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Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 16. Nov 2017, 22:15
von Dietmar
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Macht in kleinen Mengen ja auch Sinn!
Ich habe ja nur einen kleinen Garten, aber trotzdem fällt pro Jahr etwa ein halber Kubikmeter fertiger Kompost an. Wenn ich daraus Komposttee oder Kompostbrühe machen würde, könnte ich die ganze Gegend mitversorgen.
Bei einem Landwirt werden aber ganz andere Mengen gebraucht.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 16. Nov 2017, 22:26
von Dietmar
Ich habe mal eine etwas ausgefallenere Frage:
Blumenerde besteht zumeist aus Hochmoortorf und dieser ist praktisch nährstofffrei. Darin wächst nur etwas, wenn durch den Erdenhersteller aufgedüngt wird. Ist dieser Düngervorrat aufgebraucht, muss man selbst düngen oder in neue Erde umtopfen.
Frage: Zersetzen die Pilze und Bakterien aus einem Komposttee oder einer Kompostbrühe auch den Torf?
Ist für den Garten unwichtig, aber die Zimmerpflanzen stehen in solcher Blumen-"erde".
Die Verwendung von Kompost für Zimmerpflanzen ist nicht empfehlenswert, weil man da eine Unmenge Viecher ins Haus holt - oder man dämpft den Kompost. aber wer hat schon einen Kompostdämpfer?
Ich mische übrigens der Torderde etwas Bentonit unter (nicht zuviel, sonst wird die Erde bei Trockenheit hart) - damit auch etwas mineralischer Anteil. Bentonit gibt es als klumpende Katzenstreu. Urgesteinsmehl ist nicht zu empfehlen, da viele Zimmerpflanzen eine Phobie gegen Kalk haben und in jedem Urgesteinsmehl ist von Natur aus etwas Kalk enthalten und einige wurden damit auch gestreckt.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 00:09
von pearl
catinca hat geschrieben: ↑16. Nov 2017, 21:38Es fällt mir immer schwer, obengenannte Küchenabfälle in der Bio-Tonne zu entsorgen und so könnten diese vielleicht zu einem
wirksamen Dünger werden, der den Pflanzen schnell zur Verfügung steht.
Was haltet ihr von meinem Überlegungen?
deine Beweggründe sind gut nachvollziehbar, aber warum willst du eine ekelhafte Pampe herstellen, wenn es ganz unproblematisch ist diese guten Zutaten der Erde beizumischen. Meine Mutter hat ihre Gemüsekulturen mit klein geschnittenen rohen Küchenabfällen, Gemüse und Obst, Eierschalen und Kaffeesatz gemulcht. Ein guter Gartenboden schluckt schnell und gründlich solche Sachen. Grobes, übriggebliebenes nicht kompostiertes wie Rippen von Kohl und Strünke von Salat kann man abräumen und gesonders kompostieren. Ihr großer Gemüsegarten sah immer tadellos aus und hat gute Erträge gebracht.
Wolfgang Oehme war dafür bekannt seine Gestaltungen mit Stauden begleitend zu jäten und während er die Runde machte immer Äpfel und Bananen zu essen. Die Bananenschalen wurden dann der Erde anvertraut. Äpfel futterte er wahrscheinlich mit Gehäuse ratzfatz auf. Aber egal, das ist ein anderes Thema und gehört überhaupt nicht hier her.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 06:45
von kasi †
Dietmar hat geschrieben: ↑10. Nov 2017, 14:34Ich kompostiere alles, was kompostierbar ist, aber meine ca. 25 Reben kann ich mit Kompost nicht düngen, da die Flächen unter den Reben entweder mit schwarzen Steinen oder mit Lavagranulat belegt sind. Ich suche also einen flüssigen biologischen Dünger, der nicht zu dickflüssig ist, den ich also auf die schwarzen Steine bzw. das Lavagranulat gießen kann und dieser zu den Wurzeln der Reben durchsickert. Nach Möglichkeit würde ich diesen speziellen Flüssigdünger selbst herstellen.
Wer hat diesbezügliche Ideen und hat diese möglichst schon erprobt?
Mein Komposter liefert auch Flüssigdünger. Nach Angaben von Herrn Mücke, dem Hersteller, der mir den Bauplan verkaufte, sollte er eins zu zehn verdünnt werden.
Daneben habe ichauch jedes Jahr 12 Karren guten Kompost, die obere Hälfte rutscht nach Entnahme alleine runter.
Bei mir kommt alles Kompostierbare hinein.

Vor der Türe zum Komposter kann man die Platte hochheben. Darunter ist dann die völlig geruchslose Kompostflüssigkeit
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 07:03
von thuja thujon
Dietmar hat geschrieben: ↑16. Nov 2017, 22:03Da müssten die mal schreiben, die einen Schrebergarten haben.
Ich entsorge die anfallenden Putzabfälle im Müll, auch weil ich mir nicht noch mehr Pflanzenkrankheiten anschleppen will, obwohl das Gemüse meist komplett sauber ist, zumindest wenns frisch ist. Das was gegessen wird kommt umgesetzt unten wieder raus, sollte dies im Schrebergarten passieren, wird die gelbe Harnstofflösung gezielt bei bedürftigen Kulturen platziert. Feste Bestandteile gehen auf den Kompost, wenn nichts bedürftiges dasteht, geht auch das flüssige drauf. Die Würmer freuts.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 07:11
von kasi †
Dietmar hat geschrieben: ↑16. Nov 2017, 22:26Die Verwendung von Kompost für Zimmerpflanzen ist nicht empfehlenswert, weil man da eine Unmenge Viecher ins Haus holt - oder man dämpft den Kompost. aber wer hat schon einen Kompostdämpfer?
Komisch meine Zimmerpflanzen und auch die zur Vorkultur ausgesäten werden bei mir immer in Komposterde gepflanzt. Viecher habe keine im Haus, außer ab und zu mal Zitterspinen. Die kommen aber durchs offenene Badezimmerfenster.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 17:54
von catinca
@pearl, @Dietmar
danke für eure Überlegungen,
ich werde es dann mal mit kleinschnippeln und mulchen probieren
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 18:20
von pearl
freut mich!
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 17. Nov 2017, 19:30
von Dietmar
Ich möchte noch einmal auf meinen Startbeitrag zurück kommen. Die Frage nach dem Pürrieren von Gras oder Spinat kam mir nach dem Lesen solcher Beschreibungen von Bioflüssigdüngern, die eine dickflüssige Suspension von pürrierten Algen sind. Algen sind auch nur Pflanzen, Gras und Spinat auch.
http://www.heinrichs-agrar.de/duengemittel/gartenduenger/sprintalga_5_l_spezialduenger_zur_verbesserung_der_wurzelentwicklung_p:987.html
Ich habe mich aber auf Grund Eurer Argumente von dieser Idee wieder verabschiedet. Aber wenn man bedenkt, welche Preise für ein paar Liter pürrierte Algen aufgerufen werden ... .
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 26. Nov 2017, 14:40
von Dietmar
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Ich entsorge die anfallenden Putzabfälle im Müll
Du bist ein Müllitarist! ;D
Ich habe es aber da etwas leichter, da ich meinen Garten am Haus habe. Da ist kein Treppensteigen und nur ein kurzer Weg draußen zum Komposter. Ich muss da keine größeren Mengen Biomüll in der Wohnung sammeln, sondern kann auch kleinere Mengen ohne große Mühe zum Komposter bringen.
Ich habe mal überschlagen, welche Menge an biologischen Putzabfällen und sonstigen Biomüll pro Jahr in unserem 3-Personen-Haushalt anfallen. Ich bin bei einer vorsichtigen Kalkulation auf ca. 380 l/Jahr gekommen. Im Vergleich zu den Gartenabfällen ist das wenig, die bei mir bei ca. 2,2 Kubikmeter sind, die aber zusammen mit den Speiseabfällen zu insgesamt ca. 500 l Kompost verrotten, der nach dem Sieben noch ca. 300 ... 350 l gesiebter Kompost pro Jahr ist.
Die Putz- und Speiseabfälle "heizen" aber das Verrotten an, da quasi Luxusnahrung für alle Kompostbewohner.
Durch das Kompostieren und die strenge Mülltrennung für den gelben Sack fällt bei mir pro Quartal nur ca. 40 l Restmüll an, oft noch weniger. Elektroschrott kommt bei mir auch nicht in den Müll, sondern wird kostenlos im städtischen Recyclinghof entsorgt. Sondermüll wird von der Stadt zweimal im Jahr kostenlos in den Stadtgebieten angenommen, z.B. alte Farben, Altöl, Leuchtstofflampen usw.. Wer da nicht sammeln will, kann den Sondermüll jederzeit kostenlos in den Recyclinghöfen abgeben.
Warum gibt es trotzdem so viel Haushaltmüll? Das liegt daran, weil die Bewohner in den großen Mehrfamilienhäusern teilweise "Müllschweine" sind und den Grünen-Punkt-Müll nicht ordentlich getrennt abgeben. Beispiel: Pro Quartal fallen bei mir 13 volle gelbe Säcke an, aber nur die Menge eines Vierteils eines Sackinhaltes an Restmüll. Das Verhältnis der Mengen ist also 52 zu 1. In den Wohngebieten mit Mehrfamilienhäusern ist das Verhältnis aber 2 zu 3 bzw. 52 zu 78, d.h. pro Woche werden 2 Müllcontainer mit grünen-Punkt-Müll und 3 Müllcontainer mit Restmüll geleert und die Restmüllcontainer sind rappelvoll. In den Mehrfamilienhäusern fallen also rund 80 mal so viel Restmüll pro Person an als in den Einfamilienhausgebieten.
Um noch einmal auf das Ausgangsthema zu kommen: Den Hauptzweck des Kompost-Tees sehe ich nicht in der Düngung oder als Fungizit, sondern zur Beschleunigung des Verrottungsprozesses in den Kompostern, der bei mir gegenwärtig noch ca. 2 Jahre dauert und den ich gern auf 1 Jahr verkürzen möchte - damit nicht ein großer Teil des Gartens voll Komposter stehen muss. Mit dem Kompost-Tee vermehre ich die Kompostbakterien ins zig Milliardenfache, in der Hoffnung, dass mehr Kompostbakterien auch einen größeren Hunger haben.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 26. Nov 2017, 20:57
von Hero49
Dann nimm doch den altbekannten Hefe-Zucker-Kompostbeschleuniger.
1 p. Hefe, 500 g Zucker in lauwarmem Wasser verrühren, bzw. auflösen und vermischt mit 10 l Wasser auf den Kompost gießen.
Würde ich aber erst im Frühjahr machen.
Nach kurzer Zeit sind die Kompostwürmer in großen Knäueln vorhanden.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 26. Nov 2017, 22:27
von thuja thujon
Dietmar hat geschrieben: ↑26. Nov 2017, 14:40...in der Hoffnung, dass mehr Kompostbakterien auch einen größeren Hunger haben.
Großen Hunger haben auch wenige Kompostbakterien. Die können allerdings lediglich das verwerten, was sie auch fressen können. Dann steht einer Massenvermehrung aber nichts mehr im Wege.
Es kommt also wieder aufs schichten an, was kredenzt man den Bakterien hin, damit die ein Festmahl finden.
C/N-Verhältnis ist manchmal mehr wert als 2 zusätzliche Kompster.
Ein Sieb hinterher kann nur dann Sinn machen, wenn man vorher Sachen draufgeworfen hat, die die Kompostbakterien nicht kleinbekommen konnten. Mit solchen Sachen mulche ich dann ganz gerne mal, die können später immernoch auf den Kompost.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 26. Nov 2017, 22:57
von Nemesia Elfensp.
thuja hat geschrieben: ↑26. Nov 2017, 22:27Dietmar hat geschrieben: ↑26. Nov 2017, 14:40...in der Hoffnung, dass mehr Kompostbakterien auch einen größeren Hunger haben.
[/quote]
C/N-Verhältnis ist manchmal mehr wert als 2 zusätzliche Kompster.
[quote] Ein C/N-Verhältnis von 20:1 bis 25:1 hat sich als günstig für den Kompostierungsprozess erwiesen.
steht
hier ...........also 20 bzw. 25 Teile Kohlenstoff zu einem Teil Stickstoff. ::)
Dann müsste ich ja wissen, wieviel Kohlenstoff in einem Kilo z.b. Stroh ist und wieviel Stickstoff in einem Kilo z.b. Grasschnitt ist. Nur dann kann ich doch die ideale Mischung zusammenstellen ::)
Oder gibt's da eine andere Masseinheit?
fragt Nemi
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 27. Nov 2017, 07:20
von lerchenzorn
Es gibt Tabellen zum C/N-Verhältnis, z. B.
hier.
Re: "grünen" Flüssigdünger herstellen
Verfasst: 27. Nov 2017, 14:37
von Dietmar
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Dann nimm doch den altbekannten Hefe-Zucker-Kompostbeschleuniger.
1 p. Hefe, 500 g Zucker in lauwarmem Wasser verrühren, bzw. auflösen und vermischt mit 10 l Wasser auf den Kompost gießen.
Würde ich aber erst im Frühjahr machen.
Nach kurzer Zeit sind die Kompostwürmer in großen Knäueln vorhanden.
Danke! Das werde ich im Frühjahr mal probieren.