Re: Was tun bei fremden Honigbienen?
Verfasst: 16. Jul 2025, 15:49
Ja, Honigbienen sind tatsächlich keine guten Bioindikatoren für den ökologischen Zustand eines Habitats. Wildbienen hingegen eignen sich dafür besser.
Bei der Auswahl passender Bioindikatoren müssen wir uns stets fragen, welche spezifische Umweltqualität wir überhaupt beurteilen möchten. Es ist klar, dass Wildbienen offensichtlich ungeeignet sind, um die Wasserqualität zu überprüfen. Dafür gibt es andere, viel besser passende Bioindikatoren wie Libellen, Fische und aquatische Invertebraten (zum Beispiel Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven oder Bachflohkrebse).
Hier mal eine verkürzte nicht vollständige Liste an Bioindikatoren, unterteilt nach den Umweltparametern, für die sie eine Indikatorfunktion darstellen:
1. Luftqualität
- Flechten und Moose: Sie sind extrem empfindlich gegenüber Luftschadstoffen wie Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx) und Ammoniak. Ihr Vorkommen, die Artenvielfalt und das Wuchsverhalten zeigen die Luftreinheit an.
- Bestimmte Pflanzenarten: Schäden an Blättern (z.B. Verfärbungen, Nekrosen) beispilesweise bei Pflanzen wie Tabak oder Luzerne können auf Ozonbelastung hinweisen.
- Baumkronenzustand: Der Gesundheitszustand von Baumkronen (Nadeldichte, Blattverlust, Verfärbungen) kann Indikator für allgemeine Luftverschmutzung und saurer Regen sein.
2. Wasserqualität (Still- und Fließgewässer)
-Aquatische Invertebraten (wirbellose Tiere): Larven von Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Steinfliegen sowie Bachflohkrebse oder bestimmte Muschelarten sind sehr gute Indikatoren für den Sauerstoffgehalt, die Nährstoffbelastung (Eutrophierung) und Schadstoffbelastung (z.B. Schwermetalle, Pestizide). Sie werden oft zur Bestimmung des Saprobienindex (Gewässergüteklasse) genutzt.
-Fische: Die Artenzusammensetzung und Gesundheit von Fischpopulationen spiegeln die Gesamtqualität des Gewässers wider, einschließlich Sauerstoff, Temperatur, Trübung und Schadstoffe.
- Libellen (Larven): Ihre Anwesenheit und Artenvielfalt zeigen die Qualität und Struktur von Uferzonen und Wasserhabitaten an.
-Algen und Wasserpflanzen: Eine hohe Dichte bestimmter Algenarten (z.B. Cyanobakterien bei Algenblüten) weist auf Eutrophierung (Nährstoffüberschuss) hin. Die Präsenz spezifischer Wasserpflanzen kann ebenfalls auf Nährstoffgehalt oder Strömungsverhältnisse schließen lassen.
3. Bodenzustand und Bodenqualität
-Regenwürmer: Ihre Anzahl, Größe und Aktivität sind Indikatoren für die Bodenfruchtbarkeit, Belüftung, Humusgehalt und Schadstoffbelastung des Bodens.
-Bodenmikroorganismen (Bakterien, Pilze): Ihre Aktivität und Diversität zeigen die biologische Aktivität und Gesundheit des Bodens an. Veränderungen können auf Pestizideinsatz oder schwere Metalle hinweisen.
-Laufkäfer und Ameisen: Diese Bodentiere reagieren empfindlich auf Bodenverdichtung, Pestizideinsatz und Veränderungen der Bodenstruktur oder Vegetation.
-Zeigerpflanzen (Nitrophyten, Azidophyten etc.): Das Vorkommen bestimmter Wildpflanzenarten gibt Aufschluss über den Nährstoffgehalt (z.B. Brennnessel für Stickstoff), den pH-Wert (z.B. Sauerampfer für sauren Boden), die Bodenfeuchte und die Bodenverdichtung.
- Mykorrhizapilze: Ihre Präsenz und Vielfalt sind Indikatoren für die Bodenökologie und die Vitalität der Pflanzen, mit denen sie in Symbiose leben.
4. Lebensraumqualität und Biodiversität
-Wildbienen: Als spezialisierte Bestäuber sind sie Indikatoren für die Qualität von Blütenangeboten, das Vorhandensein geeigneter Niststrukturen und die Vernetzung von Lebensräumen.
- Tagfalter (Schmetterlinge): Artenvielfalt und Populationsentwicklung spiegeln die Qualität von blütenreichen Lebensräumen, die Vielfalt der Futterpflanzen für ihre Raupen und die Habitatfragmentierung wieder.
-Amphibien und Reptilien: Indikatoren für die Vernetzung von Land- und Wasserlebensräumen, die Qualität von Feuchtgebieten und die Unversehrtheit von Biotopverbundsystemen.
-Vögel: Artenzusammensetzung und Dichte geben Aufschluss über die Struktur und Qualität von Lebensräumen (z.B. Agrarland, Wälder, Siedlungsgebiete) und die Verfügbarkeit von Nahrung.
Das ist sicherlich nicht vollständig, aber reicht für einen kurzen Überblick.
Es scheint also wir bewegen uns Bereich der Lebensraumqualität und Biodiversität, wenn wir von Wildbienen als Indikatoren reden. Diese Tiere sind aber sicherlich nicht die einzigen und Indikatoren.
Bei der Auswahl passender Bioindikatoren müssen wir uns stets fragen, welche spezifische Umweltqualität wir überhaupt beurteilen möchten. Es ist klar, dass Wildbienen offensichtlich ungeeignet sind, um die Wasserqualität zu überprüfen. Dafür gibt es andere, viel besser passende Bioindikatoren wie Libellen, Fische und aquatische Invertebraten (zum Beispiel Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven oder Bachflohkrebse).
Hier mal eine verkürzte nicht vollständige Liste an Bioindikatoren, unterteilt nach den Umweltparametern, für die sie eine Indikatorfunktion darstellen:
1. Luftqualität
- Flechten und Moose: Sie sind extrem empfindlich gegenüber Luftschadstoffen wie Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden (NOx) und Ammoniak. Ihr Vorkommen, die Artenvielfalt und das Wuchsverhalten zeigen die Luftreinheit an.
- Bestimmte Pflanzenarten: Schäden an Blättern (z.B. Verfärbungen, Nekrosen) beispilesweise bei Pflanzen wie Tabak oder Luzerne können auf Ozonbelastung hinweisen.
- Baumkronenzustand: Der Gesundheitszustand von Baumkronen (Nadeldichte, Blattverlust, Verfärbungen) kann Indikator für allgemeine Luftverschmutzung und saurer Regen sein.
2. Wasserqualität (Still- und Fließgewässer)
-Aquatische Invertebraten (wirbellose Tiere): Larven von Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Steinfliegen sowie Bachflohkrebse oder bestimmte Muschelarten sind sehr gute Indikatoren für den Sauerstoffgehalt, die Nährstoffbelastung (Eutrophierung) und Schadstoffbelastung (z.B. Schwermetalle, Pestizide). Sie werden oft zur Bestimmung des Saprobienindex (Gewässergüteklasse) genutzt.
-Fische: Die Artenzusammensetzung und Gesundheit von Fischpopulationen spiegeln die Gesamtqualität des Gewässers wider, einschließlich Sauerstoff, Temperatur, Trübung und Schadstoffe.
- Libellen (Larven): Ihre Anwesenheit und Artenvielfalt zeigen die Qualität und Struktur von Uferzonen und Wasserhabitaten an.
-Algen und Wasserpflanzen: Eine hohe Dichte bestimmter Algenarten (z.B. Cyanobakterien bei Algenblüten) weist auf Eutrophierung (Nährstoffüberschuss) hin. Die Präsenz spezifischer Wasserpflanzen kann ebenfalls auf Nährstoffgehalt oder Strömungsverhältnisse schließen lassen.
3. Bodenzustand und Bodenqualität
-Regenwürmer: Ihre Anzahl, Größe und Aktivität sind Indikatoren für die Bodenfruchtbarkeit, Belüftung, Humusgehalt und Schadstoffbelastung des Bodens.
-Bodenmikroorganismen (Bakterien, Pilze): Ihre Aktivität und Diversität zeigen die biologische Aktivität und Gesundheit des Bodens an. Veränderungen können auf Pestizideinsatz oder schwere Metalle hinweisen.
-Laufkäfer und Ameisen: Diese Bodentiere reagieren empfindlich auf Bodenverdichtung, Pestizideinsatz und Veränderungen der Bodenstruktur oder Vegetation.
-Zeigerpflanzen (Nitrophyten, Azidophyten etc.): Das Vorkommen bestimmter Wildpflanzenarten gibt Aufschluss über den Nährstoffgehalt (z.B. Brennnessel für Stickstoff), den pH-Wert (z.B. Sauerampfer für sauren Boden), die Bodenfeuchte und die Bodenverdichtung.
- Mykorrhizapilze: Ihre Präsenz und Vielfalt sind Indikatoren für die Bodenökologie und die Vitalität der Pflanzen, mit denen sie in Symbiose leben.
4. Lebensraumqualität und Biodiversität
-Wildbienen: Als spezialisierte Bestäuber sind sie Indikatoren für die Qualität von Blütenangeboten, das Vorhandensein geeigneter Niststrukturen und die Vernetzung von Lebensräumen.
- Tagfalter (Schmetterlinge): Artenvielfalt und Populationsentwicklung spiegeln die Qualität von blütenreichen Lebensräumen, die Vielfalt der Futterpflanzen für ihre Raupen und die Habitatfragmentierung wieder.
-Amphibien und Reptilien: Indikatoren für die Vernetzung von Land- und Wasserlebensräumen, die Qualität von Feuchtgebieten und die Unversehrtheit von Biotopverbundsystemen.
-Vögel: Artenzusammensetzung und Dichte geben Aufschluss über die Struktur und Qualität von Lebensräumen (z.B. Agrarland, Wälder, Siedlungsgebiete) und die Verfügbarkeit von Nahrung.
Das ist sicherlich nicht vollständig, aber reicht für einen kurzen Überblick.
Es scheint also wir bewegen uns Bereich der Lebensraumqualität und Biodiversität, wenn wir von Wildbienen als Indikatoren reden. Diese Tiere sind aber sicherlich nicht die einzigen und Indikatoren.