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Re: No Mow May

Verfasst: 28. Apr 2024, 19:26
von Chica
Zuerst einmal: Ich freue mich sehr, dass hier soviele der Idee grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Da bewegt sich etwas!

AndreasR hat geschrieben: 28. Apr 2024, 14:36
@Chica: Ja, die meine ich, da wächst alles kunterbunt durcheinander, ich jäte nur selektiv, was wirklich überhand nimmt. Mein "Laserschwert" ist sowas hier, allerdings nicht von Bosch, sondern vom ALDI.
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Eins dieser Beete hattest Du einmal genauer gezeigt, das sah gut aus ;). So ähnlich sieht ja Westrichs Wildstaudenbeet in der Stadt aus. Was um Himmels Willen soll der Begriff "Staudenwiese" sein ::) :-X?

An dieses Gerät sollte noch ein Stiel 8).

Konstantina hat geschrieben: 28. Apr 2024, 14:37
Vielleicht irre ich mich. Meine Meinung nach, diese nur in Mai ausfallende Mahd nicht so sehr hilfreich.
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Du irrst Dich nicht! Deshalb schrieb ich ja, das diese Initiative nur eine Minimalidee sei! Es geht meines Erachtens maximal darum, das Augenmerk auf die Artenvielfalt an Insekten zu lenken. Wenn man tatsächlich die Artenvielfalt und -individuenzahl vergrößern will, muss ein sinnvolles Mähkonzept her. Ich versuche das ja hier bei meiner Pachtwiese. Ob das funktioniert bin ich am Herausfinden.

Rieke hat geschrieben: 28. Apr 2024, 14:49
Sowas Ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. Die Wiese mit Schmetterlingsraupen und allen Anderen, die vorm konventionellen Rasenmäher nicht fliehen können dann im Juni kleinzuhäckseln ist für die Biodiversität auch nicht so hilfreich.
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Exakt das ist das Problem: Raupen/Puppensmothie :'( :'( :'(. Deshalb kann ich konventionellen Rasenmäher überhaupt nicht mehr. Die stinkenden, schwer anzumachenden Monsterbenziner habe ich mit Freude an den Straßenrand gestellt...

[quote author=Asinella link=topic=73807.msg4176149#msg4176149 date=1714311415]
Wenn ich aber die Gärten hier in der Gegend ansehe (und auch anderswo), gibt es da in den meisten Fällen nichts, wovon sich das Auge ausruhen müsste. Es donnert vielmehr ungebremst in den gegenüberliegenden wahlweise Plastik- Stahl- oder Holzzaun, macht dazwischen vielleicht noch einen entsetzten Schlenker um eine grellbunte Kinderbelustigungsscheußlichkeit.
Hier ist es finde ich zumindest ein bisschen besser dargestellt:
https://www.genres.de/fachportale/mikroorganismen-und-wirbellose/bestaeuber/insekten-schuetzen-durch-nichtstun-maehfreier-mai


Du hast die Thuja-Hecke zur Abschirmung gegen den Nachbarn vergessen ;D :P.

Die Bundesanstalt hält auch am Nektar fest, empfiehlt aber wenigstens vernünftiges Werkzeug, bis auf den Freischneider, der auch alles rund wirbelt :-X.

[quote author=Snape link=topic=73807.msg4176154#msg4176154 date=1714311811]
Chica, wie machst Du es denn beim Arbeiten (inclusive Schubkarre und so), da trampelt man doch dauernd was nieder. Oder hast Du ein ausgeklügeltes schmales Wegesystem?


Ich mähe ca. 40 cm breite Wege genau da entlang, wo ich laufe. Die anderen Flächen betrete ich möglichst wenig um meine Mitbewohner nicht zu zertrampeln. Ich kenne ja viele von denen persönlich 8). Menschen die sich in meinem Garten bewegen, wissen worum es geht und benutzen auch nur diese Wege. Eine Schubkarre geht da gut entlang zu schieben ;).

[quote author=alfalfa link=topic=73807.msg4176169#msg4176169 date=1714313467]
Ich habe letztes Jahr eine 60 qm Fläche bis zum Oktober stehengelassen und dann mit der Heckenschere geschnitten. Das war ein ziemlicher Akt ;D

An so eine Teleskop Akku-Heckenschere habe ich auch schon gedacht, aber ist das bei 2000 qm wirklich praktikabel?

Wahrscheinlich geht es anderen Leuten auch so. Wer hat die Zeit und die Kraft bei einem Grundstück von über 2000 qm noch händisch zu sensen und Heu zu machen?


Jo, ist praktikabel, hier gibt's genau 2.120 qm. Ich mache Schweinchenheu, je nach Wetter im Juni. Besondere Flächen laserschwerte ich selektiv je nach vorkommenden Pflanzen immer stückweise, wie die von Staudo vielgerühmten Kaninchenhalter ;).

Re: No Mow May

Verfasst: 28. Apr 2024, 20:08
von Gartenplaner
Vielleicht wäre auch ein guter Ansatz, die Menschen mal vom ständigen Rasendüngen abzubringen.
Ich verstehe die Logik dahinter eh nicht - wenn man düngt, muss man umso mehr mähen.

Re: No Mow May

Verfasst: 28. Apr 2024, 20:59
von Floris
Ob alle gelesen haben was unter dem mähfreien Mai zu verstehen ist?

Es geht nicht um einen vollwertigen Lebensraum, wo Insekten ihren kompletten Lebenszyklus durchlaufen können. Der Hinweis auf die Blühpflanzen als Nektarquelle scheint mir schon berechtigt, da sich der Effekt evtl. genau darauf beschränkt.

Wenn ich im Mai nicht mähen will, muss ich vorher im April ein- oder zweimal mähen, da ich sonst mit einem üblichen Gerät Anfang Juni nicht mehr durchkomme.
Das Bundesamt schreibt auch an anderer Stelle vom Ziel einer generellen Mahd alle vier Wochen. Ich weiß nicht mehr wo, habe ich für diese Mahd etwa fünf- bis sechsmal pro Jahr den Begriff des Blütenrasens gelesen: Bei Verzicht auf Düngung und Abfuhr des Mähgutes magert die Fläche aus, der Aufwuchs wird weniger und es siedeln sich einige Kräuter an die in den Zwischenmahdzeiten auch zur Blüte kommen. Die Fläche dient daher für Insekten als Nektarquelle, was ein wöchentlicher gemähter Rasen nicht tut und drüberlaufen kann man trotzdem noch.
Eine Mahd im April entfernt den ersten Aufwuchs, darin blüht eh nicht viel (Veilchen und Gänseblümchen vielleicht, und der Löwenzahn). Im Mai kommen dann die Margeriten die es begrüßen, wenn der erste Graswust entfernt wurde. Nach der Mahd Anfang Juni treiben die Flockenblumen durch usw.
Es ist kein Ersatz für Säume und extensiv genutztes Grünland, aber eine Möglichkeit die ökologische Situation vieler Flächen im besiedelten Bereiche (Grünflächen an Schulen und in Industriegebieten) zu verbessern ohne zusätzliche technische Ausrüstung und damit weiteren Lebensraum für eher häufige Arten zu schaffen. Ein Artenschutzprogramm für Spezialisten soll es wohl kaum sein.


Re: No Mow May

Verfasst: 28. Apr 2024, 21:37
von Chica
Beim Initiator Plantlife geht es darum im Mai nicht zu mähen und danach auch nicht und sich einer Community anzuschließen, die aus ökologischen Gründen auf das regelmäßige Mähen verzichtet. Es geht also ursprünglich nicht nur um den Mai sondern um den bewussten Verzicht auf regelmäßig gemähte Wiesen, weil UK seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts 97% der blütenreichen Wiesen verloren hat und damit Futter für Bestäuber. Für D gelten gleiche Zahlen. Es geht also ursprünglich nicht um die Minimalidee mähfreier Mai. Das macht das ganze sehr viel sinnvoller.

Re: No Mow May

Verfasst: 28. Apr 2024, 21:45
von Floris
Nun, wenn es nicht um den mähfreien Mai geht, braucht man auch nicht über den mähfreien Mai zu diskutieren...

Ist das Ganze denn nun eine Alibiaktion oder einfach eine Mogelpackung?

Hätte mich trotzdem interessiert, was für oder gegen das Konzept spricht, nur alle vier Wochen zu mähen.

Re: No Mow May

Verfasst: 29. Apr 2024, 06:52
von Chica
Ich hatte nur die englische Seite gelesen 8). Ich sehe das überhaupt nicht so eng, Mai oder nicht Mai oder eben länger. Es ist ein movement ;), um Gärtner darauf aufmerksam zu machen, dass bewussteres Rasenmähen vital food for pollinators ;) stärken kann. Das ist unbedingt zu begrüßen. Und wenn man sich erst einmal mit dem Thema beschäftigt findet man all das andere heraus: die ökologisch sinnvollen Geräte zur Rasen/Wiesenpflege, die besten Mahdtermine usw.. Es geht um: take part of it/join in ;) 8).

Re: No Mow May

Verfasst: 29. Apr 2024, 10:52
von Gartenplaner
So sieht ein nur alle 2-3 Wochen gemähter, nie gedüngter Rasen aus 😊

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Re: No Mow May

Verfasst: 29. Apr 2024, 11:19
von thuja thujon
Mich wundert, das hier keiner über die Mähhöhe spricht.

Hier mal unser Kräuterrasen nach dem kaputtmähen (weil zu tief) und während der Sommertrockenheit.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Rasen
wenn überhaupt Kräuterrasen. Mir scheint auch hier wird falsch und zu tief gemäht, sonst würden sich die Gänseblümchen nicht so ausbreiten.

Re: No Mow May

Verfasst: 29. Apr 2024, 16:32
von Gartenplaner
Ganz sicher wird falsch und zu tief gemäht, da nicht du derjenige bist, der mäht ;)

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 00:38
von Hyla
Gartenplaner hat geschrieben: 28. Apr 2024, 20:08
Vielleicht wäre auch ein guter Ansatz, die Menschen mal vom ständigen Rasendüngen abzubringen.
Ich verstehe die Logik dahinter eh nicht - wenn man düngt, muss man umso mehr mähen.


Wenn du auf kargen Böden irgendwann mal einen nennenswerten Ertrag an Obst haben möchtest, musst du Obstbäume im Rasen düngen. Ich war schon in Gärten, wo die Besitzer drüber gejammert haben, daß die Apfelbäume nie tragen. Ein Blick nach unten sagte da alles - ein löchriger, sehr schlecht gedüngter und trockener Rasen. Die Bäume sind darin regelrecht verhungert und verdurstet und natürlich nicht auf Sämling, sondern irgendwas mittelstark wachsendes als Unterlage. Ich habe ihnen zu mehr Dünger und Wasser geraten.
Uuuh, dann muß man ja häufiger mähen! Tja, dann eben nicht, nicht mein Problem.

Mein Mann hat mich heute wieder auf unser Grundproblem mit hohem Gras aufmerksam gemacht. Wir haben darin immer haufenweise Zecken und darum müssen unsere Wege freigemäht werden. Ständiges gegenseitiges kontrollieren aller Körperfalten ist keine Option und in unserem Alter nicht mehr so interessant wie vor dreißig Jahren. ;)

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 08:31
von Gartenplaner
Rasen und Obstbaumscheibe sollten doch grundsätzlich zweierlei sein.

Mir ist aber schon öfter aufgefallen, dass an einer Stelle gefragt wurde, wie viel der Rasen jetzt gedüngt werden “muss”, an anderer Stelle dann übers Rasenmähen und den vielen Grasschnitt gestöhnt wurde 8)

Was Zecken angeht, hab ich Glück (oder ist’s vielleicht ein biologisches Gleichgewicht?), bis in die 00er hatte ich auch ab und an mal ne Zecke an mir, wenn ich in der hohen Wiese unterwegs war, seit über 10 Jahren gar keine mehr…..

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 08:37
von Mediterraneus
Wenn ich den Rasen dünge, kriegt der Obstbaum nichts davon.
Es sei denn, ich hau drauf wie blöd.

Da die Obstbaumwurzeln tiefer sind, werden da normal im Traufbereich der Krone Löcher gemacht und da rein kommt das Blaukorn 8)

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 10:07
von thuja thujon
Wie viel Dünger ein Rasen braucht hängt von der Nutzung und den Gräsersorten ab. Rasen, der durch zB. Tritte verletzt wird, muss sich regenerieren, deshalb braucht häufig genutzter Stadionrasen etwas mehr Dünger als ein Zierrasen hinterm Haus. Und wenn man früh genug düngt und evtl entsprechend wässert bekommt man auch Nährstoffe unter Rasen zu den Baumwurzeln. Wer nicht düngt, weil er sonst so oft mähen muss, der möchte eigentlich keinen Rasen haben. Warum er den dann nicht weg macht, erschließt sich mir da nicht.

Wer Rasen haben und weniger düngen möchte kann zB Klee in den Rasen aussäen. Natürlich sollte dann erst recht gemulcht und nicht der Rasenschnitt von der Fläche entfernt werden. Das gilt aber auch für normalen Rasen. Bei regelmäßigem mulchen ist das Wuchsverhalten deutlich gedrungener weil die Ernährung weniger Nitratlastig ist.

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 10:15
von Mediterraneus
Wer mag in der heutigen Zeit schon so einen lebensfeindliche Rasen. Ich meinte selbstverständlich eine kurzgemähte Wiese.

Und da möchte ich möglichst wenig Dünger drinnenhaben, weil sonst die Kräuter/Blumen verschwinden und ich eben öfter mähen muss, weil die Gräser losschießen. Andererseits will der Obstbaum ,ab und zu zumindest mal, Nährstoffe.

Da gabs früher so ein Lochstechteil, das wurde tief in die Erde getreten und ins Loch dann gedüngt. Mir fällt der Name nicht ein.
Ich habe mit dem Drainagespaten halt Löcher gemacht und Dünger rein, obenauf wieder Erde und den Grassoden.
Organisch ging das daneben, mein im Spätherbst mühselig tief eingegrabener Taubenmist wurde wenig später von einem Vieh (Fuchs?) wieder ausgebuddelt und über der Wiese verscharrt/verteilt. Also so wie ich es eben nicht haben wollte ::)

Re: No Mow May

Verfasst: 30. Apr 2024, 10:19
von Staudo
Mediterraneus hat geschrieben: 30. Apr 2024, 10:15
Wer mag in der heutigen Zeit schon so einen lebensfeindliche Rasen.


Ich! :D