Re: Kompostmengenschätzung - Produktion/Verbrauch erbeten
Verfasst: 15. Feb 2017, 23:19
;D ;D
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dmks hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 21:04
Genau genommen ist es eine Milchmädchen-Rechnung ;)
Bei 150m² ist jeder Zentimeter Kompostauftrag 1,5m³ - also bei 6m³ vorhandenem Kompost wäre es eine 4cm starke Schicht. Das ist alles im Rahmen für den Boden, und mit Schubkarre und Schaufel problemlos machbar ;)
pH-Wert im Auge behalten und Stickstoff eventuell nachdüngen, da Kompost oft sehr P/K-lastig ist.
Rieke hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 21:13
Mal ein ganz praktischer Vorschlag:
Das meiste Material für die Kompostierung fällt doch im Hausgarten an. Das Einfachste wäre aus meiner Sicht, dort zu häckseln und auch einen Komposter aufzustellen. Ich würde einen handelsüblichen grünen Plastikkomposter nehmen, nicht zu klein. Da kommen die Grün- und Küchenabfälle rein. Als holzige Bestandteile hast Du außer Rosenschnitt ja auch noch Miscanthus und Clematis. Außerdem kann man auch den Weihnachtsbaum schreddern oder vielleicht von Nachbarn den Heckenschnitt abstauben.
Dann mußt Du nicht dauernd große Mengen Grünschnitt transportieren, sondern nur 1-2 mal pro Jahr eine Ladung Kompost.
thuja hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 22:29
Nicht, das ichs nicht galuben würde, aber was ist an Gemüsepflanzen anders als an Zierpflanzen?[/quote]
Es gibt Zierpflanzen, die unter einer Kompostabdeckung mickern (z. B. Bartiris) und solche, die mineralische Düngung brauchen (viele Zwiebelpflanzen), sowie einige, die mageren schottrigen Boden zum Gedeihen benötigen. Von denen gibt es hier große Mengen.
Zusätzlich sind viele Beete mineralisch gemulcht und zwischen den Stauden sind tausende Zwiebelpflanzen versenkt, denen ein Einarbeiten von Kompost gar nicht gefällt.thuja hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 22:29
Wenn ich auf 150m² 450kg Gemüse ernte, also der Fläche die Nährstoffe von 450kg Gemüse entziehe, sollte diese Menge fiktiv kompostiert und auf Komposterde geschrumpft wieder zurück auf die Beete. Dann wärs ausgeglichen. Zum besseren Wuchs (gerade für Gemüse) Stickstoff aus der Tüte düngen, um den Verlust bei der Kompostierung usw auszugleichen.
Die 5-fache Menge der entzogenen Nährstoffe düngen ist zuviel.
Die 2-3Liter aus den Empfehlungen wurden geschrieben, weil rund 90% der Gemüsebeete hoffnungslos überdüngt sind. Die 2-3 Liter sind nur der Entzug bei Starkzehrern. Schwachzeherer brauchen deutlich weniger, Bohnen zB nur 1 Liter/m². Hält man sich daran, sind die Beete in 20 Jahren immernoch überdüngt.
Düngt man den Garten mit eher nährstoffarmem Grünschnittkompost statt nährstoffreichem Küchenabfallkompost und hält sich an die max. 3 Liter, dann ist der Garten nach 20 Jahren immernoch zuviel gedüngt.
Frag mal Dietmar nach seiner letzten Bodenanalyse und wann er das letzte mal und wieviel Kompost ausgebracht hat. [/quote]
Ich nehme mal an, das gilt für guten Gartenboden mit hohem Lehmanteil. Hier besteht der Mutterboden aus 70-80% Schotter und Sand - Nährstoffe werden bei den hier im Sommer üblichen Starkregen-Ereignissen ruck zuck ins Grundwasser ausgewaschen. Ohne konstante Düngung (egal ob aus der Tüte oder vom Misthaufen) wächst hier auf Dauer nichts. :-\
[quote author=thuja thujon link=topic=60366.msg2813284#msg2813284 date=1487194165]
Also wenn du mich nach einer ehrlichen Antwort frei jeglicher Ideologie fragst:
wenn das langjährige Gemüsebeete waren, sollte da noch genug an den Langzeitnährstoffen drin sein. Wenn du magst, mach eine Bodenanalyse für 20€, dann bist du auf der sicheren Seite.
Du hast die Fläche nur 5 Jahre? Was spricht dann gegen Mulchwirschaft? Man kann die Nährstoffe auch auf der Fläche verrotten lassen, wo sie entzogen worden sind. Hilft auch den Würmern und ist am wenigsten Arbeit. Das was ihr an Nährstoffen vom Beet über den Tisch in der Kanalisation entsorgt, wird aus den meisten Böden durch natürliche Verwitterung frei bzw es ist die einzige vernünftige Möglichkeit, Überschüsse an Nährstoffen abzubauen.
Gegen Mulchwirtschaft spricht die exorbitante Schneckenplage, die man sich bei den klimatischen Bedingungen hier damit einfängt. Die hier üblicherweise recht hohen Sommertemperaturen und der sandige Boden sorgen bei nicht gemulchten Flächen dafür, daß kaum Schnecken überleben - nur unterm Mulch bleibt es feucht, dort überleben und gedeihen sie ganz hervorragend. Die ersten Jahre wurde hier noch gemulcht, seit wir es nicht mehr machen, hat sich der Verbrauch von Schneckenkorn auf 15% des Ausgangswertes reduziert.
[quote author=thuja thujon link=topic=60366.msg2813284#msg2813284 date=1487194165]
PS: was die Hochbeete betrifft: wie konnten nur die Generationen vor uns Gemüse züchten, so ganz ohne Hochbeete und nur auf bestem Gemüseboden?
Ein Hochbeet empfinde ich als Bankrotterklärung, dann lieber Teichfolie-Kiesgarten.
Piccolina hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 22:43
Hallo,
also, ein Hochbeet kann schon gut sein für Leute, die "Rücken" haben.
Ich selbst würde es mit dem Kompostieren auch nicht so komplizieren. Einfach machen (s. die 4 magischen Worte von Natternkopf).
Und gäbe es nicht einen glücklichen Abnehmer, falls es wider Erwarten doch zuviel Kompost wird?
Dann schlaf gut.
LG Piccolina
Hausgeist hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 23:00
Ihr macht euch das viel zu einfach. :-X
Ich frage mich derweil, wie groß der Garten ist, in dem die 6 Kubikmeter Kompost anfallen. Was hier auf 5000 m² im Jahr anfällt hat am Jahresende ein Volumen von etwa 10 Kubikmetern.
dmks hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 22:51
Mach soviel Kompost wie da ist und hau das Zeug in den Garten!
hemerocallis hat geschrieben: ↑16. Feb 2017, 07:24Piccolina hat geschrieben: ↑15. Feb 2017, 22:43
Hallo,
also, ein Hochbeet kann schon gut sein für Leute, die "Rücken" haben.
....
LG Piccolina
Ich habe es nicht 'im Rücken' - ich habe MS und dadurch nur ca. 50% der Kraft und Ausdauer eines gesunden Menschen. Ich bin zwar nicht wirklich 'behindert', kann also noch recht gut gehen (wenn der Untergrund stabil ist), jede zusätzliche Arbeitsstunde, die ich leisten will, muß ich aber aus Kapazitätsgründen gut überlegen. Unkraut ausstechen kostet weniger Kraft als Erde schleppen ;).
Eva hat geschrieben: ↑16. Feb 2017, 08:47
Das mit den 30% Holzanteil würde ich nicht zu ernst nehmen. Klar, wenn das Grüngut sehr weich ist (Rasenschnitt) wird es sonst matschig. Bei mir fällt von Garten und Balkon aber eher festeres Zeug an (trockene Blütenstengel, hohe Gräser, Staudenschnitt, Kräuter...) alles dornige lass ich weg, Heckenschnitt fahr ich meistens weg, weil ich keinen Platz hab.
Piccolina hat geschrieben: ↑16. Feb 2017, 09:39
Hallo hemerocallis,
das mit den Hochbeeten war eine allgemeine Antwort auf die Aussage von thuja thujon, dass Hochbeete eine Bankrotterklärung seien. Das finde ich nämlich nicht. Damit hatte ich nicht direkt Dich gemeint.
Für mich selbst wäre so ein Hochbeet z. B. auch ein Gestaltungselement.
LG Piccolina
thuja hat geschrieben: ↑16. Feb 2017, 08:29
Mit mulchen im Gemüsebeet meine ich nicht den Boden abdecken, sondern den Mulch flach einarbeiten.