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Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 3. Dez 2005, 18:27
von Gartenlady
Das ist ja eine supergenaue Anweisung :D Benötigen alle Pflanzen die gleiche Konzentration des naa? knorbs, Dein Einwand gegen den von fars gewählten Zeitpunkt wirft sofort die Frage auf, welches ist der richtige Zeitpunkt? Gehöze werden doch im Herbst/Winter gepflanzt, weil sie während der oberirdischen Vegetationsruhe ungestört Wurzeln bilden können, oder stimmt das nicht?

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 3. Dez 2005, 18:58
von Günther
"Zeitpunkte" für den Einsatz von Wuchsstoffen gibts m.E. kaum, sie sind primär für Arbeiten im Gewächshaus interessant.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 3. Dez 2005, 19:28
von fars
fars, schreib doch noch was zu den umgebungsverhältniseen (künstliche beleuchtung, kaltes gewächshaus oder wärmere umgebung?).
Ich riskiere den Familieneklat. Vor allem so kurz vor Weihnachten in anbetracht der erwarteten Gäste ("Die oder meine Pflanzen!"). Habe die Pflänzchen im mild geheizten Gästezimmer vor das nach Süd-Osten gerichtet Fenster gestellt. Blieb bisher unmoniert. Weil unentdeckt. ;D

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 3. Dez 2005, 19:31
von knorbs
Benötigen alle Pflanzen die gleiche Konzentration des naa?
keine ahnung ;D ...ich steh da noch am anfang + bin seit einiger zeit mit lesen beschäftigt. das thema ist hochkomplex + mich interessiert's momentan nur insoweit, als sich daraus ansätze für eine bessere pflanzenvermehrung ergeben könnten (z.b. gibberellin zur keimungsförderung oder eben auxin zur etablierung von stecklingen/sämlingen) phytohormone sind botenstoffe. durch das zusammenwirkung versch. phytohormone und vor allem durch variation der konzentrationen werden unterschiedlichste prozesse in pflanzen ausgelöst. das erklärt, dass deine frage so nicht zu beantworten ist...jede pflanze hat andere "hormonwerte". nun, wenn sich bei palmen mit auxinkonzentrationen von 0,0001 g/l ein verstärktes seitenwurzelwachstum erzeugen lässt, könnte die gleiche konzentration beim gießen von frisch pikierten staudensämlingen schon deren wachstumsstillstand zur folge haben. deswegen sind hier also experimente angesagt um über try&error zu guten + reproduzierbaren ergebnissen zu kommen.warum ich den zeitpunkt für fars experiment für falsch halte, war aus dem "bauch" heraus. auxine enstehen in aktiven pflanzen. auxine werden in der triebspitze gebildet + immer zu den wurzeln transportiert + lösen je nach konzentration dort seiten- oder hauptwurzelwachstum aus. gleichzeitig erfolgt nun in den neuen wurzeln die bildung des phytohormons cytokinin, das nun von den wurzeln in die wachstumsregionen der pflanze transportiert wird + z.b. dort zum austrieb neuer blätter führt. diese wiederum sind in der lage durch photosynthese energie (zucker) zu produzieren um damit die neuen seitenwurzeln zu ernähren. kommt's bei der photosynthese zu störungen (schädlingsbefall/beschattung) werden weniger auxine produziert, die wurzeln stellen das wachstum ein, weil sie sonst nicht mehr ausreichend ernährt werden könnten. da es sich bei fars experiment um rhodos handelt, diese ja immergrüne blätter haben und somit auch jetzt zur photosynthese fähig sind, könnte es doch klappen wenngleich die stoffwechselvorgänge bei kälte erheblich reduziert sein werden.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 3. Dez 2005, 19:44
von Froschlöffel
Gestern beim Autofahren zufällig im Radio gehört: Viagra soll vorzüglich bei Schnittblumen zum Frischhalten geeignet sein, der Wirkstoff (gefäßerweiternd) wirkt angeblich auch bei Pflanzen, soll wissenschaftlich begründet und erwiesen sein.
Verwandte hatten in der Vergangenheit eine Gärtnerei und mein Gärtner-Onkel tat abgelaufene Antibabypillen ins Gießwasser für die Usambaraveilchen, die daraufhin viel stärker als üblich blühten.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 20:22
von Tolmiea
Mit deinen Hormonen kann man sich wirklich die ganze Nacht um die Ohren schlagen Norbert ;)GA3 und Kinetin, das wärs doch, oder?Und wo kriegen wir noch das Florigen her? ;D, ich glaube auf meinen Studenten kann ich mich net verlassen....liegrü g.g.g.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 21:21
von Tolmiea
So, das Mischungsverhältnis hab ich jetzt auch endlich wieder gefunden....Meinte nicht GA3 und Kinetin, sondern IES und Kinetin."Die zweite Aufgabe von Auxinen, die in diesem Versuch veranschaulicht werden soll, ist die Wurzelinduktion. Hierbei wird die Differenzierung von Xylem- und Phloemzellen und die Beeinflussung von differenzierungsfähigem Gewebe induziert. Letzteres wird über das Mengenverhältnis von Auxin zu dem Hormon Kinetin gesteuert; beträgt das Verhältnis Auxin : Kinetin ca. 15 : 1, entsteht ein Kallus, bei 333:1 wachsen Sprosse. Bei einem Verhältnis von 150 : 1 schließlich bilden sich Wurzeln." http://www.bio.uni-frankfurt.de/Biofach ... h4.docHört sich fast so einfach wie Kuchenbacken an :-\liegrü g.g.g.Kann man eigentlich die verschiedenen Beiträge zu den Phytohormonen nicht mit kleinen Luftmaschen aneinanderhäkeln..net wie ein Hormoncocktail sondern eher wie ein Hormonkonvolut...?

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 21:26
von Günther
.... beträgt das Verhältnis Auxin : Kinetin ca. 15 : 1, entsteht ein Kallus, bei 333:1 wachsen Sprosse. Bei einem Verhältnis von 150 : 1 schließlich bilden sich Wurzeln."
Mich überrascht vor allem die präzise Angabe der Verhältnisse 8)Ja nicht 332:1 oder 334:1 - eben Experten am Werk ::)Darin liegen vermutlich Míßerfolge in der Praxis begründet....

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 21:40
von Tolmiea
Ach, so genau muss das sicher net sein, ist bestimmt wie bei den Eiern im Kuchen.... auf eins mehr oder weniger kommst net an... :D

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 21:51
von knorbs
interessant tolmie...aber in dem text steht nicht, welche wurzeln nun genau bei dem angegebenen verhältnis zum wachsen angeregt werden...ziel sollte es sein, das nebenwurzeln vertärkt ausgebildet werden und nicht die hauptwurzel.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 22:05
von Tolmiea
Na, dann kappst einfach die Hauptwurzel, fertisch, wird doch in jedem popeligen Sämlingsbuch empfohlen... ::) 8)

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 18. Jan 2006, 22:14
von knorbs
;D oder so ...aber dann muss ich des zarte pflänzle doch wieder austopfen :P grad des möcht ich doch vermeide

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 22. Jan 2006, 15:39
von fars
Kleiner Zwischenbericht zu # 25:Die Sämlinge, die mit Regenwasser (RW) und Weidenwasser (WW) gegossen wurden, sind nach ca. 7 Wochen zum Teil kräftig ausgetrieben.Im Gegensatz dazu zeigen die mit NAA gegossenen kein besonders gesundes Erscheinungsbild.

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 23. Jan 2006, 00:42
von Tolmiea
Ja, wenn mann seinen Rhodos nur die allerbilligsten Hormone gönnt ::) 8)

Re:Bewurzelungshormon

Verfasst: 23. Jan 2006, 00:49
von Günther
Naphthylessigsäure hat szt. auch bei mir die schlechtesten Ergebnisse gebracht.Die optimale Konzentration all dieser Wuchsstoffe ist sehr heikel. Bewurzelungshilfen sollen die Bildung von Wurzeln an unbewurzelten Stecklingen fördern, nicht die Bildung zusätzlicher Wurzeln.