Re: Gartengestaltung- oder Umgestaltung von Grund auf - wie kann das gehen?
Verfasst: 1. Nov 2018, 22:24
Die Umgestaltungs-Überlegungen aus #6ff., mit Reihenfolge etc.pp., sind schon was für Fortgeschrittene :). Bei mir fing's ganz naiv an. Im Nachhinein hat sich das als Beginn eines Komplett-Umkrempelns herausgestellt. Und der grundsätzliche Ansatz hat sich als Glücksgriff erwiesen.
Erklärungsbedürftig. Also:
Beim Hauskauf, inzwischen gut 27 Jahre her, haben wir uns gefreut, dass ein nicht gar zu kleines Grundstück dazugehörte (ca. 700 qm freie Fläche hinterm Haus, ca. 50 qm Vorgarten). Und dass da irgendwie Grün drauf war, unter anderem ein paar recht stattliche Bäume, vorwiegend an den Rändern. Ansonsten: Handtuchgrundstück, ca. 15 m schmal, vom Haus aus leicht abwärts verlaufend (gut 2m Höhenunterschied), komplett Rasen. Fade Angelegenheit, war uns aber erstmal piepegal. Gärtnerischer Ehrgeiz: null. Bis auf ein paar Kleinklein-Blümchen-Experimente, die mangels Ahnung nie ein Hit wurden.
Irgendwann, gut 20 Jahre her, kriegte ich den Rosenrappel. Historische Rosen, z. T. Sträucher mit ordentlichem Format. Das sollte nicht wieder an Ahnungslosigkeit scheitern, daher habe ich mich, ehe ich zur Tat schritt, ausgiebig schlau(er) gefragt und gelesen. Allererstes Ergebnis: Sowas braucht Platz. Und weil ich Rosen pur doof fand/ finde, brauchte ich viel Platz, um gemischte Rosen-Stauden-Sträucherbeete anlegen zu können. Eine Menge Rasen musste weg. Und um das blöde Handtuch, das mich inzwischen nervte, aus dem Blick zu kriegen, habe ich beschlossen, dem langen Rechteck was Gerundetes entgegenzusetzen: Ich habe auf der linken Seite eine Halb-Ellipse abgesodet, mit Bestandsbäumen ungefähr in den Brennpunkten, und habe die dann mit schmalen Wegen in unregelmäßige, 10-30qm große Beete gegliedert.
Die Halb-Ellipse links war aus doppeltem Grund ein guter Start. Erstens überspielt die gerundete Beetform – die es im Prinzip noch heute gibt – den Schmalhandtuch-Charakter der Gesamtfläche, der Garten wirkt durch sie größer und großzügiger als vorher. Zweitens hat die linke Gartenseite besseren Boden als die rechte, die humose Schicht überm Lehmbatsch ist dicker. (Wusste ich damals noch nicht, war reine Glückssache – ein, zwei Jahre später habe ich natürlich angefangen, mir den Boden vor jeder Pflanzerei en détail anzuschauen.)
Nachdem ich kapiert hatte, was ich da in Gang gesetzt hatte, ging's weiter. Die Halb-Ellipse wurde größer, ist heute keine strenge Ellipse mehr, die Pflanzflächen links und ganz hinten verlaufen in weiten Rund-Schwüngen. Aber überall Rundes ist auch doof, das würde schnörkelig und kleinklein; deshalb gibt's rechts einen geraden Beetstreifen über die gesamte Gartenlänge, in der Breite so bemessen, dass Bestandsbäume integriert sind.
So ist eine Raumgliederung entstanden, die mit der Ausgangssituation nichts mehr zu tun hat – und mit der ich zufrieden bin, sie kann gern auf lange Sicht bleiben.
Unabhängig davon kam/ komme ich ums Umkrempeln in Teilbereichen immer wieder nicht rum. Hier funktioniert was nicht wie geplant, dort merke ich, dass ich zu kleinteilig gepflanzt hatte (oh, die verflixte Sammelei!) und es flächiger, mit weniger Arten/Sorten sein muss. Und dann und wann fliegt einer der viel zu vielen "geerbten" Bäume raus, da mutiert ein Beet dann von Schatten zu Sonne und von Wurzeldruck zu frei... Gerade hat’s eine Korkenzieherweide getroffen (Windbruch) und eine Riesen-Vogelkirsche (Fällung wg. Zwieselei vom Stamm bis zur Krone). Die Neuanlage dieser Ecken wird mir noch eine Weile zu tun geben.
Ich hoffe, ihr könnt euch das Grundsätzliche, die Raumgliederung, auf Basis der Beschreibung halbwegs vorstellen. Denn fotografieren lässt es sich leider nicht, der Kamera sind irgendwie immer Pflanzen im Wege ;)...
Erklärungsbedürftig. Also:
Beim Hauskauf, inzwischen gut 27 Jahre her, haben wir uns gefreut, dass ein nicht gar zu kleines Grundstück dazugehörte (ca. 700 qm freie Fläche hinterm Haus, ca. 50 qm Vorgarten). Und dass da irgendwie Grün drauf war, unter anderem ein paar recht stattliche Bäume, vorwiegend an den Rändern. Ansonsten: Handtuchgrundstück, ca. 15 m schmal, vom Haus aus leicht abwärts verlaufend (gut 2m Höhenunterschied), komplett Rasen. Fade Angelegenheit, war uns aber erstmal piepegal. Gärtnerischer Ehrgeiz: null. Bis auf ein paar Kleinklein-Blümchen-Experimente, die mangels Ahnung nie ein Hit wurden.
Irgendwann, gut 20 Jahre her, kriegte ich den Rosenrappel. Historische Rosen, z. T. Sträucher mit ordentlichem Format. Das sollte nicht wieder an Ahnungslosigkeit scheitern, daher habe ich mich, ehe ich zur Tat schritt, ausgiebig schlau(er) gefragt und gelesen. Allererstes Ergebnis: Sowas braucht Platz. Und weil ich Rosen pur doof fand/ finde, brauchte ich viel Platz, um gemischte Rosen-Stauden-Sträucherbeete anlegen zu können. Eine Menge Rasen musste weg. Und um das blöde Handtuch, das mich inzwischen nervte, aus dem Blick zu kriegen, habe ich beschlossen, dem langen Rechteck was Gerundetes entgegenzusetzen: Ich habe auf der linken Seite eine Halb-Ellipse abgesodet, mit Bestandsbäumen ungefähr in den Brennpunkten, und habe die dann mit schmalen Wegen in unregelmäßige, 10-30qm große Beete gegliedert.
Die Halb-Ellipse links war aus doppeltem Grund ein guter Start. Erstens überspielt die gerundete Beetform – die es im Prinzip noch heute gibt – den Schmalhandtuch-Charakter der Gesamtfläche, der Garten wirkt durch sie größer und großzügiger als vorher. Zweitens hat die linke Gartenseite besseren Boden als die rechte, die humose Schicht überm Lehmbatsch ist dicker. (Wusste ich damals noch nicht, war reine Glückssache – ein, zwei Jahre später habe ich natürlich angefangen, mir den Boden vor jeder Pflanzerei en détail anzuschauen.)
Nachdem ich kapiert hatte, was ich da in Gang gesetzt hatte, ging's weiter. Die Halb-Ellipse wurde größer, ist heute keine strenge Ellipse mehr, die Pflanzflächen links und ganz hinten verlaufen in weiten Rund-Schwüngen. Aber überall Rundes ist auch doof, das würde schnörkelig und kleinklein; deshalb gibt's rechts einen geraden Beetstreifen über die gesamte Gartenlänge, in der Breite so bemessen, dass Bestandsbäume integriert sind.
So ist eine Raumgliederung entstanden, die mit der Ausgangssituation nichts mehr zu tun hat – und mit der ich zufrieden bin, sie kann gern auf lange Sicht bleiben.
Unabhängig davon kam/ komme ich ums Umkrempeln in Teilbereichen immer wieder nicht rum. Hier funktioniert was nicht wie geplant, dort merke ich, dass ich zu kleinteilig gepflanzt hatte (oh, die verflixte Sammelei!) und es flächiger, mit weniger Arten/Sorten sein muss. Und dann und wann fliegt einer der viel zu vielen "geerbten" Bäume raus, da mutiert ein Beet dann von Schatten zu Sonne und von Wurzeldruck zu frei... Gerade hat’s eine Korkenzieherweide getroffen (Windbruch) und eine Riesen-Vogelkirsche (Fällung wg. Zwieselei vom Stamm bis zur Krone). Die Neuanlage dieser Ecken wird mir noch eine Weile zu tun geben.
Ich hoffe, ihr könnt euch das Grundsätzliche, die Raumgliederung, auf Basis der Beschreibung halbwegs vorstellen. Denn fotografieren lässt es sich leider nicht, der Kamera sind irgendwie immer Pflanzen im Wege ;)...