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Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 16:13
von Rieke
thuja hat geschrieben: 1. Mai 2019, 23:53
Das Wort Plastik sollte man nicht verwenden. Das Zeug nennt sich Kunststoff. Mikroplastik im Garten ist mir egal. Kunststofffolienreste finde ich immer wieder im Kompost oder dem Schuppen, die Ratten nehmen die vom Wind verteilten Kunsstoffgegenstände bereitwillig an, um ihre Nester Schimmelfrei auszupolstern. Mit der Zeit wühlt sich das wieder nach oben. Ich sammle das angenagte Zeugs mit den Fingern raus.
Ansonsten ist Kunsstoff für mich wie Muschelschalen oder Kohle. Das ist eben ein `persistenter´ Stoff, der an gewisse Zeiten erinnert.


Ich denke nicht, daß es ein persistenter Stoff wie andere ist. Kleine Plastikkügelchen (sorry, ich verwende weiter diesen Begriff, ist kürzer als Kunststoff und jeder weiß, was gemeint ist) dürften für Bodenorganismen nicht so problematisch sein, aber kleine Folienreste? Das hält ein Regenwurm doch für einen Blattrest und verschluckt es - so wie Meeresschildkröten Plastikfolie anstelle von Quallen verschlucken und dann an Darmverschluß sterben. Sandkörner machen Regenwürmern nichts, aber flexible, unverdauliche Folienreste? Und was passiert mit der Amsel, die einen mit Plastik gefüllten Wurm frisst?

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 18:40
von Wühlmaus
Ephe hat geschrieben: 2. Mai 2019, 09:54
...
Die Aufkleber auf Obst und Gemüse hasse ich auch wie die Pest. Ich mache sie schon beim Kauf ab und klebe sie im Laden auf das Mobiliar. Man muss die Verantwortlichen ärgern, sonst passiert nichts.

Eine geniale Idee 8)


Ziemlich langlebig und dann faserig zerfallend ist dieser grüne Bindebast, den ich in früheren Jahren viel verwendet habe und der immer wieder auftaucht :-X

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 22:02
von Zausel
Ephe hat geschrieben: 2. Mai 2019, 09:54.. Ich mache sie schon beim Kauf ab und klebe sie im Laden auf das Mobiliar. Man muss die Verantwortlichen ärgern, sonst passiert nichts.

Ah ja, die "Verantwortlichen" kommen dann und machen die Schildchen ab. ::)

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 22:25
von Stephan_M
Man muss es mal so hart sagen:

Die menschen sind zum Mülltrennen entweder zu blöd, zu unwillig oder sabotieren das System mit Absicht.

Hier gibt es einen interessanten Artikel darüber, dass riesige Mengen Mikroplastik aus Biotonnen letzten Endes auf dem Acker und dann in den Gewässern landen. Vor diesem Hintergrund wäre dann auch mal neu zu bewerten, ob diese Art der Mülltrennung überhaupt umweltfreundlich ist...

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mikroplastik-in-der-biotonne-das-geht-gar-nicht-a-1201262.html

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 22:48
von Rieke
Wie umweltverträglich Müll Trennen oder Nicht-Trennen ist, hängt davon ab, was mit dem ungetrennten Müll passiert. Wenn der Müll deponiert wird und da jede Menge biologisch abbaubaren Materials drin ist, verursacht das einige Umweltprobleme, u.a. Mobilisierung von Schadstoffen durch organische Säuren. Schlecht getrennten Biomüll könnte man in Biogasanlagen verwerten und die Rückstände gegebenenfalls verbrennen. Nach meiner Einschätzung ist das besser als den Müll zu deponieren. Alle Abfälle ungetrennt gemeinsam zu verbrennen ist keine besonders gute Lösung.

In einer gut geführten Kompostieranlage sollte ein großer Teil von Störstoffen entfernt werden, durch Siebe vor und nach der Rotte, Magnete, Aufwirbeln von Leichtstoffen (s. Wikipedia) und durch händisches Sortieren. Mikroplastik rutscht da wohl oft durch.

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 2. Mai 2019, 23:31
von pearl
sehr informativ, Rieke, mal wieder. :)

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 3. Mai 2019, 08:58
von Wühlmaus
@Stephan
Danke für den Link.

Wie auch Rieke beschreibt, ist eigentlich die unsaubere Trennung bereits in den Haushalten eine Ursache des Problems.

Als hier im Kreis vor Jahren das Wiegen des Mülls und eine unterschiedliche Berechnung eingeführt wurde (derzeit Biomüll 0,09€/kg, Restmüll 0,13€/kg), nahm die Menge der "Fehlwürfe" und damit die Verunreinigung des Biomülls genauso wie "die Entsorgung am Straßenrand" extrem zu. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Re: (Mikro)Plasik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 08:13
von Quendula
Hyla hat geschrieben: 1. Mai 2019, 00:27
Schon die Klammern vom Teebeutel sortiere ich aus. :-[


Brauchst nicht so: :-[ - Du bist nicht alleine :D.

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 08:27
von Wühlmaus
:D

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 08:47
von thuja thujon
Mit der Schnur wären wir bei den besonders besorgniserregenden Abfällen. Ab Teebeutelschnurlänge können sich ja Vögel und Co. darin verfangen.
Deswegen wird Altschnur, auch abbaubare, bei mir gesondert gesammelt.

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 09:13
von Zittergras
thuja hat geschrieben: 9. Mai 2019, 08:47
Mit der Schnur wären wir bei den besonders besorgniserregenden Abfällen. Ab Teebeutelschnurlänge können sich ja Vögel und Co. darin verfangen.
Deswegen wird Altschnur, auch abbaubare, bei mir gesondert gesammelt.


Im Ernst? Durchschneiden wäre keine Option? :)
Bei mir bleibt derartiges, unverrrottetes, ohnehin im Kompostsieb hängen und dann putze ich das einfach wieder herunter

Re: (Mikro)Plasik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 14:59
von Hyla
Quendula hat geschrieben: 9. Mai 2019, 08:13
Hyla hat geschrieben: 1. Mai 2019, 00:27
Schon die Klammern vom Teebeutel sortiere ich aus. :-[


Brauchst nicht so: :-[ - Du bist nicht alleine :D.


Au weia, Otto erklärt die Welt. ;D
Danke für das Video!
Als gefühlte Ur-Norddeutsche muß ich mal nach solchen krassen Klamotten suchen. ;D ;D ;D

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 9. Mai 2019, 16:19
von thuja thujon
Zittergras hat geschrieben: 9. Mai 2019, 09:13Im Ernst? Durchschneiden wäre keine Option? :)
Nein, lohnt nicht, es fällt zuviel Schnur in meinem Garten an.
Für Angelschnur habe ich eine Zahnbürste und Zigarrenhülse, mit der ich auch längere Stücke oder Knäuel zusammenwickeln und in der Hülse entschärfen kann. So passt auch die liegengelassene Schnur von anderen Anglern mit rein, ohne das es beim ausräumen Schnursalat gibt.

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 10. Mai 2019, 20:52
von Nemesia Elfensp.
thuja hat geschrieben: 9. Mai 2019, 08:47
Mit der Schnur wären wir bei den besonders besorgniserregenden Abfällen. Ab Teebeutelschnurlänge können sich ja Vögel und Co. darin verfangen.
......."und Regenwürmer" Zitat meiner Mutter
Deshalb durfte ich den Küchenkomposteimer im elterlichen Haushalt erst bestücken, als ich versprach, die Teebeutelschnur heraus zu schneiden ::)

Re: (Mikro)Plastik im privaten und kommunalen Kompost

Verfasst: 10. Mai 2019, 21:55
von Secret Garden
Leichtsinnigerweise habe ich bisher Teebeutel mitsamt Schnur auf den Kompost geworfen - hoffentlich haben sich keine Würmer stranguliert. :-\
Zum Glück trinken wir selten Tee. ;)