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Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 15:00
von Apfelbaeuerin
Kasbek hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 14:38Doppelstrategie: an anderer Stelle auf dem Grundstück einen neuen Apfelbaum einer kälteunempfindlichen Sorte pflanzen und, bis der dann mal groß und im Vollerntemodus ist, den gezeigten noch möglichst lange zu erhalten zu versuchen.
Genau so :D.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 15:07
von thuja thujon
Gänselieschen, mit dem Schnitt, das ist irgendwann drin, wenn man es nur oft genug macht. Reine Übungssache und die Erfolgskontrolle übers Jahr nie vergessen. Treibt er wirklich dort aus wo es geplant war und wie stark wächst er usw.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 15:21
von Arachne
B hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 13:59Er ist aber ziemlich schnell gewachsen und vor allem in die Breite.
Das deutet auf eine starkwachsende Unterlage hin, wahrscheinlich Sämling. Bei einer Neupflanzung bei beschränktem Gartenraum ggf. eine etwas schwächer wachsende Unterlage wählen.Das Problem ist, dass ich nahezu keine Ahnung habe, wie man am besten einen Bau zuschneidet.
Falls Du neu pflanzt, beginne in diesem Forum einen neuen Thread. Bilder von allen Seiten, dann gibt es Tipps. Du bist erst seit gestern hier und hast schon viele Antworten bekommen.Deshalb habe ich es gelassen, weil ich Angst hatte etwas falsch zu schneiden. Jedoch gar nicht scheinden ist auch falsch, wie man sieht.
Verständlich, denn was ab ist, ist ab. Jetzt weißt Du schon, dass man steil wachsende Zweige konsequent herausnehmen muss. Das macht man übrigens auch mit Zweigen, die zur Baummitte wachsen. Und auch von Ästen nimmt man die dauerhaft unter die Waagerechte hängende Teile heraus. Ich frage mich nur, wie die wilden Apfelbäume ohne Zuschnitt wachsen, welche man manchmal am Wegesrand sieht.
Sind die wirklich wild und völlig unbetreut oder wirken sie nur bizarr-malerisch, weil sie (ur)alt sind und hin und wieder einen Schnitt bekommen haben? Gar nicht geschnittene Bäume vergreisen vorzeitig.Schade ist halt, dass er erst die letzten drei oder vier Jahre richtig viel Äpfel getragen hat. Vorher nicht so recht.
Bei Sämlingsunterlage dauert es Jahre bis er in Ertrag kommt, schwächer wachsende fruchten deutlich früher, die Ernte bleibt aber - abhängig von der Unterlage - kleiner.Haben aber hauptsächlich Apfelsaft daraus gemacht.
Für den jeweiligen Verwendungszweck gibt es Tafeläpfel und Wirtschaftsäpfel Der Saft hätte aber etwas weniger sauer sein können.
Sauer hängt nicht nur von der Sorte ab. Wenn wenig Licht an die Früchte kommt, dann wird kein Zucker gebildet. Auch dafür ist Schnitt wichtig. Ich zweige noch ein paar Bilder von den Äpfeln. Manche Äpfel sind auch nur sehr klein geblieben.
Passiert, wenn an manchen Astpartien zu viele Äpfel hängen. Es muss ein günstiges Verhältnis zwischen Laubmenge und Fruchtmenge herrschen. Dann wird es was.Hat er sowieso auch eine Krankheit?
Gängige Krankheiten sind z.B. Schorf, Stippe und Monilia.Wie weit muß der Stamm bzw. die Wurzeln heraus gemacht werden. Da ist glaube ich ganz schön Handarbeit angesagt.
Man kann den Stamm jahrelang auch als Totholz im Garten stehen lassen. Es gibt viele Tiere, die dankbar für Brutstätten für ihren Nachwuchs sind. Insekten, Käfer haben es heutzutage schwer, weil Gärten und landwirtschaftliche Räume zu "ordentlich" sind. Einen neuen Apfelbaum würde ich an eine Stelle pflanzen, wo er luftig, unbedrängt von anderen Bäumen wachsen kann. Das beugt auch Baumerkrankungen vor. Welche Sorte wäre gut geeignet für ein rauhes/kaltes Klima mit z.T. Frost im Frühjahr?
. Wie steht es mit Niederschlägen und Bodenbeschaffenheit?
Wenn Du insgesamt zufrieden mit dem Baum bist, dann lass ihn stehen und überarbeite ihn. Du hast ja lange genug auf seine Früchte warten müssen.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 15:56
von Amur
Mit dem Schnitt der alten Bäume muß man erst definieren was ist alt.
Die hier in den 80ern vom BUND gepflanzten Bäume wurden ihrem Schicksal überlassen.
Keine 10% existieren noch und das meit in erbärmlichem Zustand eben mit abgebrochenen Ästen und Urwald in der Krone.
Die ganz alten dagegen waren meist die ersten Jahrzehnte in Pflege und danach nicht mehr. Sie haben aber zumindest eine tragfähige Krone bekommen und waren als sie nicht gepflegt wurden schon im Vollertrag und sind nicht mehr so stark gewachsen.
Was den Baum hier angeht wird er die große Wunde des abgerissenen Asts wohl kaum ohne Schaden überwallen können. Von daher ist eine Neupflanzung sicher die nachhaltigere Lösung, wirft aber halt auch Jahre zurück.
Was die Korrektur angeht: Besser einmal richtig und mit ein paar Jahren Kampf als ewiger Krampf. Bis man in dem Dickicht mit Vorsicht was neues ranziehen will, vergehen etliche Jahre und wehe man kommt mal nicht dazu.
Nee einmal richtig zurück setzen und dann aufbauen.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 17:48
von Tara2
Ich bin beim schneiden auch oft nachlässig, aber wenn ichs richtig sehe hast Du es geschafft bei Deinem Baum gleich 2 Zwiesel zu bekommen und die brechen halt über kurz oder lang weg! Bei einem wars jetzt soweit und der andere wird wohl früher oder später auch brechen.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 20:04
von Arachne
Amur hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 15:56Nee einmal richtig zurück setzen und dann aufbauen.
Starkes Zurücksetzen und neu aufbauen würde aber doch ein paar Jahre ohne bzw. mit geringer Ernte bedeuten? Mich würde interessieren, wo man bei diesem Baum dazu die Säge ansetzen müsste (bin da völlig ahnungslos, eine genauere Erläuterung würde ich zu schätzen wissen).
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 23:19
von thuja thujon
An einigen Stellen und vermutlich an zu vielen.
Das Problem ist aber in so einem verkahlten Wust das Kronengerüst zu erkennen, auf dem man die nächsten 20 Jahre aufbauen kann. Weil da nie was geschnitten wurde, gibts das nicht, was eine Zukunft bieten könnte. Deswegen kann man da viel schneiden, hat später aber immer noch nix gescheites. Es lohnt nicht zum verkünsteln.
Deshalb würde ichs einfach so lassen wie es ist.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 11. Sep 2023, 23:33
von dmks
Arachne hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 20:04Starkes Zurücksetzen und neu aufbauen würde aber doch ein paar Jahre ohne bzw. mit geringer Ernte bedeuten?
Ja, zwei/drei/vier Jahre braucht es um ihn "in den Griff" zu bekommen! plus ein bisschen arbeit.
Ja und?
Er möchte doch gern noch 30 bis 50 Jahre dort stehen! :D Und Äpfel tragen!
Selbst mit diesen Stammschäden kann da noch einiges gehen. Ein Baum ist keine Tomate! :P
Der ist einfach mal für länger gedacht! ;)
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 00:01
von Arachne
dmks hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 23:33Arachne hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 20:04Starkes Zurücksetzen und neu aufbauen würde aber doch ein paar Jahre ohne bzw. mit geringer Ernte bedeuten?
[/quote]
Ja, zwei/drei/vier Jahre braucht es um ihn "in den Griff" zu bekommen! .
[/quote]
Das ist eine klare Auskunft. Danke. Lag ich mit meiner Vermutung nicht daneben.
Nun bleibt noch Bäumlingers Frage aus # 6...
[quote author=Bäumlinger link=topic=72892.msg4089885#msg4089885 date=1694416540]
Wie soll ich in grundsätzlich schneiden?
Nach möglichkeit sollte er etwas kleiner werden. Vor allem in der Breite.
... und mein Bekenntnis zu einer Wissenslücke...
[quote author=Arachne link=topic=72892.msg4090066#msg4090066 date=1694455484]
Mich würde interessieren, wo man bei diesem Baum dazu die Säge ansetzen müsste
...die ich gerne ein wenig verkleinern möchte.
Bitte nehmt mir meine Hartnäckigkeit nicht übel.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 07:38
von Amur
thuja hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 23:19An einigen Stellen und vermutlich an zu vielen.
Das Problem ist aber in so einem verkahlten Wust das Kronengerüst zu erkennen, auf dem man die nächsten 20 Jahre aufbauen kann. Weil da nie was geschnitten wurde, gibts das nicht, was eine Zukunft bieten könnte. Deswegen kann man da viel schneiden, hat später aber immer noch nix gescheites. Es lohnt nicht zum verkünsteln.
Deshalb würde ichs einfach so lassen wie es ist.
Der Baum ist noch voll im Wachstum. Schauen was man braucht für eine Krone, der Rest kommt in den Häcksler oder Ofen. Der wird so oder so nach dem Verlust treiben wie verrückt. Also warum hier anfangen zu bremsen? Besser einen kräftigen Sommerriss machen und die noch grünen Triebe die zu viel sind raus nehmen. Das kostet den Baum Kraft und schwächt ihn im Wachstum.
ERst mal alle Kreuz und Quertriebe raus. Dann nochmal ansehen und weiter gehts. Zu viel Sentimentalität ist da nicht angesagt. Dabei eher auf die starken Äste schauen und das Kleingrünzeug einfach mal ignorieren. Das kommt mit den dicken die man raus nimmt von alleine runter und der Rest trägt schon mal weiter.
Und im ersten Jahr mal keine Rücksicht auf die Optik nehmen. Das verwächst sich dann schon. Wichtiger ist sich mal ein Gerüst rein zu denken und die Äste dafür festzulegen oder falls nicht vorhanden aus irgend einem Trieb aufzubauen. Eine Krone aufbauen ist nicht in ein paar Wochen passiert.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 09:10
von thuja thujon
Ich würde nicht erwarten, das er nächstes Jahr wie verrückt treibt. Der ausgeschlitzte Ast ist nicht klein, ja, aber es ist ein ganzer Ast und nicht viele kleine Schnitte. Da treibt er nicht besonders stark hinterher.
Wenn man den 2ten Schlitztrieb noch wegsägt, hat man an der Stelle einen Schwachpunkt. Die Mittelachse wird dadurch Bruchgefährdet. Müsste also stabilisiert werden, Kronensicherung lässt sich für einen Einzeltrieb aber nicht einbauen, müsste also evtl auch weggesägt werden. Dann sind wir hier schon bei der ersten Kappung, und sowas macht man nicht. Also ich meine bei dem Baum wird kein Schuh draus.
Verstümmeln zum üben, mhh, aktuell trägt er noch Früchte statt Wasserschosser.
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 10:18
von Tara2
Aber er könnte den Zwiesel etwa einen halben bis einen Meter oberhalb absägen. So wird der Baum nicht geschwächt und das verbliebene Stück bricht nicht so schnell ab!
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 12:39
von Arachne
Zwiesel, also die von mir schon angesprochene Stelle:
Arachne hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 13:02Zu dem Foto im 7. Beitrag:
Im Hintergrund ist ein rotes Dach zu erkennen. Wenn man auf der Höhe der unteren Kante nach rechts schaut, hat der Baum eine Gabelung in zwei fast gleich starke Äste.
Ich versuche es mal:
1 m oberhalb dieser Verzweigung beide Äste zu kappen würde bedeuten, dass außer der Gewichtsminderung als zweiter Vorteil mehr Licht von oben in das Bauminnere gelangt und dadurch dort mit Glück zentrumsnah neue Austriebe erscheinen. Diese könnten später die kahl weit nach außen strebenden Äste (der Threaderöffner hätte ja den ganzen Baum gerne etwas schmaler) ersetzen.
Bleibt der Zwiesel, den wird man immer im Auge behalten müssen. Man kann ihn wohl als die dritte Problemstelle des Baumes bezeichnen, da auch hier Bruchgefahr besteht. Eventuell einen der beiden Äste entnehmen?
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 20:52
von thuja thujon
Was machst du dann mit den zahlreichen Austrieben 1m oberhalb der Verzweigung, die als Reaktion auf den Schnitt wachsen werden und die unteren Kronenbereiche beschatten?
Re: Apfelbaum eine Hälfte abgebrochen - Wird das noch was?
Verfasst: 12. Sep 2023, 20:58
von dmks
Ein Drittel der Neutriebe komplett entnehmen, und zwar die steilsten und die dicksten.
Und das selbe im nächsten Jahr und im übernächsten.... ;)
Immer nur ein Drittel - bis wieder Ruhe einzieht.