Re:Iris-Bud-Fly wieder unterwegs
Verfasst: 15. Mai 2012, 20:07
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Meine Bedenken hinsichtlich Neem sind also nicht unberechtigt. Werde ich vorerst nicht versuchen (Pyrethrum ist aufgrund der Gefährdung des Gärtners selbst hier kein Thema - ich kenne die neurologischen Folgen beim Anwender, die kann ich nicht gebrauchen).Jetzt wird es spannend!Neem wird das gleiche Problem haben wie Pyrethrum auch, nämlich die sehr kurze Wirkungsdauer. Ferner rate ich bei Neemmitteln immer zu Verträglichkeitsversuchen da nicht alle Pflanzen Azadirachtin problemlos wegstecken (Chlorosen, Nekrosen, Blattfall, Blattdeformationen, Blütendeformationen sind mögliche Nebenwirkungen). Bei Iris fehlt mir da jede Erfahrung.
Du bestätigst hier, was ich bei der schnellen Recherche zu Agritox gefunden habe. Wenn ich mit Careo/Calypso einigermaßen zu recht komme, versuche ich das lieber nicht.Damit bist du mit den verhältnismäßig harmlosen Mitteln in D am Ende.Zum Agritox:Vorraussetzung für eine Anwendung wäre erstmal, dass du in Österreich (möglicherweise auch in der Schweiz oder den Niederlanden) lebst, in Deutschland hat das Mittel keine Zulassung und ist entsprechend nicht zu kriegen.Der Wirkstoff ist Chlorpyrifos, ein organischer Phosphorsäureester. Grundsätzlich wäre es als Insektizid für deine Zwecke geeignet da es ziemlich persistent ist, aber weniger Umweltschäden und unschädlich für Bienen (und evtl. Haustiere) ist definitiv was Anderes!In Deutschland wäre die Alternative Dimethoat (z.B. Roxion, Danadim, Bi 58 etc. pp). Vorteil wäre eine recht lang anhaltende Kontaktwirkung und gleichzeitig systemische Wirkung (Wrkungsdauer etwa 10-14 Tage), die Nachteile die selben wie beim Agritox.
Da ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob die Katzen die Blätter anknabbern (sie lieben den Blätterdschungel der Hems - in den Iris-Beeten sehe ich sie eigentlich selten), werde ich wohl vorerst bei den 'relativ' ungefährlichen Mitteln bleiben.Gestern habe ich wieder 8 befallene Knospen, die matschig gewordern sind, entfernt. In Summe deutlich weniger als in den Vorjahren, leider sind die rosa Sorten trotzdem stärker betroffen. Die muß ich wohl intensiver behandeln. Die Fliege ist übrigens nach wie vor fleißig unterwegs - ich treffe sie täglich.Das Absammeln der befallenen Knospen und das entsorgen der Blütenstängel ist jedenfalls eine völlig ungeeignete Methode, um die Ausbreitung der Mücke und die Schädigung der Irisblüte zu verhindern. Hier gibt es viele ungepflegte Horste alter Germanica-Sorten in Gärten und tw. am Straßenrand, um die sich niemand kümmert - ideale Mücken-Zucht-Stationen.LGDaniel - reloaded hat geschrieben:Zur Gefährdung von Haustieren ist zu sagen, dass die Mittel nicht hochgradig giftig sind, als Phosphorsäureester aber durchaus toxisch für Warmblüter! Haustiere würde ich zumindest bis zum vollständigen Abtrockenen des Spritzbelages von den behandelten Flächen fern halten (das gilt allerdings für alle Pflanzenschutzmittel). Falls die Tiere definitiv die Pflanzen anknabbern oder abschlecken würde ich keinesfalls mit Dimethoat oder Chlorpyrifos arbeiten. Dimethoat darf keinesfalls in Kulturen angewendet werden die zur Blattpfützenbildung neigen und nicht entsprechend geschützt sind, da zumindest dieser Wirkstoff giftig für Vögel ist, sollte mich wundern wenn das für Chlorpyrifos nicht gilt.Du siehst also, keine Wirkung ohne Nebenwirkung...![]()
So ca 2 Wochen.Wie lange hast Du die befallene Knospe stehen lassen? Vielleicht beobachte ich das nicht, weil ich sie zu rasch entferne?
Es wird eher seltsamer als klarer. Ich habe mir die hier befallenen Knospen, die matschig geworden sind, gestern genauer angesehen (es waren inzwischen in Summe 10), manchmal war es eine, manchmal waren es zwei pro Stängel, die anderen waren trotzdem in Ordnung, die Made war noch in der Knospe, die Stängel waren unbeschädigt. Angestochen sind die Knospen sicher schon mehr als zwei Wochen gewesen.Ist es denkbar, daß es verschiedene Insekten gibt, die die Knospen anstechen? Ich habe bisher kein einziges Foto von Neoorthacheta dissimilis/Iris-Bud-Fly im Netz gefunden, daß den Tieren, die ich hier beobachte, entspricht. Die Fliegen sind nur ca. 3 mm lang und schwarz und sehr langsam - man kann sie beim Einstechen in die Knospen problemlos mit den Fingern zerdrücken. LGSo ca 2 Wochen.Wie lange hast Du die befallene Knospe stehen lassen? Vielleicht beobachte ich das nicht, weil ich sie zu rasch entferne?
Kann ich mir nicht vorstellen - die Fliege folgt ja dem Duft der ungeöffneten Knospe und setzt sich nur auf die und nicht auf irgendwelche Blüten, egal welche Farbe die haben. Die Tülltüten müßten recht groß sein, die müssen ja vom frühen Knospenstadium bis zum Kandelaberstadium der Blütenstängel drauf bleiben. LGHelfen denn (bei wenig Pflanzen) Gelbtafeln oder eine Tuelltuete um die Knospe?