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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 11:45
von rocambole
Auf Sand im Schatten und je nach Art durchaus auch Sonne ebenfalls die banalen Chionocoxa, Scilla, Puschkinia, Galanthus nivalis, Leucojum vernum, Crocus tommasinianus und vernus, Anemone blanda, nemorosa und ranunculoidis bzw. lipsiensis, Ficaria verna und Corydalis solida.

Veilchen wären auch eine Idee ...

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 12:02
von oile
Staudo hat geschrieben: 4. Feb 2024, 20:56
Wenn ich gepflanzt habe, dann mindestens dreistellige Mengen. ;) Es gibt mittlerweile Anbieter im Internet, bei denen man 100er-Stückzahlen für wenig Geld bekommt. Märzenbecher und Schachbrettblumen säen sich mittlerweile stark aus.
[/quote]
;D Aber ich stimme Dir zu: Es braucht eine kritische Masse, dann geht es mit dem Verwildern so richtig ab. Wenn aber noch jung und geduldig ist, reichen auch kleinere Mengen. Das dauert dann halt.

[quote author=hobab link=topic=73402.msg4138976#msg4138976 date=1707110624]
Anemone nemorosa ist hier auch gut, mehr als die gelbe.

Es ist schon interessant, dass in unseren Gärten nicht unbedingt diesselben Bedingungen herrschen, obwohl wir ja gar nicht so weit von einander entfernt gärtnern. Hier jedenfalls überrollen die gelben Buschwindröschen die weißen, wenn ich nicht aufpasse (und ich habe in einer Ecke nicht aufgepasst).
Halbschatten oder lichten Schatten ziehen viele Frühjahrsgeophyten vor - das entspricht ja auch ihrem ursprünglichen Lebensraum.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 12:09
von Kasbek
Samenvermehrung ist einer schnellen Bestandsbildung natürlich sehr förderlich, was beispielsweise Puschkinia scilloides hier gern beweist.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 13:52
von lonicera 66
Ich vergaß:
in meiner Wildblumenwiese vermehren sich jetzt so langsam die Milchsterne.

ich hatte mal welche ausgesetzt.
Und auch Primula veris vermehrt sich gut.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 15:08
von troll13
Ich habe hier ein Projekt im Garten, das noch relativ jung ist. Im Winter 2022/23 habe ich in einem Beet überwiegend heimische Stauden und Gräser und deren Gartensorten gepflanzt, die frisch-feuchte bis wechselfeuchte Standorte benötigen.
Den Frühjahrsaspekt sollen vor allem einfache Galanthus nivalis, Crocus thommasianus, Narcissus Jetfire bilden, die ich im Frühjahr zwischen die Staudenhorste gepflanzt habe
Als ich vor wenigen Tagen noch einige Veränderungen im Beet vorgenommen habe, konnte ich feststellen, dass die Schneeglöckchen und Narzissen, die ich letztes Jahr noch in der Blüte geteilt habe sich recht ordentlich gemacht haben.
Eigentlich hätte ich aber auch bei den Um- und Nachpflanzaktionen auf Krokuszwiebeln stoßen müssen, die ich als ganze Horste mit möglichst viel Erde ausgestochen und umgepflanzt habe. Hier sieht man nur an wenigen Stellen, die bereits vor der Anlage des Beets da waren. Pflanzen austreiben.

Nehmen Krokusse solche Umpflanzaktionen während der Blüte übel oder bin ich einfach zu ungeduldig. So sah das Ende März letzten Jahres aus.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 15:51
von hobab
„Wegen der Blütenfarbe bei C.cava brauchen wir nicht streiten“ - ganz bestimmt nicht, ich weiß das ich da fast alleine bin.

Aber ‚schlüpperfarben‘ war genau das Wort was mir gefehlt hat (Danke Apfelbäuerin!), das beschreibt es perfekt. Wahrscheinlich muss man das mal gesehen haben, hier wachsen sie sowohl in wildnishaften Ecken wie auch in Beeten, ohne dass man einen Unterschied merkt, der Rasen wird dann auch gleich miteingemeindet. Ich vermute, dass man das mal gesehen haben muss, um zu verstehen, warum ich daran nichts finde. Besonders fies sind dann irgendwelche gelben Geophyten dazwischen…

Bei Chinodoxa ist es ja gerade die grelle Farbe, die an Plastik denken lässt, ob nun blau oder rosa. Kein Wunder, dass Kinder sie lieben, die stehen nicht so auf pastellig. Wenn man das mag, sind das billige und schnell wachsende Blütenteppiche. Das mit anderen, weniger leuchtenden Farben zu kombinieren ist nicht einfach, aber Herausforderungen machen das Gärtnerleben ja spannend.


Die undankbarste Geophyten sind bei mir Trillium. Noch zu neu um sicher was zu sagen, ist Erythronium - seit fünf Jahren stehen sie zumindest in den meisten Gärten ohne Verluste. Schon mal nicht schlecht, wenn ich an Tulpen denke…

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 15:57
von lerchenzorn
troll13 hat geschrieben: 5. Feb 2024, 15:08
... Nehmen Krokusse solche Umpflanzaktionen während der Blüte übel ...


Krokusse haben (alle und immer?) während der Blüte häufig kräftige, fleischig-saftige Speicher-Organe unterhalb der Knolle. Mindestens bei den Herbstkrokussen habe ich das beobachtet, wenn ich sie mal während der Blüte stören muss. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass sie auf ein Verpflanzen in der Blüte empfindlicher reagieren als Schneeglöckchen und andere Zwiebelblüher. Ich denke aber, dass sie das im zweiten Jahr wettgemacht haben sollten.

Ich müsste in diesem Jahr mal bei ein paar der Massen-Elfen nachsehen, ob das auch bei den frühjahrsblühenden Arten so ist.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 15:58
von lerchenzorn
hobab hat geschrieben: 5. Feb 2024, 15:51
„Wegen der Blütenfarbe bei C.cava brauchen wir nicht streiten“ - ganz bestimmt nicht, ich weiß das ich da fast alleine bin. ...


Hier wirken die beiden Gärten zur fraglichen Zeit von den rot und grell rosa blühenden Corydalis solida inzwischen wie mit Zuckerguss überzogen. ::)

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 16:13
von Staudo
Auch nach meinen Beobachtungen nehmen Krokusse ein zu zeitiges Verpflanzen deutlich übler als Schneeglöckchen.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 17:40
von rocambole
Ich pflanze vor allem besonders aussehende Crocus tommasinianus aus dichten Pulks mitten in der Blüte um, wenn ich sie nicht zuverlässig markieren kann. Bei meinem Sandboden ist das wurzelnackt und glückt immer, Halbschatten schadet nicht. Ich denke eher, sie könnten vielleicht mit dem feuchten Boden nicht so gut zurechtkommen?

Corydalis cava geht auch anders - wie man an diesem Bild bei Wikipedia von vermutlich einem Wildbestand gut sehen kann. Ich habe z.B. reinweißen.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 17:58
von troll13
Danke für die Antworten auf meine Krokusfrage.

Rocambole könnte vielleicht richtig liegen. Das entsprechende Beet war im letzten Jahr bis auf eine kurze Periode im späten Frühjahr tatsächlich letztes Jahr nahezu dauerfeucht, obwohl der Boden eigentlich schon durchlässig ist.

An anderer Stelle im Garten treiben umgepflanzte Krokushorste auch schon, wie ich vorhin festgestellt habe.

Haben Krokusarten eigentlich signifikante Unterschiede in ihren Bodenansprüchen oder andersherum, gibt es vielleicht eine Krokussart, die feuchten Boden besser toleriert?

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 18:04
von rocambole
Ich würde Leucojum und Fritillaria dahin setzen, die lieben das doch.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 18:11
von Kasbek
troll13 hat geschrieben: 5. Feb 2024, 17:58
Haben Krokusarten eigentlich signifikante Unterschiede in ihren Bodenansprüchen oder andersherum, gibt es vielleicht eine Krokussart, die feuchten Boden besser toleriert?


Crocus lazicus (der in der älteren Literatur oft mit C. scharojanii synonymisiert oder als Unterart von diesem geführt wird) kommt im Pontischen Gebirge auf dauerfeuchten Wiesen vor. Leider hierzulande praktisch nicht erhältlich, nicht mal Ruksans hat ihn im Sortiment.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 18:13
von Krokosmian
Mathilda1 hat geschrieben: 5. Feb 2024, 08:06
...chionodoxa sardensis...


Die kommen für mich Scilla bifolia am nächsten, nicht zuletzt in der märchenhaft dunstigen Wirkung größerer Gruppen oder gar Flächen. Und da sie ein bisschen zeitversetzt blühen, führen sie deren Flor auch etwas fort. Weswegen ich davon letzten und vorletzten Herbst eine hoffentlich bald merkliche Menge gepflanzt habe.
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Scilla bifolia selbst haben meine Großeltern ihrerzeit hierher gebracht, ganz sicher zuvor im Wald oder so ausgegraben. Seitdem sind sie da, wo sie Platz finden. Das ist dann auch mal vollsonig und sommertrocken, auf einem etwas bedeckten Betonkeil oder zwischen Irisrhizomen. Wo es zu dicht und wahrscheinlich durchwurzelt ist, da weicht sie eben wieder. Nach einem Umgraben mit Kompost hinwerfen sind sie besonders prächtig. Um eventuell irgendwann auch mal so interessante Hybriden wie Norna zu finden, habe ich noch weitere Chionodoxa-Scilla dazugesetzt. Was der Markt von denen so hergab. Scilla bifolia ist für meinen Gusto zwar eigentlich nicht zu toppen, zumal auch die reine Art m. o. w. variiert. Aber ich suche und finde halt doch wahnsinnig gerne Abweichungen.
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Scilla siberica ist mir zwar zwischenzeitlich auch zu laut geworden. Aber wenn ich unterwegs einen damit durchsetzten Vorgartenrasen sehe, dann gefällt mir das doch noch besser als stattdessen bspw. eine Schotterfläche samt Anstandsgrün und Cortenstahlscherenschnitt.
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Normale Puschkinia und Scilla mischtschenkoana finde ich als einzelne Pulks sehr nett, größere Flächen manchmal hart an der Grenze zum wässrig aussehen.
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Meine noch kleine Mengen an Elfenkrokussen wurden, wie fast alle anderen, letzten Sommer im Wesentlichen von den Mäusen geplündert. Was ich im vergangenen Herbst dann im Dritt"garten" vergraben habe, ist auch schon wieder weg :-X. Merke: in Mäusejahren wird das mit der Initialzündung nix. Über den Sommer bastle ich mal Käfige.

Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern

Verfasst: 5. Feb 2024, 18:33
von Mathilda1
troll13 hat geschrieben: 5. Feb 2024, 17:58

Haben Krokusarten eigentlich signifikante Unterschiede in ihren Bodenansprüchen oder andersherum, gibt es vielleicht eine Krokussart, die feuchten Boden besser toleriert?

crocus vernus mags feuchter, crocus heuffelianus auch.