Seite 3 von 3

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 23. Mai 2013, 11:17
von Vulkanrose
(z.B. durch Einkreuzung von Wildrosen, die bisher nie in der Zucht Verwendung fanden)
Mit viel lächeln habe ich diese Diskussionen verfolgt und gestehe ehrlich nicht so ganz was hier wirklich bewirkt werden soll. Ich habe mir mal das obige Zitat als Beispiel herausgepickt. Wildrosen einzukreuzen ist doch nicht neu. Das wurde schon lange gemacht um widerstandsfähige Rosen zu bekommen. Ein Beispiel ist hier der Züchter Geschwind.Auch haben nicht alle Rosen, die Hagebutten bilden, ein Problem mit massenhaft auftretenden Sämlingen. Nicht jeder Rose die Hagebutten hat, bildet auch keimfähigen Samen.Der Trend sind wirklich gefüllte und gut duftende Rosen, am Besten dauerblühend. Das ist die Masse der Käufer. Ich rede hier nicht von den Rosenliebhabern die so rosenverrückt sind wie ich. ;D Dass bewusst Hagebutten weggezüchtet wurden ist wohl nicht ein Zuchtziel eines Züchters. Ob bei den Profis oder im Amateurbereich. Bei jedem erreichten Zuchtziel, als Beispiel mal die Blütenfarbe, geht eine andere Eigenschaft in den Hintergrund. Das ist nun mal so. Ich denke das genügt mal von meiner Seite aus, da ich nicht ins Thema züchten abschwenken möchte.Als Abschluss möchte ich noch sagen, dass mir die gewählte Wortwahl mit dem Druck ausüben ebenfalls nicht gefällt. Kommen jetzt auch noch Warnstreiks die Verdi organisiert. ;DMit RosengrußVulkanrose

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 23. Mai 2013, 17:52
von Extremkompostierer
Der Markt regelt sich über Angebot und - Nachfrage, nicht über "Druck" ;) . Aber schriebst du nicht selbst, du hast gar keinen Bedarf mehr nach solch Hagebuttenrosen? ;D Gut, stattdessen versuchst du hier die Nachfrage anzukurbeln, ist natürlich auch eine Idee 8) .
Ich halte das für eine gute Idee ;D
Hagebutten an Zuchtrosen sind für den Naturschutz ein Problem. Die Vögel fressen zum Beispiel hier im Rosenpark Reinhausen mit Begeisterung die Hagebutten von Multifloras (Gallicabutten hängen bis zu 4 Jahren!! Habe ich einen Kleinversuch laufen!). Der Park besteht jetzt seit fast 7 Jahren und ich kann in der Umgebung (Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, soll sogar teilweise Naturschutzgebiet werden hier) schon die Auswirkungen sehen, Sämlingsmultifloras hier und da und dort.Diese machen aber leider mit den wenigen verbliebenen einheimischen Wildrosen Sex und - das wird auf die Dauer leider der Tod unserer heimischen Rosen sein....
Florenverfälschung ist natürlich ein Problem für den Naturschutz. Ich kenne aber nur die Probleme mit eingebürgerten Wildrosen, Z.B. Rugosas, die in Norddeutschland verwildern und zum Problem werden können.Zuchtrosen mit Hagebutten gibt es bei uns ja schon seit vielen Jahrhunderten. Ich habe noch nichts von Problemen damit mitbekommen. Aber ich bin nur Hobbybotaniker ;) Ich bin aber sehr an Infos interessiert. Kannst du mir da bitte ein paar Links nennen.

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 23. Mai 2013, 18:31
von Eva
Danke. Hier im Forum gibt es sehr viel Fachwissen und Kompetenz. Das ist toll, hier kann man viel lernen.Ich persönlich brauche aber keine neuen Rosen mehr, da ich kaum noch Platz im Garten habe ;) Ich bin aber immer gerne bereit Reklame für Naturschutz auch im Garten zu machen. Wenig gefüllte Rosen mit Hagebutten sind eben ein winziger Schritt in diese Richtung. Ich denke solche Rosen gefallen sehr vielen Gartenliebhabern.Mein Diskussionsfaden hier dreht sich deshalb ja auch um Politik. Aber da rümpfen die zart fühlenden Gartenliebhaber hier gleich die Nase. "Druck" ist ja auch ein sehr unschönes Wort.
Ich fürchte, der meiste Umsatz wird mit Rosen gemacht, die nicht standortgerecht gepflanzt werden und deswegen nach ein, zwei, drei Jahren sang- und klanglos eingehen oder eingegangen werden. Insofern ist eine "nachhaltige" Rosenpflanzung (also sich vorher überlegen, was bei einem gedeihen wird, bei dem voraussichtlich verfügbaren Pflegeaufwand) deutlich seltener als Spontankäufe von blühenden Rosen, oder Rosen nach bunten Katalogbildern. Deswegen kann man auch nur bestimmte Vermarkter dafür gewinnen, solche Ziele mit einem zu verfolgen. Wenn du die Pflanzung von Vogel-Winterfutter-Rosen im Auge hast, wirst du wahrscheinlich am ehesten in der Naturgarten-Szene Verstärkung finden, nicht unbedingt bei den Rosisten, die ja z.T. auch aufwändige Päppeleien in Kauf nehmen um die Rose(n) ihrer Träume bei sich zu haben. Vielleicht wäre ein "Siegel" a la - diese Rose hat einen hübschen Winteraspekt - eine Idee (dazu zähle ich allerdings auch den Habitus von größeren Rosen, nicht nur Fruchtbehang).

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 23. Mai 2013, 18:34
von Staudo
Welche Vögel interessieren sich überhaupt für Hagebutten? Ich habe in eine Wildhecke allerlei Rosa canina gepflanzt. Die Hagebutten werden nur in schneereichen Wintern gefressen und dann auch erst, wenn alle anderen Sträucher geräubert sind.

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 23. Mai 2013, 18:36
von Eva
Ich habe das Gefühl, das ist jeden Winter anders, je nachdem ob die Vögel auf den Geschmack kommen oder nicht, sind die Multiflora-Butten am Rand der Kuhweide gleich im Dezember weg oder bleiben bis Februar hängen.

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 08:01
von sonnenschein
Florenverfälschung ist natürlich ein Problem für den Naturschutz. Ich kenne aber nur die Probleme mit eingebürgerten Wildrosen, Z.B. Rugosas, die in Norddeutschland verwildern und zum Problem werden können.Zuchtrosen mit Hagebutten gibt es bei uns ja schon seit vielen Jahrhunderten. Ich habe noch nichts von Problemen damit mitbekommen. Aber ich bin nur Hobbybotaniker ;) Ich bin aber sehr an Infos interessiert. Kannst du mir da bitte ein paar Links nennen.
Nein.Ich habe die Botaniker aus dem Dunstkreis Ahornblatt kennengelernt, sie waren auch schon öfter hier im Rosenpark in Reinhausen. Sie sind DIE Fachleute für Wildrosen in Deutschland, ja in Europa bis zum Balkan (inclusive ;)). Das sind eben nicht nur Botaniker, sondern Extrembotaniker ;) . Und haben bei Mainz die größte Wildrosensammlung Europas.Und - leider stehen sie auf dem Standpunkt, daß Kartieren viel wichtiger ist als öffentlich dokumentieren und daß sie nicht die geringste Zeit haben, eine Internetseite mit detaillierten Infos zu machen. Selbst Druck auszuüben zu versuchen hat nicht geholfen 8) .Vielleicht findet sich ja mal jemand, der da etwas für sie unternimmt und Hilfe anbietet??Naja, jedenfalls, falls jemand zur Florenverfälschung oder zu Wildrosen was wissen will, soll sich vertrauensvoll dorthin wenden, darf auch gern erwähnen, daß ich daran Schuld bin - dann stöhnen die über mich, nicht über neugierige Frager ;D.Außerdem kann man die Sammlung ja auch mal besuchen - wozu ich noch nie Zeit hatte...

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 08:56
von Extremkompostierer
Wenn du die Pflanzung von Vogel-Winterfutter-Rosen im Auge hast, wirst du wahrscheinlich am ehesten in der Naturgarten-Szene Verstärkung finden, nicht unbedingt bei den Rosisten, die ja z.T. auch aufwändige Päppeleien in Kauf nehmen um die Rose(n) ihrer Träume bei sich zu haben. Vielleicht wäre ein "Siegel" a la - diese Rose hat einen hübschen Winteraspekt - eine Idee (dazu zähle ich allerdings auch den Habitus von größeren Rosen, nicht nur Fruchtbehang).
Ja für den Naturgartenverein mache ich auch gerne Werbunghttp://de.wikipedia.org/wiki/Naturgarten_%28Verein%29Die wollen mehr Wildpflanzen in deutsche Gärten einschmuggeln ;D Ausserdem versuchen sie Druck auf die öffentliche Verwaltung und Politik auszuüben. Die wollen das Strassenbegleitgrün ausländerfrei machen. 8) 8) 8)Sie sind aber nicht ausländerfeindlich gegenüber Menschen ;)Sie wollen nur standortheimische Wildpflanzen anstatt fremder Exoten in der Landschaft.

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 09:01
von hymenocallis
Sie wollen nur standortheimische Wildpflanzen anstatt fremder Exoten in der Landschaft.
Uns seit wann müssen sie 'einheimisch' sein?Sind die nach der letzten Eiszeit zugewanderten Arten alle inzwischen 'eingebürgert' oder sollen die auch entsorgt werden?Standortheimisch wäre hier übrigens dichter undurchdringlicher Wald mit einer sehr geringen Artenvielfalt - und keine vielfältige Kulturlandschaft mit Feldern und Wiesen. Aber so genau nehmen es solche Idealisten meist nicht. LG

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 09:07
von Extremkompostierer
Nein.Ich habe die Botaniker aus dem Dunstkreis Ahornblatt kennengelernt, sie waren auch schon öfter hier im Rosenpark in Reinhausen. Sie sind DIE Fachleute für Wildrosen in Deutschland, ja in Europa bis zum Balkan (inclusive ;)). Das sind eben nicht nur Botaniker, sondern Extrembotaniker ;) . Und haben bei Mainz die größte Wildrosensammlung Europas.Und - leider stehen sie auf dem Standpunkt, daß Kartieren viel wichtiger ist als öffentlich dokumentieren und daß sie nicht die geringste Zeit haben, eine Internetseite mit detaillierten Infos zu machen. Selbst Druck auszuüben zu versuchen hat nicht geholfen 8) .Vielleicht findet sich ja mal jemand, der da etwas für sie unternimmt und Hilfe anbietet??Naja, jedenfalls, falls jemand zur Florenverfälschung oder zu Wildrosen was wissen will, soll sich vertrauensvoll dorthin wenden, darf auch gern erwähnen, daß ich daran Schuld bin - dann stöhnen die über mich, nicht über neugierige Frager ;D.Außerdem kann man die Sammlung ja auch mal besuchen - wozu ich noch nie Zeit hatte...
Ein Besuch in Mainz ist wirklich zu empfehlen. Direkt neben der Gärtnerei von Ahornblatt gibt es römische Ruinen und einen schönen Naturgarten.Die Ahornblätter sind sicher tolle Gärtner, aber schon sehr extrem ;D ;D ;DDas sind die Naturgartenfundis ;)Ich hab nichts gegen solche Fundis, aber ich pflanze auch moderne Rosen, die nur etwas Wildrosencharakter haben.Bist du Sonnenschen an diem Rosenpark beteiligt?http://www.stauden-und-rosen.de/index.p ... anregungen

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 09:24
von Extremkompostierer
Sie wollen nur standortheimische Wildpflanzen anstatt fremder Exoten in der Landschaft.
Uns seit wann müssen sie 'einheimisch' sein?Sind die nach der letzten Eiszeit zugewanderten Arten alle inzwischen 'eingebürgert' oder sollen die auch entsorgt werden?Standortheimisch wäre hier übrigens dichter undurchdringlicher Wald mit einer sehr geringen Artenvielfalt - und keine vielfältige Kulturlandschaft mit Feldern und Wiesen. Aber so genau nehmen es solche Idealisten meist nicht. LG
Echte Naturgartenfundis wollen hier natürlich zurück zur Vergletscherung und zur Mammutsteppe :-* Aber Scherz beiseite.Wenn eine neue Autobahnböschung bepflanzt werden soll, dann schlägt der Naturgartenverein einheimische Wildrosen vor, und zwar genau die Arten und Unterarten, die in der Gegend heimisch sind.http://www.naturgarten.org/adressen/bet ... sch.deHier kann man sehen wie solches Gedankengut schon Auswirkungen hat.http://www.landkreis-miesbach.de/media/ ... 1327115850

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 09:55
von hymenocallis
Echte Naturgartenfundis wollen hier natürlich zurück zur Vergletscherung und zur Mammutsteppe :-*
Blöderweise haben unsere Vorfahren die Mammuts weggegessen und deshalb die Eiszeit überlebt. :-\Der Mensch verändert diesen Planeten - die Evolution macht es auch, aber langsamer. Willkürlliche Konservierung von Arten durch Wiederansiedlung in künstlicher Umgebung finde ich nicht prinzipiell wünschenswert. Die Erhaltung von funktionierenden Biotopen wäre wohl ein sinnvollerer Zugang, aber der ist nicht mit dem Prinzip 'Garten' (= von Menschen geschaffene und erhaltene Anpflanzung bewußt gewählter Arten/Sorten) vereinbar.LG

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 10:53
von Mary R.
Wir haben in der Landesbauordnung auch solche tollen Vorschläge.Wir sollen auf je angefangenen300 qm Grundstück z.B. 1 Baum, 1. Ordnung pflanzen.Das sind z.B. Linden, Buchen, Eichen oder auch 1 Obsthochstamm.Wenn wir das alle machen würden, hätten wir einen Wald in der Siedlung.Die meisten Grundstücke sind ca. 400-500qm groß.An der Straße wurden auch Großbäume gepflanzt. Eigentlich ja positiv. Das Dummeist nur, auf unserer Straßenseite stehen die Häuserdächer in Südlage, ideal für die z.T. gesetzlich vorgeschriebenen Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung. Oder auch für die Stromgewinnung. Dort stehen nun direkt vor unseren Häuser in ca. 4-5 Meter Abstand Großbäume, wie Linden oder Ahornbäume.... In 10-20 Jahren wird wohl unsere Anlage zum Teil im Schatten liegen. >:(Da die Grundstücke sehr schmal sind, kann man die Häuser/Dächer auch nicht anders planen, damit sie nicht im Schatten stehen werden.Ich frage mich, warum man nicht besser z.B. Zierapfelbäume oder andere kleinere Gehölze gepflanzt hat.Naturschutz ist schon wichtig, aber bitte mit mehr Augenmaß. Und warumalle Koniferen plötzlich schlecht sind, weiß ich auch nicht. Ich weiß jedoch, dass Vögel durchaus Koniferen zu schätzen wissen. Vielfalt ist Trumpf. zu Druck auf die Züchter:Der Kunde entscheidet mit, was gezüchtet wird. Vor vielen Jahren warenplötzlich bei den Kunden die englischen Rosen beliebt - andere Züchter zogen nach, nun kann man Rosen mit diesen wuscheligen Blüten überall kaufen. Wenn man da gegen den Trend züchtet, bleibt man auf seinem Sortiment sitzen - und von ein paar Rosenliebhabern können die wenigsten Leben. Oder man hofft, dass die Rosen dem zukünftigem Trend entsprechen.Moden wechseln....auch in der Rosenwelt.VGAndrea

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 24. Mai 2013, 13:09
von sonnenschein
Bist du Sonnenschein an diem Rosenpark beteiligt?http://www.stauden-und-rosen.de/index.p ... anregungen
Ich bins, ich sohollte bü - ßen....lala. Na, Passionszeit ist ja eigentlich vorbei ;) .

Re:Können wir Druck auf Rosenzüchter ausüben?

Verfasst: 25. Mai 2013, 06:11
von Extremkompostierer
Der Mensch verändert diesen Planeten - die Evolution macht es auch, aber langsamer. Willkürlliche Konservierung von Arten durch Wiederansiedlung in künstlicher Umgebung finde ich nicht prinzipiell wünschenswert. Die Erhaltung von funktionierenden Biotopen wäre wohl ein sinnvollerer Zugang, aber der ist nicht mit dem Prinzip 'Garten' (= von Menschen geschaffene und erhaltene Anpflanzung bewußt gewählter Arten/Sorten) vereinbar.LG
Ein Naturgarten bei uns ist doch meistens nichts anderes als eine Simulation der schönen alten Kulturlandschaft. Menschliche Gestaltung ist für beide unumgänglich.Urwälder kann der Gärtner nicht schützen und gestalten. Dazu sind auch die Grundstückspreise zu hoch ;D Aber eine blumenreiche Wiese kann er anlegen, einen Lesesteinhaufen, Eine Hecke...