit nicht vollständig vertrieben werden kann, enthält auch jeder Garten Kompost, nicht zentral, aber zu Füssen jeder Pflanze, die Teile von sich selbst behufs Verrottung fallen lässt.

Garten ist jedes Stück Natur, in das der Mensch mit dem Wunsch, Pflanzen zu erhalten, mehr oder weniger lenkend eingreift, ohne die Natur vollständig vertreiben zu können.

Danach wäre auch eine Wiese ein Garten.

Ja. Und?Du kannst noch "...Pflanzen zu erhalten und nicht einheimische Arten zu kultivieren...." ergänzen und wenn du ganz pingelig bist, ganz einfach den Aspekt der Lebensmittelgewinnung ausklammern (..."Pflanzen zu ästhetischen Zwecken zu erhalten und nicht einheimische Pflanzen zu kultivieren...").

Nicht einheimische Arten sind nicht unbedingt das Kennzeichen eines Gartens. Eine Wiese, die erhalten und gepflegt wird, um Heu zu ernten oder Tiere zu weiden, ist aber kein Garten. Lebensmittelgewinnung hingegen kann durchaus das Motiv für einen Garten sein = Nutzgarten.Die Kategorie "Garten" erfordert somit mehrere Absichten:- zu gestalten- zu erhalten/pflegen- abzugrenzen

Ich glaube, man kann die Unterschiede zwischen Ziergarten, Nutzgarten und landwirtschaftlich genutzter Fläche in einer Definition nur sehr schwer ausdrücken - auch, weil es Mischformen zwischen den genannten Gärten und auch den Absichten gibt (Gemüsegarten mit Streuobstwiese, kleinem Kartoffelfeld und Dahlienbeet: Wie will man solche Bedingungen miteinbeziehen, ohne eine Definition zu erzeugen, die Buchsknotengärten oder Hepaticassammlerbeete ausschließt?).

Ausschließen muss man m.E. gar nichts.Unter dem Begriff Garten hat alles Platz, was meine drei Kriterien erfüllt.Man kann sogar die Frage stellen, ob es überhaupt der Pflanzen bedarf. Oder ist etwa der Tempelgarten Ryoan-ji im Stil einer Trockenlandschaft (Kyoto) kein Garten?

Oder ist etwa der Tempelgarten Ryoan-ji im Stil einer Trockenlandschaft (Kyoto) kein Garten?

Wo hat der eigentlich seinen Komposthaufen

Ich bin der Ansicht, man kann einen Garten ohne Kompostplatz haben und den nötigen Kompost kaufen. Den Besitzer würde ich dann aber nicht als Gärtner bezeichnen. Gärtnern ohne eigenen Kompost herzustellen, ist für mich in etwa so etwas wie Tanzen ohne Füsse.

Ökologische Ideologie hat ja absolut nichts damit zu tun, ob jemand als Gärtner zu bezeichnen ist.Selbst wer nur einen Topfgarten hat kann Gärtner sein.

Hast Du auch wieder recht. Ist mir so rausgerutscht.

Ich bin der Ansicht, man kann einen Garten ohne Kompostplatz haben und den nötigen Kompost kaufen. Den Besitzer würde ich dann aber nicht als Gärtner bezeichnen. Gärtnern ohne eigenen Kompost herzustellen, ist für mich in etwa so etwas wie Tanzen ohne Füsse.

...Kompost bzw. ein Komposthaufen ist (sinnvolles, ökologisches) Mittel zum Zweck und sicher nicht Ziel und elementarer Bestandteil des eigentlichen Gärtnerns

Mal bei Wikipedia nachgeschlagen:"Ein Garten ist ein abgegrenztes Stück Land, in dem Pflanzen unter mehr oder minder intensiver Pflege mit Hilfe von Gartengeräten angebaut werden (Gartenwirtschaft/Gartenbau).Gärten werden nicht nur angelegt, um einen direkten Ertrag zu ernten (Nutzgarten), sondern auch um einem künstlerischen, spirituellen, religiösen, therapeutischen Zweck bzw. der Freizeitgestaltung und Erholung zu dienen (Ziergarten), (Kleingarten)."

Danach wäre der jap. Trockengarten keiner.

Danach wäre der jap. Trockengarten keiner.

...im engeren Sinne nicht, d.h. wenn man Pflanzen zu einem unabdingbaren Element eines Gartens definiert. Im weiteren Sinne schon, denn ein Garten ist auch ein menschlich geformtes Stück Natur, die einer Landschaft nachgeahmt sein kann. Ein japanischer Garten ist quasi die Essenz einer Landschaft, in der Pflanzen nicht direkt vorkommen müssen, aber symbolisch oder spirituell vorhanden sind, auch wenn man "nur" Steine sieht, also eine Abstraktion eines GartensZitat WIKIPEDIA:"In der Bildenden Kunst bezeichnet Abstraktion einerseits die mehr oder weniger ausgeprägte stilistische Reduzierung der dargestellten Dinge auf wesentliche oder bestimmte Aspekte. In diesem Fall spricht man davon, dass vom Allgemeinen auf das Wesentliche abstrahiert wird. Was als wesentlich gilt, bestimmt einerseits die Kreativität des Künstlers, andererseits die Wahrnehmung des Betrachters."

So sehe ich es auch.Demnach wäre der Garten auch ein "Abbild" der Natur, müsste aber dreidimensional sein, sonst wäre bereits ein Bild ein Garten.