@raiSCH: Der Garten ist definitiv ein kleines Paradies, und obwohl er rein flächenmäßig gar nicht so groß ist, kann man problemlos zwei, drei Stunden darin verbringen und entdeckt immer wieder etwas Neues.
@goworo: Natürlich hatte ich an Euch gedacht, allerdings ergab sich die Sache sehr spontan. Ursprünglich war geplant, mit meinen Arbeitskollegen aus dem Büro hinzufahren, das hatten wir nun schon mehrmals vor, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Am Freitag hatte ich dann kurzerhand um 13:00 Uhr Feierabend gemacht, habe noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft, den Kamera-Akku geladen, und mich dann nach Kaiserslautern aufgemacht. Als ich dort wieder losgefahren bin, war's schon kurz vor 19:00 Uhr, und als dann zu Hause war, wurde es schon dunkel. Aber es gibt ja sicher irgendwann wieder eine Gelegenheit.
Nach Umrunden des oberen Teichs habe ich mich dann auf den Weg in den "Berggarten" gemacht, hier geht es ziemlich steil bergauf, da das Gelände des Parks ursprünglich als Steinbruch genutzt wurde und man hier über gewundene Pfade einige Höhenmeter erklimmen muss. Belohnt wird die Mühe mit einem schönen Ausblick auf die Teichlandschaft zu Füßen des Hangs, auch ein paar Blicke auf die Stadt Kaiserlautern kann man hier erhaschen, während man unten im Park durch eine Mauer und viele hohe Bäume fast komplett davon abgeschirmt ist.
Ganz oben endet der gewundene Pfad dann im "Nichts" vor dem Zaun zum Nachbargrundstück, aber es ist eine lauschige Ecke, umstanden vom Bambus, Kamelien, Hecken und einer sattgrünen Bodendecke aus Dickmännchen, Scharbockskraut, Lonicera nitida und zahllosen Eschensämlingen. In der Ecke steht eine kleine Buddha-Statue, nett verziert von den Besuchern, hier habe ich eine kleine Rast eingelegt, fast in völliger Abgeschiedenheit, nur ein paar Kinder haben neugierig den Weg erkundet. Der Weg nach unten führt vorbei an einem von Hakonechloa gesäumten "Trockenfluss" aus Schieferschotter, der auch eine monumentale, zu einem "Riesenbonsai" beschnittene Eibe umsäumt.
Der obere Weg führt entlang einer japanisch anmutenden Mauer mit einem kleinen Dach, in Japan werden solche Wände aus Lehm in einem Holzfachwerk errichtet und durch den Dachüberstand vor Regen geschützt. Auch andere fernöstliche Gehölze wie Heptacodium und Pieris wachsen hier, weitere Kamelien, Liriope, und am Hang sah ich ein paar wohl erst vor kurzem gepflanzten Blauglockenbäume. Bald darauf vernimmt man ein vernehmliches Rauschen, und nach einer Wegbiegung taucht die rote Holzbrücke zwischen den Bambushalmen auf.
Hier stürzt sich über 12 Meter der große Wasserfall in den "Talkessel" des ehemaligen Steinbruchs, und hier öffnet sich der Blick auch weit über die Stadt, vor allem das Rathaus von Kaiserslautern, ein markantes Hochhaus und das Betzenbergstadion im Hintergrund haben Wiedererkennungswert, ebenso die markante Apostelkirche. Den Hang zieren etliche Formschnittkiefern, und an großen Felsblöcken vorbei zieht sich eine steile Treppe, die ich aber erst später gegangen bin. Läuft man auf dem oberen Weg weiter, erblickt man nach kurzer Zeit die Magnolie, die man ganz am Anfang beim Blick durch das Torii gesehen hat.
Auch sie blühte gerade verschwenderisch, und einige der Zweige bogen sich herunter bis auf Augenhöhe, so dass man die riesigen Blüten aus der Nähe bewundern und auch den feinen Duft genießen konnte. Zwar hatte ich die Hauptblütezeit von Prunus x yedoensis, der weiß blühenden Tokiokirsche, die auch in Bad Kreuznach auf der Roseninsel steht, verpasst, dort waren die Magnolien aber gerade erst am Aufblühen, so dass ich hier das Spektakel nachholen konnte. Unterhalb der Magnolie befindet sich der "Spiegelsee", ein ruhiger Teich mit Trittsteinen, über die man einen weiteren Weg durch den Garten erreicht.
Fortsetzung folgt