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Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 19:12
von adiclair
Kannst dich ja auch mal bei Artur im Forum schlau lesen (der war vor Jahren hier mal ganz aktiv, hat aber dann sein eigenes Forum gegründet)...
https://www.big-traubenforum.de/
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 19:19
von TomMeier
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 19:25
von adiclair
Welche Form der Erziehung willst du damit erreichen?
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 19:39
von TomMeier
Eine Art beidseitiger Kordon bzw. möchte ich einen starken Trieb nach 1 Jahr stehen lassen als sozusagen Hauptstammverlängerung, dort dann zwei Augen an dem Trieb ca. auf Höhe des Spalierdrahtes (bei mir auf 70cm Höhe) belassen und die Augen darunter blenden. Erhoffe mir dann dass aus den beiden Augen gute Triebe wachsen, die bei mir auf den Spalierdraht gebunden werden als zukünftige Tragruten.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 19:53
von adiclair
Dein Geschneide hat dich jetzt mal mind. 2 Jahre nach hinten versetzt.
Okay, kenne auch Leute, die 30 cm über Erdboden seitlichen Kordon leiten (wenn du in dieser Höhe bereits einen Draht hast) und dann so ca. 50 cm über dem Boden die Trauben wachsen (Waschbär und so Getier freut sich da natürlich) aber über den Trauben dann noch mindestens 2 Meter Laub in die Höhe wachsen lassen (bzw. im August diese Laubwand dann auf zwei Meter einkürzen - der sogenannte Sommerschnitt) und bei den Trieben da die Seitentriebe auf ein Blatt einkürzen...
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 20:05
von Roeschen1
Wenn jetzt noch Frost kommt...
du möchtest so kurze Rebstämme?
Die Hauptstammverlängerung war doch schon da?, jetzt weggeschnitten.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 20:45
von das Döderlein
Oh, oh, armer Tom. 5 Experten, 7 Meinungen.
Ich hatte mir genau dieselbe Frage gestellt bei meinen im Herbst gesetzten Reben. Und eigentlich hatte ich vor, genau gar nichts zu machen, denn wo noch nichts gewachsen ist, kann man ja nicht wirklich viel herumschneiden. Das Schmidtsche Jahr nach der Pflanzung hätte ich also großzügig auf 2026 gelegt.
Nach dem Lesen des Fadens hier, war ich dann aber doch geneigt, zumindest Knospen zu blenden oder wie Tom zurückzuschneiden. Aber da ich gerade beruflich unterwegs bin, konnte ich nichts dergleichen tun.
Aber noch einmal an Tom: Vermutlich geht irgendwie alles. Durch Schneiden machst du die Wucherer sicher nicht kaputt.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 21:03
von dmks
So "kurz" wie die Möglichkeiten jetzt noch sind würde ich einfach das Jahr abwarten!
Ansonsten statt blenden und zaubern gilt immer der Spruch des ...Arztes: Im Zweifel wird geschnitten.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 21:12
von cydorian
Da entsteht leicht Stress und die Ansicht, man mache Riesenfehler, wenn man X oder Y nicht macht.
Aber wie ich immer sage, es gibt kaum ein Obstgehölz, das so viel verzeiht wie es Tafeltrauben tun. Das sind Lianen, die hängen sowieso gerne überall rum und sind es gewöhnt, dass was abreisst und anders neu wächst.
Bei der Behandlung nach Pflanzung stellt sich auch die Frage, wie genau sich die verschiedenen Dinge quantitativ auswirken. Anders gesagt, wieviel bringt denn das rumgefummel an den jungen Trieben oder gar den rosa Knösplein? Sind dann 10% oder 30% oder 50% mehr Wachstum zu erreichen? Oder wird das überlagert von ganz anderen Faktoren? Da die Lehrmeinungen darüber nur verschwommen-Allgemeines sagen, kann es nicht wesentlich sein, sonst wäre das schon zu römischen Zeiten wichtige Regel gewesen. War es aber nicht.
Und viel mehr kann ich auch nicht beitragen, nur die kleine anekdotische Erfahrung mit "Jupiter" und "Ontario", von denen ich jeweils mehrere gleichzeitig gesetzt habe. Als fauler Gärtner hab ich zweimal gar nichts gemacht. Es kamen an diesen Reben zwei deutlich wachsende Triebe, was gut passte, denn zwei Ranken waren erwünscht. Der Rest, tiefer am Stamm, wurde ohnehin nur zu einer Handspanne langen Ästchen mit kleinen Blättern.
Frühes ausgeizen bei einer Stammverlängerung brachte in der Tat höheres Wachstum, vielleicht 30%. Aber im Folgejahr drehte sich das lustigerweise um. Der Zweitriebige machte deutlich mehr und überholte den Eintriebigen. Zufall? Vielleicht. Vielleicht auch mehr Reservestoffe, mehr Einlagerung weil mehr Blätter. Also mal weniger Stress mit dem "alles richtig machen wollen".
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 9. Apr 2025, 23:43
von thuja thujon
Ich sage alles richtig gemacht. Glückwunsch für die Entscheidung. Auch das mit eins drüber stehen lassen und blenden. Den zapfen kannst du ab Mitte oder Ende Mai dann auch schon komplett wegschneiden.
So läufts bei Reben. Wenigstens 90% des Zuwachses sollten weg. Das ist eine von den billigen Regeln bei in Ertrag stehenden Reben.
Mal so nebenbei, die Winzer hier, die sich auch etwas mit den Pflanzen beschäftigen und nicht nur einen Weinberg haben, da sagt man, die ersten 3 Jahre sind entscheidend. Du hast mit dem Schnitt den Grundstock für kräftiges Wachstum und damit gute Wurzelentwicklung gelegt. Damit ermöglichst du dir in 2027 den ersten Ertrag. Und wer mal zB den frischen Most noch vor dem pressen von einer 3-jährigen Chardonnay Duftklon Anlage mit über 100 Oechsle probiert hat, wird verstehen, warum man so auf Zapfen zurückschneidet im ersten Jahr, wo noch kaum Wurzeln da sind.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 10. Apr 2025, 04:23
von Starking007
Tu dies:
thuja thujon hat geschrieben: ↑9. Apr 2025, 13:01
Ich persönlich würde sie jetzt alle auf 2 Augen runterschneiden. Die treiben dann schon aus, auch wenn sie es jetzt gerade nicht tun.
Ob das im Dezember, März passiert oder dooferweise Anfang April passiert ist egal, es geht darum, dass die nicht die kompletten Reserven für die erste Vegetationssaison mit dem Austrieb von zu vielen Augen verschwenden und deshalb Jahrelang nicht wachsen wollen.
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 11. Apr 2025, 06:37
von adiclair
In Schmidts Pflegeanleitung steht fürs erste Jahr absolut nichts von 'zurückschneiden' - außer die Seitentriebe kurz halten! Auch nichts vom sogenannten Pflanzschnitt...
https://www.rebschule-schmidt.de/de/reben-pflanzen.html
https://www.rebschule-schmidt.de/de/reb ... eiden.html
Was wurde da mal wieder gelesen?

Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 11. Apr 2025, 07:23
von Starking007
Generell und überhaupt sind von Texte von Verkäufern eher für die Erwartungen der Kunden formuliert.
Z.B.: Möchte ein Kundenkreis wenig Arbeit, dann steht da eben pflegeleicht......................
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 11. Apr 2025, 07:44
von thuja thujon
Dem stimme ich zu.
Wenn ich mir die Schnitte von Tom auf den Fotos so anschaue, dann haben die eine gewisse Ähnlichkeit mit der im Video in der Fachwelt (Winzer, nicht Rebschüler) nicht umstrittenen Herangehensweise.
https://www.youtube.com/watch?v=gr855ngWLAw
Re: 6 neue Weinreben (Fotos): welche Knospen ausbrechen? Frostschaden?
Verfasst: 11. Apr 2025, 09:48
von cydorian
adiclair hat geschrieben: ↑11. Apr 2025, 06:37
In Schmidts Pflegeanleitung steht fürs erste Jahr absolut nichts von 'zurückschneiden' - außer die Seitentriebe kurz halten! Auch nichts vom sogenannten Pflanzschnitt...
Das ist auch völlig ok. Mir geistern da viel zu viele "Leben oder Tod", "richtig oder falsch", "Sieg oder Niederlage" Zuspitzungen herum für Effekte, die tatsächlich gar nicht so gross sind. Sollte man unaufgeregt angehen. An den Seitentrieben rumfummeln - abschneiden oder das Ende abknipsen ist übrigens auch Arbeit, was Schmidt vorschlägt ist keineswegs pflegeleichter, im Gegenteil.
Wir sind auch Weinbaugebiet. An Jungreben wird wenig rumgezupft. Die begrenzenden Probleme bei Pflanzung sind völlig andere. Ganze Neuanlagen haben schon seit Jahren schwere Probleme mit Trockenheit, zuletzt habe ich einen gesehen der mühsam eine Tröpfchenbewässerung installiert hat mit einem Wassertank auf dem Hügel, weil es ausserhalb des Tals kein Oberflächenwasser gibt, damit die Jungreben überhaupt überleben.