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Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 09:28
von *Falk*
Es gibt wirklich sehr schöne Bücher, die die Gestaltung eines Schattengartens beschreiben.z.B.Schattengarten: Die Pflanzen, die Jahreszeiten, die Stimmungenvon Beth ChattoFaszination Schattige Gärten: Pflanzideen für halbschattige und schattige Gartenbereiche von Keith WileyDie letzten Bilder zeigen eindeutig das Lichtdefizit, dawächst so nicht darunter, dh. rausnehmen und kräftig aufasten

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 09:38
von GartenfrauWen
Das Buch von Beth Chatto is für mich das schönste in dem Bereich, vielleicht mein Lieblingsbuch überhaupt!
Trockenheit: Ich hatte vor, von der Zapfstelle des Brunnens einen Abzweig (ca. 20 m) in den Wald zu legen um dort eine automatische Sprüh/Tropfbewässerung zu installieren. Ich hatte entsprechendes im Waldbereich in Hermannshof gesehen, der mir sehr gut gefallen hat.
Is es sinnvoll "Schaugärten" nachzuahmen??Vielleicht bin ich ja zu einfach gestrickt, aber meine Bepflanzung unter den Bäumen richtet sich eben nach den Gegebenheiten.....

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 10:06
von hymenocallis
Ganz ehrlich - Dein Bild sieht wie hier bei uns der Auwald aus.Hier ist 7-10 m dick Flußschotter im Untergrund (in dieser Tiefe fließt auch der Nebenstrom des Flusses) und darüber auch eine Mini-Humusschicht. Im Frühling sieht es traumhaft aus - Buschwindröschen und gelbe Windröschen als dicker Teppich.Aber danach wächst dort wirklich gar nichts - nicht mal Wurmfarne, ganz sicher keine Schneeglöckchen und auch keine Leberblümchen - schlicht und einfach, weil es dafür im Sommer viel zu trocken ist. Ich halte Dein Vorhaben für erfolgversprechend, wenn Du Dich auf sommertrockenheitsunempfindliche Frühlingsgeophyten verlegst - alle anderen Vorschläge sind meiner Meinung nach rausgeworfenes Geld. LGPS: Wir bewässern den ganzen Garten, was recht aufwändig und teuer ist - hätte ich so ein Waldstück, würde ich das dort nicht in Erwägung ziehgen - Du brauchst Unmengen, weil die Bäume ja auch vom angebotenen Zusatzwasser konsumieren.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 10:41
von *Falk*
Das Buch von Beth Chatto ist für mich das schönste in dem Bereich, vielleicht mein Lieblingsbuch überhaupt!
Meins auch. ;)

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 11:26
von enigma
Ganz ehrlich - Dein Bild sieht wie hier bei uns der Auwald aus.Hier ist 7-10 m dick Flußschotter im Untergrund (in dieser Tiefe fließt auch der Nebenstrom des Flusses) und darüber auch eine Mini-Humusschicht. Im Frühling sieht es traumhaft aus - Buschwindröschen und gelbe Windröschen als dicker Teppich.Aber danach wächst dort wirklich gar nichts - nicht mal Wurmfarne, ganz sicher keine Schneeglöckchen und auch keine Leberblümchen - schlicht und einfach, weil es dafür im Sommer viel zu trocken ist. Ich halte Dein Vorhaben für erfolgversprechend, wenn Du Dich auf sommertrockenheitsunempfindliche Frühlingsgeophyten verlegst - alle anderen Vorschläge sind meiner Meinung nach rausgeworfenes Geld. LGPS: Wir bewässern den ganzen Garten, was recht aufwändig und teuer ist - hätte ich so ein Waldstück, würde ich das dort nicht in Erwägung ziehgen - Du brauchst Unmengen, weil die Bäume ja auch vom angebotenen Zusatzwasser konsumieren.
Dass in so einem Buchenwald nur wenige Pflanzen gedeihen, liegt, wie hier auch schon geschrieben wurde, in erster Linie am Lichtmangel und weniger an der Trockenheit.In helleren Bereichen in einiger Entfernung vom Stammfuß der Bäume lassen sich aber durchaus Stauden, Farne und auch Gehölze ansiedeln, wenn man den Boden entsprechend vorbereitet und natürlich in der Anfangszeit bewässert.Allerdings dürfte eine Reihe der in englischen Gartenbüchern empfohlenen Pflanzen wegen nicht ausreichender Winterhärte für die klimatischen Verhältnisse in dem Buchenwald hier nicht infrage kommen.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 12:10
von knorbs
...alle anderen Vorschläge sind meiner Meinung nach rausgeworfenes Geld.
aus deiner aussage schließe ich, dass du es noch nicht probiert hast mit dicken schichten aus häckselgut zu arbeiten. ich habe hier auch so einen sandigen braunerdeboden anstehen. die sich aus dem häckselgut bildende feinerde speichert das niederschlagswasser aber viel besser als der darunter liegende sandboden. zersetztes holzhäcksel substrat "schmiert" wenn man es zwischen den fingern reibt. ein anzeichen, dass die mikroben + würmer humuskomplexe mit hoher wasserspeicherkapazität geschaffen haben.hier zur anschauung ...anfangs, mittlere zersetzung, vollständige zersetzung[td][galerie pid=18634]Mulchdicke[/galerie][/td][td][galerie pid=58171]Holzhäcksel[/galerie][/td][td][galerie pid=58225]Häckse verrottet[/galerie][/td]

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 12:42
von *Falk*
In welchen Abständen, Menge und mit welchem Material mulchst Dunach ? Da die Schicht rein organisch ist, wird sie nach und nach verstoff-wechselt. Eine Lehmkomponente in Boden würde die Sache länger stabilisieren. Hab ich zB. nicht und muss deshalb etwas mehr tun.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 14:14
von pearl
Trockenheit: Ich hatte vor, von der Zapfstelle des Brunnens einen Abzweig (ca. 20 m) in den Wald zu legen um dort eine automatische Sprüh/Tropfbewässerung zu installieren. Ich hatte entsprechendes im Waldbereich in Hermannshof gesehen, der mir sehr gut gefallen hat.
eine ganz hervorragende Idee mit der Tropfbewässerung. Vor der Einrichtung einer Tropfbewässerung sahen die Waldbereiche im Hermannshof sehr dürftig aus. Im Sommer kollabierten die Pflanzen und die Artenvielfalt war sehr eingeschränkt, jetzt sind diese Bereiche aufgewertet und stehen sehr viel besser da.Bodenverbesserung: Quarzsande brauchen Lehm um Ton-Humus-Komplexe auszubilden. Es lohnt sich zur Vorbereitung der Pflanzungen Lehm anfahren zu lassen. Basenreiche saure Lehmböden brauchen Kalk um bestimmte Pflanzen zu kultivieren. Bauschutt und Jurakalksplitt ist die richtige Basis für Seidelbast, Türkenbund-Lilien, Hepatica, Asarum europaeum ...Laub ist nach meiner Erfahrung das beste Mittel um guten Waldboden aufzubauen. Ich habe mir jetzt Schwerlastsäcke hier besorgt, in die ich Laub fülle und mit Bodenkontakt am Kompostplatz lagere. Reife Lauberde ist ein guter Starter für Waldpflanzen aller Kontinente. Die Humusschichten an Standorten in den Apalachen sind mächtig hoch und für Trillium eine Voraussetzung für flächendeckende Bestandsbildung.Spannendes Projekt, Walt, viel Glück dazu! :D

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 14:34
von Walt
Vor der Einrichtung einer Tropfbewässerung sahen die Waldbereiche im Hermannshof sehr dürftig aus. Im Sommer kollabierten die Pflanzen und die Artenvielfalt war sehr eingeschränkt, jetzt sind diese Bereiche aufgewertet und stehen sehr viel besser da.
Fast genauso hat es mir einer der Gärtner dort erzählt. Daraufhin hab ich sogar die Sprühdüsen photographiert um sie zu Hause über Google wiederfinden zu können - hat auch geklappt.
pearl hat geschrieben:Laub ist nach meiner Erfahrung das beste Mittel um guten Waldboden aufzubauen. Ich habe mir jetzt Schwerlastsäcke hier besorgt, in die ich Laub fülle und mit Bodenkontakt am Kompostplatz lagere.
Im dritten Photo des ersten Beitrags kann man sehen wie ich im Moment Laubkompost mache. Ich hab mir 3 Rollen Kaninchendraht (á 5x1m) aus dem Baumarkt besorgt und mit Draht die jeweiligen Enden zusammengebunden. In zwei der unten offenen Gitter kommt das kleingeschredderte (gemähte) Laub des ersten Jahres. Im nächsten Herbst hat sich das Ganze auf weniger als die Hälfte des Volumens reduziert und die Würmer sind von unten eingewandert. Die beiden Ansätze werden vereinigt und in das dritte Gitter überführt. Die ersten beiden sind wieder frei und werden (zusammen mit ein wenig Starterlaubhumus und Komposterde) neu befüllt. Das entstehende Material wollte ich dann zusammen mit ein paar Holzhäcksel (hallo Knorbs ;D ) in einer vielleicht 5-10 cm dicken Schicht in die zukünftigen Waldbeete einbringen.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 14:47
von hymenocallis
aus deiner aussage schließe ich, dass du es noch nicht probiert hast mit dicken schichten aus häckselgut zu arbeiten. ich habe hier auch so einen sandigen braunerdeboden anstehen. die sich aus dem häckselgut bildende feinerde speichert das niederschlagswasser aber viel besser als der darunter liegende sandboden. zersetztes holzhäcksel substrat "schmiert" wenn man es zwischen den fingern reibt. ein anzeichen, dass die mikroben + würmer humuskomplexe mit hoher wasserspeicherkapazität geschaffen haben.hier zur anschauung ...anfangs, mittlere zersetzung, vollständige zersetzung[td][galerie pid=18634]Mulchdicke[/galerie][/td][td][galerie pid=58171]Holzhäcksel[/galerie][/td][td][galerie pid=58225]Häckse verrottet[/galerie][/td]
Hier fehlt das erwähnte Niederschlagswasser im Sommer - die Häcksel blieben hier den Sommer über trocken und würden im Winter wohl verfaulen. Vielleicht klappt es ja in ausgeglicheneren Regionen mit Niederschlägen übers Jahr verteilt?LG

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 15:23
von lord waldemoor
bei mir verrotten sie gut, es regnet hier aber auch im sommer

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 17:28
von pearl
hier "verfault" im Winter auch nichts, sondern verrottet. Genau genommen ist die Aktivität der Regenwürmer im September und Oktober bis in den November hinein am höchsten. Mikroorganismen unterbrechne ihre Tätigkeit auch nicht. Sämtliches Mulchmaterial, Rasenschnitt und Laub im Herbst aufgebracht, ist jetzt schon vergangen und eingezogen. Der nackte Boden schreit nach mehr. Ich werde meine Säcke ins Auto packen und Buchenlaub holen.Walt hat ja eine ganz hervorragende Vorgabe gemacht! :D

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 19:24
von oile
Ich habe im Zweitgarten (Nähe Fürstenwalde) etliche Hepatica unter eine große Rosskastanie gepflanzt. Was es dort an Humus gibt, stammt vom Laub der Kastanie. Der Boden ist sandig und durchzogen von Bauschutt (ehemaliges Wohnhaus und Scheune, mit Feldsteinfundamenten und mit Ziegeln hochgemauert). Sehr, sehr selten wässere ich im Hochsommer etwas. Die Hepatica entwickeln sich prächtig. Asperula taurica habe ich dort wieder gerodet, der wucherte zu schnell.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 19:30
von hymenocallis
hier "verfault" im Winter auch nichts, sondern verrottet. Genau genommen ist die Aktivität der Regenwürmer im September und Oktober bis in den November hinein am höchsten. Mikroorganismen unterbrechne ihre Tätigkeit auch nicht. Sämtliches Mulchmaterial, Rasenschnitt und Laub im Herbst aufgebracht, ist jetzt schon vergangen und eingezogen. Der nackte Boden schreit nach mehr. Ich werde meine Säcke ins Auto packen und Buchenlaub holen.
Schön, daß das bei Dir klappt. Die hiesigen Regenwürmer und Mikroorganismen wissen wohl nichts davon, daß sie zu der Zeit eigentlich loslegen müßten (die halten wohl Winterschlaf). Nachdem ich hier mehrere Saisonen im Februar verfaulten, schimmeligen Matsch aus den Beeten schaufeln mußte (mit den Überresten einiger verfaulter Staudenhorste), sehe ich das Thema anders.

Re:Bodenverbesserung unter Buchen

Verfasst: 27. Jan 2015, 21:16
von pearl
das ist ja durchaus bekannt, dass du ein Thema ganz anders siehst. ;) ;D