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Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 11:06
von Staudo
Das Handeln Anderer ist grundsätzlich verdammenswerter als das eigene.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 12:17
von thuja thujon
Ein bekannter Vorwurf, Glyphosat tötet alles Wildkraut auf dem Acker und Monokultur ist der Teufel.
Man brauche die Agrarwende, hin zu Bio, das sorgt für blühende Vielfalt auf dem Acker, gesunde Lebensmittel und und und.

Mal ein Video zu einem natürlichen Kleinod, vom kleinbäuerlichen Nachbarsbauern, ein Biosojafeld, wie dort die Unkräuter ohne Chemie im Einklang mit der Natur und Kultur die Artenvielfalt fördern:
https://www.topagrar.com/news/Technik-Techniknews-Agritechnica-Neuheit-Scheibenhaeufler-verschuetten-Unkraut-im-Sojafeld-8757699.html

Es darf sich jeder sein eigenes Bild des Wertes für die Natur von diesem Feld machen.
PS: Soja geht übrigens auch ganz gut ohne Frühjahrspflugfurche, also Bodenschonend mit Direktsaat.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 14:02
von Noodie
Dietmar hat geschrieben: 25. Okt 2017, 17:13
Ich hatte jetzt mal den Ersatzstoff für Glyphosat angewendet - wo andere Methoden zur Unkrautbekämpfung nicht gehen.

Resultat:
1. nach einen halben Tag war das Unkraut vertrocknet
2. nach 5 Tagen war das gleiche Unkraut wieder da, d.h. aus dem vertrockneten "Büschel" kam ein neuer Sproß
3. Meine Geldbörse hat ein großes Loch, da das weitgehend unwirksame Zeug sauteuer war.

Nun ist das Zeug Gott sei Dank alle. Nie wieder so ein Mist verwenden!


Deine Erfahrung kann ich voll bestätigen!

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 14:49
von thuja thujon
Naja, unwirksam ists nicht. Es ist halt nur für junge Unkräuter geeignet, die noch nicht so groß sind, dass sie wieder austreiben. Es wirkt dabei sehr breit und sehr schnell.
Egal um welches Herbizid es geht, man sollte sich von der Vorstellung verabschieden, man sprüht mal was und dann kommt da ein halbes Jahr kein Unkraut mehr hoch, so läufts nicht, man muss schon dranbleiben.

Wenn der Gärtner dran denkt man müsse mal wieder ans Unkraut gehen, Pelragonsäure gehört im Prinzip Wochen oder Monate davor schon gespritzt. Dabei hat das spritzen den Vorteil, dass keine Erde bewegt wird und so auch keine Unkrautsamen zum keimen angeregt werden. Die abgetöteten Unkräuter bleiben auf der Erdoberfläche als Wurmfutter liegen. Das ist auch der Vorteil gegenüber der Gasflamme, mit der Pelargonsäure wohl am ehesten vergleichbar ist. Es macht nix anderes als Unkräuter abbrennen.

Für altverunkrautete Beete brauchts andere Wirkstoffe, da ist die Gasflamme auch nutzlos.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 19:36
von dmks
Wir hatten schonmal 15 oder mehr Jahre lang Amitrol und Simazin als Alternative....
Könnt ihr ja gern wieder haben!
Ich würde mich davor ekeln!!!

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 19:54
von Uwe S
http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/molkerei-berchtesgadener-land-verbietet-glyphosat-einsatz-100.html

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 20:03
von Staudo
Der Leser erfährt, dass diese Maßnahme nicht aus fachlichen sondern aus politischen Gründen erfolgt:
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Das Glyphosatverbot kam möglicherweise durch öffentlichen Druck zustande: Verbraucher hatten gespritzte Futterwiesen in Traunstein bemerkt und sich mit Fotos an die Molkerei und auch an den BR gewandt und um Aufklärung gebeten.


Die Wiese nebenan leidet derzeit übrigens auch unter massivem Artenschwund. Zweikeimblättrige Pflanzen wurden im Herbst gelb und starben ab. Am Glyphosateinsatz liegt das garantiert nicht. Den hätte das Gras nicht überlebt.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 21:40
von dmks
Manchmal ist auch einfach Herbst :D

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 21:43
von Staudo
Das ist wohl eher ein Banvel- oder Garlonherbst. Aber gegen diese beiden Mittel läuft keine Kampagne, weswegen der Einsatz nicht von Schnappatmung begleitet wird.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 21:55
von dmks
;D
Bei "Gabi Unkrautvernichter" ist sicher das Mißtrauen auch nicht so riesig. (Wirkstoff Glyphosat)
Im Gegensatz zu "Gabi Rasenunkrautvernichter" (Wirkstoff Banvell)

Schade, ich hab Gabi immer gemocht... :-\
Jetzt bin ich verwirrt.


Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 22:00
von thuja thujon
Gabi muss es wohl richten.
Wiese umbrechen um sie neu einzusäen, ein Thema für sich.

Man hätte auch 3 Tage nach der Glyphosatdusche umbrechen können, dann wäre nichts gelb geworden. Oder wie sind die Zeiten geregelt für Wiesenumbruch?

Was hatten sich die aufmerksamen Passanten eigentlich gewünscht nach der Info, dass da mit Glyphosat behandelt wurde? Hat die jemand gefragt? Vielleicht gings denen auch nur um ihre Hunde?

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 22:07
von dmks
Und wenn es nicht Glyphosat ist - und die Antwort lautet: "Metsulfuron (100 g/kg Methylester) und
372,8 g/kg Carfentrazone" (auch zugelassene Wirkstoffe - nur bei weitem nicht so harmlos)
Was sagen die dann?

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 22:09
von Sandkeks
thuja hat geschrieben: 26. Okt 2017, 14:49
Die abgetöteten Unkräuter bleiben auf der Erdoberfläche als Wurmfutter liegen.


Das klappt mit Glyphosat ganz gut, da ja schon nach einem Vierteljahr alles wieder grün aussieht und solange die Mulchschicht als Futter genügt. Mit Herbiziden die länger wirken wird es ungemütlich für die Tierchen. :-\

Stetes Hacken wäre für die Regenwürmer nicht besser.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 22:12
von thuja thujon
Vielleicht hätte sich das zu sperrig angehört und wäre deswegen nicht von Interesse gewesen.

Fachchinesisch-Vorträge sind selten ein Gaudi.

@sandbiene: dort wo sie länger wirken müssen, wegen spätem Reihenschluss, da gehen oft auch Untersaaten wenn man will und zeitlich kann. Kleegras unter Mais etwa.

Re: Frage zu Glyphosat

Verfasst: 26. Okt 2017, 22:26
von Sandkeks
Ich habe anderes im Kopf, möchte aber nicht aus dem Nähkästchen plaudern. ;)