also leute ich muß da mal was FÜR den hier zit. "amtsschimmel" schreiben - schließlich ist das mein beruf...
Natürlich gibt es sone und solche Beamte. Vielleicht würde ich dich gar nicht als 'Amtsschimmel' bezeichnen. Aber es gibt auch sehr viele, die ihre Menschlichkeit morgens abgeben, bevor sie zu arbeiten anfangen. Und die Kette ist nunmal nur so stark wie ihr schwächstes Glied: wenn man zu fünf Behörden muß und mit fünfzehn verschiedenen Leuten zu tun hat, um ein Vorhaben umzusetzten, dann reicht eben einer oder zwei um das ganze zu sabotieren. Und dass es kaum wirkungsvolle Mittel gegen solche A****löcher gibt, das ist der Fehler im System, über den sich alle aufregen.
behörden handeln (normalerweise

) nach dem gesetz,
Manche Gesetzte sind gar nicht so schlecht, sie lassen dem Sachbearbeiter einen gewissen Ermessensspielraum. Aber für den ist der Ärger, den er sich mit einer Erlaubnis einhandeln kann, sehr viel größer als der Ärger, den er mit einer Verweigerung oder mit weiteren Auflagen hat.
das gesetz macht das parlament
Nun, das ist leider falsch. Die Gesetze werden in irgendwelchen Ausschüssen und Kommissionen zusammengezimmert, oft unter maßgeblicher Mitarbeit diverser Lobbyvertretungen. Das Parlament nickt das ganze dann ab - oder auch nicht. Je nachdem, was die Fraktionsleitung für sich selbst politisch für vorteilhafter hält. Es ist doch einfach Fakt, daß die meisten Abgeordneten bei vielen Gesetzen gar keinen Schimmer haben, was das Gesetz im einzelnen bedeutet. In diesen Texten macht doch schon die Wahl des Wortes 'kann' im Gegensatz zu 'soll' oder zu 'muß' schon einen Riesenunterschied.
und das parlament wird vom volk demokratisch gewählt...
Man kann natürlich über die Definition von 'demokratisch' diskutieren. Aber ich neige zu der Auffassung, daß wir keinesfalls mehr in einer Demokratie leben. Wer regelmäßig Nachrichten liest, und zwar aus möglichst verschiedenen Quellen, kann nur noch den Kopf schütteln, über Leute, die noch an das Demokratie-Märchen glauben.
nach logischen gesichtspunkten machen wir schimmel also das, was ihr - geschätze wählerinnen und wähler - uns auftragt

...
Ich sehe wohl deine Smilies, aber da einige Leute es wörtlich nehmen könnten: 'Die Verwaltung' bzw. die Sachbearbeiter richten sich nicht in erster Linie nach dem 'Volkswillen', auch nicht nach dem, was das beste wäre. Soetwas komplexes wie Behörden entwickelt ein Eigenleben, es arbeitet vor allem am Selbsterhalt.
... auch wenn das im einzelfall manchmal nicht so rüberkommmt, aber wie sagt ein sehr wahres sprichwort?allen menschen recht getan ist eine kunst die keiner kann
Es gäbe so viele Beispiele, wo etwas vereinfacht oder gerechter gemacht werden könnte, ohne Ungerechtigkeiten anderen gegenüber zu verursachen.Das, was Gülisar schon angesprochen hat, wäre meiner Meinung nach der wichtigste Anfang: Konsistenz. Es kann einfach nicht sein, daß die eine Behörde etwas fordern darf, was eine andere verbietet und umgekehrt. Ich erinnere mich da auch an einen Fall: aus Hygienegründen sollte eine Bäckerei glatte Fliesen einsetzen, aber der Arbeitsschutz verlangte rauhe.Und zweitens sollte immer das Ziel eines Gesetzes beachtet werden: Auflagen zum Bau von Schuppen und Gartenhäusern etwa dienen doch wohl dazu, daß eine Gegend nicht völlig mit Bauten zugekleistert wird. Ok. Aber warum wird es dann einem Gartenbesitzer z.T. unmöglich gemacht, z.B. einen alten Schuppen abzureissen und an anderer Stelle einen gleich großen neu zu bauen? Das ist doch einfach nur Schwachsinn. Und es verhindert sogar das eigentliche Ziel des Gesetzes: weil man nach dem Abriß eines Schuppens fürchen muß, keinen neuen mehr genehmigt zu bekommen, läßt man lieber alles stehen. Bei intelligenterer Anwendung (und Schaffung) der Vorschriften würde es wahrscheinlich eher
weniger versiegelten Boden und zusätzlich eine bessere Optik geben.Was soll überhaupt dieses unsägliche Festkrallen am Status quo? Es gibt riesige Agrarüberschüsse, es werden Stilllegungsprämien bezahlt, aber wehe, jemand möchte Acker in Garten oder Park umwandeln. Kiefern- oder Fichtenmonokulturen sind nachgewiesenermaßen ökologisch schlecht ("Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten."), können den Grundwasserspiegel senken, erhöhen die Waldbrandgefahr, sind oft nicht sturmfest etc, aber wehe ich würde mir fünf Hektar Kiefernwald hier in Brandenburg kaufen (eher jungen, mit dünnen Bäumen), diese abholzen und z.B. Obst- oder Nußbäume pflanzen wollen.