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Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 19. Okt 2021, 11:04
von Roeschen1
Blindschleichen freuen sich über Steininseln im schattigen Bereich.
https://royusch-unterwegs.com/2018/03/12/steine-mit-moos-bewachsen/

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 19. Okt 2021, 11:13
von Gartenplaner
Die Steine auf den Fotos waren schon immer dort und gehörten auch dahin 8)

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 19. Okt 2021, 11:16
von Roeschen1
Gartenplaner hat geschrieben: 19. Okt 2021, 11:13
Die Steine auf den Fotos waren schon immer dort und gehörten auch dahin 8)

Ja, nur ein Beispiel, wie schön die Natur ist, kann man ja nachbauen.

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 19. Okt 2021, 11:22
von Gartenplaner
Nachbauen ist nicht einfach und sieht dann oft.....nachgebaut aus :-\

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:01
von Apfelbaeuerin
Gartenplaner hat geschrieben: 19. Okt 2021, 11:22
Nachbauen ist nicht einfach und sieht dann oft.....nachgebaut aus :-\


Muss man halt auch können ;). Trotzdem, ich fand Röschens Vorschlag mit den Steininseln schon sehr gut, ich sehe das regelrecht vor meinem geistigen Auge.
Vielleicht jetzt für neo in der konkreten Situation nicht das Richtige, aber grundsätzlich eine sehr schöne Anregung.

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:19
von Querkopf
Die ganze Zeit lese ich hier schon mit - schließlich steht auch hier am einen Gartenende eine Riesenhasel, am anderen Ende gibt's eine Waldrand-Situation. Nur war mir das Wo-Warum-Wieso-Weshalb bei dir nicht klar (deine Fotos zeigen kaum Kontext), erst durch Lilos Fragen ist da für mich was deutlicher geworden.

Also auch noch etwas Senf meinerseits ;).

Für mich klingt es so, als wolltest du der Stelle nur ein bisschen gärtnerische Aneignung angedeihen lassen, sie aber nicht "geschniegelt" herrichten (die Asthaufen sollen ja auch bleiben). Dann würde ich auf jeden Fall die waldige Lässigkeit bestehen lassen und auf irgendeine sichtbare Beetbegrenzung verzichten.

Haseln sind, ääähm, fordernd. Bei mir wachsen Vinca minor und Maiglöckchen drunter (beide waren aber schon vor der Hasel da, die kam erst vor 20, 25 Jahren als Eichhörnchensämling dazu), sonst nix. Bei dir ist der Bereich direkt unterm Strauch kahl, selbst der Gundermann hält Abstand - wenn da was wachsen soll, kommst du zum Start ohne Aufschüttung nicht aus. Andererseits stehen Bäume rechts und links. Buchen? Die sind empfindlich gegen Anschüttungen, ihnen zuliebe würde ich nicht mehr als 10cm draufkippen (der Hasel macht's nix, die verträgt auch mehr). Ich würde da - wie Lilo und Walt - einen holzigen Mix nehmen.
MarkusG hat geschrieben: 18. Okt 2021, 16:45... Kürzlich schilderte der Leiter von Weihenstephan, Herr Hertle, seiner Erfahrung nach vertrügen die meisten Bäume eine Aufschüttung von 10 cm gut.
Wenn man allerdings nur Humus/Kompost nähme, sei die Gefahr groß, dass sich diese Schicht bald wieder zersetzen würde und am Ende einige Stauden in der Luft hingen. Daher empfehle er im Schattenbereich ein Gemisch aus 2/3 Lava und 1/3 Kompost oder Humus. ...

Lava? Muttnich, denke ich. In meinem Waldrandbeet - dominiert von einer 20m hohen Rotfichte, die kräftig frisst und säuft ;D - gab's immer nur Organisches obendrauf, Kompost plus Mulch, und ich habe nie beobachtet, dass Stauden in der Luft hingen. Ok, wenn man Sachen wie Heuchera nähme, die eh gerne aus dem Boden rauswachsen, könnte das passieren. Aber solche Stauden braucht man ja nicht unbedingt...

Lilos "Schnelles Beet"-Technik mit Zeitungspapier funktioniert prima, Ähnliches habe ich hier auch an mehreren Stellen gemacht. Wie gut es klappt, hängt aber vom Bestands-Bewuchs ab. Wenn der hartnäckig ist und tief wurzelt, à la Quecke, Winde, Giersch & Co., reichen 3, 4 Blätter Papier nicht, da müsste man vorher gründlich jäten. Flach Wurzelndes bekommt man so aber in den Griff.

Mit einer Erweiterung der Zeitungstechnik könntest du auch leicht den schlängeligen Waldweg herstellen, den Nova vorgeschlagen hat: Zeitung 1-2cm dick (überlappend) auslegen, gut anfeuchten, damit's eine Art Papiermaché (sehr dicht!) ergibt, 10cm Rindenmulch oder Holzhäcksel obendrauf, etwas festtreten, fertig. Mit Gundermann, sofern vorher gemäht, hast du dort dann keine Last mehr :). Zeitung im rheinischen Format (die meisten Regionalzeitungen) ist aufgeklappt 50cm breit, im nordischen Format (FAZ, Zeit etc.) 55cm - das genügt sogar für die Schubkarre, wenn du dort unterwegs bist zum Kompost. Geht schnell, in ein paar Stunden kann man lange Strecken fabrizieren. Ist einerseits dauerhaft (bei mir hat das Papier mehr als zwei Rindenmulch-Vererdungsphasen lang gehalten, danach erst rottete es weg), andererseits mühelos reversibel, im Gegensatz zu Stein-Bautechniken aller Art. (Ja, dafür braucht man viel Papier, du müsstest schon mal zu sammeln beginnen, damit der Wegebau im Frühjahr was wird ;D.)

Solch ein Weg würde auch eine Erdanschüttung vor dem Weggespültwerden bewahren (sofern's in deiner Waldecke nicht zu großes Gefälle gibt, das erkenne ich auf den Fotos nicht). Ganz unauffällig. So könntest du mit dem Bepflanzen gut stückchenweise vorangehen, wie du es ja planst.

Pflanzentipps hast du ja schon ganz viele. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass z. B. Helleboren und Epimedium 'Frohnleiten' gut zurechtkommen mit solch einer Extremsituation. Auch Schlangenbärte tun's. Oder Tiarella cordifolia. Oder Cyclamen.
Bei manchen anderen Gewächsen ist ein genauerer Blick auf die Bodenchemie nützlich. Asarum europaeum z. B. mochte bei mir nie, es will Kalk, den hab' ich nicht. Cornus canadensis hingegen - mag keinen Kalk - gedeiht.

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:30
von Querkopf
Noch ein Gedanke zur Bepflanzung - ich hol's mal aus einem anderen Thread hier rüber:

Querkopf hat geschrieben: 17. Okt 2021, 23:53
Felcofan hat geschrieben: 16. Okt 2021, 23:45
neulich hab ich ein bischen was wegen Clematis gesucht und die Empfehlung für staubige staudige!! ;) (sch** Autokorrekt) Clematis wie Clematis recta gefunden, dass solche auch halbwegs manierlich über den Boden kriechen, die haben eine ordentliche Reichweite und könnten mit etwas Distanz zum Stamm gesetzt werden. Mögen es nur nicht zu trocken. ...

Ja, das geht. Habe ich über Jahre praktiziert mit einer Clematis jouiniana 'Praecox' an einer Stelle, an der wg. Flieder-Wurzelfilz (brrrr!) absolut nichts wuchs. Sie hat als Bodendecker mehrere Quadratmeter geschafft, dabei Trockenheit gut weggesteckt und herrlich üppig geblüht.
Wichtig nur: Sie wächst Richtung Licht, man muss den Pflanzplatz entsprechend wählen. Und sie braucht insgesamt viel Licht. ...

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:31
von Gartenplaner
Bei mir wollte dafür Cornus canadense mehrfach leider nicht :-\

Apfelbaeuerin hat geschrieben: 20. Okt 2021, 10:01
Gartenplaner hat geschrieben: 19. Okt 2021, 11:22
Nachbauen ist nicht einfach und sieht dann oft.....nachgebaut aus :-\


Muss man halt auch können ;)


Ja, eben.
Julie Moir Messervy hat eine 2jährige Ausbildung bei einem japanischen Gartengestalter dafür absolviert.

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:40
von Gänselieschen
Clematis ist auch noch so eine Idee, die mir immer wieder entfleucht.... muss ich mal im Auge behalten... aber über den Boden laufend...dafür habe ich wohl noch zu viel Beikraut.

@ Querkopf - das mit dem Zeitungsweg werde ich mal probieren, klingt sehr gut!

Derzeit machen hier die Maulwürfe im Waldgarten mobil. Ich lasse sie, da machen sie am wenigsten Schaden....

Hier mal ein Foto von meinem Haselnuss. Gut zu erkennen, dass ganz außen keine zielgerichtete Bepflanzung mehr ist, sondern Häcksel, oder Mulch...

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:41
von Gänselieschen
Und das sind die Hingucker, auch unmittelbar in diesem Bereich

Eichenstämme, mit Farnen und Cyclamen (sehe jetzt erst, wie unscharf das Foto ist :-X)

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 10:44
von Gänselieschen
Und nach dem Vorbild von Waldschrat habe ich dort noch einen Bottich integriert, der ggf. auch ein wenig Einfluss auf die Luftfeuchte unmittelbar dort hat...

Vielleicht ist das ja auch für dich eine Idee. Ist schnell gemacht und hat eine hübsche Wirkung, meiner ist ein Kupferkessel, ein Waschkessel. Ich stelle auch dort noch Kübel auf... wohldosiert....

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 13:34
von neo
Querkopf hat geschrieben: 20. Okt 2021, 10:19
(deine Fotos zeigen kaum Kontext)

Ein bisschen Kontext. ;) (Ich kann erst später oder morgen etwas schreiben. Vielleicht noch dies: Was dort für eine Lichtstärke herrscht weiss ich ja nun nicht, aber die beiden Eiben wirken dunkel und machen sicher auch dunkel.)

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 15:21
von Gänselieschen
Etwas links neben meiner Haselnuss ist auch eine dicke Eibe - das ist gut für den eigenen "Zimmercharakter". Bei mir steht sie eher im Westen oder Südwesten... aber der Rest ist auch nicht frei....

Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 21:12
von neo
Querkopf hat geschrieben: 20. Okt 2021, 10:19
Für mich klingt es so, als wolltest du der Stelle nur ein bisschen gärtnerische Aneignung angedeihen lassen, sie aber nicht "geschniegelt" herrichten (die Asthaufen sollen ja auch bleiben). Dann würde ich auf jeden Fall die waldige Lässigkeit bestehen lassen und auf irgendeine sichtbare Beetbegrenzung verzichten. [/quote]
Das trifft es gut.
hat geschrieben: 20. Okt 2021, 10:40
Hier mal ein Foto von meinem Haselnuss. Gut zu erkennen, dass ganz außen keine zielgerichtete Bepflanzung mehr ist, sondern Häcksel, oder Mulch...

Dein Boden da rundherum sieht schon richtig gut aus. Der ruft förmlich nach mehr Pflanzen! ;) Was dort schon ist scheint ja gut zu gedeihen.
[quote author=Gänselieschen link=topic=69765.msg3765571#msg3765571 date=1634736114]
Etwas links neben meiner Haselnuss ist auch eine dicke Eibe - das ist gut für den eigenen "Zimmercharakter".

Ja, das stimmt. Wände und Dach stehen. Jetzt versuche ich mich mal am Bodenbelag. Betr. Wasser ist mir auch noch Waldschrat`s Königsfarn im Wasserbecken in Erinnerung, dort hätte es der König jedenfalls wunderbar schattig.


Re: "Waldzimmer" einrichten

Verfasst: 20. Okt 2021, 23:46
von Querkopf
Eins vorweg: Meine Anmerkung zur Anschüttungs-Empfindlichkeit von Bäumen bezog sich speziell auf Buchen, die vertragen tatsächlich nur ein paar Zentimeter. Bei Eichen und Bergahornen kannst du getrost mehr aufschütten (wobei mir 1,2m auch da arg heftig vorkommen - aber so viel brauchst du ja gar nicht, es tut ja nur etwas Starthilfe not).

Die Skizze hilft, ich kann's mir so viel besser vorstellen :).
Lilo hat Recht:
Lilo hat geschrieben: 18. Okt 2021, 15:02Du gehst also recht häufig an dieser Stelle vorbei, dann solltest Du Dir etwas zum freuen dort schaffen. ...
Jeden Monat irgendwas Schönes zum Gucken :D... Komm ich gleich noch drauf.

Wenn ich's richtig verstehe, ist die Stelle, von der aus du fotografiert hast, am hellsten.

Und: Die "Zimmer"-Idee ist dir wichtig.
Ok, dann erstmal noch ein Ergänzungsvorschlag für die "Wand". Ein Strauch, Rhodotypos scandens. Frischgrünes Laub, das dunkle Ecken hübsch aufhellt, weiße Blütchen im Mai/ Juni, gelbe Herbstfärbung. Unglaublich robust und genügsam (im Eggert-Steckbrief steht was von "frischem" Boden, aber die Rosenkerrie steckt auch Trockenheit locker weg; bei mir steht sie direkt am Stamm der großen Rotfichte, wo es dürr hoch drei ist, und sie mault nicht). Vor meinem inneren Auge ;) käme sie links neben der Hasel zu stehen, vielleicht ein Tickchen weiter hinten als Selbige - Blick auf Asthaufen ist dezent kaschiert (ergo darf der Haufen ruhig größer und wilder werden, Wohnung für Igel, Heckenbraunelle & Co.), Blick auf Eibe und Hintergrundbäume bleibt frei.

Rechts neben/ hinter der Hasel "sehe" ;) ich eine Clematis jouiniana als Bodendecker, die sich ab Frühjahr flächig nach vorne, ins Licht, vorarbeitet und im August/ September üppig zartestblau blüht. Im Frühwinter wird sie zurückgeschnitten, so dass dort dann allerlei Zwiebelblüher ihren Frühjahrsauftritt zelebrieren können.

Strauch und Clematis brauchen ziemlich tiefe Pflanzung (tiefer als Aufschüttung). Wenn Wurzelfilz da hinderlich ist, nutze ich als Werkzeug gerne einen Hand-Erdbohrer, damit durchdringt man den Filz recht schnell und leicht. Sowas kann man auch ausleihen, GaLa-Bauer haben bestimmt so'n Ding, Brunnenbauer auch.

Ansonsten "sehe" ;) ich: ein freundlich irgendwie schlängelndes Weglein (Karton ist prima dafür!). Dies & das für den Ganzjahresaspekt. Farne, speziell wintergrüne. Gräser & Stauden, gerne Blattschönheiten (Lilos Liste gefällt mir sehr). Inseln, die sich nach und nach zusammenfügen. Als I-Tüpfelchen Geblühe, jeden Monat anders. Ich versuch's mal:
Januar: Schneeglöckchen, hast du schon
Februar/ März: Helleborus
März/ April: Epimedium ('Frohnleiten', Ober-Robusti, erfreut extra durch wintergrünes Laub und zudem durch aparten, rot geränderten Neuaustrieb)
April/ Mai: andere Zwiebelblüher
Mai/Juni: Rhodotypos scandens
Juli-Oktober: Kerzenknöterich, z. B. JS Caliente (empfehlenswert, robust & pflegeleicht; bei Trockenheit vermutlich etwas kleiner als nach "Buchform"; wenn Rot zu knallig ist, kann man auch auf weiß oder rosa blühende Sorten ausweichen, mit denen habe ich aber keine eigene Erfahrung)
August/ September: Clematis jouiniana
September/ Oktober: Cyclamen hederifolium

Ok, unvollständig und lückig. "Durchblühen" im trockenen Schatten ist freilich echte Herausforderung...
Aber ich denke, dir fällt da schon was ein, was du für deine Situation besonders magst oder gebrauchen kannst.